@Neopope
Witzigerweise sind die Linken die einzigen, die eine Antwort darauf haben. Sie wollen es sich von den Reichen holen. Oder hab ich was verpasst?
Ja, du hast etwas verpasst. Nennt man Realität
😀
sorry, das Gedöns "die Reichen mehr besteuern" ist bullshit. Polemik übelster Art. Wer das glaubt hat so wenig zwischen seinen Ohren das er eine linke Regierung verdient.
Es gibt in Deutschland ca. 45.000 Personen die die sog. "Reichensteuer" zahlen müssen. Wenn du da 10% drauflegst bekommst du keine Milliarde zusammen. Selbst wenn man die Rockefeller-Steuer einführt (Spitzensteuersatz der USA bis 1936: 79% ab 5 mio Jahreseinkommen - so benannt weil es gerüchteweise genau eine Person gab die in diese Kategorie fiel: John D. Rockefeller) ist die relevante Personengruppe einfach zu gering um nennenswerte Beträge zu bekommen. Das ganze ist reine Symbolpolitik, etwas goodfeel fürs dumme, neidische Wahlvolk - warum glaubst du denn das der Schäuble effektiv kein Problem hat den Spitzensteuersatz als "zugeständnis" zu erhöhen, es betrifft schlicht niemanden. Vermögen entstehen nicht aus Erwerbseinkommen.
Dann wären da noch Vermögensteuern ... diese hat den Nachteil das sie enorm aufwendig zu erheben ist. Will man das ganze dann noch verfassungskonform gestalten (die letzte wurde ja wegen einiger derartiger Probleme gekippt) läuft der nutzen der Steuer auf ne schwarze Null hinaus.
Zu guter letzt Erbschaftssteuer. Eigentlich der Punkt wo man sozialverträglich eingreifen kann. Dummerweise kommt uns da die Wirtschaftsstruktur dazwischen. Das Problem ist, das eine Erbschaftssteuer mittelständische Familienunternehmen schlicht killt. Weil "Reiche" haben keine Geldspeicher wie Dagobert Duck sondern ihr Geld i.d.R. in ihrer Firma investiert. Schon heute haben Mittelständler beim Generationswechsel nur die Optionen abzuwandern oder die Firma in eine AG umzuwandeln. (Ganz prominent bei Müller(Milch) zu beobachten). Wer also ernsthaft eine rigorose Erbschaftssteuer einführen will, wird damit mittelfristig die Basis des deutschen Wohlstands vernichten.
Na ja langer Rede kurzer Sinn "Reiche besteuern" ist im Grunde ne platte Floskel für Doofe. Ungefähr das was den extremen Rechten ein "Ausländer raus" ist.
Und was konkrete Pläne angeht: geht man mal davon aus das die LINKE ihre sämtlichen Wahlversprechen umsetzen könnte und alle ihre konkreten Pläne diese zu finanzieren ebenfalls, entsteht ein Defizit von ca. 160 mrd. pro Jahr. Zum Vergleich: der Bundeshaushalt 2013 liegt bei 302mrd, die Bundeseinnahmen bei ca. 285mrd. (17 mrd. durch Kredite).
Mal will also die Gesamteinnahmen eines 80.000.000 Staates auf 156% steigern indem man eine Spitzengruppe von vielleicht 50.000 Personen stärker besteuert, die noch dazu den Vorteil haben das sie (a) Personenfreizügigkeit genießen und (b) aufgrund ihrer finanziellen Situation keinerlei lokale Bindung haben. Wahnsinnig glaubhaft.
Du bist lustig. Schon mal daran gedacht, dass das bei exakt jedem Menschen der in einer Demokratie lebt so ist. ^^ Als ob die anderen 100% auf Parteilinie liegen würden, wegen Ideologie...
Da sind wir auf einer Linie, kein Widerspruch. Ich kritisiere ja an der Stelle unseren pilgernden Ritter, der eine stärkere Fokusierung auf die jeweilige "Parteiideologie" für sinnvoll hält. Tue ich nicht, eben weil es an der Lebensrealität vorbei geht.
Eine konkrete Ideologie kann ich bei der AfD nicht entdecken. Sie ist sicherlich im Kern nationalliberal, zieht aber viele ihrer programmatischen Punkte aus allen Ecken. Trotz "rechter Ecke" Vorwurf ist z.B. das Programm zur Einwanderungspolitik ziemlich links: kanadische Einwanderungspolitik plus Arbeitsrecht für Asylanten ist dort anzusiedeln.
@Knight Pilgrim
SdK ich will hier gar keine revolutionäre Masse herbeidichten.
Doch tust du. Versuch doch bitte nicht dauernd andere für dumm zu verkaufen. Dein ganzer Post oben zielt darauf ab Merkel die Legitimation abzusprechen, schließlich spricht sie nur für eine "Minderheit" und eigentlich ist ja die Gesellschaft ganz doll links nur entweder wählen die Mini-Splitterparteien die es nicht in den Bundestag schaffen oder sind so demotiviert vom System das sie gar nicht wählen, weshlab man eigentlich die sonstigen und die Nichtwähler doch bitte dem linken Spektrum, oder zumindest der "Merkel-Feindschaft" zurechnen sollt Genau DAS ist deine Aussage oben.
Und beides ist Unsinn. Das mit den "sonstigen" habe ich dir eindeutig anhand der nackten Zahlen belegt, die "sonstigen" sind zum weit überwiegenden teil Rechts der Mitte anzusiedeln (freie Wähler, NPD, Reps, Pro Deutschland) den ganzen noch linkeren Blödsinn wie MLPD ist selbst unter den Sonstigen als exotisch zu verorten. Will man so was darstellen, müssen wir die Wahlergebnisse auf 2-3 Nachkommastellen darstellen um überhaupt was anderes als ne Null zu sehen.
Und dafür das Nicht-Wähler eine linke Partei bevorzugen würden gibt es genau Null Hinweise. Für das Gegenteil aber schon: er mit Merkel ganz zufrieden ist, oder sich zumindest nicht so stark an ihr stört das man sie abwählen musste konnte getrost zu Hause bleiben, nicht nötig Sonntag raus zu gehen. Opposition kann prinzipiell mehr Stammwählerpotential als Regierungsparteien mobilisieren, wenn trotzdem kein Wechsel erfolgt konnte man nicht genügend überzeugen.
Und wen es nicht interessiert, nun den interessiert es eben nicht.
Aber gut, du hast in dem Punkt recht das Frau Merkel "nur" 29,7% der Wahlberechtigten hinter sich hat.
Wir ignorieren mal die Tatsache dass das beste Ergebnis
irgend einer Partei seit 1990 ist.
Aber das Spielchen funktioniert auch anders rum:
Die SPD weiß demnach 18,4% der Wahlberechtigten hinter sich
Die LINKE 6,1% und die
Grünen 6,0%.
Sieht
irgendeine Zahl davon überzeugender aus als Merkels 30%? Auch nur im entferntesten? Also lass doch diese Spielchen.
Diese Wahl hat vor allem eins gezeigt: die Bürger wollen keinen Linkskurs. Die Grünen sind auf die Schnauze gefallen und haben das grade schmerzlich begriffen (außer Trittin, der hält sich immer noch für toll und den Wähler für zu doof weil er das eigentlich wunderbare Wahlprogramm der Grünen nicht erkannt hat ... tja
eigentlich eben...)
Vor Zwanzig jahren war die Wahlbeteiligung deutlich höher.
1990 77,8
1994 79,0
1998 82,2
2002 79,1
2005 77,7
2009 70,8
2013 71,5
Schlechte Werte aktuell, aber auch nicht so dramatisch mieser. Jedenfalls nicht so viel weniger um daraus eine niedrigere Legitimation abzuleiten. Da ist der "Effekt" der 5% Hürde, die diesmal rund 16% aller gültigen Stimmen "vernichtet" hat wesentlich höher.