Warum gerade bei einem Sammelhobby wie 40k so eine Ramscher-Mentalität im Second Hand herrscht kann ich gar nicht nachvollziehen... gerade ein Hobbyist sollte den Aufwand den jemand in Bau/Basing/Grundierung gesteckt that besser zu würdigen wissen.
Warum sind GW Modelle in der Regel so günstig, bzw. wie setzt sich der Wert zusammen?
1.) GW wirft nunmal seit Jahren massenhaft Figuren auf den Markt. Das führt unweigerlich dazu, dass ein sehr großes Angebot besteht. Die fast wie aus dem Nichts aufgetauchten, gefühlten 100.000 neuen Hersteller tragen da nicht wirklich zu einer Entspannung bei (=> Figureninflation). Der Gebrauchtpreis stagniert und sinkt sogar.
2.) Neue Figuren werden herausgebracht und können den alten Modellen optisch nicht oder kaum das Wasser reichen (alte Zinndämonetten vs. neue Plastikdämonetten). Die Preise gehen hier schnell über den NP hinaus. Es gibt Modelle, die ich noch suche...und ich bekomme sie nicht unter NP, obwohl sie noch im Laden erhältlich sind (das Angebot ist hier also zu gering).
3.) Die Figuren verlieren dann an Wert, wenn es genügend Spieler/Sammler gibt, die ihre Figuren günstig wieder verkaufen. Wenn genug Leute ihre Figuren/Sammlungen für 20% oder weniger abgeben...pendelt sich der "Wert" langsam auf dieses Level ein.
4.) Gerüchte tragen viel zur Preisgestaltung bei. Gute Gerüchte (z.B. über Regeln: Einheit XYZ bekommt jetzt Superdupasonderregeln und wird unsterblich) tragen idR zu einer Erhöhung des Wertes bei, die Einheit wird teuerer...tlw. bis NP für gebrauchte Modelle. Schlechte Nachrichten (Siehe Diskussion zur 9. Edit.), können bewirken, dass Werte/Preise bis ins Bodenlose gehen.
5.) Die %-Vorgabe ist nett (als sogenannte Faustregel), aber...differenziert betrachtet zu oberflächlich. Bestimmend ist hier das Prinzip Angebot und Nachfrage. Es kann gut passieren, dass Figuren recht teuer sind, dann stark abfallen und nach einiger Zeit wieder im Wert steigen. Auch ist das subjektive Empfinden eines (potentiellen) Käufers immer entscheidend. Ein guter Maler gibt eher wenig Geld für durchschnittlich bemalte Figuren aus, wogegen der ungeübte Maler für die gleiche Modelle auch mal 150%+ auf den Tisch legen würde. Das ist komplex und nicht auf die gesamte Range als ganzes zu beziehen, sondern hier muss man einzelne Figurenbereiche betrachten. Leute, die sich intensiv mit der Materie befassen, haben da idR einen recht guten Überblick.
6.) Manche Figuren werden zu gesuchten Sammlermodellen. Das ist abhängig von versch. Faktoren. Alte Fantasymodelle des Imperiums, Zwerge, die noch nicht so alten Söldner (nicht alle) und die bekannten Chaoszwerge erzielen tlw. sehr hohe Preise, wohingegen alte Modelle von Hochelfen, Waldelfen, Untoten (nicht alle, wenige Modelle sind auch hier sehr gefragt) preislich eher im unteren Bereich anzusiedeln sind.
MfG
GM