Es ist ein Wahnsinn

Ich finde, dass man in der heutigen Welt mit den ganzen Reizen und Verpflichtungen auch mal überfordert sein darf.

Bei mir gings ohne Kinder noch ganz gut, aber mit Kindern wirds schwierig. Deine Partnerin verändert sich in der Regel.
Wird zur Mama und weg von der Parterinnenrolle. Man hat viel Verantwortung, viel Arbeit und kommt kaum noch raus.

Da ist Kasten Bier und Garage/Werkstatt/Keller besser als gar nichts zu machen.

Mit echten psychischen Problemen jedoch keine Lösung, egal was die ostdeutsche Fraktion sagt.

Ich habe einen Kumpel, der bei psychisch kranken Eltern aufgewachsen ist.
Er möchte regelmäßig einen trinken gehen und sich auskotzen.
Der Vater ist jetzt tot, die Mutter Dement. Eine Aussprache wird es niemals geben.
Und trotzdem wird er das Thema nicht los aus seinem Kopf.
Er wird es mit ins Grab nehmen und solange daran leiden, wenn er nicht mal bei jemand professionellen auf der Couch
ein paar gute Stunden investiert.
 
Ich denke es ist von beiden etwas.
Gute Freunde sind nie verkehrt und wenn die dich dein Leben lang kennen dann Wissen die, eigentlich, wie du tickst.
Heutzutage kann man froh sein das, wenn man sich professionelle Hilfe holt, nicht als Zeichen von Schwäche ausgelegt wird.
Auf der anderen Seite finde ich ist es ein Alarmsignal dass diese Hilfe immer mehr in Anspruch genommen wird/werden muß.
Beruhigend finde ich daß nicht nur mir es so geht. Da fühlt man sich eher normal und nicht wie ein Waschlappen oder jemand der nichts mehr aushält.
 
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Der Beginn jeder Lösung ist Kommunikation,der Weg ist halt für jeden anders. Das ernst bezog sich nicht auf die Probleme,s.o.
Oki🙂


Ja, Familie und/oder Freunde sind immer die erste Anlaufstelle wenn man Probleme, egal welcher Art, hat. Problematischer wird es, wenn man von der Familie und/oder Freunde bezüglich der Probleme missverstanden wird. Da ist es dann wichtig von Außen, außerhalb des Familien-/Freundeskreis, sich Hilfe zu holen.

Diesen Schritt als Problembetroffener selbst zu schaffen, ist schwer manchmal fast unmöglich. Doch es ist möglich, dass schreibe ich hier aus eigener Erfahrung.
 
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Nein, Du bist definitiv nicht allein!

Als Ü40 hab ich in Erinnerung, dass es früher irgendwie entspannter war. Im Rückblick gab es da m.E. zwei heftige Wellen, die vieles verändert haben: Erstens die Kommerzialisierung des Internets und Handynutzung für die breite Masse ca. Anfang der 2000er und zweitens um die 2010er Jahre der breite Siegeszug des Smartphones, was zu einer enormen Zunahme an gewollten und ungewollten Reizen und Informationen geführt hat. Alles flankiert von einem heftigen Globalisierungs- und Rationalisierungsschub. Kann natürlich trügen, da die Zeit davor größtenteils in meine Kindheit/Jugend gefallen ist und man das da nochmal anders wahrnimmt. Aber ich denke da ist schon was dran.

Die 'Verteidigung' dagegen funktioniert hauptsächlich über Filtern bzw. Abgrenzen. Das muss man aber gezielt und konsequent machen, sonst nutzt das wenig. Hilfreich können dabei auch feste Abläufe und die darauf eintretende Gewöhnung sein, denn über alles was man einmal entschieden und an das man sich gewöhnt hat, muss man nicht mehr neu nachdenken und Zeit opfern.

Hobby/40k: Das Problem mit der Rüstungsspirale und den sich ständig ändernden/sich verkomplizierenden Regeln sowie den irrsinnig vielen neuen Releases bei zuwenig Hobbyzeit kénnen wohl die meisten. OPR oder die Reduktion auf die Basisregeln von 40k können hier durchaus ein Teil der Lösung sein. Und bei den Releases muss man sich klar machen, dass man eben nicht alles bemalen/spielen kann, was der Markt so tolles bereit hält, sondern sich eben Prioritäten setzen. Das gilt übrigens auch für viele andere Bereiche. Man muss nicht immer das neueste Smartphone, den dicksten SUV oder sonst jedes Gadget im Haushalt haben, nur weil es das zu kaufen gibt.

Weltgeschehen/Nachrichten: Ich war früher total interessiert, hab immer die Hintergründe eines jeden wichtigeren Konflikts/Ereignisses nachgelesen und versucht zu verstehen, bis das einfach immer mehr überhand genommen hat mit einem Gefühl der Sorge und Machtlosigkeit. Ich persönlich habe vor einigen Monaten deshalb aufgehört Nachrichten zu lesen oder anzuschauen. 99% betrifft mich sowieso nicht bzw. ändert nichts, wenn ich nichts davon weiss. Alle 2-3 Tage schalte ich mal morgens im Bad das Radio (Musiksender) ein und höre die Kurznachrichten zur vollen Stunde. Kommt da was wirklich interessantes, kann ich das ja im Internet nachlesen, aber das passiert äußerst selten. Die wirklich wichtigen Sachen kriegt man dann eh durch Familie/Kollegen mit. Läuft ziemlich gut seither bei mir, Durchschnittsstimmung hat sich enorm gebessert, seitdem ich mich dieser Dauerbeschallung mit Nachrichten über Mord, Unterdrückung und Inkompetenz entzogen habe.

Social Media: Nutze ich generell nicht, außer ab und zu ausgwählte YT-Inhalte und Hobby-Foren. Social Media habe ich auch noch nie genutzt und auch nie bereut.

Arbeit: Hier habe ich leider keine Lösung gefunden, meine Arbeiststelle ist definitiv stressiger geworden in den letzten 8 Jahren seitdem ich dort arbeite. Das dürfte aber fast überall so sein, zumidnest hör ich das von meinem Umfeld, egal ob im Handwerk, Medizin, Industrie oder Wissenschaft. Werden gefühlt fast überall immer speziellere/komplexere/aufwendigere Tätigkeiten für weniger Schultern. Das mag jetzt bei mir Branchenspezfisich sein, aber die Anzahl und Dauer der meist unnötigen Meetings und die Menge an rumstolzierenden Mitarbeitern/Vorgesetzten/Kunden, die zwar alle tolle Berufsbezeichnungen und Titel tragen, aber hauptsächlich mit Selbstdarstellung statt Produktivität glänzen, hat gefühlt auch stark zugenommen.

Umfeld: Mir persönlich und meiner Frau hat es auch sehr geholfen, dass wir vor 2 1/2 Jahren als geborene Großstadtkinder nach langem Zögern aufs Land gezogen sind. Hier ist zwar auch nicht alles perfekt, aber man ist schonmal viele unnötige Alltagsreize los: Lärm, Verkehr, viele hektische Menschen, Lichter/Leuchtreklame, Kriminalität usw.. Man hat auch weniger Freizeitdruck, d.h. hier gibt es ohne gewisse Autofahrt nicht so viele Möglichkeiten außer Dorfgasthof und Natur, was wiederum die Auswahl erleichtert und man weniger das Gefühl hat, was zu verpassen. Die Leute sind hier draußen auch meist spürbar entspannter, was sich wiederum positiv auf einen selbst auswirkt. Von der entspannenden Wirkung von Grün außenrum statt grau, natürlich ganz zu schweigen. Land ist sicher nicht jedermanns Sache und vlt. auch beruflich nicht leicht umzusetzen, für uns war es aber eine längst überfällige Entscheidung.
 
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Ich habe letztes Jahr im Juli den Arbeitgeber gewechselt, weil mich unter anderem gestört hat, dass wir unsere komplette Arbeitszeit in einem Protokollierungssystem "rechtfertigen" mussten. Am besten noch jede Tätigkeit mit einem zugehörigen Ticket. Bei dem neuen Arbeitgeber konntest du frei arbeiten, ohne Gedanken an Zeitbuchungen, Projektkontingente, etc.
Und seit Oktober letzten Jahres haben sie aber das gleiche Ticket-System (Jira) eingeführt, und plötzlich muss man all seine Tätigkeiten mit Tickets nachweisen.
Warum kann man die Leute nicht einfach arbeiten lassen? Wir haben doch täglich ein Teamgespräch mit unserem Teamleiter, wo wir besprechen was wir an dem Tag so erledigen.
 
Ich habe letztes Jahr im Juli den Arbeitgeber gewechselt, weil mich unter anderem gestört hat, dass wir unsere komplette Arbeitszeit in einem Protokollierungssystem "rechtfertigen" mussten. Am besten noch jede Tätigkeit mit einem zugehörigen Ticket. Bei dem neuen Arbeitgeber konntest du frei arbeiten, ohne Gedanken an Zeitbuchungen, Projektkontingente, etc.
Und seit Oktober letzten Jahres haben sie aber das gleiche Ticket-System (Jira) eingeführt, und plötzlich muss man all seine Tätigkeiten mit Tickets nachweisen.
Warum kann man die Leute nicht einfach arbeiten lassen? Wir haben doch täglich ein Teamgespräch mit unserem Teamleiter, wo wir besprechen was wir an dem Tag so erledigen.
Das ist aufgrund der Arbeitszeit-Verordnung der EU. Vertrauensarbeitszeit ist damit passé. Wird jetzt in jeder Firma kommen.

Grundsätzlich dient es dem Schutz der Arbeitnehmer um den Überstundenmissbrauch durch Arbeitgeber zu unterbinden bzw. Zu erschweren.
Die ihre Mitarbeiter gut behandeln haben jetzt Mehr-Aufwand....die schwarzen Schafe bekommen es etwas schwerer gemacht.

Edit* ja die Erfassung von Projektstunden ist hier komplett autark.
 
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Ich habe letztes Jahr im Juli den Arbeitgeber gewechselt, weil mich unter anderem gestört hat, dass wir unsere komplette Arbeitszeit in einem Protokollierungssystem "rechtfertigen" mussten. Am besten noch jede Tätigkeit mit einem zugehörigen Ticket. Bei dem neuen Arbeitgeber konntest du frei arbeiten, ohne Gedanken an Zeitbuchungen, Projektkontingente, etc.
Und seit Oktober letzten Jahres haben sie aber das gleiche Ticket-System (Jira) eingeführt, und plötzlich muss man all seine Tätigkeiten mit Tickets nachweisen.
Warum kann man die Leute nicht einfach arbeiten lassen? Wir haben doch täglich ein Teamgespräch mit unserem Teamleiter, wo wir besprechen was wir an dem Tag so erledigen.
Bei uns kam das vor ca. 1,5 Jahren und das hat auch einiges verändert. Seither bin ich 10 min am Tag zus. beschäftigt meine Arbeitszeit in Projekte zu buchen. Dafür sehen die Vorgesetzten jetzt immer auf einen Blick, wie lange ich für was gebraucht habe. Das wird zwar nicht regelmäßig genutzt, um mich "anzureiben", aber es kommen schon immer wieder so Kommentare, wie "Wenn Du da so lang dafür brauchst, rechnet sich das nicht für uns" oder "Du hast doch gesagt Du brauchst für dieses Projekt 100 Std., jetz sind es aber 120 geworden. Das geht so nicht, blabla". Das gab's davor nicht, da es eher nach Gefühl ging und niemand hinterher kontrolliert hat, wie lange ich wirklich gebraucht habe. Wen das so grob gestimmt hat, war das ok.

Das ist halt wieder so ein Stückchen bürgerliche Freiheit, was da im Tempel der guten Absichten geopfert wurde. Auch wenn es angeblich gut gemeint war von der EU und den Mitgliedsstaaten, um unbezahlte Überstunden zu verhindern und die Zeitlimits der Arbeitsschutzverordnungen besser kontrollieren zu können, ist es in der Realität wohl eher ein zusätzlicher Druck/Kontrolle für den Arbeitnehmer geworden, statt eine Entlastung. Denn die Betriebe, die ohnehin Schindluder in dem Bereich getrieben haben, werden auch einen Weg finden, das nach dieser Verordnung zu machen. Die werden von einer Pflicht zu einem elektronischen Zeiterfassungssystem nicht abgehalten. Kenn ich von einer früheren Arbeitsstelle (Altenheim) meiner Frau, da wurden die Mitarbeiter vor Jahren schon angehalten, wenn die reguläre Arbeitszeit rum war, dass man sich ausstempelt und dann einfach weiterarbeitet. Begründung war, dass die Mitarbeiter eben zu langsam arbeiten würden und wenn sie ihr Pensum in der regulräen Arbeitszeit nicht schaffen, dann eben nacharbeiten müssen.
 
Das ist halt wieder so ein Stückchen bürgerliche Freiheit, was da im Tempel der guten Absichten geopfert wurde. Auch wenn es angeblich gut gemeint war von der EU und den Mitgliedsstaaten, um unbezahlte Überstunden zu verhindern und die Zeitlimits der Arbeitsschutzverordnungen besser kontrollieren zu können, ist es in der Realität wohl eher ein zusätzlicher Druck/Kontrolle für den Arbeitnehmer geworden, statt eine Entlastung.
Da möchte ich kurz einhaken. Die EU Schreibt eine Zeiterfassung vor. Das ist eine Dokumentation Deiner Arbeitszeit. Anfangszeit, Endzeit abzgl. Pausenzeit. Fertig. Das ist mit eine Stempeluhr (heute auch digital 🙂 )machbar und allein damit vollkommen EU konform.

Das Druckmittel über das sich hier beklagt wird, hat nichts mit den Vorgaben der EU zu tun, auch wenn das gerne so verkauft wird.

cya
 
Bei uns kam das vor ca. 1,5 Jahren und das hat auch einiges verändert. Seither bin ich 10 min am Tag zus. beschäftigt meine Arbeitszeit in Projekte zu buchen. Dafür sehen die Vorgesetzten jetzt immer auf einen Blick, wie lange ich für was gebraucht habe. Das wird zwar nicht regelmäßig genutzt, um mich "anzureiben", aber es kommen schon immer wieder so Kommentare, wie "Wenn Du da so lang dafür brauchst, rechnet sich das nicht für uns" oder "Du hast doch gesagt Du brauchst für dieses Projekt 100 Std., jetz sind es aber 120 geworden. Das geht so nicht, blabla". Das gab's davor nicht, da es eher nach Gefühl ging und niemand hinterher kontrolliert hat, wie lange ich wirklich gebraucht habe. Wen das so grob gestimmt hat, war das ok.

Das ist halt wieder so ein Stückchen bürgerliche Freiheit, was da im Tempel der guten Absichten geopfert wurde. Auch wenn es angeblich gut gemeint war von der EU und den Mitgliedsstaaten, um unbezahlte Überstunden zu verhindern und die Zeitlimits der Arbeitsschutzverordnungen besser kontrollieren zu können, ist es in der Realität wohl eher ein zusätzlicher Druck/Kontrolle für den Arbeitnehmer geworden, statt eine Entlastung. Denn die Betriebe, die ohnehin Schindluder in dem Bereich getrieben haben, werden auch einen Weg finden, das nach dieser Verordnung zu machen. Die werden von einer Pflicht zu einem elektronischen Zeiterfassungssystem nicht abgehalten. Kenn ich von einer früheren Arbeitsstelle (Altenheim) meiner Frau, da wurden die Mitarbeiter vor Jahren schon angehalten, wenn die reguläre Arbeitszeit rum war, dass man sich ausstempelt und dann einfach weiterarbeitet. Begründung war, dass die Mitarbeiter eben zu langsam arbeiten würden und wenn sie ihr Pensum in der regulräen Arbeitszeit nicht schaffen, dann eben nacharbeiten müssen.
Ein leidiges Thema. Und ja die Dokumentation ist absolut nervtötend.
Ich bin aber jemand der auf die Projektstunden der Mitarbeiter angewiesen ist. Sowohl die daraus ablesbare Produktivität (für den Branchenvergleich wichtig als auch für die Wirtschaftsprüfer), die direkte Kostenzuordnung zu den Projekten (Beeinflussung des Gewinns durch Unfertigstellung von Projekten und ALLEN zugehörigen Kosten), Gegenprüfung mit Reisekosten auf Plausibilität (vorgeschriebenes internes Kontrollsystem (IKS)) was von dem Wirtschaftsprüfern zur Beurteilung der Sicherheit abgefragt wird. Und da hab ich mit dem Finanzamt noch garnicht angefangen. Nachweis der Leistung des Umsatzes etc..
Und allein die Beurteilung ob eine Firma mit dem Projekt Gewinn oder Verlust macht.

Ich weiss es ist nervtötend und absolut kotzig.
Und viele Chefs nutzen das auch gerne um den Mitarbeitern eins drüber zu ziehen. Aber die Umstände sind hier immens wichtig. Und das unterscheidet gute Chefs von Schlechten.

Ich schau mir an warum es mehr Stunden brauchte. Nicht wer sie verursacht hat.
Und das sage ich auch jedem Vorgesetzten der meint meine Mitarbeiter über Stunden zu definieren.
Ich hab schon bei einer Firma gekündigt weil sie das gemacht haben und die halbe Abteilung mitgenommen.
 
Naja als Systemadministrator ist es schwer, seine Arbeit "produktionssteigernd" anzupreisen. Wenn es Probleme gibt, wurden sie gelöst. Wenn es keine gibt, machte man hald kleinere Wartungsaufgaben. Mittlerweile bin ich Datenbankadmin. Wenn die Datenbanken problemlos laufen, hab ich nicht genug zu tun, um einen 8 Std Arbeitstag zu "rechtfertigen".
 
Naja als Systemadministrator ist es schwer, seine Arbeit "produktionssteigernd" anzupreisen. Wenn es Probleme gibt, wurden sie gelöst. Wenn es keine gibt, machte man hald kleinere Wartungsaufgaben. Mittlerweile bin ich Datenbankadmin. Wenn die Datenbanken problemlos laufen, hab ich nicht genug zu tun, um einen 8 Std Arbeitstag zu "rechtfertigen".
Und genau das ist etwas was Chefs falsch machen. Grade im IT Bereich. Allein dass das Zeug problemlos läuft rechtfertigt deine Arbeitszeit. Aber IT ist genauso wie Buchhaltung. Es wird nur gesehen wenn es nicht gescheit läuft. Wenn es läuft sind es nur Kostenblöcke die kein Geld bringen. Die Erfahrung macht meine ehemalige Firma gerade. Jetzt tut's ihnen weh.
 
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Da möchte ich kurz einhaken. Die EU Schreibt eine Zeiterfassung vor. Das ist eine Dokumentation Deiner Arbeitszeit. Anfangszeit, Endzeit abzgl. Pausenzeit. Fertig. Das ist mit eine Stempeluhr (heute auch digital 🙂 )machbar und allein damit vollkommen EU konform.

Das Druckmittel über das sich hier beklagt wird, hat nichts mit den Vorgaben der EU zu tun, auch wenn das gerne so verkauft wird.

cya
Da hast Du natürlich Recht, danke für die Klarstellung. V.a. die Projektbudgetierung hat nichts mit der EU-Verordnung zu tun. Gemacht wird es aber trotzdem und u.a. mit der EU-Verodnung gerechtfertigt. Im Grunde ist es auch hier irrelevant, wer im Einzelfall daran Schuld ist, es geht ja primär um die Feststellung in welche Richtung der Zug fährt.
 
Ich finde es sehr relevant wer da die Schuld hat. Wenn Dich Dein AG anlügt mit die EU will das so, dann würde ich mich schnell vom Acker machen.

cya
Ich meinte, es ist nicht relevant für das Thema dieses Threads wer dahinter steckt im Einzelfall. Ob das jetzt von der EU, irgendeiner Bundes-Regierung, einem Arbeitgeberverband oder nur den eigenen Chefs kommt, ist mir als AN letztlich egal. Es ging mir um die Beschreibung einer generellen Tendenz.

Unser Arbeitgeber hat uns auch nicht direkt angelogen. Es wurde nur gesagt, jetzt gibt es diese neue digitale Zeiterfassung, die wir nutzen sollen. Als das den ersten Monat lief, hieß es, es gäbe da so eine tolle Zusatzfunktion mit der wir ja jetzt auch die Projektbudgetierung machen können, die eben vorher nur grob mündlich besprochen wurde. Das wäre doch so praktisch und Schwupp-di-wupp, war ein neuer fast voll-automatisierter Überwachungsmechanismus installiert. Und das scheint ja bei uns kein Einzelfall zu sein.

Aber unabhängig davon werde ich mich tatsächlich dort bald vom Acker machen.
 
Um zum Ausgangs-Beitrag zurückzukehren, auf Hobby und Freizeit bezogen: ich glaube nicht, dass sich da zwangsläufig eine "Blockadehaltung" entwickeln muss bzw. dass man den Umgang damit als eine solche bezeichnen muss. Es ist doch vielmehr so, dass man das als "Setzen von Prioritäten" bezeichnen kann bzw. sollte, weil man sich ansonsten irgendwie selbst dafür fertig macht, dass es schlicht zu viel Kram gibt.

Ich persönlich beschäftige mich schon etwas länger mit Tabletop-Spielen im Allgemeinen und Games Workshop-Kram im Besonderen und konnte mir vor fünfzehn Jahren auch nicht vorstellen, mal das Interesse zu verlieren bzw. zu verlagern. Aber im Grunde ist das überhaupt nicht schlimm und auch gar nicht so schwer. Früher wollte ich immer alle Warhammer Fantasy-Armeen haben und bei Warhammer 40.000 zumindest die meisten. Von dem Gedanken konnte ich mich spätestens nach dem Einstampfen der Alten Welt verabschieden, aber auch das Konzentrieren auf Warhammer 40.000 war mir wegen des Editionenkarussels irgendwann zu blöd.

Am besten fragt man sich, was man eigentlich möchte und wie ein Spiel, an dem man längerfristig Freude hat, aussehen muss. Mittlerweile bin ich (positiv) ausgelastet mit diversen Spielen (Freebooters Fate, SAGA, Moonstone, andere historische Systeme) und Miniaturen, sodass mir nicht mehr im Traum einfiele, den GW-Zirkus mitzumachen - selbst Blood Bowl läuft vor allen Dingen über Fremdhersteller. Das heißt nicht, dass ich die Neuerscheinungen nicht aufmerksam verfolge, aber es ist einfach deutlich entspannter, wenn man sich davon einfach nicht stressen lässt. Ich finde, es ist heute angesichts der vielen Angebote hervorragender Miniaturen sogar deutlich einfacher als früher, eine passende Alternative zu finden, sodass FOMO gar nicht erst auftreten muss. Klar, wenn man besonders an Warhammer 40.000 hängt, dann kann das bitter sein, aber der Verweis auf alternative Regelsysteme (OPR wurde ja schon genannt) könnte helfen.

Bezüglich Romanreihen und Serien ist es genau das gleiche. Man muss sich selbst von dem Gedanken befreien, man habe irgendeine merkwürdige Verpflichtung, jeden Band gelesen und jede Folge gesehen zu haben. Zeit ist begrenzt, und die sollte man dahingehend nutzen, sich zu unterhalten. Wenn die Romane irgendwann langweilig werden (und das war bei der Horus Heresy irgendwann der Fall), dann muss man nicht alle davon gelesen haben. Ich habe so die ersten vierzehn, fünfzehn gelesen (damals noch von Henye verlegt, unter anderem), danach wurde es irgendwie blöd. Prospero hat gebrannt, danach ist eh alles für den...na ja, ihr wisst schon. Wenn Serien irgendwann ermüdend sind, guckt man halt nicht weiter. Ich weiß immer noch nicht, was Rick und Co. widerfährt, nachdem Negan besiegt ist, weil irgendwann der ganze Kram bei The Walking Dead total repetitiv wurde. Ich habe keine Ahnung, was Officer Gordon noch für Fälle hatte, weil Gotham irgendwann zum Gähnen langweilig wurde. Es klingt total albern, aber ich kann das schon verstehen, dass man irgendwie meint, "alles" gelesen oder geglotzt oder durchgespielt zu haben, weil...ja warum eigentlich? Damit man etwas "abgeschlossen" hat? Irgendein Achievement unlocked? Man mitreden kann? Wenn man sich das bewusst macht, lebt es sich weitaus entspannter.

Vielleicht hilft es, als ersten Schritt sozusagen, sich überhaupt klar zu machen, dass das Dinge sind, die man zum Vergnügen macht. Das ist weder Hochleistungssport, noch eine Berufung, noch der Pfad zur Erleuchtung oder sonst was. Man ist da niemandem (und auch nicht dem eigenen Komplettierungsdrang) irgendetwas schuldig.

Im Allgemeinen würde ich aber auch bei vermeintlich "trivialen" Problemen nicht in Abrede stellen, dass profesionelle Hilfe eben helfen kann. Das ist auch in keinem Fall irgendeine Art von "Schande".
 
Früher wollte ich immer alle Warhammer Fantasy-Armeen haben und bei Warhammer 40.000 zumindest die meisten. Von dem Gedanken konnte ich mich spätestens nach dem Einstampfen der Alten Welt verabschieden
Das höre ich ständig,wurden die Bücher verbrannt, die Regeln aus den Köpfen gelöscht und die Minis geschreddert?
Als ich nach meiner Pause wieder ins Hobby kam (gespielt wurde im kleinen Kreis trotzdem über die Jahre mit dem "bißchen" was so da war),stellte sich heraus dass es WHFB nicht mehr offiziell gab,na und??
Schach, Mensch ärger dich nicht, Monopoly und viele andere Spiele werden auch noch nach Jahren gespielt.3t Hersteller bringen ganze Armeen raus, es gibt eine aktive Community, die eigene Regeln,ABs und ähnliches Ich bin grad dabei mir die (wieder) dritte WH Armee und ein paar MH Banden aufzubauen, ein paar BFG Flotten warten auch in den Werften,alles eingestampft?
Nur eine Frage des Blickwinkels.?
Aber btT,im Hobby habe ich genau den Streß den ich mir mache/zulasse. Bei mir 0,00 ,denn ich betrachte das Hobby als Ausgleich zum realen Streß im Alltag (der sich mmtn zum Glück in Grenzen hält),da brauche ich keinen wegen limitierten Minis, ausverkauften Releases oä.Am Wochenende auf den PC hämmern um ja ne neue Box zu bekommen? No Way, kriege ich Montag auch noch,wenn nicht eiert die Welt trotzdem noch weiter um die Sonne.?
Entscheiden was wirklich wichtig ist und der Rest ergibt sich von alleine.
 
Das höre ich ständig,wurden die Bücher verbrannt, die Regeln aus den Köpfen gelöscht und die Minis geschreddert?
Als ich nach meiner Pause wieder ins Hobby kam (gespielt wurde im kleinen Kreis trotzdem über die Jahre mit dem "bißchen" was so da war),stellte sich heraus dass es WHFB nicht mehr offiziell gab, na und? (...)
Na ja, die Miniaturen gab es ja dann tatsächlich nicht mehr und die hätte ich eben gerne gehabt. Klar gibt es Alternativmodelle, aber ich bin/war ja eben Fan der Miniaturen der sechsten/siebten Edition. Darum ging es mir in erster Linie. : )
 
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Ich denke es ist von beiden etwas.
Gute Freunde sind nie verkehrt und wenn die dich dein Leben lang kennen dann Wissen die, eigentlich, wie du tickst.
Heutzutage kann man froh sein das, wenn man sich professionelle Hilfe holt, nicht als Zeichen von Schwäche ausgelegt wird.
Auf der anderen Seite finde ich ist es ein Alarmsignal dass diese Hilfe immer mehr in Anspruch genommen wird/werden muß.
Beruhigend finde ich daß nicht nur mir es so geht. Da fühlt man sich eher normal und nicht wie ein Waschlappen oder jemand der nichts mehr aushält.
Ich würde es genau anderum sehen. Es ist ein sehr positives Signal, dass sich immer mehr Menschen Hilfe in diesem Bereich holen. Ich steh da gerade auch am Anfang, von daher muss ich das vll auch so sehen. 😉 Man kann natürlich einen guten Teil des akuten Nachfragezuwachses auf die Krisen der letzten Jahre zurückführen, aber ich würde es insgesamt als längerfristigen Trend sehen der auf eine größere Bewußtheit um die eigene psychiche Gesundheit (und die Anderer) zurückgeht. Das hat natürlich auch extreme Auswüchse produziert mit "Lives good"-Mottos und -Leitsprüchen die mehr suggerieren als helfen - aus meiner Sicht.Insgesamt bin ich aber froh um jeden, der sich Hilfe holt.

In früheren Zeiten gab es diese Profession ausgebildetet "HeilerInnen" nun mal ebene nicht, später war ihre Tätigkeit relativ diskreditiert - die Probleme existierten vermutlich dennoch. Die (wissenschaftliche und beletristische) Literatur nach dem 2. WK weist da durchaus auf (Massen-)Traumata (in allen Ländern) hin, die bloß wneig offengelegt oder gar behandelt wurden. Man hat halt weitergemacht. Fritz Schütze hat da mit "Verlaufskurven des Erleidens als Forschungsgegenstand der interpretativen Soziologie" auch inhaltlich sehr gut nachgezeichnet, welche Folgen unaufgearbeitete psychische Probleme nach sich ziehen können. Die Psychologie hat da im Zweifel ganze Regalwände voll zu. Was ich sagen will: Nur weil es mehr Nachfrage gibt, heißt das nicht dass der Leidensdruck vorher nicht ebenfalls vorhanden war, aber gesellschaftlich tabuisiert und individuell unterdrückt worden ist. Ich persönlich bin um jeden Menschen froh, der sich mit sich selbst und Unaufgearbeitetem auseinandersetze - weil das die Chance erhöht, dass die nächste Generation weniger versaut ist als die aktuelle.

Zum ursprünglichen Thema des Threads. Ich kenne diese Gedanken gut und habe mehrfach durch Komplexitätsreduktion (soziale Beziehungen nicht gepflegt, Beziehungen beendet, Familie vertröstet, Jobs gekündigt um mit dem Studium fertig zu werden, Hobbies an den Nagel gehangen) versucht der Überforderung Herr zu werden. Hat bis zu einem gewissen Grade auch meist geklappt, aber es wird nicht unbedingt ein glücklicheres Leben mit Masterabschluss aber ohne Freunde. Gleichzeitig halte ich es durchaus für sinnvoll eine bewusste ENtscheidung zu treffen, für was man seine Zeit nutzen möchte - die Betonung liegt hier auf "bewusst". Aus soziologischer Sicht ist die immer weiter steigende Komplexität unserer Gesellschaften eine mehr oder weniger logische Entwicklung. Ob das die negativen Auswüchse des Ganzen beinhaltet, wage ich nicht zu behaupten. Allerdings gab es auch schon im 18. und 19. Jhdt. die Sorge vor einer nicht mehr beherrschbaren Welt - Überforderung könnte also in einer Gesellschaft (statt der früher vorherrschenden Gemeinschaft als Lebenszusammenhang) eine Grundkonstante sein, die es zu gestalten gilt,
 
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Mit einem Aspekt des Wahnsinns wurde ich vor ein paar Minuten beim Einkaufen konfrontiert, Kulturaneignung (Kassiererin hat Anstoß erregt,weil sie Perlenzöpfe trägt)und "White Savior" Syndrom(ich,weil ich einer der angestoßenen Personen die elektronische Verriegelung des Kassenbereich's öffnete).
Wo sind die tollen offenen Zeiten des "Karneval der Kulturen" und einer offenen, bunten Welt nur geblieben?
Sind denn alle nur noch bekloppt?
... hätte ich mich andererseits über den Partner der beiden "Damen" aufregen dürfen,der draußen am Imbiss Bratwurst und Bier genoss..??
.. die Welt scheint nicht verrückt zu sein, wir machen sie nur dazu..
 
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