Europa um jeden Preis?

Gesamtes Exportvolumen Deutschlands nach Griechenland 2011: 5,1 Mrd. Euro.
Bisher geleistete (nicht bereitgestellte, sondern geleistete) Zahlungen Deutschlands, exklusive der Target-II-Verbindlichkeiten: knapp 50 Mrd. €.

Der Export in den Jahren zuvor war zwar höher (2009: 6,7 Mrd. €, 2010: 5,9 Mrd. €), aber auch zusammengenommen nicht einmal annähernd in der Höhe der bisherigen Zahlungen, ganz zu schweigen von den nur nominal bestehenden Geldwerten der Bundesbank und den großen Risiken. Ferner sinkt offensichtlich der Umfang des Exports nach Griechenland seit Jahren, mit sich verschlimmernder Tendenz. Die Aussage SdKs ist also faktisch richtig.


Nein, denn die Zahlungen gleichen ja weit mehr aus als die Verbindlichkeiten der letzten 10 Jahre, nicht nur des letzten oder der beiden letzten. Außerdem sind diese ja kein Geschenk (zumindest nicht vollständig). Die Aussage ist weitehrin faktisch falsch.
 
Nur der letzt Absatz ist stark vereinfachend und damit falsch, da der Wert der Waren natürlich viel viel höher ist als derjenige der jetzigen Zahlungen.
Nö. Wir exportieren für ca. 6mrd im Jahr (aktuell natürlich weniger) nach und importieren für ca. 2mrd. aus Griechenland.
Rund 10 Jahre Euro, also ~ 40mrd Netto export.

Die kosten der Griechenlandrettung werden momentan versclheiert - ist dem doofen Plebs ja nicht zuzumuten die Wahrheit zu kennen.

Bisher sind aus dem ersten Hilfspaket des IWF allein ca. 73mrd geflossen, davon rund 15mrd aus Deutschland. Über den EFSF sind ca. 40 (von 130) mrd geflossen, davon stemmt Deutschland 27%, also rund 11 mrd.
Staatsanleihekäufe der EZB, für die Deutschland auch mit grade stehen muss, sind bei ~45mrd, wir stehen für ca. 12 mrd grade.
Über Target 2 stehen die Griechen mit rund 30mrd. bei der Bundesbank in der Kreide.
Schließlich gibts ja auch ein paar Banken die Abschreibungen machen müssen, nicht nur private, sondern auch welche mit Staatsbeteiligung: FMS Wertemanagement (im Prinzip die konkursmasse der Hypo real estate) hält noch rund 2 mrd. griechische Schuldtitel - knapp 7 mrd. hat sie bereits beim letzten Schuldenschnitt abgeschrieben.

Magst du rechnen? 🙂

Die Produkte zu verbrennen wäre billiger gewesen...

EDIT: geninjaed von KOG
Und ja, das sind praktisch Geschenke: die können nicht zurückzahlen und die hinterlegten "Sicherheiten" sind so wertlos, das sie nicht am Markt handelbar sind.
Ungefähr so als gibst du Penner Erwin an der ecke jedem Tag nen Hunderter und der gibt dir nen selbergeschriebenen Schuldschein auf dem steht "am nächsten Monats ersten bekommst du von mir 102 Euro zurück" -theoretisch nen Geschäft mit 2 Euro plus, praktisch wirst du das Geld nie wieder sehen, und niemand mit klarem Verstand wird Erwins Schuldscheine annehmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, denn die Zahlungen gleichen ja weit mehr aus als die Verbindlichkeiten der letzten 10 Jahre, nicht nur des letzten oder der beiden letzten. Außerdem sind diese ja kein Geschenk (zumindest nicht vollständig). Die Aussage ist weitehrin faktisch falsch.
Zunächst einmal sind die Zahlungen praktisch Geschenke, da die Griechen diese Forderungen nicht erfüllen können, ohne neue Kredite zu begeben - da sie diese nicht zu freien Marktbedingungen nehmen (können), sind sie nicht in der Lage, mit der derzeitigen, kurz- und/oder mittelfristigen Wirtschaftslage auch nur eine Obligation aus eigener Kraft zu tilgen. Und wenn der offizielle Staatsbankrott kommt (die Szenarien werden längst auch in der EU-Kommission vorbereitet und durchexerziert), ist das auch amtlich.
Ansonsten ist es - mit Verlaub - ziemlich blauäugig, Zahlungen der letzten Jahre "effektiv" zurückzudatieren, um die Bilanz ins Reine zu ziehen. Tatsache ist, dass Deutschland in den letzten Jahren deutlich mehr in Griechenland investierte, als es durch Exporte wieder einspielte - was in den letzten Jahren eingezahlt worden ist, kann nicht auf 20 oder 30 Jahre verfehlter griechischer Politik genormt oder gemittelt werden, die Zahlungen erfolgten kürzlich und nicht damals. Außerdem kommen hier (bei den Exporten) in beträchtlichem Maße die Target-II-Verbindlichkeiten ins Spiel, die einen guten Teil dieser Exporte erst ermöglichten und sich ebenfalls als ein riesiges Verlustgeschäft entpuppen können (und mutmaßlich auch werden).
 
@SdK: Sorry, aber genau so funktioniert es eben nicht. Die Löhne und Gehälter werden nicht vom Zentralstaat oder wasauchimmer festgelegt. Wie leben ja nicht im Sozialismus. Lohnerhöhungen in griechischen Firmen mag es gegeben haben, jedoch nur wenn die Firma durch die wirtschaftliche Lage und gegebenfalls Arbeitskampf dazu gezwungen wurde. Die Vorstellung, griechische Firmen erhöhen ihren Arbeitern den Lohn, ohne dass sie zuvor spürbar mehr Gewinn gemacht hätten und die Arbeiter das verlangen würden, ist absurd. Das ist dann quasi der Chef, der einfach so aus einer Laune heraus allen sein Geld gibt, obwohl sich sein Fetakäse schlecht wie nie verkauft. Klingt unrealistisch, oder?
Bleibt festzuhalten, das eventuelle Lohnerhöhungen in griechischen Firmen wohl ihre Daseinsberechtigung hatten, so wie Lohnerhöhungen bei uns auch und es eben nicht das Werk einer gigantischen Südländer-Abzockbande war, die den Hals nicht voll bekommen hat.

Und zu Deutschland: Naja, wir bezahlen unsere "Wettbewerbsfähigkeit" ja schön mit unseren Steuern, weil hier Mensche weniger als das Existensminimum verdienen. Ob das ein Ideal für Europa sein soll... Aber das ist ein anderes Thema.
 
Wie hier schon gesagt wurde, wirft man Deutschland im europäischen Ausland zunehmend einen Lohnwettlauf "nach unten" vor: Die eigene Wirtschaftsstärke wird durch Lohnrückgang der deutschen Arbeitnehmer erkauft und mit dem albernen "Exportweltmeistertitel" geadelt (vergleiche auch: "Held der Arbeit" in der DDR), von dem letzlich keiner was hat. Weder die Deutschen, deren Kaufkraft in den letzten 10 Jahren kontinuierlich runter ging, noch die Südeuropäer, die ihre Wettbewerbsfähigkeit verloren haben und nun vor, beziehungsweise in der Pleite stehen.
Warum sollte die Belebung per Lohnerhöhung des deutschen Konsums für deutsche und südeuropäische Produkte eigentlich prinzipiell nicht auch innerhalb der Eurozone möglich sein?
 
Lohnerhöhungen in griechischen Firmen mag es gegeben haben, jedoch nur wenn die Firma durch die wirtschaftliche Lage und gegebenfalls Arbeitskampf dazu gezwungen wurde. Die Vorstellung, griechische Firmen erhöhen ihren Arbeitern den Lohn, ohne dass sie zuvor spürbar mehr Gewinn gemacht hätten und die Arbeiter das verlangen würden, ist absurd. Das ist dann quasi der Chef, der einfach so aus einer Laune heraus allen sein Geld gibt, obwohl sich sein Fetakäse schlecht wie nie verkauft. Klingt unrealistisch, oder?

Schlecker ist Pleite, hat aber noch kurz vorher Tarifbezahlung zugestimmt. Klingt unlogisch oder ?
 
Willst du damit sagen dass Menschen am Existenzminimum zu viel Steuern zahlen?
Nein, wir bezahlen Sozialleistungen an Menschen, die Arbeit haben, weil ihr Arbeitgeber ihnen zuwenig bezahlt.

Wir subventionieren also mit unserem schönen Steuergeld hier chinesische Arbeitsbedingungen. Kewl, nicht wahr? <_<

Schlecker ist Pleite, hat aber noch kurz vorher Tarifbezahlung zugestimmt. Klingt unlogisch oder ?
Und was ist eine Tarifbezahlung? Geldgeschenke an die Mitarbeiter, die aus Nächstenliebe gegeben werden?

Man merkt echt, dass hier einige noch nie im Leben richtig gearbeitet haben. 😀
 
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Und was ist eine Tarifbezahlung? Geldgeschenke an die Mitarbeiter, die aus Nächstenliebe gegeben werden?

Man merkt echt, dass hier einige noch nie im Leben richtig gearbeitet haben. 😀

Das ist doch Stammtischpolemik, das kannst Du besser.

Nein, wir bezahlen Sozialleistungen an Menschen, die Arbeit haben, weil ihr Arbeitgeber ihnen zuwenig bezahlt.

Wir subventionieren also mit unserem schönen Steuergeld hier chinesische Arbeitsbedingungen. Kewl, nicht wahr? <_<

Naja, die meisten dieser Arbeitnehmer hätten aber ansonsten gar keine Arbeit. Das Problem ist doch deren Qualifikation. Diese Arbeitsstellen sind doc nicht die wo wirklich etwas erwirtschaftet wird. Und die Löhne sind so niedrig weil das Angebot so hoch ist (kann jeder).
 
Und was ist eine Tarifbezahlung? Geldgeschenke an die Mitarbeiter, die aus Nächstenliebe gegeben werden?

Man merkt echt, dass hier einige noch nie im Leben richtig gearbeitet haben.

Trotz deines wenig geistreichen Beitrags werde ich es dir erklären. Schlecker hatte ein schlechtes Geschäfsmodell und war nicht wettbewerbsfähig bzw. nicht mehr als Rossmann und Dm aufgeholt haben. Das einzige was sie noch irgendwie im Rennen hielt, waren ihre sehr geringen Lohnkosten (teilweise weit unter Tarif).
Letztendlich haben sie sich aus bestimmten (Marketing, Druck der Gewerkschaften) Gründen entschlossen, sich dem Tariflohn zu beugen, obwohl sie es sich nicht leisten konnten.

Nochmal für dich zum mitschreiben => Ja, es gibt auch Lohnerhöhungen, weil Gewerkschafter sie fordern und nicht weil der Arbeitgeber hohe Gewinne einfährt.

So ähnlich wie bei den Griechen jetzt. Obwohl es kein Geld gibt (Griechenland hängt am EU,IWF-Tropf) wollen viele nicht sparen. Da müssen wohl erst die Lichter ausgehen, damit manche begreifen, dass Gewohnheit kein Recht auf Reichtum begründet.
 
Nochmal für dich zum mitschreiben => Ja, es gibt auch Lohnerhöhungen, weil Gewerkschafter sie fordern und nicht weil der Arbeitgeber hohe Gewinne einfährt.
Nein, es gibt Lohnerhöhungen ausschließlich, weil Gewerkschaften sie fordern (in den Bereichen, über die wir sprechen). Und wenn es doch mal so eine gibt, dann nur weil man der Gewerkschaft zuvor kommen möchte.

Aber was möchtest Du mir damit sagen. Ich erwähnte bereits den Arbeitskampf. Und? So läuft das halt, völlig normal. Auch völlig normal, dass mal ein Laden pleite geht. Kapitalismus eben.

Eure Griechenannahme ist halt nur absurd, weil sie sämtlichen Prinzipien des kapitalistischen Marktes entgegen läuft. Arbeitgeber geben nicht freiwillig mehr Geld, es muss ihnen abgerungen werden. Firmen die Misswirtschaften und ihren Arbeitnehmern nichts bezahlen können gehen pleite und erhöhen nicht Löhne über Jahre. Firmen die weniger Produzieren, weniger Gewinn einfahren und Löhne erhöhen, existieren nicht, bzw. existieren ein paar Wochen oder vielleicht mal nen Monat.

Und bei dem "Die Griechen wollen nicht sparen" gehts um Staatsausgaben. Da gehts nicht darum, dass Die Fetafabrikarbeiter nen Euro weniger Lohn bekommen. Gut, die Wirtschaft ist hinüber, das wird wohl auch eintreten, aber der griechische Staat legt nicht die Gehälter aller Griechen fest. Lohnzuwächse etc. kann er nicht kontrollieren. Höchsten indirekt. Und ob jetzt der einzelne Grieche Lohnverzicht üben muss oder nicht, hängt ganz von seinem Arbeitgeber ab. Gehts seiner Firma weiterhin ofetakäse, kann er auch auf eine Lohnerhöhung pochen.


Das ist doch Stammtischpolemik, das kannst Du besser.
War gar nicht böse gemeint. Ist doch schön, wenn man nicht malochen gehen muss.
 
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Eure Griechenannahme ist halt nur absurd, weil sie sämtlichen Prinzipien des kapitalistischen Marktes entgegen läuft. Arbeitgeber geben nicht freiwillig mehr Geld, es muss ihnen abgerungen werden. Firmen die Misswirtschaften und ihren Arbeitnehmern nichts bezahlen können gehen pleite und erhöhen nicht Löhne über Jahre. Firmen die weniger Produzieren, weniger Gewinn einfahren und Löhne erhöhen, existieren nicht, bzw. existieren ein paar Wochen oder vielleicht mal nen Monat.
Aber Neopope, du weißt doch, da herrscht doch vor allem Vetternwirtschaft, dem Vetter gibt man natürlich gerne mehr Geld, die arbeiten doch eh fast alle im Staatsdienst und schieben sich gegenseitig Vorteile zu. Das ist doch alles klar, faule Südländer mit ihrer ganz speziellen Mentalität, ClubMed und so... :cat:
 
War gar nicht böse gemeint. Ist doch schön, wenn man nicht malochen gehen muss.

Meins war auch mehr Stil-, als Inhaltskritik. Du kannst doch so schöne Polemiken, sowas mag ich.

Nein, es gibt Lohnerhöhungen ausschließlich, weil Gewerkschaften sie fordern (in den Bereichen, über die wir sprechen). Und wenn es doch mal so eine gibt, dann nur weil man der Gewerkschaft zuvor kommen möchte.

Auch das ist nicht ganz richtig. Für die Masse stimmts. Aber bei den Hochqualifizierten regelt Angebot und Nachfrage ganz allein (höhere) Löhne, da gibt es keine Gewerkschaften.
 
@Neopope
Na ja, da herrscht bei dir IMO ne sehr antiquierte Vorstellung von arbeitskampf und verhältnis Arbeitgeber/nehmer.
Sicher, Ausbeuterbetriebe gibts immer noch genug (siehe Schlecker), aber die meisten haben kapiert das man ordentlich zahlen muss um ordentliche Arbeit zu haben. selbst Discounter machen das: man kann beispielsweise Lidl und Aldi viel vorwerfen, aber sie zahlen gut über Tarif (die Leistungen die dafür informell eingefordert werden und teilweise an Seele verkaufen erinnern blenden wir jetzt mal aus, ist nen anderes Thema).
Zumal sagt keiner das es aus reiner freundlichkeit erfolgt ist: die euroeinführung hat ja in vielen Ländern zu einem Boom geführt, nur ist dieser eben ohne reelles Wachstum erfolgt. (analog wieder Penner Erwin: gibst dem jeden Tag nen hunni, wird der sich auch anständige Klamotten kaufen und mal zum Haare scheiden begeben - sprich die Wirtschaft ankurbeln - trotzdem isses nicht sein geld das er ausgibt!)
Und auch die gewerkschaften werdne bie steigenden Preisen durchaus gute Lohnabschlüsse durchgesetzt haben.
Wobei bei den Griechen dazukommt: müssen die gar nicht. Griechischer Wahlkampf sieht so aus, das man die Wähler schlicht gekauft hat: mit 14. und 15. Gehältern, Steuerbegünstigungen für spezielle Gruppen usw usf. Wenn Poliker sich mit geschenken überbieten um gewählt zu werden, muss man gar nicht groß arbeitskämpfen...

bei uns auch und es eben nicht das Werk einer gigantischen Südländer-Abzockbande war, die den Hals nicht voll bekommen hat.
Stimmt ur bedingt. Tatsächlich gibt es da ein Mentalitätsproblem, da muss gar keine Rassismuskeule kommen: der staat wird dort (das fängt schon in italien an) prinzipiell als Feind begriffen: Steuerhinterziehung ist nicht die Ausnahme, sondern die Norm, von ganz klein bis ganz dicker Fisch. (ja, gibt es hier auch, aber nicht in diesem Ausmaß). Gleichzeitig sind Staatsgelder und Fördergelder "selbstbednungsläden": jeder versucht sie irgendwie abzugreifen - Paradebeispiel waren die Renten für Tote.
Bis zur Krise galten die Griechen als gesündestes Volk Europas - nirgendwo sonst gabs so viele über 100jährige (was natürlich gerne mit Lebensführung, mediteraner Küche usw. erklärt wurde) - tja, jetzt kam raus das die alle längst tot sind, nur Anverwandte halt das Geld abgreifen. Von jetzt auf heute sank die Zal de rüber 100jährigen von über 9000 auf 1700.
Klar ist der Staat schuld, der nicht genug kontrolliert - aber es muss auch ne gewisse Mentalität da sein so ungeniert zu bescheißen: 63500 Renten für Tote hat man mittlerweile aufgedeckt/gestoppt. Für nen Volk von nicht mal 11 mio einwohnern ne ordentliche anzahl

Und zu Deutschland: Naja, wir bezahlen unsere "Wettbewerbsfähigkeit" ja schön mit unseren Steuern, weil hier Mensche weniger als das Existensminimum verdienen. Ob das ein Ideal für Europa sein soll... Aber das ist ein anderes Thema.
Kein Widerspruch. Ich sehe das auch. Das ist Grundfalsch. Auch Mechanismen wie Zeitarbeit gehören verboten, ebenso wie aufstocken (also subventionierte Arbeit) . Blos ist die EU Ursache für solches verhalten und keinesfalls Lösung.
 
Na ja, da herrscht bei dir IMO ne sehr antiquierte Vorstellung von arbeitskampf und verhältnis Arbeitgeber/nehmer.
Sicher, Ausbeuterbetriebe gibts immer noch genug (siehe Schlecker), aber die meisten haben kapiert das man ordentlich zahlen muss um ordentliche Arbeit zu haben. selbst Discounter machen das: man kann beispielsweise Lidl und Aldi viel vorwerfen, aber sie zahlen gut über Tarif (die Leistungen die dafür informell eingefordert werden und teilweise an Seele verkaufen erinnern blenden wir jetzt mal aus, ist nen anderes Thema).
Na, ich denke ich bin da noch am Puls der Zeit. 😉 Arbeitgeber bezahlen exakt soviel, wie sie müssen. Das einige mehr einige weniger zahlen wird im Einzelfall immer eine Begründung haben. Wenn Aldi z.B. eine niedrige Personalfluktuation haben möchte oder was weiß ich, dann zahlen sie eben mehr.
Zumal sagt keiner das es aus reiner freundlichkeit erfolgt ist: die euroeinführung hat ja in vielen Ländern zu einem Boom geführt, nur ist dieser eben ohne reelles Wachstum erfolgt.Und auch die gewerkschaften werdne bie steigenden Preisen durchaus gute Lohnabschlüsse durchgesetzt haben.
Griechischer Wahlkampf sieht so aus, das man die Wähler schlicht gekauft hat: mit 14. und 15. Gehältern, Steuerbegünstigungen für spezielle Gruppen usw usf. Wenn Poliker sich mit geschenken überbieten um gewählt zu werden, muss man gar nicht groß arbeitskämpfen...
Naja, das ist hier glaub ich der Punkt. Es wird staatliche und privates durcheinander geworfen. Kann ja sein, dass es mehr Geld auf pump gab für Staatsbedienstete und Steuergeschenke auf pump etc. aber Gehälter in der Privatwirtschaft werden eben nicht vom Staat gezahlt. Ich weiß nicht was du mit einem 13. Gehalt genau meinst, aber Weihnachtsgeld bezahlt der Arbeitgeber und nicht der Staat. Ein Politiker kann gar nicht damit Wahlkampf machen, es sei denn er zwing Firmen per Gesetz das auszuzahlen. Was wohl politischer Selbstmord wäre.
Gut, ich hab auch mal die Geschichten in unserer Qualitätspresse gelesen, da ging es aber immer um Beamte.
Stimmt ur bedingt. Tatsächlich gibt es da ein Mentalitätsproblem, da muss gar keine Rassismuskeule kommen: der staat wird dort (das fängt schon in italien an) prinzipiell als Feind begriffen:
Ach, die Mentalität haben wir schlicht alle. Wir Deutschen haben nur so selten Gelegenheit was abzugreifen, das ist das Problem. Ich erinnere an die "Lücke" die 16 Jährigen erlaubte auszuziehen und Hraz4 zu bekommen.
Im Prinzip ist es eine Frage der Kontrolle und der Gesetze, nicht so sehr der moralischen Festigung in Geist und Seele.
Kein Widerspruch.
:friends:
Auch Mechanismen wie Zeitarbeit
Wer hat uns verraten?
Sozialdemokraten! True Story
 
Wer hat uns verraten?

Alle vier Großen. 😉

Der Vorschlag kam ja von der Hartzkommision, also von der Wirtschaft ganz direkt. Am Ende haben alle Parteien zugestimmt. Das heisst. Ablehnung kam von den Grünen und dem Linken Flügel der Sozis. Nur durch schwarze und gelbe Zustimmung konnte Hartz4 durchgeboxt werden. Wer regiert war im Grunde bedeutungslos.

So lange auch niemand der später regierte das ganze wieder abschafft, heisst es ganz einfach: mitgehangen, mitgefangen. Es gibt keinen ausschließlich verantwortlichen.
 
Kann ja sein, dass es mehr Geld auf pump gab für Staatsbedienstete und Steuergeschenke auf pump etc. aber Gehälter in der Privatwirtschaft werden eben nicht vom Staat gezahlt.
In Griechenland irgendwie schon: weil die dort so ne abartige Beamtenquote haben und unzählige Sonderregeln hat praktisch jeder Geld vom Staat bekommen. Das war quasi Sozialismus,irgendwie...
Beispiele? (stammen vom Krisenbeginn, mittlerweile einiges gekappt!)

Unverheiratete oder geschiedene Töchter von Beschäftigten des öffentlichen Dienstes erhalten nach dem Tod ihrer Eltern deren Pension. Etwa 40.000 Frauen profitieren von dieser Regelung, die jährlich etwa 550 Millionen Euro kostet. Damit wird das Sozialsystem belastet, das Experten zufolge ohne tiefgreifende Einschnitte in den nächsten 15 Jahren zusammenbricht.

Staatsbedienstete können durch diverse Boni bis zu 1300 Euro pro Monat hinzuverdienen. Extrageld gibt es beispielsweise für die Nutzung eines Computers, das Beherrschen einer Fremdsprache oder das pünktliche Erscheinen am Arbeitsplatz. Forstbedienstete erhalten einen Bonus für das Arbeiten im Freien.

Alle Beschäftigten in Griechenland beziehen 14 Monatsgehälter. Ein halbes Monatsgehalt gibt es zu Ostern obendrauf, ein weiteres im Sommer. Das 14. Gehalt bekommen die Staatsbediensteten zu Weihnachten, wovon ein Teil der Wirtschaft profitiert: Taxis, Restaurants und Friseure dürfen dann legal eine Sondergebühr als "Weihnachtsgeschenk" erheben.

Der Staat besitzt 74 Unternehmen, vorwiegend Versorger und Transportfirmen. Viele davon beschäftigen zu viele Mitarbeiter und schreiben Verluste, kritisiert die OECD. Allein die größte Bahngesellschaft mit ihren mehr als 9000 Mitarbeitern fuhr 2008 ein Minus von 800 Millionen Euro ein.

Eine griechische Eigenheit ist die Existenz von Hunderten staatlich berufener Gremien. Oft ist völlig unklar, warum sie bestehen.

So gibt es eine Kommission, die den See Kopais verwalten soll. Der ist allerdings schon in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts ausgetrocknet. Einer griechischen Zeitung zufolge beschäftigen die Gremien insgesamt mehr als 10.000 Mitarbeiter und kosten mehr als 100 Millionen Euro jährlich.

Griechenlands Rüstungsausgaben sind wegen der Spannungen mit dem Erzrivalen Türkei größer als die der anderen EU-Länder: Ihr Anteil am Bruttoinlandsprodukt lag 2007 und 2009 bei sechs Prozent. Insgesamt steckte das klamme Land 14 Milliarden Euro jährlich in die Landesverteidigung, fast 80 Prozent davon wurden für Verwaltung und Personal ausgegeben.
http://www.rp-online.de/wirtschaft/unternehmen/wie-griechenland-geld-verschleuderte-1.571454

Ich mein: Bonus wenn man pünktlich bei der Arbeit ist, Hallo?

Das ist einfach eine Dimension von Verschwendung die wir uns gar nicht vorstellen können.

-> Ne sorry, kein Mitleid für Hellas, wirklich nicht. Bei aller Komplexität der Situation: die sind selber schuld

EDIT:
Ach ja: ich mag die Hartz-Reformen und die ganzen "Liberalisierungen" am Arbeitsmarkt nicht, aber sie waren notwendige und richtige Schritte um auf die Situation zu reagieren. Ursache ist eben die EU, und nur so konnten wir uns ne lebensfähige Wirtschaft erhalten - zeigt sich ja jetzt.
Vereinfach: souveräner Nationalstaat und gute Bedingungen für Arbeiter oder EU und HartzIV. Ist ökonomisch nen entweder oder. Wenn man seinen Markt nicht gegen Billigheimer abschotten kann, weil man mit denen ne Union hat, muss man selber billiger werden.
Deswegen hab ich linke EU Euphorie nie begriffen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Stimmt ur bedingt. Tatsächlich gibt es da ein Mentalitätsproblem, da muss gar keine Rassismuskeule kommen: der staat wird dort (das fängt schon in italien an) prinzipiell als Feind begriffen: Steuerhinterziehung ist nicht die Ausnahme, sondern die Norm, von ganz klein bis ganz dicker Fisch. (ja, gibt es hier auch, aber nicht in diesem Ausmaß). Gleichzeitig sind Staatsgelder und Fördergelder "selbstbednungsläden": jeder versucht sie irgendwie abzugreifen - Paradebeispiel waren die Renten für Tote.
Bis zur Krise galten die Griechen als gesündestes Volk Europas - nirgendwo sonst gabs so viele über 100jährige (was natürlich gerne mit Lebensführung, mediteraner Küche usw. erklärt wurde) - tja, jetzt kam raus das die alle längst tot sind, nur Anverwandte halt das Geld abgreifen. Von jetzt auf heute sank die Zal de rüber 100jährigen von über 9000 auf 1700.
Klar ist der Staat schuld, der nicht genug kontrolliert - aber es muss auch ne gewisse Mentalität da sein so ungeniert zu bescheißen: 63500 Renten für Tote hat man mittlerweile aufgedeckt/gestoppt. Für nen Volk von nicht mal 11 mio einwohnern ne ordentliche anzahl

Das ist eigentlich weniger ein Mentalitätsproblem, als ein Problem. wie der Staat organisiert ist. Wir haben hierzulande ein noch!! funktionierendes Sozialsystem. Das hat auch zur Folge, dass die Parteien nicht streng auf die Interessen ihrer Wählerschaft gebunden sind. Das schließt zwar politische Korruuption nicht aus, tatsächlich gibt es davon mehr als genug, sie verläuft nur anders, aber es ermöglicht, einer Regierungspartei, weitestgehend unabhängig vom Wählerwillen zu agieren. Das griechische System sieht da anders aus. Dort wurde an die Stimmabgabe eine Vergünstigung geknüpft. Tatsächlich hat man es hier mit Klientelverbänden wie in der Antike zu tun. Do ut des. Es kann keinem Menschen verübelt werden, dass er nach Absicherung strebt. Auch hier in Deutschland nicht. Hier hat man das soziale Netz, welches ein wenn auch schwindends Maß an Sicherheit gewährt. Da es dies so in Griechenland nicht gibt, hat sich dieses Klientensystem als Ersatz gebildet. Das funktioniert solange, wie esder Wirtschaft einigermaßen gut geht. Wenn aber eine derart existentielle Krise wie in Griechenland eintritt, dann hat das womöglich noch weit gravierendere Folgen als in Deutschland. Denn wenn das Schmiermittel ds Klientelsystems fehlt, dann zerbricht der Zusammenhalt der Gesellschaft in weit größerem Maße, als dies hier in Deutschland der Fall wäre, weil hier solche weitreichenden Klientel verbindungen nicht existieren.

Es gbt eigentlich nur zwei Möglichkeiten, wie diese Krise beendet werden kann. Entweder durch Ausbau der EU mit einer einheitlichen Wirtschaftspolitik, oder Abschaffung des Euro, was den EU Ländern eine eigenständige Finanzpolitik ermöglichen würde. Die Frage ist, ist die Wiedereinführung nationaler Währungen überhaupt durch das bestehende politische System verkraftbar oder ist es irreversibel? Ich bin der Meinung, dass es das nicht ist. Es wurde von einigen Kreisen behauptet, dass der Austritt Griechenlands verkraftbar wäre, weil ja jetzt Schutzmaßnahmen bestehen würden. Allerdings zeigt jetzt schon, da der Austritt Griechenlands nicht mher ausgeschlossen wird, dass gegen die andern Südstaaten die Spekulation wieder Fahrt aufnimmt und in Spanien der Bankrun beginnt. Es ist ein Spiel mit dem Feuer und ich befürchte, dass der Austritt Griechenland eintreten wird.
 
Ich bin mittlerweile eine klarer EU-Gegner.

Die Frage war ja ganz am Anfang dieses Threats, wie sieht der kleine Mann das.

Nun ich dreh die Frage mal um, was bringt die EU mir als kleinen Mann den?

Der einzige Vorteil liegt wohl darin das ich ohne Pass über die Grenze komme (und das kippt ja nun teilweise auch wieder) und das ich überall die selbe Wärung habe. Aber wie oft brauch ich das den? Ich kann mir net mal wirklich einen richtigen Urlaub im Ausland pro Jahr leisten. Vielleicht alle zwei drei Jahre vielleicht. Also was bringt mir die EU?

Die EU mag auf dem papier und als Idee ja ne ne gute Sache sein aber sie war von Anfang an zum scheitern verurteilt.

Mal ehrlich wozu brauch ich eine EU Regierung wenn ich eine Staatsregierung habe? Oder wieso brauch ich eine Staatsregierung wenn ich eine EU-Regierung habe?

Gerade zur Zeit da will die EU nun Deutschland wegen dem Datenschutzgesetzt angreifen und uns zur Kasse bitten. Ich mein was soll der Blödsinn? Die wollen was anderes was unsere Regierung will und nun sollen wir dafür blechen? Vielleicht sollten wir es wie die Griechen machen und sagen "Öhm nö wir zahlen nicht". Was will den die EU machen?

Ich fände es interessant was dann passieren würde. Wenn durch Deutschland plötzlich wieder ein Rechtsruck gehen würde, man wieder nationalistischer denken würde, mit was will uns die EU drohen? Mit Geldstrafen? Dann zahlen wir nicht. Wenn die EU uns mit wirtschaftlichen Eisnchränkungen drohen will, dann droht Deutschland zurück mit "macht euren Scheiss allein"... am Ende zerbricht die EU und wir sind alle wieder auf dem Stand wie vor der EU.

In Europa herrscht zuviel ungleichgewicht zwischen den einzelnen Staaten und Völkern, das kann man einfach nicht in einen großen Topf werfen. Man versucht es dennoch... nur wozu eigentlich?
 
Fast genau vor 222 Jahren:

Einzelne Bundesländer werden von gigantischen Schulden erdrückt, die schuldenfreien Bundesländer wollen dafür aber nicht einstehen.

Der Kompromiss: Die Schulden werden von den reichen Bundesländer bezahlt, die Zentralregierung wird im Gegenzug gestärkt und regiert von den reichen Ländern aus.

Das Ergebnis: Aufstieg aus dem Nichts zur mächtigsten (und freien) Nation der Welt.