40k Ferien im Paradies

@Caladon & Iron Guard:

Na, man sollte eher überlegen, ob man die besten geschichten hier aus dem Forum nicht mal sammelt und GW vielleicht für einen Kurzgeschichtenband oder sowas vorlegt. Tatsache ist ja, dass niemand außer GW Geschichten über das 40K-Universum verlegen kann/darf, also sind die sowieso einziger Ansprechpartner für sowas. Ich würde, falls es im Forum mal so 'ne Initiative gäbe, meine Sachen auf jeden Fall zur Verfügung stellen.


Soo, kleine neue Episode...

Um die Mittagszeit des übernächsten Tages erreichten sie ihren Bestimmungsort. Auf einem Hügel vor ihnen erhob sich eine Gruppe zweistöckiger, reich mit Säulen und geschwungenen Dächern verzierter Gebäude, die von einer gut zwei Meter hohen Umfassungsmauer am Fuß des Hügels umgeben war. Die Gebäude waren in Form eines Hufeisens angeordnet, um einen weitläufigen Innenhof herum, von dem ein gepflasterter Weg durch ein Tor in der Mauer bis zur Straße herabführte.
Krüger beschleunigte seinen Schritt, um eine Weile vor der Kolonne am Tor anzulangen. Eine ganze Kompanie imperialer Soldaten mochte auf ihre Gastgeber leicht bedrohlich wirken, wenn sie unangekündigt erschien. Krüger wollte deshalb zunächst – wie es sich für einen Offizier der Imperialen Armee gehörte – das Kommen seiner Männer melden und ihre Gastgeberin förmlich um Erlaubnis bitten. Es mochte unnötig sein, in Anbetracht der Tatsache, dass die Lady Ganaselos wohl selbst um die Entsendung der Truppen ersucht hatte, aber es gehörte zur Etikette, wie der imperiale Adel sie auch auf dieser Welt zweifelsohne verlangte.
Krüger musste feststellen, dass das Tor verschlossen war. Er rüttelte an dem massiven Bronzegitter. Zunächst tat sich nichts, dann erschien ein behelmter Kopf über der Mauer. Dunkle Augen blitzten Krüger aus der Gesichtsplatte des Helms heraus feindselig an. Ein von einem üppigen dunklen Bart umgebener Mund formte eine einfache, unmissverständliche frage. „Wer seid ihr, mein Herr?!“
Krüger hörte hinter der Mauer das Schaben und Scheppern von gegeneinaderschlagenden Metallteilen. Eine ganze Gruppe gerüsteter und bewaffneter Männer musste dort sitzen, darauf wartend, dass er die falsche Antwort gab.
„Hauptmann Rolf Krüger vom 43. Regiment des Todeskorps von Krieg, Offizier der Armee des heiligen Imperators.“, sagte er, so sachlich und formell wie möglich. „Meine Kompanie wurde hierhin befohlen. Ich ging davon aus, man würde uns erwarten.“
„Man hat uns Soldaten versprochen, kein Lumpenpack.“, erwiderte der finstere Krieger von der Mauer herab und spuckte geräuschvoll aus, um seiner Verachtung Ausdruck zu verleihen. „Wir dachten, man würde Männer schicken, kein feiges Gesindel mit Schusswaffen und Kleidern, wie Banditen sie zu tragen pflegen.“
Krüger blickte an sich herab. Die dunkelgraue Uniform war in einwandfreiem Zustand, Stiefel und Rangabzeichen auf Hochglanz poliert. „Wer genau seid ihr, mein Herr?“, fragte er.
„Ich“, brummte der Mann und hob stolz das bärtige Kinn, „bin Hauptmann Iolaos, Sohn des Itraiceos und Anführer der Garde unserer Lady Ganaselos.“
„Ich wäre dankbar, Hauptmann, wenn ihr zumindest mich und eine Abordnung meiner Offiziere einlassen würdet, um mit der Lady selbst etwaige Probleme, die unsere Anwesenheit hier bereiten mag, zu klären und zu beseitigen.“, sagte Krüger. „Nach meinen Informationen ist unsere Anwesenheit hier vonnöten, um den hiesigen Kampf gegen die Orks zugunsten des Imperators zu wenden.“
„Ihr wollt die Grünhäute besiegen?“, fragte Hauptmann Iolaos. „Unsere besten und ehrenhaftesten Krieger sind bei dem Versuch, dies zu tun, von diesen Bestien getötet worden.“ Erneut strafte er Krüger mit einem Blick, der nichts anderes als offene Feinseligkeit enthielt. „Der erbärmliche Pöbel, den ihr Soldaten schimpft, wird es nicht besser machen können.“
„Ich wünsche mit der Lady darüber zu sprechen, Hauptmann.“, wiederholte Krüger nachdrücklich.
„Sie wird keine andere Ansicht dazu vertreten als ich, mein Herr.“, sagte Iolaos, befahl aber gleichzeitig seinen bisher unsichtbaren Männern mit einem Nicken, das Tor für Krüger zu öffnen.
„Wir werden sehen.“, sagte Krüger nur, dann wandte er sich um, um seine Eskorte für das Gespräch auszuwählen.
 
Ein Kleiner Beitrag zum Hintergrund:
Zum Todeskorps von Krieg gehören doch auch Kavallerie, die sogenannten Todesreiter. Die kannst du doch auch mal einsetzen, mit ihren Lanzen können die die Einheimischen sicher eher beeindrucken als die gewöhnlichen Soldaten mit Lasergewehren.

Wenn nicht, dann kannst du sie ja mal in einer deiner nächsten Geschichten verwenden

Danke fürs lesen!
 
@Lemitchel, also Pferde hatte Krüger noch nie, und auch nicht seine männer, aber zu seinen männern war er doch eigendlich immer nett, schließlich haben sie ihm mehr als einmal den arsch gerettet, und folgen jeden seiner befehle, ich erinnere euch als die Adeptus "schlam....." unseren Krüger abknallen wollte und seine Kameraden ihre waffen auf die frau gerichtet hatten, das ist loyalität auch wenn es ihnen normal den kopf gekostet hätte^^.

aber denoch will ich WEITER LESEN...

Danke
 
Ich grüße euch, werte Leser!

Im Moment plagt mich eine furchtbare Erkältung, nach gerade mal zwei Tagen Schule! Naja, schlecht für mich, gut für euch, denn zumindest gibt's deshalb jetzt 'ne neue Episode, die ich heute Mittag geschrieben hab...

Hauptmann Iolaos führte Krüger, Haller und den sie begleitenden van Bent schließlich mit sichtlichem Widerwillen den Pfad vom Tor zum eigentlichen Landsitz hinauf. Während der Hauptmann mit schwankendem Helmschmuck vorausstapfte und unverständliche Bemerkungen vor sich hin murmelte, gingen vier seiner Männer mit angelegten Wurfspeeren hinter den imperialen Offizieren her.
Sie wirkten, sah man von den etwas weniger auffälligen Rosshaarbürsten auf ihren hohen Helmen ab, fast wie identische Kopien ihres Hauptmanns. Alle hatten sie dieselben vor Verachtung blitzenden dunklen Augen, denselben mürrischen Ausdruck um die Lippen und die gleiche, ebenso entschlossen wie feindselig wirkende Körperhaltung. Ihre Rüstungen und Waffen klapperten bei jedem Schritt leise.
Im Hof des Landsitzes wartete bereits eine ansehnliche Ansammlung von Menschen auf die Gruppe. Aus der Mitte der eher schicht gekleideten Männer und Frauen traten zwei Damen hervor, deren seidene Gewänder und funkelnder Schmuck sie unzweifelhaft als Adlige auswiesen. Die Größere der beiden Damen eilte auf Iolaos zu.
„Hauptmann!“, rief sie streng und in einem Ton, der erahnen ließ, dass sie zu befehlen gewohnt war. „Behandelt man so Gäste, noch dazu Verbündete?!“
Die Männer hinter den drei Imperialen senkten augenblicklich ihre Speere zu Boden und nahmen eine weniger feindselige Haltung ein.
„Mylady, diese Männer...“, entgegnete Iolaos ebenso resignierend wie mürrisch, aber die Frau ignorierte ihn schlicht und einfach. Sie ging direkt auf Krüger zu. Er straffte augenblicklich seine Haltung und salutierte.
„Willkommen, imperiale Freunde.“, verkündete die Lady mit einem Lächeln, das zwei Reihen blitzender, perlenweißer Zähne enthüllte. Sie war eine echte Schönheit mit ebenmäßigem, erhabenem Gesicht, in dem die Jahre noch keine Spuren hinterlassen hatten, dunklen Augen und zu einem komplizierten Gebilde hochgestecktem schwarzen Haar. Die helle, bunte Seide, die ihren schlanken Körper umschlang, enthüllte mehr von ihren Reizen als sie verbarg. Ihren Hals und ihre Ohren schmückten spiralförmige Schmuckstücke aus Silber und Perlen.
„Lady Ganaselos, wie ich annehme?“, fragte Krüger mit dem sanften Tonfall eines Gentlemans, so wie er es auf der Akademie gelernt hatte. Als sie die Frage mit einem freudigen Nicken bestätigte, verbeugte sich Krüger tief. Van Bent und Haller taten es ihm gleich.
„Ich bin Hauptmann Rolf Krüger vom 43. Regiment des Todeskorps von krieg, Offizier der Armee des heiligen Imperators der Menschheit, Mylady.“, stellte sich Krüger vor, kaum dass er sich wieder aufgerichtet hatte. Er wies erklärend auf van Bent und Haller. „Dies sind meine Begleiter, Kommissar-Kadett van Bent und Leutnant Haller.“
„Es ist eine wahre Ehre, euch und eure Lehnsmänner kennenzulernen , Hauptmann.“, sagte Lady Ganaselos und ließ sich von jedem der Männer einen angedeuteten Kuss auf die ausgestreckte Hand hauchen. „Man hat meine Bitte um Hilfe also endlich erhört.“
„Ich glaube nicht, dass...“, mischte sich Iolaos ein, verstummte aber augenblicklich auf ein Handzeichen der Lady.
„Ihr müsst wissen, Hauptmann“, fuhr Lady Ganaselos fort, „dass diese wilden und barbarischen Grünhäute unsere Ländereien seit Jahr und Tag heimsuchen. Hauptmann Iolaos und seine tapferen Männer tun ihr möglichstes, doch reicht es kaum aus, um der Übergriffe Herr zu werden. Es erfüllt mein herz mit Freude, dass das Imperium uns nun zur Hilfe gekommen ist.“
„Wir werden unser möglichstes tun, Mylady.“, sagte Krüger. „Die Männer unter meinem Kommando haben bereits gegen die Orks gekämpft.“
„Ihr habt natürlich für die Dauer des Kampfes freie Hand über alles auf meinem Landsitz, Hauptmann, einschließlich meiner eigenen Garde und der Waffenvorräte.“
„Waffenvorräte, Mylady?“, fragte Krüger nach.
„Nun“, entgegnete Lady Ganaselos, „unsere imperialen freunde haben uns bereits vor einigen Monden mit Waffen versorgt, wie auch ihr und eure Lehnsmänner sie tragt.“. Sie deutete auf die Boltpistole in Krügers Holster. „Bedauerlicherweise weigert Hauptmann Iolaos sich, sie im Kampf gegen die Orks einzusetzen. Ich hatte gehofft, dass ihr vielleicht die Unterweisung der Männer im Gebrauch dieser fremdartigen Dinge übernehmen könntet.“
„Selbstverständlich, Mylady.“, bestätigte Krüger, was ihm einen bösen Seitenblick von Iolaos einbrachte.
„Großartig, Hauptmann.“. Die Lady wandte sich um und wies auf die Nebengebäude des Landsitzes. „Wir haben für eure Lehnsmänner Schlafquartiere in den Ställen vorbereitet, dort wo es warm und trocken ist. Ihr und eure engsten Gefolgsleute residiert natürlich in eigenen Gemächern in meinem bescheidenen Heim.“
„Ich danke euch, Mylady.“, sagte Krüger, über die fremdartigen, ortsüblichen Formulierungen hinweggehend. „Wenn ihr erlaubt, werde ich nun meine Männer sammeln und Quartier beziehen lassen.“
„Natürlich, Hauptmann.“. Die Lady nickte. „Doch zuvor möchte ich euch noch meine Tochter vorstellen.“ Sie wandte sich um und winkte mit einer unglaublich eleganten Handbewegung die zweite Dame heran.
„Meine Tochter Eurydike.“, sagte die Lady, und die herangetretene Dame machte einen höflichen Knicks. Sie war von gleichem Aussehen wie ihre Mutter, nur eben gerade erst dem Mädchenalte entwachsen. Als Krüger auch sie mit einer Verbeugung und einem Handkuss begrüßte, huschte über ihren wohlgeformten Mund ein erfreutes Lächeln.
„Es würde mich freuen, euch und eure getreuesten Lehnsmänner heute Abend an meiner Tafel als Gäste bewirten zu dürfen.“, sagte Lady Ganaselos. „Aber nun geht und kümmert euch um eure Männer, Hauptmann.“ Sie entließ Krüger mit einer weiteren grazilen Handbewegung.
„Wir nehmen die Einladung mit Freuden an, Mylady.“, sagte Krüger noch, dann wandte er sich nach einer letzten Verbeugung um und ging zum Tor zurück.


So, Fortsetzung dürfte bald folgen, bis dahin viel Spaß... *hust* *keuch*

Achja, @Lemitchel:

Todesreiter würden sich diesmal natürlich anbieten... Bisher waren die Kampfgebiete ja nicht unbedingt geeignet dafür, und auch wenn Krüger 'ne Infanteriekompanie führt... Schau'n mer mal. 😉