Dreifaches Sorry... 🙁
Und @Elbenkrieger: Wer wird denn gleich so blasphemisch fluchen? 😉
Am späten Vormittag inspizierte Krüger die Arsenale des Landsitzes. In den offiziellen Waffenkammern fand er wenig brauchbares vor, die Einheimischen hatten sie mit ihren primitiven Nahkampfwaffen und den prunkvollen, aber gegen Schusswaffen völlig nutzlosen Rüstungen und Schilden angefüllt. Mehr durch Zufall stieß er schließlich in einer Speisekammer auf eine Tür, die in einen Kellerraum hinabführte.
Im Lichtschein der Taschenlampen türmten sich vor ihm und den Männern seiner Stabsabteilung Munitionskisten und in Einzelteile zerlegte schwere Waffen. Auf den Kisten prangte silbern das Siegel des Departmento Munitiorum.
Krüger überschlug leise flüsternd die bestände, die er da vor sich hatte. „Fünf schwere Bolter, zwei Raketenwerfer, eine Maschinenkanone, gut zehntausend Schuss Munition für die schweren Bolter, zweitausend für die Maschinenkanone... Gütiger Imperator!“
Die Stabsgefreiten Weber und Kowalla hatten eine der Munitionskisten angehoben. Darunter fand sich eine weitere Kiste, die allerdings auffälliger beschriftet war. Die Siegel kennzeichneten den Inhalt als auf dem Mars hergestelltes Produkt des Adeptus Mechanicus.
„Öffnen!“, befahl Krüger.
Weber schlug das Zeichen des Aquila und brach das Siegel des Maschinengottes, dass den Deckel der Kiste verschloss. Er wuchtete die schwere Abdeckung beiseite, dann machte er respektvoll für Krüger Platz, damit dieser selbst einen Blick in die Kiste werfen konnte.
Auf Öltüchern ruhten vier Plasmawerfer im Innern. Sie waren von einem Schema, das Krüger noch nie zuvor gesehen hatte, ausgesprochen kompakt im Vergleich zu den sperrigen Standardplasmawaffen. Das Metall der Waffengehäuse glänzte wie frischpoliert.
Kowalla hob mit ehrfürchtigem Gesichtsausdruck eine der Waffen aus der Kiste und wog sie prüfend in Händen. „Sie... sie ist ganz leicht, Hauptmann.“, murmelte er irritiert.
„Diese Wilden haben keine Ahnung, was für einen Schatz sie hier haben.“, bemerkte Weber. „Die besten Waffen, und sie wissen es nicht zu würdigen. Es ist eine Schande.“
„Legen sie die Waffe zurück, Kowalla, und verschließen sie die Kiste wieder.“, befahl Krüger, dann wandte er sich an die übrigen Männer. „Schaffen sie sämtliche Waffenvorräte in unsere Räumlichkeiten hinüber. Wenn Iolaos Männer nichts damit anzufangen wissen, dann sollten zumindest wir dieses Geschenk des Imperators einer würdigen Nutzung zuführen.“
Die Stabsgefreiten salutierten und begannen, Krügers befehl auszuführen, während Krüger die Kammer kurzentschlossen verließ und in Richtung der Mannschaftsquartiere über den Hof ging. Er hatte eine plötzliche Idee, die Iolaos wohl schier zur Weißglut treiben würde...
Er freute sich in Gedanken schon auf die Reaktion des kalopulosischen Hauptmanns, als ihn lautes Wiehern und das Trappeln von hufen auf steinernem Boden innehalten ließ. Vor den Stallungen, in denen die Soldaten des Todeskorps einquartiert waren, drängten sich mehrere Dutzend der Männer und starrten die großen, schlanken Pferde an, die eine Gruppe von Iolaos Männern aus einem anderen Stall an den Zügeln auf den Hof hinaus führten. „Pferde!“, hörte Krüger die Soldaten rufen, in einem glücklichen, fast euphorischen Tonfall. „Pferde!“
Wirkliche, echte Pferde, dachte auch Krüger. Daheim auf Krieg hatte man ihn auf der Akademie das Reiten auf den bionisch modifizierten Kriegsrössern gelehrt, so wie es sich für einen Offizier geziemte, doch seitdem hatte er kein Pferd mehr zu Gesicht bekommen. Das 43. hatte keine eigenen Reiterverbände, weil es von vornherein als infanteristisches Regiment mit eigenen Panzer- und Panzergrenadierkompanien konzipiert worden war. Viele der Männer spotteten insgeheim darüber und bezeichneten es als schlechtes Omen, dass ein Regiment von Krieg ohne Todesreiter in den Kampf zog, wo Pferde in der Kultur Kriegs doch Glücksbringer waren, die letzten Überbleibsel einer völlig zerstörten Vergangenheit. Krüger selbst hatte es immer als Aberglauben abgetan, auch wenn er Pferde als true und kluge Tiere schätzte. Jetzt aber war er einfach nur froh über den Anblick, ganz so wie seine Männer. Lächelnd schlenderte er die letzten Meter zu den Soldaten hinüber.