40k Ferien im Paradies

@psychris:

<div class='quotetop'>ZITAT</div>
hehe, das beste sind die "true" pferde
[/b]

Oh nee, was für ein peinlicher Tippfehler... *schäm*

@Elbenkrieger:

<div class='quotetop'>ZITAT</div>
Scheint ja gewirkt zu haben, vielleicht solle ich mich doch mal den Chaosgöttern zuwenden. [/b]

Ich hab da 'ne bessere Idee, bring einfach bei mir regelmäßig Opfergaben in Form junger Frauen (keine Jungfrauen, die sind heute so schwer zu bekommen) und kösticher Spiesen vorbei, das könnte sich positiv auf meine Kreativität auswirken... 😉


OK, weiter geht's...

Der Hauptgefreite Kruppke war ein leicht dicklicher Mann Anfang Fünfzig, der wegen seiner gutmütigen Freundlichkeit und der Nachsichtigkeit seinen jüngeren Kameraden gegenüber bei den übrigen Soldaten der Kompanie allgemeine Beliebtheit genoss. Kruppke führte den ersten Unterstützungstrupp der Kompanie, mit der Erfahrung und Besonnenheit eines jahrzehntelang im Dienst stehenden Berufssoldaten. Wie Kruppke nun vor Krüger stand, rotz seines etwas umfangreicheren Körpers in strammer Haltung und mit respektvollem Salut, wusste Krüger, dass er sich den richtigen Mann für sein Vorhaben ausgesucht hatte.
„Stehen sie bequem, Hauptgefreiter.“, sagte Krüger. Als Kruppke entspanntere Haltung angenommen hatte, fuhr er fort: „Es gibt Arbeit für sie und ihren Trupp.“
„Wo wollen sie die Waffenteams haben, Sir?“, fragte Kruppke.
„Langsam, Kruppke. Ich habe noch nichts von einem Kampfauftrag gesagt, oder?“ Krüger lächelte milde, und unter Kruppkes buschigem Schnauzbart erschien ein verständnisloses Grinsen.
„Sir?“
„Sie haben die Kisten gesehen, die meine Stabsabteilung soeben in unsere Quartiere geschleppt hat?“
„Ja, Sir.“, bestätigte Kruppke.
„Darin sind genug Waffen um einen ganzen Zug Gardisten auszustatten, zusätzliche Infanterieabwehrwaffen eingeschlossen. Unsere Kompanie ist bereits gut ausgestattet, wir selbst haben also für das meiste keine Verwendung mehr. Ich wünsche deshalb, dass sie beginnen, die Einheimischen an den schweren Boltern auszubilden und diese zusätzlichen Waffenteams dann über aussichtsreiche Feuerpositionen auf dem Landsitz verteilen.“ Krüger wusste, dass Kruppke diese Aufgabe mit Bravour erfüllen würde. Er hatte bisher jeden Mann, der in der Kompanie die Benutzung schwerer Waffen erlernen sollte, ausgebildet, und die Ergebnisse waren größtenteils exzellent. Kruppkes ruhige Art und seine Kompetenz im Umgang mit dem schweren Gerät machten ihn zum idealen Ausbilder. Er hätte ohne Schwierigkeiten Unteroffizier werden können, wenn er es denn jemals gewollt hätte und dies nicht bedeutet hätte, dass er sich von seinen geliebten schweren Waffen würde trennen müssen.
„Ich verstehe ihren Wunsch, Sir, sehe aber ein Problem, wenn sie mir den Einwand gestatten.“, entgegnete Kruppke und fuhr auf ein Nicken Krügers hin fort: „Die Einheimischen verhalten sich uns gegenüber in schlimmsten Maße ablehnend. Ich glaube kaum, dass dieser Hauptmann Iolaos einige seiner Männer abstellen wird, um sie von ns an schweren Waffen ausbilden zu lassen.“ Kruppkes Finger spielten nervös mit den Schößen seines Uniformrocks, während er sprach.
„Sie sorgen sich völlig umsonst, Hauptgefreiter.“, sagte Krüger sanft. Noch bevor er die nächsten Worte sprach, befiel ihn eine fast schon kindische Belustigung. Er musste grinsen. „Ich habe nichts von Iolaos Männern gesagt, oder, Hauptgefreiter?“
„Nein, Sir.“, bestätigte Kruppke. Seine Augen blitzten fragend.
„Sie werden“, sagte Krüger, „sich jeden Stallburschen, jede Küchenmagd und jeden Gärtner schnappen, der ihnen irgendwie geeignet erscheint und ihn in der Bedienung eines schweren Bolters unterweisen, solange er ihnen nicht gerade androht, sie dafür umzubringen. Wenn Iolaos und seine Soldaten zu stolz sind, um sich die Hände an unseren unehrenhaften Waffen schmutzig zu machen, dann tun es vielleicht zumindest ihre Dienstboten.“
Kruppke salutierte, einen Ausdruck der Begeisterung im Gesicht. „Eine fantastische Idee, Sir.“
„Eine notwendige Maßnahme, Kruppke. Wenn es art auf hart kommt werden wir jeden Waffenlauf gut gebrauchen können, und ich würde es gern sehen, wenn diese schweren Bolter einer sinnvollen Verwendung zugeführt würden. Sie sind zu schade, um als Staubfänger zu dienen.“
„Ja, Sir.“
„Sie können wegtreten, Hauptgefreiter.“
Kruppke eilte davon, um die restlichen Mitglieder seines Unterstützungstrupps zu sammeln. Krüger sah seiner massigen Gestalt nach, bis sie endgültig im Gewimmel der graugekleideten Leiber auf dem Hof verschwunden war, dann wandte er sich ab und ging hinüber zu den nicht vom Todeskorps belegten Stallungen, wo Iolaos Männer noch immer mit ihren Pferden beschäftigt waren.
Zwischen den kalopulosischen Kriegern tauchte unvermittelt Iolaos selbst auf, gekleidet in seine verzierten Lederpanzer, einen wehenden Umhang und den hohen, geschwungenen Helm, dessen Visier sein Gesicht bis auf das bärtige Kinn verbarg. Er fixierte Krüger mit einem langen Blick aus den dunklen Sichtschlitzen seines Helms, dann wandte er sich um, so als stünde der imperiale Hauptmann gar nicht vor ihm, und tätschelte den Hals eines nahestehenden Pferdes. „Seid ihr gekommen, um etwas Ehre zu sehen, Hauptmann?“, hörte Krüger ihn brummen.
„Nein, Hauptmann.“, entgegnete Krüger. „Es lag mehr in meinem Interesse, etwas von den Ländereien eurer Herrin zu sehen und mir ein ungefähres Bild von der Bedrohung durch die Orks zu machen.“
„Wie passend.“, bemerkte Iolaos. „Meine Männer und ich wollten gerade einen Ausritt ins Grenzland unternehmen, zu den Marmorsteinbrüchen. Es ist allerdings ein recht weiter Weg. Ich glaube kaum, dass eure Männer ihn zu Fuß werden bewältigen können, und solcher Pöbel ist der Kunst des Reitens wohl kaum fähig.“
„Nun, Hauptmann, wenn ihr so freundlich wärt, uns einige Pferde zu borgen, so würde ich euch gern vom Gegenteil überzeugen. Es wäre eine interessante Erfahrung, eure Männer mit einer Gruppe meiner Soldaten begleiten zu dürfen.“
Iolaos wandte Krüger langsam wieder den Blick zu. Er starrte ihn eine Weile an, dann brach er in lautes Gelächter aus. „Also schön, Hauptmann Krüger!“, verkündete er. „Ihr sollt euren Willen haben, dann werden wir sehen, wer von uns der wahre Krieger ist."


EDIT: Bitte beachtet auch das Voting, das ich in Kürze eröffnen werde...
 
Frei! Frei! Endlich alle Klausuren bis nach den ferien weg und wieder Zeit und Lust zum Schreiben...

Ich beginne mal mit meiner offiziellen Geburtstags-Episode. In den nächsten tagen gibt's mehr...

Krüger hatte keine Mühe, mit dem Trab der ihnen vorausreitenden Kalopulsi mitzuhalten. Das Pferd, das Iolaos ihm zugewiesen hatte, war ein gutes, kräftiges Tier, das auf den steinigen Hügelhängen ebenso gut zurecht kam wie in den grasbewachsenen Tälern dazwischen. Es war zunächst etwas ungewohnt gewesen, ein Reittier unter sich zu haben, dass keine bionischen Modifikationen trug, dessen Atem nicht rasselnd durch einen Schadstofffilter kam und dessen Vitalfunktionen nicht auf einem kleinen Display or dem Sattel erscheinen, aber im großen und ganzen unterschied sich dieses Pferd nicht sehr von denen auf Krieg.
Auch die Männer von Krügers Stabsabteilung kamen gut mit ihren Tieren zurecht. Der einzige Grund, aus dem sie hinter der Spitzengruppe zurückblieben, war van Bent: Der junge Kommissar hatte darauf bestanden, Krüger zu begleiten, und sich von Iolaos ebenfalls ein Pferd geben lassen. Nur war der Kommissar-Kadett des Reitens augenscheinlich nicht fähig, er hielt sich nur mit Mühe äußerst unsicher im Sattel, und sein Reittier gehorchte den mal wütend, mal verzweifelt artikulierten Befehlen nicht. Van Bent bot einen ganz und gar jämmerlichen Anblick, und weiter vorne hörte Krüger die Kalopulosi lauthals lachen.
Krüger lenkte sein Pferd an den Zügeln herum und ritt zu van Bent. Er erreichte ihn kurz bevor der junge Kommissar endgültig aus dem Sattel stürzte. Mit entschlossener Sicherheit ergriff er die Zügel von van Bents Reittier und brachte es mit sanftem, aber unnachgiebigem Zug zur Ruhe.
„Danke, Hauptmann.“, murmelte van Bent. Seine Stimme klang schwach und elend, so als müsse er sich jeden Moment übergeben. „Ich... habe mich wohl selbst überschätzt.“
Krüger zuckte die Schultern. „Es ist halb so schlimm, Sir. Ich lasse sie am besten von zwei Männern zum Landsitz zurückbringen, wir werden die Patrouille auch ohne sie beenden können.“
Van Bent nickte schwach. „Mein Platz sollte an ihrer Seite sein, Hauptmann Krüger.“
Krüger winkte zwei der Männer heran. „Der Imperator ist an unser aller Seite, Sir, auch wenn dort sonst niemand ist. Reiten sie zurück und ruhen sie sich aus. Wir kommen notfalls allein zurecht.“
Krüger lenkte das Pferd wieder herum und drückte ihm die Fersen in die Seiten. In schnellem Galopp schloss er wieder zu Iolaos und seinen Männern auf. Die Kalopulosi hatten ihre Pferde gezügelt und warteten auf einem Hügelkamm auf ihn.
„Nun“, rief ihm Iolaos noch immer lachend entgegen, „euer schwarzer Mann scheint nicht sehr sattelfest zu sein, Hauptmann Krüger.“
„Spottet nicht, Iolaos.“, mahnte Krüger. „Oder wisst ihr, wie man mit einem Lasergewehr umgeht?“
Iolaos Lachen verstummte augenblicklich. „Ich würde es erlernen, würde es mich interessieren, Außenweltler.“, schnarrte er.
„Natürlich.“ Sagte Krüger unbeeindruckt. „Nun, Hauptmann, ich brenne darauf, die Steinbrüche eurer Lady zu sehen.“
Iolaos knurrte missbilligend und wandte sich ab. Krüger war, als hätte er ihn etwas wie „Ihr habt schon zuviel von der Lady gesehen.“ murmeln hören.
 
Die Steinbrüche wirkten auf Krüger, als hätte eine gewaltige Explosion einen gräulichen Krater in das Grün der Hügellandschaft geschlagen. Auf einem gewundenen Pfad waren sie hinab geritten, neben sich die schroffen Wände aus Erdreich und Gesteinsadern. Zwischen schmutzigem Granit glänzte verheißungsvoll roher Marmor.
Die Pferde bewegen sich unsicher auf dem von Steinsplittern übersäten grund. Hacken und Hämmer lagen verstreut über die ganze Länge des Pfades, an den Wänden lehnten noch Leitern und Holzgerüste. Die Arbeiter mussten den Steinbruch in großer Eile verlassen haben.
„Seit wann baut ihr nicht mehr ab, Hauptmann?“, wandte sich Krüger an Iolaos.
„Vor drei Monden ließen sich die Grünhäute erstmals nahe des Steinbruchs sehen. Seitdem hat die Lady angeordnet, dass nicht mehr gearbeitet wird. Es wäre zu gefährlich.“, brummte Iolaos. Der kalopulosische Hauptmann wirkte angespannt. Er hatte den Kopf in den Nacken gelegt und beobachtete aufmerksam die Kuppen der Felswände, seine Lanze unter der Achsel eingelegt und den Schild nahe am Körper.
„Fürchtet ihr, dass wir überfallen werden? Dann hätten wir wohl nicht hier herunter reiten sollen.“, sagte Krüger.
„Unsinn.“, murrte Iolaos. „Die Grünhäute werden nicht am Tag hervorkommen und eine Gruppe Bewaffneter angreifen, dazu sind sie zu feige. Außerdem wolltet ihr die Steinbrüche sehen, nicht wahr, Hauptmann?“
Krüger schüttelte verständnislos den Kopf. So wie Iolaos und seine Leute nach oben starrten, schienen sie damit zu rechnen, dass jeden Moment Tausende von Orks von oben über sie herfallen würden, und dennoch gefiel sich der kalopulosische Hauptmann darin, den gelassenen Krieger zu geben.
„Das Ruhen der Arbeit bedeutet für die Lady einen erheblichen Einnahmeausfall, wenn ihr versteht, Hauptmann.“, erklärte Iolaos, als habe er nie über die Orks gesprochen. „Stein aus diesem Steinbruch ziert sogar den Palast seiner Exzellenz des Gouverneurs.“
„Ah.“, machte Krüger. „Habt ihr noch andere Einnahmequellen?“
Iolaos wandte den Blick kurz von den Wänden zur Mähne seines Pferdes. „Die Stallungen unserer Lady sind auf ganz Kalopulos berühmt für die Qualität ihrer Tiere. Ihr selbst mögt festgestellt haben, dass es ruhige und gutmütige Tiere sind.“
„Nun, so hat es den Anschein.“, bestätigte Krüger. „Wurden sie für den Kampf gezüchtet?“
„Selbstverständlich, Hauptmann.“ Iolaos starrte schon wieder nach oben, den behelmten Kopf weit zurück in den Nacken gelegt.
„Ich denke...“, begann Krüger, „Ich denke, wir können wieder zurückreiten. Ich habe genug gesehen.“
Iolaos blickte ihn einen Moment lag aus den dunklen Tiefen der Sichtlöcher seines Helms an, dann nickte er und wendete sein Pferd. Das Tier gehorchte dem Zug der Zügel schnaubend und drehte sich mit bemerkenswerter Sicherheit auf dem unebenen Grund des Weges. Iolaos stieß einen schrillen Pfiff aus. Sofort begannen seine Männer den Ritt zurück nach oben.
Der erste Kalopulosi hatte den oberen Rand des Steinruchs fast erreicht, als das donnernde Hämmern automatischer Waffen losbrach. Die Flanke des Reittiers explodierte in einem Schauer aus Blut. Der Reiter stürzte und begann gellend zu schreien.
Krügers Pferd ging durch; er wurde im Sattel nach hinten geworfen. Der blaue Himmel raste durch sein Blickfeld, während das Pferd über Stein und Geröll hinwegsetzte und seinen Reiter auf seinem Rücken hin und her warf. Der schwere Ledersattel schlug schmerzhaft gegen Krügers Rücken. Nur mit größter Not gelang es ihm, die Zügel wieder zu fassen zu bekommen und sich im Sattel zu halten. Das am Zaumzeug festgezurrte Kettenschwert schmetterte gegen Krügers Schienbein.
Unterdessen schlugen aus mindestens drei Waffen lange Feuerstöße auf die Männer im Steinbruch nieder. Krüger – noch immer hin und her geworfen und um sein Gleichgewicht ringend – sah ihre Mündungsblitze an den steilen Wänden des Steinbruchs aufflammen. Sie schienen aus dem Nichts zu kommen. Beim Imperator, wo waren die Orks?
Iolaos bellte einen Befehl, während seine Männer um ihn herum schrieen und starben. Gerade erst hatte Krüger es geschafft, wieder aufrecht im Sattel zu sitzen zu kommen, da war der kalopulosische Hauptmann schon den steilen Weg aus dem Steinbruch heraus hinaufgeprescht, zwei seiner Männer bei ihm. Sie hielten dicht zusammen, ihre Lanzen vorgereckt, die Schilde eng am Körper. Ihre Kriegsschreie übertönten selbst den Donner der Orkwaffen.
Krüger riss seine Boltpistole aus dem Holster und gab seinem Pferd die Sporen. Er musste aus dem Kessel des Steinbruchs heraus, oder er würde hier unten sterben, eine leichte Beute für die unsichtbar bleibenden Orks. Vor und hinter ihm starben Kalopulosi und Soldaten des Todeskorps im Kugelhagel, Rösser und Reiter wurden von großkalibrigen Projektilen zerrissen.
Krüger feuerte eine Salve in Richtung der Mündungsblitze, ohne große Hoffnung, irgend etwas zu treffen. Die Antwort der Orks ließ Steinsplitter und Staub vor den Hufen seines Pferdes aufspritzen. Weitere Geschosse pfiffen nur um Millimeter an seinem Kopf vorbei. Es war ein Wunder, dass sie ihn nicht trafen.
Das Pferd galoppierte weiter den Pfad hinauf, während Krüger auf seinem Rücken versuchte, ein Ziel für seine Boltgeschosse ausfindig zu machen. Weit über sich außer Sicht hörte er Iolaos brüllen.
Krüger hatte das Ende des Pfades fast erreicht, als ein wuchtiger Stoß von der Seite sein Pferd umwarf und ihn aus dem Sattel schleuderte. Er kam mt dem Rücken zuerst auf den spitzen Steinen abseits des Weges auf, rollte von der Wucht des Aufpralls noch einige Meter über das Geröll und blieb dann liegen. Schmerz durchzuckte seinen gesamten Oberkörper, er spürte bereits das Blut der Wunden, die die scharfkantigen Felsen in seinen Rücken und seine Arme gerissen hatten. Doch trotz des Aufpralls war er noch bei Bewusstsein, Glieder und Sinne gehorchten ihm noch. Sofort versuchte er, wieder auf die Beine zu kommen.
Er war waffenlos wie er erkannte, als er sich mühsam auf de Knie gestemmt hatte. Seine Pistole war irgendwo zwischen die Felsen geschleudert worden und sein Kettenschwert... Er wandte den Blick: Das Pferd lag tot auf dem Pfad, seine Seite aufgerissen. Blut aus der Wunde hatte das umliegende Geröll überspült.
Krüger hielt den Atem an, als hinter dem Kadaver des Pferdes der gewaltige Schädel eines Orks auftauchte. Der Xenos grinste und enthüllte gewaltige, gelbliche Fänge. Auf seinem Kopf saß die Parodie eines Baretts der imperialen Gardisten, gefertigt aus lindgrünem Stoff und bestickt mit dem Symbol zweier sich kreuzender Äxte. Die Augen des Orks waren bedeckt von einer grob gefertigten Schutzbrille, deren linkes Glas einen gezackten Sprung aufwies.
Langsam richtete sich der Ork weiter auf und trat mit einem Schritt über das Pferd hinweg. Um seine Schultern wehte ein steingrauer Umhang, aber was Krügers Blick im Moment fesselte, war die sperrige Feuerwaffe in den Menschenkopfgroßen Fäusten des Orks. Die Grünhaut trug eine gurtgespeiste Projektilwaffe, deren Kaliber wohl dem eines schweren Bolters gleichkam und die durch umfangreiche Basteleinen am Lauf und ein krude aufmontiertes Zielfernrohr zu einer Scharfschützenwaffe umgebaut worden war.
Es widersprach allem, was Krüger je über die taktischen Doktrinen der Orks gehört hatte.
Der Ork hörte nicht auf zu grinsen. Er tat einen weiteren Schritt auf Krüger zu. Der Boden knirschte unter seinen metallbeschlagenen Stiefeln.
Krüger bückte sich langsam und nahm einen Stein auf. Das war nun alles, was er dem Xenos entgegensetzen konnte...


Nun hätte ich da noch ein Anliegen, ihr Damen und Herren:
Ich würde im Off Topic-Bereich gerne mal eine kleine Schlachtszene posten, die aus dem Fantasy-bereich kommt und nichts mit Warhammer zu tun hat. Bestünde daran grundsätzlich Interesse und wärt ihr bereit, mir auch da die Ehre eurer Kritik zu gewähren? Ich verspreche, dass es die Krüger-Stories nicht beeinflussen wird,ich habe es nämlich schon vor einer ganze Weile geschreben udn würde nur mal gerne wissen, was ihr so davon haltet...
 
Der Stein traf klatschend die Wange des Orks. Die Kreatur heulte gepeinigt, das aus der Platzwunde strömende dunkle Blut mit der Hand befühlend, dann fasste sie Krüger mit zusammengekniffen Augen ins Visier und hob die grobschlächtige Waffe, sodass Krüger in das weit aufgerissene, gähnende Loch der Mündung blickte.
„Hast ’nä schönä Unifoam, du Git!“, grunzte der Ork in einer widerwärtigen Parodie des imperialen Niedergotisch. Krüger hatte nie von Orks gehört, die die Sprache der Menschen überhaupt beherrschten. Offenbar hatte er für Orkverhältnisse einen wahren Intellektuellen vor sich.
„Hast ’nä schönä Unifoam, du Git!“, wiederholte der Ork, diesmal eindringlicher und sein Grunzen mit einem bedrohlichen Schwenken der Waffe unterstreichend.
Krüger wog seine Möglichkeiten ab. Er hatte keine Waffe, einen weiteren Stein würde er unmöglich aufnehmen können, ohne von einer Salve der goßkalibrigen Waffe in Fetzen gerissen zu werden, und Flucht war auch keine Option. Auf diese Distanz konnte selbst ein Ork nicht danebenschießen. Die einzige Möglichkeit, die blieb, war ebenso unehrenhaft wie absurd.
Langsam, um den Ork nicht zu einer tödlichen Überreaktion zu verleiten, hob Krüger die Hände über den Kopf. „Ich bin Hauptmann Rolf Krüger vom 43. Regiment des Todeskorps von Krieg der Armee des heiligen Imperators der Menschheit.“, sagte er laut und deutlich.
„Ich bin Boss-Sergänt Grimnik vonnä Grien Bärätz! Unsa Kommandant is’ da Obazt Körtzsnik!“, bellte der Ork. Er tippte erklärend mit dem Finger seiner Linken gegen das Abzeichen an seinem Barett. „Wir sin’ vom Klan vonnä Blood Axes. Du bis’ getz mein Gefangäna, Git!“
Der Ork fasste den Lauf seiner Waffe wieder und trat die letzten Schritte auf Krüger zu. Dunkelrotes Blut strömte noch immer seine Wange hinab, dort wo der Stein ihn getroffen hatte, doch der Xenos schien sich nicht mehr daran zu stören. Sein Maul zeigte bereits wieder das abartige Grinsen des siegreichen Orkkriegers.
„Hast ’nä schönä Unifoam, Git!“, knurrte der Ork wieder und presste die Mündung seier Waffe gegen Krügers Brust. „Bist bästimmt hart, wa?! Aba ich bin härta!“ Der Blick des Orks wanderte von Krügers gesicht hinunter zu seiner Brust.
„Waz dat?!“, fragte der Ork.
Krüger senkte den Blick ebenfalls, obwohl er bereits wusste, was den Blick des Orks eingefangen hatte. Auf seiner Brust glänzte in auffälligem Rot die mit goldenen Symbolen verzierte Ehrennadel der Ekklesiarchie.
„Gibbät mia!“, verlangte der Ork, aber noch bevor Krüger auch nur die Arme senken konnte, um seinem Befehl nachzukommen, hatte der Ork bereits die Auszeichnung von seiner Brust gerissen, einen beträchtlichen Teil des Stoffes ebenfalls herausreißend. Der Xenos grinste selbstzufrieden, schüttelte umständlich den Stofffetzen von der Nadel herunter und trieb sich die spitze Nadel anschließend ohne auch nur das geringste Anzeichen von Schmerz zu zeigen durch den rechten Flügel seiner platten, schweinerüsselartigen Nase. Stolz blitzte er Krüger aus den kleinen, listigen Augen hinter der Schutzbrille an.
„Na, Git, getz’ siehstä’s selba! Ich bin da Härtästä!“ Der ork packte Krüger am kragen des Uniformrocks und stieß ihn zurück auf den Pfad. „Und du kommst getz’ mit, da Obazt will dich bästimmt ma säh’n.“
Krüger taumelte unter den Stößen des Orks, ließ sich aber den Pfad hinauftreiben. Sich in Gefangenschaft zu begeben war im Moment das Einzige, was er tun konnte, wollte er nicht einen ebenso sinnlosen wie einsamen Tod hier draußen sterben. Wenn er Glück hatte, waren Iolaos und einige seiner Männer den Orks entkommen und würden seine Kompanie benachrichtigen. Was dann kam, mochte der Imperator wissen, aber zumindest hatten die Männer dann einen Anhaltspunkt, wo sie mit der Suche nach dem Orklager beginnen konnten. Es konnte nicht weit vom Steinbruch entfernt liegen...
 
Gut, damit die "Spammung" erhalten bleibt... (nicht bös gemeint, Archaon)

Das Orklager bestand aus einem halben Dutzend Zelte, die sich – durch Tarnnetze verdeckt und in olivgrünem Stoff gehalten – fast unsichtbar an die Kuppen des Hügellands anschmiegten. Einzelne Orks in tarnfarbenen Lumpen oder Umhängen, wie auch Grimnik einen trug, bewegten sich zwischen den zelten, ihre Waffen bedrohlich vor sich hertragend. Sie stellten ein Sammelsurium erbeuteter imperialer Ausrüstung zur Schau, ergänzt durch ihre eigene, eigenwillige Interpretation militärischer Uniformierung. Ihnen allen gemeinsam waren aber die lindgrünen Barette mit dem Abzeichen der gekreuzten Äxte.
Mit einem Tritt in die Kniekehle zwang Grimnik Krüger vor dem größten Zelt inmitten des Orklagers zu Boden. Krüger fiel und fing seinen Sturz mit den Händen ab, konnte aber nicht verhindern, dass er wie ein geschundenes Tier auf allen vieren kauerte. Bevor er auch nur den Versuch machen konnte, sich wieder zu erheben, spürte er die Waffe des Orkbosses im Rücken.
„Bessa du bleibst untän, Git!“, bellte Grimnik. „Da Obazt hat’s nich gernä wänn Mänschenz ihn angucken tun!“
In Krügers Blickfeld erschien ein Paar schwerer, lederner Stiefel, aus denen säulenartige Beine in einer waldtarngemusterten Hose ragten. Neben sich hörte Krüger Grimnik die Hacken zusammenschlagen. Beim Imperator, unter was für Orks war er nur geraten?!
„Warum guckta mich nich’ an, der Git?!“, fragte die zu den Stiefeln gehörende Stimme. „Er soll mich anguckän, Boss Sergänt!“
Grimnik trat Krüger in die Seite, sodass er auf den Rücken geschleudert wurde und seine Rippen hörbar knackten. Krügers Mütze fiel vor ihm ins Gras. „Guck da Obazt gäfälligst an, wenna mit dia spricht, Git!“, brüllte der Boss.
Krüger beeilte sich, ungeachtet der Schmerzen auf die Beine zu kommen und vor dem Anführer der Orks zu salutieren. „Hauptmann Krüger vom 43. Regiment des Todeskorps von Krieg.“, keuchte er.
Der Obazt war ein wahrer Riese, selbst für einen Ork. Er musste beinahe drei Meter groß sein, und etwa halb so breit. Sein von oben auf Krüger herabstarrendes Gesicht war eine entsetzliche Fratze, die von Narben entstellt war und deren rechtes Auge eine krude bionische Prothese ersetzte, deren rotleuchtende Linse Krüger unbarmherzig fixierte. Aus dem Mundwinkel der Kreatur ragte zwischen gewaltigen Hauern hervor eine dicke, qualmende Zigarre, die aussah, als sei sie aus einer Mischung von Dung, Teer und altem Papier gedreht worden. Ein roter Umhang und eine ganze Galerie imperialer Orden auf der Brust des tarngefleckten Uniformrocks vervollständigten das verwegene Aussehen des Orkanführers.
„Äch wusstä nich, dass du einän Offizia gefangän has’, Grimnik.“, brummte der Obazt. „Dat is nich die Art, wie man Offizierä behandeln tut! Nich in meinä Einheit, Grimnik!“
„Äz tut mia leid, Härr Obazt, Sör!“, erklärte Grimnik neben Krüger, offensichtlich ebenso verblüfft über Körtsniks Aussage wie Krüger selbst. „Ich dachtä, weil er doch än Git is...“
Krüger verstand Körtsniks Antwort nicht, weil der Obazt in die primitive Sprache der Orks verfiel, aber Grimnik zuckte unter dem Gebrüll seines Anführers so zusammen, dass nur eine zulässige Deutung blieb.
„Äch hab dat nich so gemeint, Härr Hauptmann!“, beeilte sich Grimnik an Krüger gewandt zu versichern, kaum dass Körtsnik zu brüllen aufgehört hatte. Der Boss riss sich die Ehrennadel der Ekklesiarchie aus dem Nasenflügel und stach sie behutsam durch die Brust der zerfetzten Überreste von Krügers Uniformrock. Seine gewaltige Pranke strich ungeschickt den grauen Stoff glatt, dann salutierte er noch einmal vor Körtsnik und beeilte sich, aus dem Sichtfeld des Obazt zu verschwinden.
Körtsnik hob in der Andeutung eines Saluts seine Rechte an die Schläfe. „Äz is ein Värgnügän für mich, sie bei uns zu habän, Hauptmann!“, blaffte er. „Meinä Boyz vastäh’n da regelnz vonnäm zivilisatisiertäm Krieg manchma noch nich so ganz, aba dafüä gibt äz ja uns Offizierä, oda?“
Krüger beeilte sich zu nicken. Er hatte keine Ahnung, in was er hier geraten war, aber wenn er sich so verhielt, wie der Obazt es erwartete, so konnte er vielleicht lange genug leben, um aus seiner Situation etwas Positives machen zu können. „Ich bin ganz ihrer Meinung, Herr Oberst.“, sagte er mit so viel Respekt in der Stimme, wie er angesichts des Bergs grünen Fleisches vor ihm aufzubringen vermochte.
„Wusstä äch doch gleich!“, sagte Körtsnik und sog zufrieden den Rauch seiner Zigarre ein. Seine gewaltige hand landete in einem freundschaftlichen Schlag, der fast Krügers Schlüsselbein zerschmetterte, auf der Schulter des imperialen hauptmanns. „Gäh’n wia doch ins Zelt und unterhaltän uns da weita, Hauptmann.“
Ohne Widerspruch auch nur zuzulassen zog Körtsnik Krüger mit sich.


Ich möchte an dieser Stelle nochmal auf meine Schlachtszene im off Topic verweisen, auch wenn's euch vielleicht nervt. Aber ich bräuchte da dringend noch einige Kommentare, und es würde mich ehrlich gesagt auch sehr interessieren, was ihr GANZ EHRLICH davon haltet. Danke jedenfalls an alle, die bisher schon was geschrieben haben.

Und seid gewiss: Captain Krüger will be back!
 
<div class='quotetop'>ZITAT</div>
captain krüger??[/b]

Captain (engl.) = Hauptmann (dt.)

<div class='quotetop'>ZITAT</div>
und meine meinungen im ot zu deinen schlachtszenen sind schon ehrlich, mich würde das buch dazu interessieren. [/b]

Ich habe deine Ehrlichkeit nicht in Zweifel ziehen wollen. Mir ist halt nur aufgefallen, das überraschend viele das Topic gelesen haben und dafür sehr wenige Antworten gekommen sind. Eine meiner möglichen Interpretationen zu dieser tatsache ist, dass vielleicht viele nicht ihre ehrliche (negative) Meinung zu der Schlachtszene schreiben wollen, weil sie mich aus irgendeinem Grund nicht kritisieren möchten. Deshalb nochmal meine Bitte um Ehrlichkeit.

Was das Buch angeht: Du wirst verstehen, dass ich nicht das Ganze posten kann und es aus Gründen des Urheberschutzes auch nicht an Einzelpersonen verschicke, aber ich poste gern noch ein paar repräsentative Auszüge und egebe auch gerne mal einen Überblick über die Handlung.
Ansonsten bleibe ich wohl erstmal bei hauptmann krüger, der scheint entschieden besser anzukommen... 😀