40k Ferien im Paradies

Hauptgefreiter Kruppke hatte auf einer Pferdekoppel einen waschechten Übungsschießstand improvisiert. An einem Ende des gut zweihundert Meter langen Areals hatten er und die Männer seines Unterstützungstrupps drei schwere Bolter aus den Lagerbeständen der Kalopulosi aufgebaut, am anderen Ende simulierte Ziele aus Strohballen und Jutesäcken. Eine Gruppe verschüchtert aussehender Einheimischer in mehr oder minder ärmlicher Kleidung drängte sich im Kreis um Kruppke, der mit deutlicher Stimme und untermalenden Gesten Handhabung und Wartung eines schweren Bolters erläuterte.
Haller hatte es sich auf dem Begrenzungszaun der Koppel bequem gemacht, in der einen Hand einen Rationsriegel, in der anderen einen Becher heißen Kaffees. Sein Zug benötigte seine Anwesenheit im Moment nicht, die Männer kamen bei der Pflege ihrer Ausrüstung gut allein zurecht. Hier, abseits des Landsitzes, hatte Haller für einige Minuten seine Ruhe vor den beiden anderen Leutnants der Kompanie, und ganz besonders vor dem ehrgeizigen Kommissar-Kadetten.
Kruppke ließ sechs der Einheimischen jeweils zu zweit Position an den schweren Boltern beziehen. Die Zivilisten hatten sichtliche Mühe, die schweren Waffen überhaupt in Anschlag zu bringen, geschweige denn, sie in erfolgversprechender Weise auf das Ziel auszurichten. Einen weiteren Bissen von seinem Rationsriegel nehmend bedauerte Haller, dass es nicht möglich war, die Kalopulosi an benutzerfreundlicheren Waffen auszubilden. Ein Dreibein unter den schweren Boltern hätte die Küchenmägde und Stallburschen zumindest von der Anstrengung entbunden, im Liegen mit eigener Körperkraft die Waffe in Balance zu halten.
Die ersten Schüsse donnerten über den Platz. Kruppke ließ die Kalopulosi zur Eingewöhnung einzelne Patronen abfeuern, anstatt die Munition schon jetzt durch Dauerfeuer zu verschwenden. Der brutale Rückstoß wirkte sich merklich auf die Präzision der ungeübten Schützen aus, aber alles in allem schien die eilige Ausbildung schon jetzt Ergebnisse hervorzubringen. Etwa jeder dritte Schuss traf eins der menschengroßen Ziele und wirbelte Strohhalme und Stofffetzen auf.
Zufrieden drückte Haller die leere Verpackung des Rationsriegels in der Rechten zusammen, leises Surren untermalte die Bewegungen seiner Handprothese. Der Leutnant ließ sich vom Zaun heruntergleiten, steckte die zerknüllte Folie in die Tasche und ging zum Schießstand herüber.
Kruppke stand hochaufgerichtet zwischen den schießenden Kalopulosi, die Fäuste in die Seiten gestemmt. Er begrüßte Haller mit einem Nicken anstelle des eigentlich angemessenen Saluts. Haller nahm es ihm nicht übel: Vor nicht allzu langer Zeit, noch in den Schützengräben von Myrmillio III, war es Haller gewesen, der vor Kruppke hätte salutieren müssen. Der alte Hauptgefreite war ein zu guter und erfahrener Soldat, als dass Haller sich hätte anmaßen können, auf der Respektsbezeugung zu bestehen.
„Sie kommen voran, wie ich sehe, Kruppke.“, stellte Haller fest, auch wenn es mehr ein Kompliment als das Fazit einer Inspektion durch einen Offizier war.
„Ja, Sir.“, bestätigte Kruppke. „Die Waffen sind in gutem Zustand, und unsere neuen Rekruten scheinen mir durchaus lernwillig zu sein. Möchten sie...“
Kruppke wurde durch das Bellen eines Schusses unterbrochen. Er wartete auch den nächsten ab, bevor er weitersprach. „Möchten sie vielleicht selbst einmal einen Schuss abgeben, Sir?“
Kruppke machte schon Anstalten, zwei der Kalopulosi von ihrem schweren Bolter fortzuwinken, doch Haller gebot ihm mit einem Abwinken innezuhalten. „Die Ausbildung dieser Leute geht vor, Hauptgefreiter. Nebenbei bemerkt war ich nie ein sonderlich guter Schütze, woran auch ihre Ausbildung nichts ändern konnte, wie sie vielleicht noch wissen.“
Es stimmte, was Haller da sagte. Nur zu gut erinnerte er sich noch an das Übungsschießen an den schweren Waffen, das Kruppke als leitender Ausbilder beaufsichtigt hatte, und an die miserablen Ergebnisse, die der junge Gefreite erzielt hatte. Alles, was schwerer als ein Lasergewehr war, war in Hallers Händen nie zu einer echten Gefahr für den Feind geworden. An Kruppkes Nicken sah Haller, dass auch der alte Hauptgefreite sich an diese Tage erinnerte.
„Nun, Sir, ich habe einige Lasergewehre hier.“, setzte Kruppke an. „Vielleicht möchten sie den Rekruten demonstrieren, wie man damit umgeht.“
Haller nickte. In Kruppkes Augen blitzte es verschwörerisch.
Haller nahm das ihm gereichte Gewehr und wog es prüfend in seiner verbliebenen organischen Hand. Die Waffe war schwerer und sperriger als die Standardkarabiner des Todeskorps, mit fester Schulterstütze und verstärkter Verkleidung. Es war eine der robusten, auf Kantrael hergestellten Waffen, die vor allem für den Einsatz aus befestigten Stellungen heraus konzipiert waren, nicht für das Gewühl des Nahkampfs, in dem es mehr auf Handlichkeit ankam. Haller legte die Waffe an der Schulter an, blickte prüfend durch die Zielhilfe und schaltete die Waffe auf Halbautomatik. Das Gewehr summte leise, als die Energiezellen ihre Ladung auf den Feuermechanismus übertrugen.
Hallers Hände und Augen arbeiteten in perfektem Einklang. Er mochte kein guter Schütze am schweren Bolter sein, aber die Kämpfe, die er als gewöhnlicher Infanterist in unübersichtlichem Gelände durchgestanden hatte, hatten ihn schnell und genau mit einem Lasergewehr schießen gelehrt. Ohne den Blick auch nur einmal von der Zielhilfe über dem Lauf zu heben setzte er nacheinander in jedes der improvisierten Ziele einen Laserimpuls. Wo seine Schüsse auftrafen, begann das Stroh zu schwelen.
Gelassen setzte er das Gewehr wieder ab und gab es Kruppke zurück. Um sie herum hatte sich eine Traube staunender Kalopulosi gebildet.
 
@psychris:

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aber warum improvisieren die kein dreibein? eine einfache stütze aus einer astgabel würde reichen, das ganze deutlich zu erleichtern [/b]

Ketzer! Dreibeine aus unheiligem, da nicht von den Priestern des Maschinengottes gesegnetem Holz sind höchstens geeignet, die empfindlichen Maschinengeister der gnadenbringenden Waffen seiner göttlichen Majestät des Imperators zu erzürnen. Mögest du zur Buße fünfundzwanzigmal das Mantra "Imperator, vergib mir meine Schuld und lasse mein Leben aufgehen im Dienste an dir" beten! :lol:

@Krauthammer:

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So jetzt hab ich auch endlich Grabenkrieg und Stadtbummel gelesen und du bist jetzt ab sofort mein neuer Lieblingsauthor!
Krüger is einfach der coolste und ich hätte große Lust meinen Offizier nach ihm zu benennen...
[/b]

Hach, das geht ja runter wie Öl. Schön, dass hier immer noch neue Leser dazukommen.
Und wenn du deinen Offizier nach Krüger benennst, lass doch beizeiten mal Bilder sehen, insbesondere dann, wenn du den irgendwie umgebaut hast. 🙂

@Iron Guard:

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Sehr schön nur kommt das so rüber als wenn sie sich net um Krügers Verlust scheren würden..oder kommt das noch ? [/b]

Die gleich folgende Episode dürfte deine frage beantworten. Es ist ja nun davon auszugehen, dass Iolaos ein Weilchen brauchen wird, um zum Landsitz zurückzukehren. Und Funken ist ja nicht, weil bekanntermaßen ma wieder die Stabsabteilung verreckt ist, also wird der gute Krüger noch ein Weilchen ausharren müssen, während sich Haller und Co noch mit unwichtigen Dingen beschäftigen.

Alsdann, Auftritt Leutnant Haller, die zweite...

Das Donnern beschlagener Hufe auf dem gepflasterten Weg ließ Haller aus dem dösenden Halbschlaf aufschrecken, den er an einen Pfosten des Begrenzungszauns gelehnt genossen hatte. Als er die Augen geöffnet und sich seine Sicht einigermaßen geklärt hatte, war der Reiter schon fast am gut hundert Meter entfernten Tor zum Landsitz angelangt.
Es war Hauptmann Iolaos, wie Haller am wehenden Federbausch auf dem geschwungenen Helm des Reiters mit einiger Verzögerung erkannte. Aber warum beim Imperator kehrte der einheimische Hauptmann allein zurück? Haller stemmte sich kopfschüttelnd hoch und lief ihm nach.
Wie lange hatte er geschlafen, fragte er sich während des Laufens. Die Sonne hatte ihren Zenit schon überschritten, und von Kruppke und seinen Rekruten war auf der Koppel nichts mehr zu sehen. Leise verfluchte Haller sich selbst dafür, als gemeiner Soldat in den Gräben von Myrmillio III das Schlafen unter Feindbeschuss erlernt zu haben. Es stellte sich abseits des Schlachtfelds als äußerst lästige Angewohnheit heraus, einen solch festen Schlaf zu haben.
Er schob den kalopulosischen Wächter am Tor einfach beiseite, als dieser ihm in den Weg treten wollte. Haller hatte nicht viel für die einheimischen Krieger übrig, und er hatte auch keine Lust, mit einem von ihnen darüber zu diskutieren, ob er das Gelände wieder betreten dürfte. Im Laufe des Morgens hatte er mehrmals die Erfahrung gemacht, dass er oder Männer seines Zuges von den Einheimischen belästigt oder behindert wurden, wenn sie sich von den Hauptgebäuden entfernten. Zunächst hatte er den Kalopulosi angesichts ihrer Speere und Schwerter noch einen gewissen Respekt zugebilligt, inzwischen ignorierte er ihre armseligen Versuche der Schikane einfach. Der erste, der es wagen würde, seine Waffe gegen ihn zu erheben, würde Bekanntschaft mit seiner bionischen Prothese machen.
Als Haller den Hof des Landsitzes erreichte, hatte sich um Iolaos auf seinem Pferd bereits ein Auflauf von Soldaten des Todeskorps und einheimischer Krieger gebildet.Die Männer redeten wild durcheinander, während Iolaos, den Helm unter den Arm geklemmt und auf merkwürdig gekrümmte Weise im Sattel sitzend, versuchte, sich mit lauter Stimme Gehör zu verschaffen.
Haller drängte sich durch die Männer an das Pferd des Hauptmanns heran. Als er näher kam sah er, dass das Tier aus mehreren Wunden blutete.
„Sie sind alle tot!“, hörte er Iolaos schließlich mit rauer Stimme brüllen. „Die Grünhäute haben sie geholt! Den Hauptmann Krüger und meine Männer! Sie sind alle tot!“
Haller ergriff Iolaos an den kurzen Beinkleidern seiner Rüstung, um den Kalopulosi auf sich aufmerksam zu machen. In seiner Errgeung riss er den Hauptmann damit fast aus dem Sattel. „Was ist mit Krüger?!“, brülte er den Einheimischen an.
„Er ist tot, leutnant!“, schire Iolaos zurück, bemüht, im Sattel seine Balance zu halten. „Das ist kein Krieg für euch schwache Außenweltler. Eure Hauptmann hat diese Erkenntnis mit dem leben bezahlen müssen!“
„Habt ihr Krüger fallen sehen?“, bellte Haller unbeeindruckt. Der Hauptmann konnte einfach nicht tot sein. Er war ein zu guter Kämpfer, als dass er den Orks zum Opfer fallen könnte und jemand wie Iolaos ihnen entkommen würde.
„Nein. Aber er muss tot sein, kein Mann kann diesen Hinterhalt überlebt haben“ Iolaos betastete seine Seite, und als er seine Hand wieder hob, war sie voller Blut. „Ich selbst entkam nur schwer verwundet, und ich bin geritten, als seien alle Dämonen des Warp hinter mir her. Einem ungeübten Reiter wie eruem Hauptmann kann das nicht gelungen sein.“
„Wo ist das passiert, Iolaos?“
„Am Steinbruch unserer Lady, gute drei Stunden von hier. Zu Pferde.“
Plötzlich stand Leutnant Strauß neben Haller. Er salutierte vor Iolaos, dann fasste er Haller an der Schulter. „Ich übernehme mit sofortiger Wirkung das Kommando über die Kompanie, Leutnant Haller.“, verkündete. „Sammeln sie ihre Männer und lassen sie sie in voller Ausrüstung auf dem Hof antreten, so schnell wie möglich.“
„Sie übernehmen hier gar nichts, Strauß.“, sagte Haller so ruhig wie möglich. Gelassen ergriff er Strauß Hand auf seiner Schulter und streifte sie ab. Mit entschlossenem Blick fixierte er den jungen Leutnant inmitten des Gedränges.
„Meine Abstammung und Ausbildung lassen mich zur natürlichen Wahl für diese Aufgabe werden, Leutnant!“, brachte Strauß hervor. „Ich verbitte mir weitere Unverschämtheiten und erwarte, dass sie meinen Anweisungen folge leisten.“
Haller sah an Strauß Blick, dass der gelackte Leutnant seine Niederlage bereits vor Augen hatte. Man konnte sehen, dass er wusste, dass Haller ihm gegenüber nicht klein beigeben würde.
„Ich für meinen Teil werde meine Männer sammeln, Leutnant, aber nicht, um ihren Anordnungen folge zu leisten.“, erklärte Haller. „Ich werde mit meinem Zug aufbrechen, um Hauptmann Krüger zu suchen. Es ist wahrscheinlich, dass der Hauptmann noch am leben ist und unserer Hilfe bedarf.“
„Das ist doch lächerlich, Haller! Sie werden nichts dergleichen tun.“
Haller begann zu grinsen. „Wollen sie mich daran hindern, Leutnant Strauß?“ Er gab sich Mühe, Strauß Rang so übertrieben wie möglich zu betonen. Gleichzeitig ballte er provozierend die bionische Prothese zur Faust.
Strauß geriet außer sich und richtete anklagend den Zeigefinger auf Haller. „Kommissar van Bent wird davon erfahren!“, drohte er.
Haler lachte und zuckte mit den Schultern. „Bitte, Leutnant, ich werde gleich selbst zu ihm gehen und ihm von ihrer heldenhaften Übernahme des Kommandos berichten. Sicher teilt er ihre Ansicht über die Qualifikation der verbliebenen Offiziere...“
Ohne ein weiteres Wort drehte sich Haller um und ging davon, einen ebenso ratlos wie zornig aussehenden adligen Leutnant inmitten einer Gruppe verwirrter Soldaten zurücklassend.
 
Haller fand van Bent hinter den Ställen. Der Kommissar-Kadett kniete versteckt hinter einem Stapel Heuballen und übergab sich unter lautem Würgen. Er bemerkte Haller nicht, selbst dann nicht, als dieser nur noch wenige Schritte von ihm entfernt stehenblieb.
Haller räusperte sich gedämpft, als van Bent die letzten Krämpfe seines rebellischen Magens überstanden zu haben schien und schnaufend und keuchend auf die Lache vor sich starrte. Haller salutierte anstandshalber, als der Kommissar-Kadett den Kopf wandte und ihn aus glasigen Augen ansah, trübe Speichelfäden von seinem Mund herabhängend.
„Es tut mir leid, sie stören zu müssen, Sir.“, sagte Haller gedämpft. „Es gibt üble Neuigkeiten, die ihrer fachkundigen Beurteilung als Kommissar bedürfen. Hauptmann Krüger wird im Einsatz vermisst, Sir.“
„Krüger...?“, fragte van Bent verständnislos.
„Der Hauptmann und seine Begleiter gerieten in einen Hinterhalt, Sir. Hauptmann Iolaos von der einheimischen Garde entkam den Orks als einziger. Über Hauptmann Krügers Verbleib ist nichts bekannt, auch wenn Iolaos vermutet, dass er gefallen ist.“
Van Bent stemmte sich mühsam hoch. Sein Gesicht nahm eine leichenhafte Blässe an. „Ich...“, murmelte er, „Ich hätte bei Krüger sein sollen...“
Haller sah ihn straucheln und war bei ihm, bevor er zusammenbrechen konnte. Mit beiden Armen hielt er den jungen Kommissar aufrecht. Van Bents Hände suchten kraftlos nach halt am glatten Stoff von Hallers Uniformrock.
„Ruhig, Sir.“, mahnte Haller. „Übernehmen sie sich nicht.“
„Leutnant, lassen sie mich...“, forderte Van Bent murmelnd, sank dabei aber trotz Hallers Bemühungen, ihn aufrecht zu halten, immer mehr in sich zusammen. „Es ist nicht... ist nicht...“
Haller ließ van Bent so sanft wie möglich auf den Boden sinken, brachte ihn in die stabile Seitenlage, wie er es in der grundlegenden Sanitätsausbildung gelernt hatte, und beugte sich über den jungen Kommissar. Still verfluchte er sein Schicksal, dass ihn mit einer Schwierigkeit nach der anderen schlug, dann bemühte er sich, mit sanften Schlägen seiner linken die Aufmerksamkeit van Bents auf sich zu lenken. Die momentane Situation war zu kritisch, als dass der Kommissar-Kadett das Bewusstsein verlieren durfte. Haller hätte ihn notfalls bis auf den Hof des Landsitzes getragen, wenn er damit nur erreichen würde, dass Strauß seinen persönlichen Triumph nicht bekam.
„Hören sie mich, Sir?“, fragte Haller eindringlich. „Können sie mich verstehen?“
Van Bent brachte ein schwaches, erstickt klingendes „ja“ hervor, bevor er sich erneut unter mitleiderregendem Würgen übergab. Er zitterte wie ein sich fürchtendes Kind in Hallers Armen, als der Leutnant ihn stützte.
„Sir, ich bedaure, sie so bedrängen zu müssen, aber es ist wichtig. Leutnant Strauß ist der Ansicht, er hätte nun das Kommando über die Kompanie. Er verbietet mir, mit meinem Zug die Suche nach Hauptmann Krüger aufzunehmen.“
Van Bent sah Haller verständnislos an. „Strauß...“, murmelte er. „Er kann nicht... Er... darf nicht.“
Haller nickte. „Ja, Sir. Aber wenn sie es ihm nicht sagen, wird er es nicht akzeptieren.“. Er zögerte, bevor er schlussendlich fragte: „Meinen sie, sie können aufstehen, Sir? Ich helfe ihnen, aber sie müssen es einfach schaffen. Wir brauchen sie, Sir. Die Kompanie braucht sie.“
Van Bent nickte schwach. Seine Hand griff nach Hallers.
„Leutnant...“, flüsterte er. „Leutnant, erzählen sie niemandem davon!“
Haller erwiderte den Druck der zittrigen Hand van Bents, dann schob er seine Arme unter die Achseln des Kommissar-Kadetten und zog ihn langsam in die Höhe, wobei er unablässig beruhigend auf den nur wenige Jahre jüngeren Mann einredete. Als sie schließlich aufrecht dastanden, Haller noch immer mit um van Bent gelegten Armen, blinzelte van Bent ihm fast verschwörerisch zu.
„Natürlich, Leutnant“, keuchte er, „werde auch ich niemandem davon erzählen.“