40k Ferien im Paradies

Das Trampeln schwerer Stiefel um ihn herum ließ Krüger aus seinem nach scheinbar ewig andauernden Stunden gefundenen Schlaf aufschrecken. Bevor er auch nur halbwegs zu sich gekommen war, war das Zelt bereits angefüllt von lärmenden und geschäftig herumeilenden Orks. Krüger sprang auf, um nicht im Durcheinander niedergetrampelt zu werden. Man schenkte ihm kaum Beachtung. Die Orks grunzten und grölten in ihrer primitiven Sprache.
Schlagartig trat Ruhe ein, als Körtzsnik das Zelt betrat, seinen wehenden roten Umhang wie einen Feuerschweif hinter sich herziehend. Die Orks salutierten mit knallenden Stiefeln.
„Wat is’ los, vadammt?!”, bellte Körtzsnik in seinem unmöglichen imperialen Gotisch. „Warum wärdä äch mittän inna Nacht gäwäckt?!“
„Da Außenpostän ‚Squignäst’ tut sich nich’ melden, Härr Obazt, Sör!“, verkündete ein scheinbar besonders mutiger Ork ebenfalls in imperialem Gotisch. „Funkkontakt is’ abgebrochen seit getz’ minus eina Stundä!“
„Dat is’ nächt gut!“, stellte Körtzsnik fest. Er stapfte auf Krüger zu. „Ob das ihrä Leutä war’n, Hauptmann?!“
Krüger straffte seine Haltung. „Ich habe keinen Kontakt zu meinen Männern, Herr Oberst, und bin deshalb nicht über die Operationen der imperialen Truppen informiert.“
Körtznsik winkte ab. „Ja, weiß äch. Aba was denkän sie, Hauptmann? Passt dat zu ihrän Leutän?“
„Ohne nähere Informationen über die Lage dieses Außenpostens und die Umstände kann ich ihnen dazu keine Auskünfte geben, Herr Oberst. Es mag sein, dass technishces Versagen für den Funkausfall verantwortlich ist und ihre Truppen dort draußen bei bester Gesundheit sind.“
„Schickt einän Spähtrupp raus!“, befahl Körtzsnik augenblicklich. „Kuckt nach, ob da Gitzä am Pennän sin’. Würdä ja zu ihnän passän!“
Die im Zelt versammelten Orks salutierten. Einige traten weg, um Körtzsniks Befehlen nachzukommen, andere blieben, waren aber plötzlich sehr damit beschäftigt, unglaublich wichtige und dementsprechend für Außenstehende kaum verständliche Tätigkeiten auszuführen. Körtzsnik selbst legte seine gewaltige Pranke auf Krügers Schulter und zog ihn zum Kartentisch herüber.
„Unterhaltän wia uns doch etwas...“, schnarrte er und nestelte mit bedrohlicher Beiläufigkeit am holster seiner Seitenwaffe. „Guckäm sä nur ma’ auf die Karte, Hauptmann.“ Körtzsnik deutete auf einen steil aufragenden Orkzahn unweit des krude eingezeichneten Steinbruchs. „Unsärä Technik is’ gut, da Mekz haben da Ausrüstung ers’ neuläch gewartät! Da war nix mit technischäm Vasagen, Hauptmann!“
„Was erwarten sie von mir, Herr Oberst?“, fragte Krüger so ruhig wie möglich.
„Äch bin geduldig, Hauptmann, aba ich mag es nächt, wenn man meine Boyz wechmoscht. Wat imma da passiert is’, es hat vielä gutä Jungz dat Leben gekostät. Ich will von ihnen wissän, wer von ihrän Männan dazu in der Lagä wa’!“
„Sie werden verstehen, Herr Oberst, dass ich ihnen diese Information nicht geben kann. Es würde zum Tod meiner Männer führen.“
„Rädän sie ändlich, Hauptmann!“, grollte Körtzsnik. „Rädän sie, oda wia bringen sie zum reden!“
Krüger schwieg demonstrativ und legte die Hände an die Hosennaht.
„Gut...“, brummte Körtzsnik. „Gut, sie habän es so gewollt.“ Er riss die hand in die höhe, um jeden im Zelt auf sich aufmerksam zu machen. „Macht da Squiggrubä bereit!“
 
So, jetzt habe ich mir die Geschichte von dir auch mal komplett durchgelesen und muss sagen, dass sie wirklich super ist. Der Spannungsbogen wird von dir immer geschickt aufrecht gehalten und deine Charaktere und deren Entwicklung im Verlauf der Geschehnisse sind klasse.

Der arme Krüger, "Squiggrubä" klingt nicht allzu amüsant... 🙁 😀
 
@Helios:

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So, jetzt habe ich mir die Geschichte von dir auch mal komplett durchgelesen und muss sagen, dass sie wirklich super ist. Der Spannungsbogen wird von dir immer geschickt aufrecht gehalten und deine Charaktere und deren Entwicklung im Verlauf der Geschehnisse sind klasse. [/b]

Boah, ein Lob vom Meister! B) Danke dafür, das bedeutet mir viel, und auch nochmal danke an alle anderen, die mich hier mit Lob und guten ratschlägen unterstützen.

Dann will ich auch mal 'ne neue Episode spendieren, damit wir alle wissen, wie so 'ne Squiggrubä aussieht...

Zwei massige Orkkrieger zerrten Krüger hinaus ins freie, wo er bereits von einer johlenden, brüllenden Horde erwartet wurde. Während seine beiden Bewacher ihm die letzten Fetzen seiner Uniform vom Leib rissen, baute sich Körtzsnik in seiner lächerlichen Uniform vor ihm auf und verkündete mit dem Pathos eines Zeremonienmeisters: „Hauptmann Krüga, Offizia vom Todäskrops von Krieg vonna Impärialän Armä! Sie habän in nich akzeptabla Weisä die Gastfreundschaft des Klan Blood Axe und meinä persönlichä Ährenhaftigkeit bäleidigt! Nacha Gäsetzgäbung von unserm Klan, ärstmals formuliart durch da ährenwertän Ärzgäneral Wumpnik, vaurteile ich sie zum Todä durch Vabringen innä Squiggrubä!“
Die umstehenden Orks jubelten und bellten ihre Zustimmung in ihrer primitiven Sprache. Sie waren eine furchterregende Masse grüner Muskeln und zusammengewürfelter Uniformen, mit bedrohlichen Schusswaffen in den mächtigen Fäusten und langen, schartigen Messern oder massiven Äxten an den Gürteln und Koppeln. Krüger versuchte, nackt und im schraubstockhaften Griff seiner Bewacher gefangen, seine Haltung und Würde zu wahren. „Ihr Verhalten läuft jeder Regel der zivilisierten Kriegsführung zuwider, Oberst Körtzsnik!“, rief er.
Körtzsnik stapfte auf ihn zu, eine seiner widerwärtigen Zigarren zwischen seine gewaltigen Hauer geklemmt. Das bionische Auge des Obazts leuchtete in der Dunkelheit. „Sie habän mir viel zu lange Vorträgä gähaltän, Hauptmann!“, grollte er. „Innä Grubä mit ihnän!“
Als die Orks Krüger zum Rand der in der Mitte des Lagers ausgehobenen Grube zerrten, war Körtzsnik kaum einen Meter hinter ihnen. „Ihrä lätztä Chance, Hauptmann.“, brummte er. „Rädän se, dann müssän sä nich sterbän.“
„Ich sterbe lieber, als ihnen Informationen zugänglich zu machen, die dazu führen könnten, dass sie diesen Krieg gewinnen, Oberst.“, antwortete Krüger entschlossen. Er hätte nie gedacht, dass sein leben so enden würde, was auch immer im Dunkel der Grube auf ihn wartete, aber er war entschlossen, es zu ertragen. Er war ein Offizier der Imperialen Armee, und kein schlechter, wie er dachte. Der Tod im Dienst am Imperator würde seine Seele retten, gleich was die Orks seinem Körper antun mochten.
„Sä sind ein tapfära Git, Hauptmann.“, stellte Körtzsnik fest. „Äz is ein Jamma. Da unänt wartet dat Grauän auf sie. Dat Grauän...“ Körtzsnik machte eine dramatische pause, fast als wollte er sicherstellen, dass seine Worte die richtige Wirkung entfalteten. Als Krüger keine Reaktion zeigte, befahl er mit wesentlich weniger Begeisterung: „Wärft ihn rein, den Git.“
Krüger wurde in die Höhe gerissen. Einen Moment lang war das hinter einer aus zerrissenem Stoff gefertigten Sturmhaube verborgene Gesicht eines der Orkwächter direkt vor ihm, dann versetzte ihm der andere einen Stoß, der ihn durch die Luft fliegen ließ, dem pechschwarzen Grund der Grube entgegen. Im Fallen stieß Krüger ein letztes Gebet hervor, einen einfachen Vers, den jedes Kind kannte und der so simpel wie wahr Klang: „Der Imperator schützt uns.“
Der Aufprall war nicht so hart, wie Krüger angenommen hatte. Der Boden der Grube war aufgeweicht, fast schlammig, und auch wenn Krüger nichts sehen konnte, so fühlte er doch für den Moment ein unerklärliches Gefühl der Erleichterung. Er lebte noch, hatte sich nichts gebrochen und war bei Bewusstsein. Was immer in dieser Grube war, er musste es nur lange genug überleben, dann würden seine Männer kommen und ihn retten.
Etwas zischte, ganz nah vor Krüger. Er zuckte zusammen.
„Habän sie schon Angst, Hauptmann?“, hörte er von oben, von hinter dem gut zwei Meter Meter entfernten Grubenrand Körtzsniks Stimme. „Wir wärfän ihnen ma nä Fackäl runta, sie sähän ja gar nix!“
Augenblicklich landete in hohem Bogen ein brennender Ast in der Grube, und augenblicklich wünschte Krüger, er hätte es nicht getan. Der flackernde Schein der Flammen enthüllte ein gutes Dutzend kugelförmiger Wesen von der Größe eines Schafs, deren gewaltige Gebisse den Grossteil ihrer plump aussehenden Körper einnahmen. Die Squigs zischten und knurrten angesichts des nackten Menschen, der, nun im flackernden Lichtschein völlig schutzlos dastehend, in ihre Grube geraten war.
Krüger duckte sich zum Sprung. Der brennende Ast lag gut zehn Meter von ihm entfernt, am anderen Ende der Grube. Wenn er auch nur noch einige Minuten leben wollte, musste er ihn erreichen...
„Dat Grauän!“, brüllte Körtzsnik von oben, um gleich darauf in grollendes Gelächter zu verfallen, in das seine Krieger einstimmten.
 
Die Nachhut hatte das Orklager in Brand gesteckt, während Haller mit seiner Kommandoabteilung und den ersten beiden Trupps des Zuges seinen Weg fortgesetzt hatte. Sie waren kaum wieder aus dem Tal zwischen den Hügeln heraus gewesen, als der Funker Meier seinem Leutnant eine gute Nachricht überbracht hatte: Leutnant Fahrenhorst war auf dem Landsitz nicht untätig gewesen und hatte zum Hauptquartier des Regiments um Unterstützung gefunkt. Ein Zug aus einer der Panzergrenadierkompanien war unterwegs und würde spätestens übermorgen am Landsitz eintreffen.
Die lodernden Flammen in seinem Rücken stimmten Haller trotz allem grimmig. Es war ihm noch nicht gelungen, Hauptmann Krüger zu finden, und wahrscheinlich würden die Orks nun wissen, dass jemand nach Krüger suchte. Wenn der Hauptmann noch am Leben war, wovon Haller mit unerschütterlicher Sicherheit ausging, sich aber in Gefangenschaft befand, was wahrscheinlich war, so hatte ihm Haller mit der Auslöschung des Außenpostens wohl keinen großen Dienst erwiesen. Der Imperator allein wusste, was diese barbarischen Xenos Krüger antun würden oder schon angetan hatten. Haller konnte nur beten, dass Krügers Geist und Willen stark genug waren, um jeder Folter zu widerstehen und am Leben zu bleiben, bis Rettung kommen würde.
Van Bent, der neben Haller ging, schien die Gedanken des Leutnants zu erahnen. „Hauptmann Krüger ist ein Mann von außergewöhnlicher Stärke und Tapferkeit, wie mir Kommissar Streesen berichtete.“, sagte er. „Wir werden ihn finden und retten, damit er die Kompanie zum Sieg führen kann.“
Haller nickte, schwieg aber. Der Kommissar-Kadett hatte wohl kaum genug Erfahrung, um die Lage tatsächlich beurteilen zu können. Die Orks waren unberechenbare Barbaren, wie Haller aus den Kämpfen, die er noch als gewöhnlicher Soldat gegen sie gefochten hatte, nur zu gut wusste. Dass ihre Körperform humanoid war, verleitete einen dazu, sie mit menschlichen Denkmustern erfassen zu wollen, aber auf ihre Art waren die Grünhäute nicht weniger fremdartig als die Tyraniden. Sie kannten weder Gnade noch Mitleid, und vor allem keine Angst.
„Sagen sie, Leutnant, stimmt es, dass sie auf Festinion eine Auseinandersetzung mit einer Prioris des Adeptus Sororitas hatten?“, fragte van Bent, einen Ausdruck der Unschuld im Gesicht.
„Unsere Zusammenarbeit war vorbildlich und konfliktfrei, dass sollten sie ihren Unterhaltungen mit Kommissar Streesen ebenfalls entnommen haben, Sir.“, antwortete Haller, wesentlich barscher, als er es beabsichtigt hatte. Es gefiel ihm nicht, dass van Bent ihn ablenken wollte, auch wenn der junge Kommissar es sicher gut meinte, und noch weniger gefiel ihm, dass er auf ein Thema zu sprechen kam, dass durchaus genug Brisanz besaß, um Haller augenblicklich der Gnade des Imperators zu überantworten, sollte Streesen jemals die Wahrheit über die Vorfälle rund um die Kathedrale der heiligen Märtyrerin erfahren.
Van Bents Blick glitt zur Ehrennadel der Ekklesiarchie auf Hallers Brust. „Natürlich, so sagte der Kommissar.“, gab er zu. „Es ist nur... Die Männer erzählen gelegentlich eine andere Version der Ereignisse.“
Haller blieb wie erstarrt stehen. „Wer... Wer hat ihnen davon erzählt?“, fragte er heiser. Das Blut schoss ihm ins Gesicht. Der Gedanke daran, dass ihn einer der Männer seines Zuges, einer der Männer, die jahrelang seine Kameraden gewesen waren, bevor er in den Offiziersrang aufgestiegen war, ihn nun an einen Kommissar verraten hatte, war schlichtweg erschreckend.
„Oh, sie missverstehen mich, Leutnant.“, beschwichtigte ihn van Bent. „Es gehört zu den Eigenschaften eines guten Kommissars, dass er gute und aufmerksame Ohren hat, besonders was die Gespräche unter den Soldaten betrifft. Auf ihre Männer muss diese Sache einen ziemlichen Eindruck gemacht haben. Ich bin mir sicher, dass sie ihre gründe hatten, ihre Waffe auf die Prioris zu richten.“ Van Bent trat einen Schritt näher an Haller heran und legte seine Hand auf Hallers Arm. „Keine Sorge, Leutnant. Ihr Geheimnis ist sicher bei mir. Wir alle haben unsere Geheimnisse, nicht wahr?“
Vor Hallers geistigem Auge erschien das Bild van Bents, zusammengesunken und sich übergebend hinter den Stallungen. Haller nickte schnell. „Ja, Sir, ich denke, das haben wir alle.“
„Leutnant Haller, Sir!“, rief Sergeant Andresen aus, und van Bent trat augenblicklich wieder von Haller fort. „Wir bekommen Gesellschaft, Sir! Sergeant Gutjohn meldet mehr Orks, die sich frontal nähern. Sie haben Fahrzeuge, wie es scheint.“
„Im Gelände verteilen und kampfbereit machen.“, befahl Haller, die Laserpistole aus dem Holster ziehend. „Nicht schießen bis zum Feuerbefehl oder bis die Orks zu schießen beginnen, verstanden?“
Andresen salutierte.
 
@Dorian Gray:

<div class='quotetop'>ZITAT</div>
@Avenger: gibt es deine bereits fertigen Geschichten auch irgendwo an einem Stück runterzuladen.
[/b]

Nee, bisher noch nciht, aber wenn du möchtest, könnte ich sie dir schicken. Sach ma per PM deine EMailAddi.

@Iron Guard:

<div class='quotetop'>ZITAT</div>
Mh..wie kann ein Imperialer Hauptmann ohne jegliche Waffen(abgesehen..von dem brennenden Stock) 12 Squigs über längere Zeit von sich abhalten....? [/b]

Hmm. Rennen, würde ich mal sagen.... 😉 Na, bsi es genaueres gibt, ist noch ein wneig Geduld angesagt. 😀

Mit dröhnenden Motoren erschienen die Orks auf der Kuppe des Hügels vor Haller und seinen Männern. Im grünen Blickfeld seines Nachtsichtgeräts zählte der Leutnant drei Fahrzeuge: Einen schwereren Transporter, auf dessen Ladefläche ein ganzer Trupp Orkkrieger in erstaunlicher Ruhe aufgesessen war, und zwei begleitende Halbkettenfahrzeuge, hinter deren Fahrersitz ein Waffenstand für den Schützen eines gewaltigen Maschinengewehrs aufgebaut war. Die Blicke der Schützen und aufgesessenen Orks glitten in steter Wachsamkeit über das umliegende Gelände, doch die Dunkelheit verbarg die eng an den Boden gepressten imperialen Soldaten. Haller dankte dem Imperator dafür. Diese Orks wirkten entschlossen und kampfbereit genug, es mit seinem Zug aufzunehmen, und ihre Fahrzeuge würden einen gewaltigen Vorteil bedeuten, wenn Hallers Männer das Überraschungsmoment nicht mehr auf ihrer Seite hätten.
„Alles ruhig bleiben.“, flüsterte Haller, und die Männer seiner Kommandoabteilung deuteten ein Nicken an. Van Bent, der neben Haller lag, überprüfte zum vierten Mal die Ladeanzeige seiner Laserpistole. Haller lächelte still über die Nervosität des jungen Kommissars.
Der Plan war simpel: Die Orks sollten so nahe wie möglich an Hallers Männer heran kommen, bevor diese das Feuer eröffneten. Idealerweise würden sie zwischen den Trupps des Zuges ins Kreuzfeuer geraten und aufgerieben werden, bevor sie auch nur die Gelegenheit zur Gegenwehr erhielten. Es war simpel – und äußerst fehleranfällig.
Das erste Begleitfahrzeug war kaum noch dreißig Meter von Hallers Position entfernt, und es kam schnell näher. Im grünen Schleier des Nachtsichtgeräts sah Haller das zu einem euphorischen grinsen verzerrte Maul des Fahrers unter seiner ansonsten das Gesicht verdeckenden Lederhaube, sah die misstrauischen Schweinsäuglein des Schützen hinter ihm und sah auch und vor allem die Zwillingsläufe des Maschinengewehrs, an dessen Seiten Munitionsgurte wie Seidenbänder im haar einer Frau flatterten. Das Kaliber der Waffe musste mindestens dem eines schweren Bolters entsprechen.
Das dröhnende Ungetüm von einem Fahrzeug kam näher, die beiden anderen Gefährte dicht hinter sich. Aus dem Augenwinkel nahm Haller eine Bewegung war, er ließ das Nachtsichtgerät ins Gras fallen. Sein rechter Arm schoss vor, erwischte Van Bent, der aufspringen und fortlaufen wollte, gerade noch rechtzeitig an der Schulter.
„Sind sie irre?“, fragte Haller zischend und drückte den Kommissar-Kadetten zu Boden.
„Sie werden uns einfach überfahren, sie kommen direkt auf uns zu!“, brachte van Bent hervor und versuchte erneut, sich aufzurichten, doch Haller hielt ihn eisern am Boden. Beinahe im selben Augenblick zermalmten die Ketten des Orkfahrzeugs das gras neben ihnen. Die anderen Fahrzeuge rasten ebenfalls vorbei, ohne auch nur langsamer zu werden.
Haller sprang auf, kaum dass die Orks seine Position passiert hatten. „Feuer!“, bellte er, und sein Funker Meier gab den Befehl, auf den er nur gewartet hatte, über sein Funkgerät an die Trupps des Zugs weiter. Hallers Laserpistole brannte einen ersten, trotzigen Impuls ins Heck des zweiten Begleitfahrzeugs, um nur kurz darauf vom donnernden Stakkato eines schweren Bolters übertrumpft zu werden, das durch die Orks auf der Ladefläche des Transporters schnitt und ihre Körper in grünen Sprühnebel verwandelte. Hallers Männer fielen in sein bisher wirkungsloses Feuer ein, und ihre Salven ließen den Schützen des Begleitfahrzeugs getroffen zusammensinken, während er noch mit dem Schwenken seiner Waffe beschäftigt war.
Das erste Begleitfahrzeug wendete in einem irrwitzig kleinen Wendekreis, sich von den Naturgesetzen bedrängt auf die Seite legend. Sein Schütze bestrich die Landschaft um sich herum mit einem andauernden Feuerstoß, der den des schweren Bolters bei weitem übertraf. Die Leuchtspurgeschosse des Orkfahrzeugs und die Laserblitze der Imperialen zuckten durch die Nacht.
Auch der Transporter wendete, zwar seiner Fracht beraubt, aber noch immer von zwei äußerst kampfeslustigen Orks bemannt. Neben dem Fahrersitz war auch hier eine schwere Projektilwaffe montiert worden, deren Schütze in das Dauerfeuer des Begleitfahrzugs miteinfiel. Die beiden Fahrzeuge fanden in eine Formation zurück, das dritte, schützenlose Gefährt hinter sich, und rasten nun in die Richtung, aus der sie gekommen waren, ein dichtes Sperrfeuer legend. Haller und seine Kommandoabteilung waren ihnen genau im Weg.
Schwere Geschosse pfiffen rechts und links an Haller vorbei. Meier wurde in die Brust getroffen und fiel, sein Torso eine einzige, schreckliche Wunde. Der Stabsgefreite Johann legte seinen Granatwerfer auf die näherkommenden Fahrzeuge an und schoss, traf aber nur den Boden hinter den sich schnell nähernden Ungetümen und ließ die Grasnarbe in einer donnernden Sprenggranatenexplosion vergehen. Haller ließ sich auf die Knie fallen und feuerte eine Lasersalve nach der anderen auf die Orks, in der Hoffnung, durch Zufalle einen der Fahrer oder Schützen zu treffen. Van Bent stand aufrecht neben ihm, das Kinn energisch vorgereckt, mit seiner Waffe wie auf dem Schießplatz Einzelschüsse abgebend.
Einer von ihnen musste getroffen haben, denn der Transposter geriet ins Schleudern. Mit ausschwingendem Heck rutschte er knapp an den Männern der Kommandoabteilung vorbei, während sein Schütze noch immer wild die Munition des MGs in die Nacht verschoss. Die Halbkettenfahrzeuge entkamen und verschwanden wieder hinter der Kuppe des Hügels.
Haller sprang auf und lief zum unweit von ihm stehen gebliebenen Transporter hinüber. Die reifen des Fahrzeugs hatten sich förmlich in den Erdboden gegraben, seine front zeigte abgesackt nach unten. Haller erschoss den Ork hinter dem MG, der fluchend aus seinem Sitz hochzukommen versuchte, dann blickte er sich um.
Jetzt hatten sie ein Problem, dachte er.
 
Hm, Van Bent wird langsam komisch. Jetzt muß schon der Offizier die Moral des Kommissars aufrechterhalten 😀 Aber er scheint sich der Situation nicht so richtig Bewußt zu sein, wenn er die Orks wie einen Schießplatz behandelt. Nun denn, immerhin scheint er seine Punkte wert zu sein.

Was das Dutzend Squigs angeht: mit der 12" Angriffsbewegung sollte es wohl möglich sein, an den brennenden Ast heranzukommen, bevor die Squigs ihre Bewegungsphase haben :lol:

Ich will mehr! Warum immer nur so kurze Abschnitte? Jaja, ich weiß, für eine DinA4-Seite braucht man schon mal gerne eine halbe Stunde bis Stunde, bis sie wirklich abgerundet ist. Kannst Du nicht dein reales Leben einfach aufgeben und mich mit Geschichten versorgen? Bitte! :heul: :rotanlauf: :geschenk: