40k Ferien im Paradies

Nanana, wer wird mich denn gleich bestatten?

Sorry, es hat wirklich lang gedauert, ich weiß. Ich hab die letzten beiden Wochen Vorabiklausuren geschrieben, da war's zeitmäßig net so prall. Jetzt geht's aber weiter, zunächst mit einer SEHR kurzen Episode, und im wieteren verlauf des Wochenendes dann wieder in gewohnter Weise.

Also, sorry nochmal. Endgültig bestatten dürft ihr mich am 1.7. , wenn ich mich gezwungenermaßen der Interessengemeinschaft Landesverteidigung anschließen werde. 😉

Mit zitternden Händen griff Krüger den brennenden Ast und schwang ihn wie eine Waffe dem angreifenden Squig entgegen. Die Xenobestie schreckte zischend und mit schnappenden Kiefern vor den Flammen zurück. Hinter ihr drängten sich die anderen kugelförmigen Monstren, eine Mischung aus Furcht vor den Flammen und gnadenlosem Hunger aus ihren kleinen Schweinsäuglein blitzend. Schleimiger Geifer lief aus ihren bedrohlich geöffneten Mäulern.
Krügers Atem rasselte in seiner Brust. Die Squigs hatten ihn wieder und wieder durch die Grube gejagt, ihm auf ihren kurzen Stummelbeinen hüpfend folgend, ihre brutalen Kiefer immer nur Sekundenbruchteile davon entfernt, einen seiner Arme oder ein Bein zwischen den dolchartigen Zähnen zu zermalmen. Sein Körper war übersät mit blutigen Schrammen, wo der ein oder andere Zahn seine Haut gestreift hatte.
Die Fackel würde die Squigs nicht ewig abhalten. Schon jetzt kamen sie stetig näher, Krüger allmählich mit einem Halbkreis umringend, aus dem es kein Entkommen für ihn geben würde. Es war nur eine Frage der Zeit, bis ihr Hunger über ihre instinktive Furcht vor dem Feuer triumphieren würde.
„Tun sä sich einän Gefallen un’ sagän sä uns, wer von ihrän Männern da draußän is’, Hauptmann!“, hörte Krüger Körtzsnik vom Rand der Grube brüllen. „Vielleicht holän wia sä dann da raus...“
Krüger wandte den Blick keine Sekunde von den sprungbereiten Squigs ab. „Ich werde meine Männer nicht verraten, Oberst.“
„Dann sterbän sä da untän, Hauptmann!“, stellte Körtzsnik fest. Lautes Lachen erscholl aus mehreren Dutzend Orkkehlen.
 
Ich habe eine ganze Weile nicht mitgelesen, jetzt aber nachgeholt (so ab Seite 5) und ich muß Avenger in höchsten Tönen loben. Das ist absolut vorbildlich. Eine super Geschichte, witzig, spannend, nachdenklich machend. Großartig. Und sie liest sich absolut flüssig, könnte auch genauso gut von einem (gedruckten) Roman stammen. Die Charaktere haben Charisma und der Handlungsbogen ist schön ausgemalt. Man will wissen wie es weitergeht.

Also ich bin sowieso dafür, dass Deine Geschichten in einem Buch, oder zumindest eine Printlektüre verewigt werden.

Ich finde den Schreibstil großartig. (Allein die Passage mit der Prioris "ich kann ihre Männern sehen, Hauptmann.. sie verstecken sich." bleibt für mich unvergesslich. 😀 )

Sehr schön auch die blumige und bildliche Ausdrucksweise und Zeichnung der Charakter, mit ihren Schwächen und Stärken... so manches Klischee wird hier, grandios verpackt, in Szene gesetzt.

Und damit schliesse ich mich der allgemeinen Meinung an...

grosmeister.png
avenger.png
bitte.png
weiter.png
 
@Sister of Battle:

Oh, wieder mal vielen Dank für die Blumen. 🙂 Ganz ehrlich, solche Komplimente bedeuten mir sehr viel. Danke dafür.

@alle anderen:

OK, mal wieder verspätet, aber es geht zumindest weiter...

Die Spur der Halbkettenfahrzeuge war unübersehbar, sie hatten die grasbewachsene Erde des Hügellands aufgerissen wie zwei Pflüge. Haller und seine Männer folgten der Spur im Laufschritt, die Waffen im Anschlag. Die Orks mussten auf dem Weg zurück zu ihrem Lager sein. Sie zu erreichen, bevor sie verteidigungsbereit waren, war vielleicht die einzige Chance, Hauptmann Krüger überhaupt noch zu retten.
Haller wusste, dass das, was er von seinen Männern verlangte, brutal und rücksichtslos war. Die Soldaten waren erschöpft vom Marsch, schwerbeladen mit Munition und Waffen, und viele waren im vorhergehenden Kampf verwundet worden, und dennoch trieb er sie vorwärts, den flüchtenden Orks hinterher, die vielleicht schon auf sie lauerten, eine unbekannte Zahl zusätzlicher Orkkrieger bei ihnen. Für Krüger, der ihm auf Festinion das Leben gerettet hatte und dem er das Leben gerettet hatte, war er bereit, das Risiko auf sich zu nehmen.
Die Männer keuchten und fluchten im Laufen, aber sie folgten ihm, ihm und van Bent, der nicht von seiner Seite wich. Der offene Ledermantel des Kommissarkadetten wehte wie ein paar Flügel hinter ihm her. Van Bents Gesicht zeigte eiserne Entschlossenheit, die durch einen blutigen Kratzer an seiner linken Wange, den er im vorhergehenden Feuergefecht davongetragen hatte, unterstrichen wurde.
Sie waren nicht zu überhören, das wusste Haller, aber es war kaum noch von Bedeutung. Die Orks wussten jetzt, dass sie kamen, und sie würden sie erwarten. Das kommende Gefecht würde nichts mehr mit Taktik zu tun haben, würde nicht mehr auf Überraschung und Heimlichkeit aufbauen. Es ging nur noch darum, dem Feind von Angesicht zu Angesicht gegenüberzutreten und ihn zu zerschmettern.

Als die Kettaz mit dröhnenden Motoren ins Lager zurückkehrten, beschädigt von offensichtlich imperialen Waffen, wusste Körtzsnik, das seine große Stunde gekommen war. Während seine Boys noch umherrannten, sich gegenseitig Fragen und Befehle zubrüllend, war er schon bereit, den Menschen entgegenzutreten und sie zu vernichten, ihnen zu zeigen, dass seine Kommandos es mit den besten und härtesten Kämpfern der Imperialen Armee aufnehmen konnten.
All die Jahre, die er und seine Boys auf diesem Planeten zugebracht hatten, auf dem es nichts gab außer Pferden, Schafen und schwächlichen Menschen, die für keinen seiner Boys einen würdigen Gegner abgaben, hatte er darauf gewartet, dass dieser Tag kommen würde, der Tag, an dem er allein den Befehl haben würde in einer Schlacht gegen echte Feinde, die sich diszipliniert und bis zum letzten Mann zur Wehr setzten. Nun hatte sein Warten ein Ende: Sie kamen, um ihn und seine Boys zu stellen. Und sie hatten nicht die geringste Ahnung, was sie eigentlich erwartete...
„In eurä Stellungän!“, bellte Körtzsnik. „Macht euch feuabereit und wartet, bissa da Gitzä gut sähän könnt! Schießt zuerst auf die mit den Ordänz!“
Der Anblick einer ganzen Horde Orks, die mit ihren Wummen und Bazookaz, ihren Spaltern und Kampfmessern in Unterständen verschwanden, die sich so perfekt in die Landschaft einfügten, dass selbst Körtzsnik wohl Probleme gehabt hätte, sie zu sehen, wenn er nicht genau gewusst hätte, wo sie waren, ließ die Sporen in seiner Haut noch immer vor Erregung kribbeln, obwohl er es schon Dutzende Male gesehen hatte. Das Basislager sah schwach aus, wenn man es aus der Distanz betrachtete, nicht mehr als eine Ansammlung von Zelten und einigen wenig imposanten Sandsackstellungen, aber es barg einige tödliche Geheimnisse in seinen Eingeweiden.
Körtzsnik küsste behutsam seinen persönlichen Glücksbringer, das scharlachrote Ehrenmedaillon, das er dem ersten Menschen abgenommen hatte, der er getötet hatte. Seit diesem Tag war er fasziniert von Orden und Uniformen, auf die die Menschen so viel gaben, dass es wohl zum Erfolg ihrer Armeen beitragen musste. Wäre er ein mensch gewesen, dachte er, dann hätte er all diese Orden, die nun an seiner Brust prangten, ganz sicher verliehen bekommen. Obazt Körtzsnik und da Grien Bärätz...
In der Squiggrubä hörte er Krüger voller Schmerz aufschreien. Körtzsnik salutierte ein letztes Mal bedauernd in Richtung der Grube, dann ging auch er los, um seine Position einzunehmen.
Der Tag seines Schicksals war gekommen.
 
Aaahhhh, schön, genau so will ich das hören. Schau mal hier in den Kopf, schau mal dort in den Kopf, beschreib die Gedanken und das Land - so kann sich eine Geschichte entwickeln, und man ist immer dabei und wird mitgerissen, statt sich durchzukämpfen wie in vielen anderen Geschichten.

Sorry, daß ich schon wieder als erster meinen Senf dazu gebe, aber ich warte immer gespannt auf die nächste Folge, und auf die nächste, und auf die nächste...

Wenn ich dürfte, würde ich Dich anketten und zum schreiben zwingen. Wenn die Zahl Deiner Tastaturanschläge auf unter 60 pro Minute fällt, dann gibts Stromschläge 😀
Ich weiß, das ist ein bisschen langsam zum tippen, aber du sollst ja auch nachdenken dürfen. 😀
 
Jetzt muss auch ich ma was sagen:
Aaalso, lieber Avenger,
Das ist ja wohl eine der geilsten geschichten, die ich je gelesen habe!!!! Ich hab ja deine Grabenkrieg und Stadtbummel auch gelesen und muss sagen, die waren auch super. Viele meinen, du schreibst, wie die leute in "echten" büchern. Ich würde sogar sagen, du bist besser! (William King anybody?)
Da Grien Bärätz!!! lol 😀 😀 :lol:

Leider bist du mir mit denBlod Axes zuvorgekommen. Beim dritten Teil von Alrik und co soll es auch um Orks gehen,und zwar um Blood Axes <_< Aber ich glaube, ich lass mir was einfallen 😀

Bin echt gespannt,wie die story weitergeht.
Wenn die Leute doch nur bei meinen geschichten so fleißig posten würden 🙄 Aber ich muss wohl eben noch üben und beser werden.. 😉

Schreib mal fleßig weiter und poste bitte nicht so kleine krümel von story. Ich bin z.B bereit mal n woche zu warten, aber dann dafür auch 2-3 seiten zu lesen zu bekommen!