Also ich bin als alter Fantasyzocker noch immer stinksauer, dass die WH-Welt zerstört worden ist. Sage ich auch ganz ehrlich. Immerhin bin ich damit aufgewachsen. Als Freund von Themenarmeen (z.B. meine "Frostorks aus dem Weltrandgebirge" oder meine auf Mongolen getrimmte Orkhorde) fand ich die alte WH-Welt immer sehr reizvoll, um eigene Armeen zu erfinden. Mit dem AOS-Hintergrund kann ich bisher noch nicht wirklich viel anfangen, wobei ich mich auch noch nicht allzu sehr damit befasst habe. Kommt vielleicht noch. Werde mir vielleicht mal den einen oder anderen Roman dazu holen.
Siehst du.
Das ist wieder so ein Argument, das mich an die Stirn fassen lässt:
Die meisten "Kritiker" sagen: AoS ist viel zu frei, da kann ja alles passieren. Bei WHFB hatte man noch Vorgaben wer wo lebt. Usw. usf.
Jetzt kommst du und sagst: Ja, ich hab WHFB viel mehr gemocht, das war so frei, da konnte ich Themenarmeen bauen. Usw. usf.
Die Widersprüchlichkeit muss ich nicht hervorheben, oder?
Das ganze lässt nur einen Schluss zu:
Du oder ein Großteil der anderen haben unrecht, oder aber ihr alle - das ist nicht so abwertend gemeint, wie es jetzt klingt - habt die WHFB Welt nicht verstanden. Das tut mir sogar ein wenig Leid. Aufrichtig. Aber diese AoS-Kritiken so widersprüchlich zu halten macht sie nicht besonders glaubwürdig.
Ich bin ebenso mit WHFB aufgewachsen. Und obwohl die ganze Welt ansich irgendwie nie so richtig Charme auf mich hatte gab es in der jahrzehntelangen Geschichte trotzdem ein paar Sachen die ich richtig cool fand. Die Vampirkriege mit Vlad zum Beispiel. Supercool. Kann man jetzt auch nicht wirklich mehr machen, weil es immer als Abklatsch von WHFB aussieht.
Dann als Gegenbeispiel die Kriege der Echsenmenschen gegen das Chaos. Waren auch richtig cool. Aber die ganze Thematik wurde dadurch verwässert, dass die Echsen dem Untergang geweiht waren. Sie hatten Tempelstädte und Festungen an den Nordgrenzen, aber konnten sie nicht bemannen, weil es in ihrer Essenz lag ein aussterbendes Volk zu sein. Sowas hat mich genervt. Ich fand die Armee richtig cool, aber einen so stark-einflussnehmenden Punkt nicht ändern zu können war uncool. Es spielte auch keine Rolle wo ich in der WHFB-Welt Echsenmenschen gespielt habe, dieser Punkt hat sich nie geändert. Die Südlande sind auch gestorben.
Oder ein Beispiel, mit dem ich mich zwar nicht identifizieren kann, der aber meinen Punkt unterstreicht: Nenne mir einen Ort im ehemaligen Imperium an dem ich einen eigenes Kurfürstentum errichten konnte, das nicht in der Chaoswüste liegt und nicht in die vorhandene Karte mit bestehendem Fluff gefunkt hätte? Ein Kurfürstentum, dass sich auf den Einsatz von Demi-Greifenreitern spezialisiert hat. Zum Beispiel.
Du verstehst?
In AoS kannst du das alles machen. Du kannst machen was du willst. Keine Geschichte ist eingeschränkt.
Wenn du also das Argument bringt, dass du gerne neue Armeen erfindest, dann verstehe ich überhaupt nicht, wieso das nicht AoS nicht gehen solle. Im Gegenteil. Was mich zu meinem letzten Punkt bringt:
Ganz gleich wie AoS-Kritik begründet wird, sie hat eins in 98% der Fälle gemeinsam:
"Obwohl ich mich mit AoS noch nicht beschäftigt habe, finde ich..."
Das entwertet alles, was in der zweiten Hälfte des Satzes kommt.
😴
post scriptum:
Das ganze war nicht so rantig gemeint, wie ich es geschrieben habe. Es ist nur so, dass zwei Jahre um sind, und ich weniger als eine handvoll rationaler Gegenargumente gehört habe.