Tod eines Helden
Aus den Speicherkernen des ansonsten intakten Schiffes ging hervor warum seine Besatzung e aufgegeben hatten:
Die Monatelange Hatz der Flotte der Vargosh durch Castillio erwies sich mehr und mehr zu einer Geduldsprobe. Denn die Xenos besaßen zwar die geringere Feuerkraft, waren den imperialen Schiffen an Beweglichkeit und auch an Zahl weit überlegen. Immer wieder sah sich die imperiale Flotte Hinterhalten ausgesetzt wenn sie nach Wochen der Jagd im Warp ihre Feinde im Realraum ausmachen konnten. Stück für Stück wurde die Flotte reduziert, bis nur noch die Gloria Auris als voll kampffähig zurückblieb. Sie war als einziges fähig sich durch ihre erfahrenen Fliegerstaffeln so lang gegen die hinterhältigen Attacken der Vargosh zu verteidigen, bis sie ihre überlegene Feuerkraft anbringen konnte- zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Xenos jedoch meißt wieder zurückgezogen, nicht jedoch ohne eine Fährte zu hinterlassen. Juan Castillio reagierte jedesmal gereizter und konnte nicht von der Jagd ablassen. Auf Grund der sich langsam einstellenden Pattsituation schien es, als würde diese Jagd ewig weitergehen, während die Xenos ihren Feind immer weiter weg vom imperialen Raum lockten.
Nach Jahren der Jagd schließlich meuterte die Besatzung gegen den erneuten Befehl den Vargosh in den Warpraum zu folgen. Ein Kampf entbrannte auf dem riesigen Kriegsschiff als sich loyale Anhänger Castillios gegen die Meuterer wandten. Doch der Freihändler und seine Gefolgsleute waren hoffnungslos in der Unterzahl und wurden immer weiter zurückgedrängt. Schließlich wurden sie festgesetzt und an Bord der Jacht des Kapitäns gezwungen, der „El Lucero“ und ausgesetzt.
Die Meuterer hingegen- sie waren zu wenige um das riesige Schiff allein zu steuern, denn viele der Servitoren und Matrosen waren in den Kämpfen getötet worden- versuchten in Verhandlungen mit den Vargosh zu treten um Frieden zu finden, denn diese hatten bemerkt dass ihr Fein Schwäche zeigte und attackierte die wehrlos im All treibende Gloria Auris.
Nur die immer noch intakten Schilde verhinderten, dass das stolze Schiff zerstört wurde.
Schließlich einigten sich die Meuterer mit den Vargosh. Die Menschen kapitulierten und ordneten sich den Xenos unter. Im Gegenzug versprachen diese die Menschen aus dem Schiff zu einem fruchtbaren Planeten zu bringen statt sie in dem riesigen Schiff das ihr Grab zu werden drohte zurückzulassen.
Die Besatzungsmitglieder die aus dem Castillia-Cluster stammte nahm die Nachricht des Verrates ihrer Vorfahren mit gemischten Gefühlen auf. Dennoch verstand es Maverra die alleinige Tatsache des Fundes der Gloria Auris als positives Omen zu interpretieren.
Als in der Kajüte des Juan Castillios auch noch dessen Freihandelspatent gefunden wurde, dieser hatte es anscheinend während der turbulenten Ereignisse zurücklassen müssen, sah schließlich auch Maverra einen Silberstreifen am Horizont. Mit dieser Urkunde war es ihm möglich ein neues Leben zu beginnen und ihn und auch seine Anhänger davor zu bewahren als Abtrünnige verurteilt zu werden.
Die folgenden Monate waren geprägt von intensiven Restaurationsbemühungen. Die Gloria Auris wurde aus dem gigantischen Space Hulk herausgelöst und unter enormen materiellen Aufwand neu mit Besatzung und Inventar bestückt.
Ob es nun der Hauch des Schicksals war, oder schlicht ein Zufall, auf dem zweiten Jungfernflug der Gloria Auris fingen die Auguren Signale einer sich nährenden Flotte auf. Es waren die Forge Hammers, die nun erschienen waren um das, was auch immer das Castillia-Geschwader gefunden hatte für das Imperium zu reklamieren.
Begleitet wurde die Flotte der Space Marines durch Schiffe des Adpetus Mechanicus, auf Grund der langen gemeinsamen Tradition und gegenseitiger Verbundenheit unterstützen die Adepten die Mission der Space Marines. Auch sie hatten ihr Interesse an den Funden Maverras, schließlich hatten auch sie von den Gerüchten über ein teilweise erhaltenes STK erfahren- der heilige Gral der ewigen Suche nach Wissen für die Jünger des Omnissiah.
Obwohl er nicht mit seiner gesamten Flotte unterwegs war- er hatte Teach mit der Fürst Heinrich und einiger Eskortschiffe bei dem Space Hulk zurückgelassen während er in Kar Duniash das gefundene Freihandelspatent vor der Gilde für sich reklamieren wollte- glaubte Maverra sich stark genug für ein erneutes Kräftemessen mit den Space Marines, denn auch die vielen Überlebenden der letzten Schlacht verlangte es nach Rache.
Und wieder schien das Glück zu Beginn auf der Seite des Castilliageschwaders zu sein. Ein Volltreffer einer Novakanone fügte dem Schlachtschiff der Space Marines gleich zu Beginn Schäden zu und eine Schwadron Eskortschiffe fiel den präzisen Torpedosalven der Kobrazerstörer zum Opfer.
Doch schnell wechselte das Kriegsglück. Die Space Marine ließen mit ihren gewaltigen Geschützen die Hölle über den Schiffen Maverras losbrechen. Eine besonders heftige Salve der Bombardgeschütze überlastete die Schilde der Gloria Auris vollkommen und ließen die Brücke schutzlos zurück, die völlig zerstört wurde.
Von dem offensichtlichen Tod ihres beliebten Anführers geschockt gelang es den restlichen Schiffen nicht mehr eine effektive Verteidigung aufzubauen und obwohl selbst die Besatzungen einzelner Fregatten und Zerstörer kämpften wie die Löwen, waren sie auf Grund ihrer Unerfahrenheit den disziplinierten Mannschaften der Space Marines nicht gewachsen.
Obwohl sie mehrere Schiffe der Space Marines und ihrer Verbündeten noch schwer beschädigen konnten, konnte die verbliebenen Kreuzer nicht verhindern, dass die Gloria Auris zum Wrack zusammengeschossen wurde und außer Kontrolle in ein nahes Asteroidenfeld trieb.
Trotz ihres großen Sieges sahen die Space Marines davon ab die verbliebenen zwei Kreuzer anzugreifen. Der eigentliche Grund ihres Angriffs, das Schlachtschiff, drohte in dem Asteroidenfeld zermahlen zu werden bevor sie die beiden Kreuzer, die bei dem Wrack wie trauende Hunde ihren gefallenen Herren bewachten, überwältigt hätten. In diesem Fall wäre die Gloria Auris wertlos geworden. Sich ihrer Überlegenheit bewußt überließen die Sieger den Besiegten das Feld nachdem sie ihre Gefallenen geborgen hatten, bereit zurückzukehren, um sich den Lohn des Sieges zu sichern.
Bald tauchte die Fürst Heinrich beim Kampfplatz auf, denn Anne Teach hatte von ihren Astrophaten von der Schlacht erfahren. Gemeinsam zogen die drei Kreuzer- die Fürst Heinrich, die Lady Byron, deren neue Novakanone anscheinend die Space Marines davon abgehalten hatte die Schiffsleiche der Gloria Auris zu fleddern, und die „…“ ein Kreuzer der Kolossusklasse unter dem Kommando von Morealis- das Wrack des Schlachtschiffs aus den Ausläufern des Asteroidenfeldes.
Als dann die Suche nach Maverra an Bord erfolglos blieb kam es zum Streit unter den ehemaligen Verbündeten. Die Besatzungen der Schiffe, die von Anfang unter dem Banner des Castillia-Clusters gefahren waren beschuldigten Morealis und seine Männer der Befehlsverweigerung. Ihrer Meinung nach hatten diese nämlich während der Schlacht nur halbherzig gekämpft und sich den Befehlen Maverras verweigert.
Morealis, der selbst viele seiner Männer verloren hatte, wollte den Vorwurf der Feigheit nicht auf sich sitzen lassen und es drohte zum Kampf zwischen den Überlebenden zu kommen. Nur die Besonnenheit von Anne Teach, die zwar auch persönlich um Admiral Maverra trauerte, nun jedoch ihre Führungsqualitäten bewies, verhinderte ein Blutbad unter Freunden. Gemeinsam schleppten die Kreuzer die Gloria Auris aus dem System. Durch die zusätzliche Kraft der Fürst Heinrich und ihrer starken Antriebe weit schneller als die Adepten des Mechanicus errechnet hatten, deren Bergungsflotte nur wenige Tage zu spät im Kampfgebiet auftauchte.