Sonstiges Früher war Alles besser!

Also was diese Sache mit der Seele des Spiels angeht, finde Ich auf jeden Fall, dass speziell 40k eben diese ziemlich verloren hat. Ich illustriere das mal anhand meiner „Leidensgeschichte“ mit den Dark Angels:

Ich habe mich durch den 5. Editions-Codex so richtig in den Fluff der Legion verliebt, durchgestartet bin ich dann mit dem Codex der 6. Edition. Irgendwie hat da alles gepasst und die Legion wurde von den Regeln her mMn sehr schön auf dem Spielfeld abgebildet. Die Stärk des Codexes mal ganz außen vor, da hat die Erste kaum jemanden was vorgemacht. Aber das war egal, das Feeling was mit diesem Buch mitschwang war für jeden Spieler mit einigermaßem narrativen Ansatz eine Freude.

Dann kam der Codex der 7. Edition und damit der erste Verlust der Seele. Der Fluff war nahezu der gleiche, bloß wurden viele charaktervolle Illustrationen auf einmal durch unsagbar häßliche CAD-Zeichnungen ersetzt, regeltechnisch war es ein Abklatsch des kurz vorher erschienenen SM-Codex, bloß mit Ordensspezifischem „Topping“, was vorher zu sehr hoher Wahrscheinlichkeit kein Playtesting durchlaufen hat.

Dann war die gruselige 7. endlich vorbei und die 8. kam mit ihren noch gruseligere Primaris angerollt. Der Fluff dieser ganzen Primaris-Sache war schon immer sehr dünn, aber gefühlt kannten ab hier die Banalitäten keine Grenzen mehr, solange sie neue Modelle einführten hat der Zweck alle Mittel geheiligt. Und die DA? Regeltechnisch wurden der Deathwing und der Ravenwing weitgehend ignoriert - gab dort ja keine Primaris-Modelle, die es zu pushen galt. Ganz im Gegensatz zum Greenwing, der ja einen Haufen neues Spielzeug bekommen hatte und der als einziger von der Ordentaktik profitiert hat. Damit waren die Dark Angels für mich in gestorben, da GW auch eine ganze Weile danach keine Anstalten machte, diesen Umstand zu korrigieren. Auch wenn das dann irgendwann später einigermaßen passiert ist - als die Primaris dann auch in den Deathwing und Ravenwing durften - hatte die Armee für mich so sehr an Flair verloren, dass ich sie schlussendlich aufgegeben habe...

...fast! Ich bin mit den Jungs jetzt 10.000 Jahe in die Horus Heresy zurück “gereist“, wo sie eine Armeebuch bekommen haben, was in seiner Detailverliebtheit wahrscheinlich nie nie nie von einer 40k-Publikation erreicht werden wird. Ganz zu schweigen von den Modellen, die mMn einfach durchweg eine Klasse besser aussehen als die aktuellen Primaris-Kits, vor allem was die Panzer betrifft. Aber das ist ja Geschmackssache ☺️
 
Sich über Banshees und Ork Dragster freuen? 😀
Ich tue es auf jeden Fall für meine Banshees.

Will aber nicht jeder Heizakult spielen und die Banshees sind nun mal schlecht was die Regeln angeht.


@Prospero Ich mochte die 3. Edi. Panzer hatten noch Panzerung, jederzeit Abmessen war nicht, Fraktionen hatten genug eigene Identität ohne überladene Regelmechaniken...
 
Gibt es? Wo finde ich die?

Habe ich 2019 auf der SPIEL mir eine Miniatur von geholt: https://cadwallon.com/legends-of-signum/kriemhild-the-witch
 
Ja, ich fand es früher auch besser und ich will das auch mal in einem Bereich mit Argumenten unterfüttern: Miniaturendesign und Artworks.

Früher wurden Miniaturendesigner eingestellt, die man getrost als Künstler bezeichnen kann. Das heißt, sie haben Vorgaben bekommen, aber konnten sich kreativ ausleben und jeder hatte auch seinen eigenen Stil. Wenn Ihr Euch z.B. die RT und 2nd Edition Orks anschaut, kann man deutlich z.B Kev Adams und Bob Olleys Minis unterscheiden. Jeder hat seinen eigenen Stil, hat eigene Ideen reingebracht etc. Künstler eben.
Dasselbe gilt für die Artworks. Da hat man z.B. Paul Bonner malen lassen, ein ziemlich großartiger Fantasy-Künstler, der u.a. auch für Rackhams Confrontation, Mutant Chronicles und D&D gearbeitet hat.

Heutzutage sind namenlose Designer beschäftigt und der Fokus des Designs und der Artworks liegt auf kostengünstigkeit und Uniformität. Man kann keine verschiedenen Designer mehr anhand der Miniaturen ausmachen, weil alles möglichst gleichförmig und wahrscheinlich auch produktionstechnisch und werbepsychologisch optimiert entworfen wurde. Dazu kommt, dass alle Kreativität fehlt, weil keine echten Künstler mehr engagiert werden. Alles, was so an neuen coolen Sachen rauskommt, ist einfach ein Remake des alten Krams. Genestealer Cult, Mechanicum, Necromunda, der rote Gobbo, Ambull, Ghazghkull, selbst der limitierte Ork Boss gerade. Was tatsächlich neu ist, sieht dagegen total generisch aus. Diese ganzen Primaris-Fahrzeuge z.B. oder diese Sigmarines. Ich will jetzt nicht sagen, dass jede neue Figur scheiße aussieht. Das tut sie nicht. Sie hat nur keine „Seele“ mehr. Sie könnte auch von einer anderen Firma für ein anderes System veröffentlicht worden sein oder aus einem Computerspiel stammen.
 
Ich fand früher soweit einfach besser, weil die Ladeninhaber sich einfach mehr Rechte herausnehmen konnten als heute, jedenfalls die in GB.
Während meines Auslandssemesters 1997/98 war ich oft und lange im GW-Store in Newport (Gwent) und der Ladenboss hat mich mehrmals kalt erwischt. Angebote wie "Heute 50% auf alles, was du kaufst, aber du darfst den Laden nicht mehr verlassen, um Geld zu holen" führten oft dazu, dass ich eine Woche Spaghetti und Tomatensoße essen musste. Als ich kurz vor Ende meiner Zeit eine größere Bestellung bei der Mailorder (die fertigte damals Figuren, die nicht mehr verkauft wurden) nahm der die Bestellung auf sich mit der Folge, dass ich pro Figur nur 25 Pence zahlte.
Später besuchte ich einen Freund aus Studientagen in Shrewsburry und der dortige GW-Mensch verkaufte mir den Codex: Space Wolves eine Woche vor offiziellem Erscheinen, da ich ihm mitteilte, dass ich dann nicht mehr in GB bin.
Bin heute nicht mehr so oft bei GW aber ich denke, so was geht einfach nicht mehr.
Wir spielten früher auch, mit viel Kartonbases, wenig Figuren aber auch ohne vorher Jura studiert zu haben. Es gab selten Diskussionen wegen der Regeln und diese waren auch schnell ausdiskutiert und auch wenn mal in Kumpel bei der Kampagne im Szenario "Last Stand" einen Block Slayer stellte, der niemals in 6 Runden zu vernichten war, ging man die Herausforderung an und bestellte sich danach Pizza.
Weniger Internet, weniger Killerlisten, mehr Spaß!
Grüße
D
 
Während meines Auslandssemesters 1997/98 war ich oft und lange im GW-Store in Newport (Gwent) und der Ladenboss hat mich mehrmals kalt erwischt. Angebote wie "Heute 50% auf alles, was du kaufst, aber du darfst den Laden nicht mehr verlassen, um Geld zu holen"
Da scheint er ja nicht der einzige gewesen zu sein.In Leeds und Crougham (hoffe ich hab das jetzt noch richtig in Erinnerung) gab's solche Läden auch. Zum Glück gab es danach nicht nur Nudeln +Ketchup, war da auf Montage. 👍 Falls man in der Gegend von Nottingham war und schon alles da war, konnte man sich die Bestellung auch gleich da abholen. Am meisten fehlt mir der Einzelteil Service, jetzt muss ich mir wegen 1 oder 2 Teilen gleich ne ganze Mini holen.
 
Früher war einfach alles besser, weil es zum ersten Mal entdeckt, erlesen usw. wurde. Heute lese ich z.B. den bestimmten 9. oder 10. Space Marine Codex. Da ist nichts neu... gähn
Damals, der erste Codex (Ultramarines) oder auch die Grundbox mit den Büchern, begleitend zur 2. Edi, wurde alles neu und zum ersten Mal eingesogen. 20 zusätzliche Organe bei dem heranzüchten der Space Marines? Wow!
Aus Space Hulk 1: Boltgeschosse (des Sturmbolters), die 20cm (oder waren es 40cm) Plaststahl zerfetzen!! Holla die Waldfee... Liest Du das als alter Hase heute... Gähn...
Nüchtern: Teileversorgung war bescheiden. Man musste Jahre auf Codizes warten... bitte nicht noch mal!
 
Mein Einstieg in die Science fiction & Fantasy Welt war Star Quest /Hero Quest. Seit dieser Zeit ( Jahrzehnten) ist viel geschehen.😏 Viele Hersteller sind seitdem gekommen und gegangen. GW ist geblieben. Das ist auch der grund weshalb ich heute noch viele GW Spiele sammele und spiele.Es sind aber auch einige Systeme dazu gekommen,wo die Regeln einfach flüssiger sind .(Das ist bei uns in der Gruppe ein wichtiges Thema)
 
  • Like
Reaktionen: Dragunov 67
Also... Das mit den Ladeninhabern stimmt auf keinen Fall. Früher durfte man in einem GW laden nur voll angemalt und gebaset spielen.... Dagegen ist unser GW hier die reinste hobbythek.
Was war früher besser? Auch ein paar Sachen. Und da kann ich nur von AOS vs Whf reden.... Auch wenn ich aos für ein gut spielbare Tabletop halte, finde ich die Sprache der Regeln durchweg Grütze... Man kann einfache Regeln wie 5+ Rettungswurf kaum komplizierter und in diversen Varianten Beschreiben als es im Moment der Fall ist um ja nicht den Modularen Charakter des System anzukratzen. Auch sich die Regeln in 3 bis 5 Büchern zusammenzusuchen ist mal so Semispannend... Da wünsche ich mir den alten Schinken zurück der auch ne echte Referenz war
Ansonsten ist vieles besser vor Allem die Bausätze der Figuren.... Manchmal übers Ziel hinaus und zu filigran aber immer cool
 
Also... Das mit den Ladeninhabern stimmt auf keinen Fall. Früher durfte man in einem GW laden nur voll angemalt und gebaset spielen....
Hab ich nie ausprobiert, da ich meine Armeen nicht alle 2 Wochen mit nach England schleppen wollte (da wäre bei 3 Mann, ein Auto, 14 Tage Arbeit auch gar kein Platz gewesen), aber "das stimmt auf keinen Fall" in den Raum werfen, finde ich schon ziemlich dreist, oder hast du in den selben Läden andere Erfahrungen gemacht? Ich habe og Läden ca 6 Jahre lang besucht und fand das da immer so. Gespielt hat man als Gast mit einer der Laden Armeen oder der des Besitzers (wenn man sich gut genug kannte).
 
  • Like
Reaktionen: Wutzel
Die Professionalisierung der Hobbyläden raubt viel Charme. Wo früher die Wände einfach mit unlackierten Ivar-Regaln vollgestellt waren und Poster mit irgendwelchen Fantasymotiven hingen, sind heute die Regale aus Metall und die Markennamen mindestens prominent zu lesen. Man kauft nicht mehr "ein paar Figuren", sondern die "Supressor Space Cowboy Elite" von "WarGamers Choice" oder so ähnlich.
Die Marken und ihre Darstellungen/Präsentation heute stärker im Vordergrund - das raubt viel von dem, was so gerne "Seele" genannt wird. Eben weil die Marken verkaufen wollen. Verkaufen geht nur dann gut, wenn man nicht nur die berühmten Kellerkinder und Neckbeards zur Zielgruppe hat...

Ich bin um 1996 rum ins Warhammerhobby eingestiegen. Vieles, was ich heute als charmant und supergenialtoll angesehen habe, war einzig deshalb so bombastisch, weils neu für mich war. Allerdings war das WHFB-Regelbuch von damals wirklich ein Buch voller Liebe fürs Spiel. Anstelle der verkniffen-ernsthaften Illustrationen von heute gabs Cartoons! Da gabs Snotlings, die sich aufs eigene Katapult geladen haben. Gruppenbilder, in denen Ork und Mensch sich knufften, um besser im Bild zu stehen...was würde GW wohl heute hinpinseln lassen? Die lahmen "Wir spielen alle gemeinsam!"-Bilder der WarCom-Seite?
Mir fehlt diese Flapsigkeit, die GW damals noch mit den eigenen Produkten hatte.
 
Das stimmt natürlich. Wobei ich auch nicht weiß warum "meine" Läden in Heidelberg schließen mussten. Ich unterstelle erstmal dass die ordentlich gewirtschaftet haben auch wenn Display usw. (wie @Hummelman sagt) nicht so clean waren wie heute . Dafür gibt es in Heidelberg so weit ich weiß aber auch zwei "neue Läden", die durchaus schicker sind und anscheinend laufen.
 
Früher war es in meinen Augen ein viel kreativeres Hobby. GW hat da noch Bauanleitungen veröffentlicht, wie man sich aus seinem Hausmüll, Bitz und Polystyrol Gelände selbst bauen kann. Heute sieht man sehr viel out of the Box Gelände. Noch schlimmer ist das mit den neuen Minis. Man kann höchstens mal einen Arm austauschen, aber sonst sind die Posen eher vorgegeben. Wenn man die Box dann drei mal hat, hat man so viele Monoposen in der Armee, wie damals, als es nur drei verschiedene Posen für die Zinnsoldaten gab. Nur sind jetzt so viele Deteils auf den Minis und die Posen so speziell, dass man viel schlechter umbauen kann, um sich was eigenes zu schaffen.
 
  • Like
Reaktionen: Dragunov 67 und Sunzi
Früher war es in meinen Augen ein viel kreativeres Hobby.

Ja, für die Fantasie war es früher besser, aber dafür haben die Modelle heute Posen, die man früher auch mit dem besten Umbau nicht hinbekommen hätte, vom Detailgrad gar nicht zu reden. Und die Geländeboxen machen die GW-Controller sicherlich auch glücklicher als die Anleitung für "Gelände aus Müll" von früher. ?
 
Weniger Kreativ ist das Hobby auch nicht. Wers kann, kann auch aus den neuen Modellen schöne neue Sachen bauen. Wers nicht kann, bei dem sahs meist früher bei den "flexibleren" Bausätzen scheiße aus. 😉
Die neuen Modelle sind vom Bauen her halt Einsteigerfreundlicher: dadurch erweitert man die Zielgruppe halt auch um weniger kreative Menschen. Ist doch auch was gutes. Kreative Um- und Eigenbauten sehe ich trotzdem noch massig.

Und dass jetzt GW keine Geländebauanleitungen mehr veröffentlicht ist doch nichts Schlimmes. Das Hobby ist schließlich viel mehr als nur GW. Das Hobby bietet mittlerweile sogar das zigfache an Bastelanleitungen und Inspirationen. Allein was da an Youtube Videos unterwegs ist. Und ZUSÄTZLICH können wir u.a. von GW noch fertiges Gelände auch kaufen, dass man dann so lassen, oder kreativ weiterverwendet werden kann.

Durch die ganzen neuen Möglichkeiten bietet das Hobby doch viel mehr Raum für Kreativität.