Seit 2003 fröne ich -mit einigen Unterbrechungen dem Tabletop-Hobby.
Von manchen Sachen hat man sich leider abgewandt:
- Hat man früher in meinem GW (Bremen) bei Einkäufen im Wert von mindestens 50€ einen alten White Dwarf nach Wahl gratis dazu erhalten, gibt es heute ab und an mal eine besondere Münze o.ä. beim Kauf.
- Auch gab es eine Zeit lang für Warhammer 40k "Armeesammelkarten", bei der man beim Kauf des Armeebuchs und entsprechender anderer Auswahlen (HQ, Standard, Elite, Sturm, Unterstützung) jeweils einen Stempel auf dem entsprechenden Eintrag der Karte erhalten hat. Hatte man eine Karte vollständig, erhielt man ein Gratis-Armeebuch für sein nächstes Projekt.
- Die Texte auf den Rückseiten der Schachtel waren länger und informativer: So hieß es damals z.B. bei den Nachtgoblins (wenn ich mich richtig erinnere): "Mit dem Inhalt dieser Box kann ein Regiment aus 20 Nachtgoblins mit Handwaffen, Speeren oder Bögen zusammengebaut werden, inklusive einer Kommandoeinheit. Diese mehrteiligen Plastikminiaturen bestehen aus Einzelteilen und sind unbemalt. Vor dem Zusammenbau sollten alle Modelle mit einer Feile oder einem Gussgratentferner gesäubert werden. Für beste Ergebnisse wird empfohlen, die Modelle mit Citadel Farben zu grundieren. Gelände, Klebstoff und Farben sind nicht enthalten. Der Inhalt kann von der Darstellung abweichen."
Heute arbeitet man verstärkt mit beschrifteten Bildern der Miniaturen.
Diese drei Sachen sind zwar auch irgendwie schade, aber noch verschmerzbar.
- Schlimmer finde ich hingegen,
wie sich die GW-Internetseite gewandelt hat:
Heute nutze ich die Seite, um nach Modellen für meine Armeen zu schauen (Allgemeines Aussehen und die Einzelteile im Gussrahmen) und zu überschlagen, wie viel mich diese und jene Armee insgesamt kosten wird (und solange mein Hobbyzentrum geschlossen ist, um Miniaturen und Hobbyzubehör zu kaufen).
Früher kam man zuerst zum "Games Workshop Portal", von wo aus es zu den Bereichen (z.B. Warhammer Fantasy und Warhammer 40k) ging.
Entschied man sich z.B. für Warhammer 40k, konnte man sich z.B. die verfügbaren Armeen ansehen. Entschied man sich z.B. für die Weltenschiff-Eldar (die heute "Craftworlds" heißen), wurde einem gezeigt, wie man die Gardisten zusammenbaut und am Ende gab es einen Szenariovorschlag, in dem die eine Hälfte der Box gegen die andere antrat und man die Gegenseite eleminieren musste, um zu gewinnen, wobei jedes Modell eine Einheit darstellte und die Moralregeln nicht zur Anwendung kamen. (Es hatte irgendwie etwas von "Schau, wie viel Spaß du selbst aus einer einzelnen Box Standardtruppen herausholen kannst". Heute habe ich das Gefühl, dass man mindestens eine Armee auf Kampfpatrouillengröße "braucht", um loslegen zu können)
Es gab einen Spielbericht zur Lustria-Kampagne "Die Eroberung der neuen Welt" (im Warhammer Fantasy-Bereich), wo man diese Kampagne in der Praxis sehen konnte, inklusive erhalten von Plünderpunkten, erobern von Gebieten und einem kurzen Abriss der gespielten Szenarien inkl. deren Ausgang.
Heute ist die Seite eine reine Shopping-Seite. Den einzigen Hinweis, wie man eine neue Armee aufbauen könnte, erhält man durch die Verfügbarkeit von "Start Collecting!"-Boxen (Die wahrscheinlich in der nächsten Zeit durch die "Kampfpatrouille"-Boxen ersetzt werden [Bei Space-Wolves, Death Guard, Blood Angels, Dark Angels und Deathwatch hat es zumindest bereits begonnen.])
- Teilweise sind die Preise ziemlich angestiegen (So 2003 oder 2004 hat man ein Regiment aus 20 Nachtgoblins für 25€ erhalten. Aktuell zahlt man für ein solches 20er "Regiment" Gloomspite Gitz Grots 32,50€)
Aber einige Sachen gefallen mir:
- Bei den angebotenen Truppen wird auf der GW-Seite immer gezeigt, welche Farben empfohlen werden, um die Armee wahlweise "Battle ready" oder "Parade ready" zu machen.
- Die größere Auswahl an detaillierten Plastikminiaturen. Modelle wie z.B. den Dark Eldar Archon oder den Weltenschiff-Eldar Runenpropheten gab es damals nur als Zinn-Miniaturen, ebenso wie z.B. sämtliche Miniaturen der Adepta Sororitas (Damals noch "Hexenjäger" genannt) (ja, selbst die Battlesisters, eine Standardauswahl, waren aus Metall, egal ob in der Box oder in den Blistern. Heute haben die Battlesisters eine Box mit 10 Modellen + 1 Incensor Cherub - alles aus Plastik)
- Die Anleitungen sind sehr detailliert und vereinfachen nicht nur den Zusammenbau, sondern auch das finden der gewünschten Waffe, sodass man nicht wie früher die richtige Waffe "erraten" muss ("Welches von denen ist jetzt die Sternenkanone?")
- Man kann zwischen verschiedenen Starterboxen wählen! Spielt man das erste Mal überhaupt ein Tabletop, kann man sich für 40€ die Rekruten-Edition schnappen, in der bei beiden Armeen je ein Kommandant und ein Standardtrupp, eine Spielmatte, ein Geländestück (welches gleichzeitig Teil der Schachtel ist), Maßbänder und Würfel enthalten sind. Spielt man schon länger Tabletop, kann man sich die Elite- oder Befehlshaber- Edition mit mehr Einheiten und mehr Gelände für 80€ bzw. 130€ kaufen. Früher gab es z.B. nur die Starterbox "Kampf um Macragge" für 50€ ohne solche "Abstufungen".
- Auch die Profilwerte und Machtpunktekosten werden in den Truppenboxen gleich mitgeliefert, sodass man die Einheit auch dann einsetzen kann, wenn man den Codex noch nicht hat
- Auch das "Farben- und Werkzeugset" gefällt mir sehr, da man nicht nur Pinsel und Base-Farben erhält, sondern ebenfalls einen Seitenschneider, einen Gussgratentferner, Technical-Farben, Layer-Farben und ein Shade. (In meinem ersten Farbest hatte ich "nur" einen Pinsel und ein paar Standardfarben, keine Shades (die früher noch "Ink" hießen), von Technical-Farben ganz zu schweigen.)
War früher
alles besser? Meiner Meinung nach nein.
War früher
manches besser? Definitiv ja!