Gefahr von Rechts - Unterschätzt?

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Also nach dem 2. WK, des Verbotes und der Verfolgung, war von dem zuvor schon nicht mehrheitsfähigen Kommunismus in Deutschland eigentlich nix mehr über. Also die DDR kam schon zustande, weil die Russen das so draufgepfropft haben und nicht, weil irgendwie die Bevölkerung keine Alternative zum Sozialismus gesehen hätte. Gestern 18:57

Wie das in der SBZ war keine Frage. Aber im Westen haben sie sogar noch am GG mitgearbeitet. Mir gings in dem von dir zitierten Beispiel auch weniger darum, ob sie in Weimar oder nach dem Kreig mehrheitsfähig waren, sondern eher darum aufzuzeigen, wie sich gerade in der Weimarer Republk durch Abgrenzungspolitik seiten der SPD z.B. die Kommunisten aus der der USPD entwickelt haben. Vielleicht hätte ich das konkreter schreiben sollen.
Nee, das ist so auch falsch. Das Rätesystem ist demokratisch. Es muss aber modifiziert werden, um mit unserer Verfassung in Einklang gebracht zu werden. Dort gibt es nämlich keine Trennung von Judikative, Legislative und Exekutive. Ich meine, das wäre gegen die Verfassung, bin aber gerade nicht sicher. Dieser Punkt ist aber flexibel. Hier ist man dann in dem Bereich, wo eine Millionen verschiedener Gruppierungen eine Millionen unterschiedliche Lösungen haben. Es ging darum, dass sie nicht antidemokratisch sind.

Wir haben aber in unserem Staat keine strikte Trennung von Judikative, Exekutive und Legislative. So sind z.B. die Staatsanwaltschaften den Innenministern unterstellt und weisungsgebunden. Die Innenminister können z.B. durch Weisung Anklagen verhindern.

Das Rätesystem ist nicht verfassungswidrig. Tatsächlich gibt es sogar Gremien, die nach dem Rätesystem gewählt werden. Schülervertretungen z.B.

Die Verstaatlichung von Produktionsmitteln oder gar die vollständige Abschaffung von Privateigentum stehen dem Art. 14 GG (Recht auf Privateigentum) entgegen. Inwieweit im Kommunismus noch die Privatautonomie (Art. 2 GG) gewährleistet ist, darüber lässt sich streiten.
Marx hat aber nie die Abschaffung des Privateigentum ansich gefordert, sondern die Abschaffung des Privateigentums an Produktionsmitteln. Das ist ein Unterschied. Und bedeutet nicht zwingend die Überführung in Staatseigentum.
Das Recht auf Privateigentum ist im GG auch nicht unumstößlich. Da steht drin, dass wenn dem Gemeinwohl durch das Privateigentum Schaden entsteht, auch enteignet werden darf. Aber nur wenn auch eine angemessene Entschädigung gezahlt wird. Auch dies passierte schon oft in der Bundesrepublik. Ein ganz banales Beispiel. Du hast ein Grundstück und der Bund will eine Autobahn durch deinen Vorgarten bauen. Dann darf er dich enteignen, muss aber Entschädigung zahlen.

Dann zeigt aber auch einfach die historische Erfahrung, dass die Entwicklung in kommunistischen Ländern tiefgreifender stattgefunden hat. Pressefreiheit kannste knicken wenn alle Unternehmen staatlich sind, Religionsfeiheit wäre Opium fürs Volk, und freie Wahl von Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte (Art. 12 GG) funktioniert auch nur noch eingeschränkt. Man kommt also ganz schnell bei den praktischen Grenzen des Kommunismus an. Auf dem Papier ließt er sich toll und ich halte übrigens Karl Marx immer noch für ein Genie, aber in der Praxis lässt es sich nicht umsetzen ohne unsere Grundrechte zu beschneiden.

Zunächst einmal gab es bis jetzt nicht ein einziges Land auf der Erde, das in seinem Selbstverständnis Kommunistisch war. Denn die Länder in denen kommunistische Parteien geherrscht haben, sprach man von Sozialismus( übrigens redet die SPD auch bisweilen noch von einem demokratischen Sozialismus). Der Kommunismus war und ist teilweise auch heute noch die Utopie, die über den Sozialismus herbeigeführt werden soll. Der Versuch den Kommunismus planmäßig durch Revolution herbeizuführen ist gescheitert.
Zur Pressefreiheit. In den Ländern ds Ostblocks und auch heute noch in China oder Nordkorea gab es staatliche Zensur, die aber nicht zwingend aus der Tatsache erwächst, dass der Staat der Eigentümer der Medien war. Wir haben ja auch einen öffentlich rechtlichen Rundfunk, der bisweilen die fundierteste Kritik an Regierung und Parteien hervorbringt. Wir hier erleben zumindest im Bereich der Printmedien ein ganz anderes Phänomen, mit ähnlichem Resultat wie Zensur. Da gibt es Springer und Bertelsmann in deren Händen die auflagenstärksten und meistgelesenen Zeitungen sind. Und diese Zeitungenprägen die politische Mehrheitsmeinung in Deutschland. Und sie berichten alle größtenteils tendenziös im Sinne des neoliberalen Dogmas. Es gibt zwar auch kritische Zeitungen. Die gehen aber im Rauschen der Leitmedien im Blätterwald unter.

Die Religion hatte zu Marxens Zeiten ein ganz andere Rolle als heute. Die Kritik Feuerbachs, Marx` und Engels´richtete sich gegen eien Kirche, die die damals bestehenden Ungerechtigkeiten religiös gerechtfertigt hat und als Herrschaftsideologie fungierte, Stichwort Gottesgnadentum und heilige Allianz. Das hat heute überhaupt keine Berechtigung mehr.

So könnte ich das ganze ncoh weiter durchdeklinieren. Aber um es kurz zu machen. Wenn die CDU bei der Forderung nach Verstaatlichung der Banken den Kommunismus, sie meint natürlich den Stalinismus, harufdämmern sieht, dann sagt das weniger über die Linke etwas aus als über die CDU. Sie sitzt in diesem Fall ihren eigenen Kampfbegriffen auf. Und wir sind wieder on topic. Es geht nämlich wieder um den Umgang mit dem politischen Gegner.
 
Wenn ein Staat sich vor Extremisten schützen will, darf er da keine allzu großen Unterschiede machen. Insofern sehe ich tatsächlich Kommunisten, Islamisten und Nationalsozialisten als gleich gefährlich für unsere Demokratie an. Von den dreien kann ich persönlich die Kommunisten noch am besten verstehen, aber ein Staat kann sich keine Sympathie leisten..
Es geht aber nicht darum, was Du verstehen kannst oder nicht. Es geht darum, wer gegen die Verfassung ist und wer nicht. Und viele Extremisten sind halt nicht gegen die Verfassung. Weil extrem sein an sich nicht verboten ist! Was ist den daran so schwer zu verstehen?

Edit: Achja und danke an den Ritter für die umfangreichen Ausführungen. 🙂
 
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Es geht aber nicht darum, was Du verstehen kannst oder nicht. Es geht darum, wer gegen die Verfassung ist und wer nicht. Und viele Extremisten sind halt nicht gegen die Verfassung. Weil extrem sein an sich nicht verboten ist!

Hab deine Botschaft aufgenommen und verstehe sie. 😉

Eine Frage möchte ich trotzdem mit euch diskutieren und zwar einfach, weil ich sie interessant finde:

Marx hat aber nie die Abschaffung des Privateigentum ansich gefordert, sondern die Abschaffung des Privateigentums an Produktionsmitteln. Das ist ein Unterschied. Und bedeutet nicht zwingend die Überführung in Staatseigentum.
Das Recht auf Privateigentum ist im GG auch nicht unumstößlich. Da steht drin, dass wenn dem Gemeinwohl durch das Privateigentum Schaden entsteht, auch enteignet werden darf. Aber nur wenn auch eine angemessene Entschädigung gezahlt wird. Auch dies passierte schon oft in der Bundesrepublik. Ein ganz banales Beispiel. Du hast ein Grundstück und der Bund will eine Autobahn durch deinen Vorgarten bauen. Dann darf er dich enteignen, muss aber Entschädigung zahlen.

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass dies nicht konform mit dem GG umsetzbar ist. Spätestens bei Personengesellschaften (OHG, KG) lässt sich Firmeneigentum und Privateigentum nicht mehr ohne weiteres voneinander trennen. Man müsste den Firmenbesitzer faktisch enteignen, um sein Eigentum an den Produktionsmitteln abzuschaffen.
Nun ist die Formulierung "Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig." natürlich flexibel auslegbar, und wird von einem Kommunisten vermutlich so verstanden, dass es ja dem Allgemeinwohl dient, das Privateigentum an Produktionsmitteln abzuschaffen. Ich sehe darin aber ganz klar eine Regelung für Ausnahmefälle. Es kann im Einzelfall passieren, wie bei dem Beispiel mit der Autobahn, aber nicht großflächig durchgeführt werden.
Wie das funktionieren soll, die ganzen Unternehmer für ihren Verlust zu entschädigen, das steht dann nochmal auf einem anderen Blatt.
 
Na klar wäre es gegen das GG, wenn auf einen Schlag von heut auf morgen die gesamte Privatwirtschaft verstaatlicht würde. Das kann nur ein evolutionärer Prozess sein. Der Sinn hinter der Forderung von Marx war ja, dass derjenige, der den Mehrwert schafft, auch den Nutzen daraus ziehen solle und nicht der der die nötigen Produktionsmittel besitzt. Aber es geht selbst den Kommunisten auch nicht darum, das Privateigentum an Produktionsmitteln sofort und gänzlich abzuschaffen. Auch in der DDR gab es Privatbetriebe.

Im hier und jetzt gibt es Dinge, die meiner Meinung nach tatsächlich in Öffentliches Eigentum gehören. Das sind Dinge, die nur sinnvoll durch ein Monopol erledigt werden können, wie etwa Wsserversurgung, Strom( zumindest mit der heutigen Infrastruktur), Öffentlicher Nah und Fernverkehr usw. Aber auch Banken gehören in staatlichen Besitz. Wozu es führt, wenn eine zu große Finanzmacht in nichtöffentlicher Hand ist, das können wir in der Euro und Bankenkrise sehen. Bei der Rüstungsindustrie kann man allenfalls moralisch argumentieren. Und eine Garantie gegen Mißbrauch ist eine staatliche Waffenindustrie auch nicht.
 
Der Sinn hinter der Forderung von Marx war ja, dass derjenige, der den Mehrwert schafft, auch den Nutzen daraus ziehen solle und nicht der der die nötigen Produktionsmittel besitzt.

Die Forderung war zum damaligen Zeitpunkt auch vollkommen verständlich. Inwieweit sie heute, mitten auf dem Weg zur Dienstleistungsgesellschaft noch sinnvoll ist sei mal dahin gestellt.

Wozu es führt, wenn eine zu große Finanzmacht in nichtöffentlicher Hand ist, das können wir in der Euro und Bankenkrise sehen.

Stimmt, deswegen standen die Landesbanken in der Bankenkrise auch so gut da, gell. 😀

Bei dem Rest, also der ganzen Grundversorgung mit Strom, Gas, Wasser etc. stimme ich dir zu. Und wenn ich mir anschaue, was für ein #@$%&! Abzockerverein die MVV hier in München ist und was mich eine Zugfahrt nach Berlin kostet, dann hätte ich auch nichts gegen einen verstaatlichten öffentlichen Nahverkehr.
 
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Um zum eigentlichen Thema zurückzukehren: Heute gab es mehrere Razzien in NRW, um Nazis das Handwerk zu legen, es gab Beschlagnahmungen von Beweismaterial, Waffen und auch einige Festnahmen.

Feinfein. 🙂

Bin gerade beim Lesen des Spiegel-Artikels dazu auf diesen "Atlas des Rechtsextremismus" gestoßen:

http://www.spiegel.de/flash/flash-27451.html

Ist schon recht interessant. Leider kommt halt an den starken Unterschieden zwischen Ost und West bei diesem Thema nicht vorbei.
 
Man könnte meinen, das hängt mit einem fehlenden Glauben an Gott zusammen :cat: Da gab es doch vor kurzem eine Studie dazu...

Es gibt halt echt zu allem eine Studie. 😀
Ich denke, die Arbeitslosenquote dürfte da doch ein besseres Erklärungsmodell sein. (Klick)

Wo wir grad bei Studien sind..
Hab zufällig grad mal wieder auf "Die Welt in Zahlen" geschaut. Weil es gerade so schön in diesen Thread passt:

Zahl der Menschen, die 2009 nach Deutschland einwanderten: 606.300
Zahl der Menschen ausländischer Herkunft, die 2009 aus Deutschland auswanderten: 578.800

Zahl der Todesopfer rechtsextremer und rassistischer Gewalt in Deutschland seit 1990, gezählt von der Amedeu Antonio Stiftung: 182
Zahl der Todesopfer rechtsextremer und rassistischer Gewalt in Deutschland seit 1990, gezählt von der Bundesregierung: 47
 
Zahl der Todesopfer rechtsextremer und rassistischer Gewalt in Deutschland seit 1990, gezählt von der Amedeu Antonio Stiftung: 182
Zahl der Todesopfer rechtsextremer und rassistischer Gewalt in Deutschland seit 1990, gezählt von der Bundesregierung: 47
Hier würde mich die Definition interessieren, nach der jeweils gezählt wird. Würde mich nicht so richtig wundern, wenn bei der Bundesregierungs-Zählung Rassismus vom deutschen Pass abhängt ^^.
 
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Hier würde mich die Definition interessieren, nach der jeweils gezählt wird. Würde mich nicht so richtig wundern, wenn bei der Bundesregierungs-Zählung Rassismus vom deutschen Pass abhängt ^^.
Naja, die Annahme, das dreimal mehr rassistische und rechtsextreme Straftaten von Leuten ohne deutschen Pass begangen werden, ist etwas utopisch. Das die grauen Wölfe hier in Deutschland auf dem Vormarsch wären, ist mir neu.

Faszinierend, dass sich in der BRD kaum einer vorstellen kann, dass Deutsche tatsächlich Nazis sein können und dann Straftaten begehen. Ich meine, ist ja auch total absurd... gerade die Deutschen doch nicht! 🙄 Der Friedrich fiel ja auch aus allen Wolken und Eisen glaubts immer noch nicht so recht...
 
Das ist schnell erklärt:

Die offizielle Kriminalstatistik der Bundesregierung zählt Fälle, in denen die rechtsextreme Gesinnung das konkrete relevante Tatmotiv war.
Zu den 47 Opfern kommen da nach neuerer Zählung beispielsweise noch die 10 NSU Opfer dazu.

Andre Organisationen zählen dagegen grundsätzlich jeden Fall, rein orientiert an der Gesinnung des Täters - unabhängig davon, ob diese bei der Tat relevant war oder nicht.

Kurz: Für die Antonio Stiftung zählt jeder Mord, den ein Rechter verübt;
für die Bundesregierung zählt jeder Mord, den ein Rechter verübt hat, weil er ein Rechter ist.

Ersticht also der rechte Ronny aus Eifersucht seine Freundin Mandy, dann zählt die Stiftung eins hoch, die offizielle Statistik aber (selbstverständlich) nicht.
 
Ich denke mal es gibt viele Ursachen dafür, dass in den ostdeutschen Bundesländern Rechtsradikalismus verbreiteter ist. Die Hochphase rechtsradikaler Gewalt war ja in den 90ern. Da war zum Einen die massive Deindustrialisierung, verbunden mit Massenarbeitslosigkeit, dann waren da die übergroßen Erwartungen an die D- Mark und die Wiedervereinigung, die schnell in Ernüchterung umschlug, das masive Engagement westdeutscher Rechtsradikaler, schon unmittelbar vor der Wiedervereinigung und nicht zuletzt natürlich auch die Entstehungsgeschichte der DDR. Das vielleicht ein bisschen ausführlicher. Ich meine vor allem die Diskrepanz zwischen der offiziellen Propaganda der DDR und dem Erleben der Bevölkerung was das Ende des Krieges angeht. Hier die Russen als "die Freunde", wie sie auch von der Bevölkerung spöttisch genannt wurden, dort die Erinnerungen an die Flüchtlingstrecks und die Übergriffe der roten Armee. Hier die Verunglimpfung des Aufstandes 1953, als vom Westen angestachelt, da die Erinnerung an die Versorgungsengpässe und gleichzeitige Normerhöhung. usw. Das denke ich hat bei vielen eine tiefe Abneigung gegen alles, was nur irgendwie links ist hervorgerufen. Wenn man dann noch die vorher erwähnten Folgen der Wiedervereinigung mit einbezieht, dann weiß man auch, woher die Skepsis gegen über den etablierten Parteien kommt.
 
Kurz: Für die Antonio Stiftung zählt jeder Mord, den ein Rechter verübt;
für die Bundesregierung zählt jeder Mord, den ein Rechter verübt hat, weil er ein Rechter ist.

Ersticht also der rechte Ronny aus Eifersucht seine Freundin Mandy, dann zählt die Stiftung eins hoch, die offizielle Statistik aber (selbstverständlich) nicht.
Dann zählt die Stiftung wenigstens die Morde an Linken, Kirchenvertretern und unpolitischen Pechvögeln mit, während die Regierung das nicht tut.
(Falls das stimmt, was Du sagst)

So Eifersuchtsfälle sind in der Regel übrigens Totschläge und keine Morde. Die zählen also nirgendwo.
 
Das ist schnell erklärt:

Die offizielle Kriminalstatistik der Bundesregierung zählt Fälle, in denen die rechtsextreme Gesinnung das konkrete relevante Tatmotiv war.
Zu den 47 Opfern kommen da nach neuerer Zählung beispielsweise noch die 10 NSU Opfer dazu.

Andre Organisationen zählen dagegen grundsätzlich jeden Fall, rein orientiert an der Gesinnung des Täters - unabhängig davon, ob diese bei der Tat relevant war oder nicht.

Kurz: Für die Antonio Stiftung zählt jeder Mord, den ein Rechter verübt;
für die Bundesregierung zählt jeder Mord, den ein Rechter verübt hat, weil er ein Rechter ist.

Ersticht also der rechte Ronny aus Eifersucht seine Freundin Mandy, dann zählt die Stiftung eins hoch, die offizielle Statistik aber (selbstverständlich) nicht.

Du hast insofern recht, dass die Zählweise zwischen polizei und der Stiftung auseinandergeht. Aber dein Beispiel mit dem rechten Ronny hinkt. Es ist nicht unbedingt so, dass die die Taten jedes Rechten als rechte Gewalttaten gezählt werden. auch von der AA stiftung nicht. Aber es gibt eine Diskrepanz. Häufig zählt die Polizei Angriffe der Rechten auf alternative oder Linke nicht als rechte Gewalt, sondern lediglich als Gewalt, bzw. ist genau der Aspekt strittig.

Hier in Leipzig lief vor Kurzem ein Mordprozess gegen zwei einschlägig Vorbestrafte. Bin grad nicht sicher ob er schon vorbei ist. Aber hier spielte die rechte Gesinnung ein ausschlaggebende Rolle ob es sich um Totschlag oder Mord handelt. Denn das rassistische Motiv gilt als niederer Beweggrund und ist demnach konstitutiv für die Mordanklage.
 
Hier würde mich die Definition interessieren, nach der jeweils gezählt wird. Würde mich nicht so richtig wundern, wenn bei der Bundesregierungs-Zählung Rassismus vom deutschen Pass abhängt ^^.

Ich schätze, dass die Wahrheit mal wieder in der Mitte liegt, alleine schon aufgrund der gegenläufigen Interessenslagen. Ich unterstelle jetzt einfach mal, dass die Bundesregierung ein Interesse daran hat, die Zahl möglichst niedrig zu halten, während die Amedeu Antonio Stiftung, die sich ausschließlich mit rechter Gewalt beschäftigt, vielleicht etwas übers Ziel hinaus schießt.

Der Erklärung von Capt.Nuss finde ich da zu einseitig. Bereits aus anderen Bereichen wie Arbeitslosenzahlen etc. sind die kleinen Tricks bekannt, mit denen solche Statistiken künstlich niedrig gehalten werden, da liegt die Vermutung nahe, dass es in diesem Bereich nicht anders ist. Insofern könnte man davon ausgehen, dass die Mitte zwischen den Beiden, also irgendwas so bei 100-120 Todesopfern realistisch ist.
 
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