Zu dem Thema, was man Kindern zutrauen kann, muss ich auch mal was einwerfen: Ich finde, dass wir heute auch eine total veränderte Wahrnehmung haben. Als mein Vater jung war, war es ganz natürlich, dass sein toter Großvater in der Stube des Bauernhofes aufgebahrt wurde (glaube 2 Tage oder so, eben bis zur Beerdigung). Heute bekommen die Leute schon eine Krise, wenn sie überlegen, ob ihr 10 jähriger Sohn von der Beerdigung ein Trauma bekommt. Für mich war es schon sehr wichtig bei der Beerdigung meines Opas dabei zu sein, weil er mir sehr viel bedeutet hat, da war ich 10 und ich habe es überstanden. Meinen Cousins wurde es sozusagen untersagt (keine Ahnung, ob es die Eltern mit ihm besprochen haben), bei meinem zweiten Opa bei der Beerdigung zu sein. Tod und auch Gewalt gehören eben zu unserem Leben dazu. Natürlich kann man keinem jungen Kind zu brutale Filme zumuten, aber wir entwickeln uns trotzdem zu einem gewissen Grad in die Richtung, dass wir ganz natürliche Dinge fürchten und versuchen Kinder und junge Menschen zu schützen, vor etwas mit dem sie als Erwachsene dann umgehen müssen. Und damit umzugehen lernt man eben während man heran wächst. Alles muss verhältnismäßig sein, aber vieles wird heute als "gefährlich" für junge Menschen angesehen, das früher einfach dazu gehörte und diesen Menschen nicht schadete. [Denn niemand kann mir sagen, dass im Jahre 1820 90% der Menschen schwer traumatisiert waren, weil sie unter anderen/härteren Bedingungen gelebt haben]