Ok, hier der Epilog
Alrik kam langsam zu sich. Er öffnete die Augen und versuchte, sich umzusehen. So weit er es feststellen konnte, lag er in einem Bett auf der Krankenstation des Schiffes. Er sah alles nur verschwommen und Denken bereitete ihm große Mühe. Von Bewegen konnte keine Rede sein. Aber er hatte auch gar keine Lust, sich zu bewegen. Alrik fühlte sich seltsam leicht und losgelöst. Alles schien bedeutungslos. Wenn jetzt jemand käme und ihn vor ein Erschießungskommando stellen würde, er würde nur lächelnd nicken.
Sein Blick fiel auf etwas, das ihm bekannt vorkam. Durch eine große Glasscheibe in der Wand schauten Leute in sein Zimmer. Eine nicht unattraktive Frau, ein ernst dreinschauender Mann mit langem Schnauzer und ein Typ, der verdächtig nach einem Nagetier aussah. Sie schienen etwas sagen zu wollen, aber Alrik konnte nur sehen, wie ihre Lippen sich bewegten. Er lächelte ihnen zu in der Hoffnung, sie würden ihn in Ruhe lassen. Dann schlief er wieder ein.
Als er wieder aufwachte, hatten die Drogen, mit denen man ihn vollgepumpt hatte, nachgelassen und er spürte jede einzelne Verletzung. Er verzog das Gesicht und versuchte, einen Arm zu bewegen. Erst dann fiel ihm auf, dass noch jemand in dem Raum war.
„Strenge dich nicht!“, sagte der Inquisitor und deutete Alrik ruhig liegen zu bleiben.
Alrik blickte Dechonte ziemlich verwirr an und vergaß sogar für einen Augenblick seine Schmerzen. Er wusste nämlich nicht, wie er hierher gekommen war und wie er seine Wunden erhalten hat. Alles, woran er sich erinnern konnte, war, dass sie von einer Forschungsstation des Adeptus Mechanikus einen Notruf erhalten hatten.
„Was ist passiert?“, fragte er den Inquisitor.
„Das, Alrik, fragen wir uns alle eigentlich auch.“, sagte der Inquisitor und blickte Alrik fest in die Augen.
Aber in Alriks Gesicht sah er nur völliges Unverständnis. Etwas anderes hätte ihn auch überrascht, denn er hatte Alrik sofort, nachdem sein Zustand stabilisiert worden war, überprüft. Mit seinen psionischen Kräften war er in Alriks Verstand eingedrungen, doch da war nur Leere ab dem Zeitpunkt, als sie den Notruf erhielten. Es blieb ihm ein Rätsel, was unten auf Throxis QV-12 geschehen war. Ein einziger Mann hätte unmöglich das Verteidigungssystem einer schwer bewachten Forschungsstation aushebeln, Dutzende Feinde vernichten und auch noch am Leben bleiben. Aber die Ergebnisse der Tests waren eindeutig. An Alrik haftete der Makel des Chaos nicht. Dämonische Unterstützung war ausgeschlossen. Manchmal fragte Dechonte sich, ob es Schicksal war, das Alrik auf Pagranium zu ihm gelangt war.
„Alrik, der göttliche Imperator muss dich lieben!“, sagte Dechonte nach einer kurzen Pause. „Ich wollte einfach nur nach dir sehen. Deine Freunde werden dir bald alles erzählen.“
„Ich verstehe nicht...“, brachte Alrik nur noch heraus.
„Ich auch nicht. Aber Seine Wege sind unergründlich. Erhole dich schnell. Gelobt sei der Herr.“, sprach der Inquisitor und ging ohne ein weiteres Wort hinaus.
„Gelobt sei der Herr!“, murmelte Alrik.
Dass er sich nicht erinnern konnte, wie er völlig kaputt in einem Krankenbett gelandet war, ängstigte ihn. Außerdem fragte er sich, wo wohl seine Freunde waren.
Schon bald sollte er sie sehen. Kurz nachdem ein Arzt seine Verbände gewechselt hatte, platzten sie herein. Kargim, Wiesel, Orto, ein paar Jungs von den Gardisten und sogar Gareth, der Psioniker waren da.
Sie redeten wild auf ihn ein und schrieen alle durcheinander. Es dauerte einige Minuten, bis sie sich so weit beruhigt hatten, dass Alrik sie verstehen konnte und einsahen, dass man ihn in seinem derzeitigen Zustand wohl kaum drücken oder gar hochleben lassen konnte.
„Was ist passiert? Ich kann mich an gar nichts erinnern...“, fragte Alrik in die Runde.
„Ja, das hat Dechonte schon gesagt. Mann, du bist ein Held und weißt es nicht ein mal!“, grölte ein Gardist.
„Du hast im Alleingang Throxis' Verteidigung lahm gelegt!“, fügte ein anderer hinzu.
„Was war auf Throxis?“, verstand Alrik noch immer nicht und brachte die anderen dazu, schon wieder durcheinander zu reden.
„Ruhe, ihr alle!“, schrie Wiesel schließlich. „Alrik, Mann, es sieht so aus, als hättest du als einziger den Hinterhalt in den dein Gruppe dort unten geraten war, überlebt, die Orbitalverteidigungsanlagen zerstört und ich bis zur Kathedrale vorgekämpft. Da haben wir dich auch gefunden.“
Alriks Gesicht zeigte nur völlige Verständnislosigkeit.
„Ein häretischer Kult hatte die Brüder des Mechanikus infiltriert. Nur der Imperator weiß, was sie da unten wollten, aber da unten war die Hölle los.“, ergänzte Kargim das Bild.
Sie sagte nichts von den Verrätermarines und den lebenden Toten. Niemand sprach gerne über sie.
„Und ich habe das alles geschafft?“, fragte Alrik, der es immer noch nicht glauben wollte.
„Ja! Und wie! Ich gebe dir einen Grotianischen Tropfen aus!“, polterte Orto.
„Das ist ein Amasec, und was für einer!“, fügte Wiesel hinzu.
Sie erzählten ihm noch Einges über den Kampf um Throxis bis der mürrische Arzt sie schließlich alle hinausbeförderte.
Eine Woche später konnte Alrik schon laufen. Er brauchte zwar noch eine Krücke, aber alles war besser, als im Bett herumzuliegen. Er lief gerade mit Kargim durch einen Gang des Raumschiffes zu den Quartieren der Soldaten, um den versprochenen Amasec abzuholen. Seine Gedächtnislücke bereitete ihm zwar immer noch Sorgen, aber er versuchte einfach nicht daran zu denken. Er lebte und seine Freunde auch und das zählte. Das Kargim sich plötzlich um ihn kümmerte, war ihm zwar ein wenig unangenehm, aber er war froh, sie zu sehen. Auch wenn sie ihn oft wie ein kleines Kind behandelte. Er hinkte ja nur noch leicht und hatte nicht alles Gliedmaßen verloren. Aber wenn es ihr Spaß machte.
Der Lautsprecher der Sprechanlage erwachte zu Leben und eine verrauschte Stimme reif Alrik in die Kabine des Inquisitors.
Als Alrik dort ankam, fand er den Inquisitor vor dem großen Panoramafenster.
„Komm herein, Alrik.“, bat Dechonte ihn herein. „Du wirst dich wundern, warum ich dich gerufen habe. Nun, ich werde auf einem Konklave der Inquisition erwartet. Die Route führt uns an Ultramar vorbei, dem Reich der Ultramarines. Ich habe dort eine Verpflichtung einzulösen.“
„Mit Verlaub, Herr, warum erzählt ihr mir das?“, fragte Alrik verwirrt.
„Weil es auf dem Konklave um Panatra geht. Du bist ab sofort von der Garde der Inquisition in den Stab meiner persönlichen Agenten versetzt. Du wirst mir alles über Panatra erzählen, bis wir dort ankommen. Du darfst jetzt gehen.“
Alrik salutierte und wandte sich zur Tür.
„Aber vergiss nicht, auch wenn du rein zu sein scheinst, du wirst immer beobachtet. Vom Imperator und von mir!“
Alrik wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. Er salutierte nochmals und trat hinaus. Als die Tür hinter ihm zugeglitten war, lehnte er sich an die Wand und atmete tief durch. Er wusste nicht, ob er sich über seine Versetzung in den Beraterstab eines Inquisitors freuen sollte. Außerdem sorgte er sich um das Schicksal seines Heimatplaneten. Es war noch nie ein gutes Zeichen, wenn ein Planet die Aufmerksamkeit auf sich zog. Aber er würde endlich Panatra wieder sehen. Obwohl er einst von dort zur Imperialen Armee geflohen war, vermisste er die Meere von Panatra. Außerdem konnte er Kargim endlich ein Meer zeigen. Alrik fasste Mut und ging weiter. Es würde sich schon zeigen, was die Zukunft für ihn bereithielt.
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<div class='quotetop'>ZITAT</div>
Stimmt, es fehlt noch die Hochzeit zum Happy-End. [/b]
Ach, wenns so einfach wäre.
Ok, das war's vorläufig zu Alrik II Geistermond. Es wird noch eine überarbeitete Pdf version geben und noch ein endstatement von mir, muss jetzt aber dringend los, bosen. Hoffe, es hat euch gefallen.