So, wieder ein Bröckle:
„Aber passt auf, ich will ihn lebend!“, sabbelte der Dämon.
Die Kultisten kamen langsam auf ihn zu. Alrik hatte nichts mehr zu verlieren. Er hob sein Gewehr, legte auf den nächsten Kultisten an und drückte ab. Doch nichts geschah. Die Energievorräte der Batterie waren erschöpft.
„Wohl nicht dein Tag, Menschlein?“, spöttelte der Dämon.
Alrik antwortete gar nicht erst. Statt dessen ließ er das Gewehr einfach fallen, zog die Boltpistole aus dem Holster und leerte das ganze Magazin in die Gruppe der sich nähernden Häretiker. Als der rauch sich lichtete und aus der Pistole nur noch ein Klacken kam, stand Alrik dem Verpester alleine gegenüber.
Der unerwartete Tod seiner Anhänger schien den Dämon zu belustigen. Er machte einen plötzlichen Satz nach vorne und schlug nach Alrik. Dieser konnte sich nur mit letzter Mühe retten, in dem er zur Seite sprang. Die riesige Faust des Verpesters traf nur den Boden und brachte den Marmor zum splittern.
Alrik wich langsam zurück und schaute sich nach einer Waffe um. Die Boltpistole war ihm aus der Hand geflogen, aber er bezweifelte, dass sie ihm etwas gegen diesen übernatürlichen Gegner genützt hätte. Da entdeckte er die Feuerwehraxt, die er mitgebracht hatte, zwischen den umgeworfenen Bänken. Er schnappte sie sich und zog sich weiter zurück. Für jeden Schritt, den Alrik nach hinten machte, kam der Dämon einen näher. Nach wenigen Schritten stieß Alrik gegen die Wand der Kathedrale. Da es kein zurück mehr gab, verstärkte Alrik den Griff um seine Axt, bis seine Knöchel weiß hervortraten und stemmte sich trotzig dem Dämon entgegen. Wäre er nicht so voller Panik, hätte er vermutlich über seine mickrigen Chance, aus diesem Kampf lebendig herauszukommen, gelacht. Der Dämon, der nun sein Opfer in der Falle sah, ließ sich Zeit. Langsam glitt er auf Alrik zu. Als er schließlich in Reichweite war, griff er lässig nach ihm. Doch er hatte sein vermeintliches Opfer unterschätzt. Alrik wich aus und schlug nach dem Arm. Er traf ihn zwar nicht, aber dafür durchtrennte die Axt die Fleischfetzen, an denen die Hand hing, die Awatron beinahe abgebissen hatte. Die Hand klatschte auf den Boden und verwandelte sich sofort in einen formlosen Haufen stinkenden Schleims.
Der Verpester brüllt mehr vor Überraschung, denn vor Schmerz auf und zog sich zurück.
„Langsam fange ich an, dich zu hassen, Mensch. Wir werden noch eine Menge Spaß haben!“, witzelte der Dämon.
Aber die Spötteleien erreichten Alrik gar nicht. Die ältesten Instinkte haben die Kontrollen über ihn übernommen. Sein Verstand war von primitiven Überlebensinstinkten verdrängt worden. Er brüllte den Dämon an und warf sich auf ihn. Mit der Axt schlug er nach den Händen des Dämons und versuchte, sich unter den Armen hinwegzuducken. Doch obwohl der riesige Dämon etwas langsam war, hatte er Alrik Manöver durchschaut und ihn am linken Arm zu fassen bekommen. In einer weit ausholenden Bewegung hob er ihn ihn die höhe und schleuderte ihn gegen die gegenüberliegende Wand.
Nur die Tatsache, dass Alriks Rüstung von überragender Qualität war, rettete ihm das Leben. Trotzdem hatte der Aufprall ihn beinahe bewusstlos gemacht. Alrik wollte nichts lieber, als einfach liegen zubleiben. In seinem Kopf klingelte es und vor seinen Augen zog alles Schleier. Aber er wusste, dass Liegenbleiben seine garantierten Tod bedeuten würde. Als er langsam auf die beine kam und sich an der Wand abstützte, lief Blut über seine Rippen. Sein Verstand war dermaßen vom Gedanken ans Überleben erfüllt, dass er seine zahlreichen Rippenbrüche gar nicht bemerkte. Als er stand, hielt er immer noch die Axt in den Händen.
Dann geschah etwas, womit niemand gerechnet hätte. Alrik ließ die Axt fallen, griff sich ans linke Bein und fiel schreiend um. Er hatte den Kristall, in dem Awatron gefangen gehalten wurde, in seine Hosentasche gesteckt und bei allem, was danach passiert ist, völlig vergessen. Als Awatron verschwand, war der Kristall immer wärmer geworden, was Alrik ebenfalls nicht bemerkt hatte. Jetzt glühte er förmlich und Alrik fühlte sich, als würde der Kristall sich durch seine Haut brennen. Die Schmerzen waren so stark, dass Alrik sich nur noch schreiend vor Schmerzen auf dem Boden winden konnte. Der Verpester konnte nur verdutzt mit seinen riesigen Froschaugen glotzen, da er sich keinen Reim auf das seltsame verhalten des Menschen vor ihm machen konnte.
Ein neues Geräusch gesellte sich zu Alriks Schreien. Ein unmenschliches, langgezogenes Heulen wurde immer Lauter, bis es sogar Alrik übertönten. Aus dem noch immer offenen Portal schossen Blitze und setzten die umliegenden Bänke in Brand. Ein Schemen kam schließlich aus dem Portal geflogen und traf den Verpester am Kopf.
Sofort ließ der Schmerz nach und Alrik nutzte die Gelegenheit, den Kristall, der jetzt kühl war, aus seiner Tasche zu holen und wegzuwerfen. Erst dann riskierte er einen Blick auf die Ursache des ganzen Chaos.
Awatron hatte den Verpester am Kopf getroffen und schlug nun seine Zähne und Klauen ins dämonische Fleisch. Mit jedem Hieb verlor der Dämon sichtlich an Substanz und wurde immer transparenter. Schließlich verlor er ganz den Halt in der Realität und verschwand völlig. Nur Awatron blieb übrig.
Mit dem Verschwinden des Verpesters hatte auch das Warpportal an Stabilität verloren und begann, in sich zusammenzubrechen. Es pulsierte krampfhaft und jeder Stoß erschütterte die Kathedrale so stark, dass die Wände Risse bekamen.
Kargim und die andren rückten vor. Seit die wiederbelebten Leichen aufgehört hatten, sich zu bewegen und wie nasse Säcke umgefallen waren, war der Widerstand praktisch zusammengebrochen. Die wenigen Kultisten hatten kaum noch etwas den Soldaten der Inquisition entgegenzusetzen. Nur die wenigen Verrätermarines hielten einige Widerstandsnester und verlangten einen hohen Blutzoll von den Eindringlingen. Wenn sie nicht gewesen wären, hätten die Inquisitionstruppen schon längst die gesamte Station unter ihre Kontrolle gebracht.
Bei jedem Gang, den sie stürmten und vor jeder Biegung stockte Kargim der Atem. Sie erwartete, hinter jeder Tür Alriks Leiche zu sehen. Seit die Feuerleitzentrale der Station ausgeschaltet worden war, hatten sie kein Lebenszeichen mehr von ihm bekommen. Kargim wusste, dass er tot war. Niemand konnte in diesem Wespennest überleben. Aber sie wollte es einfach nicht wahr haben. Deswegen kämpfte sie sich grimmig durch und spornte die sie begleitenden Soldaten an. Sie blieben Leonidis dicht auf den Fersen und hatten schon drei Widerstandsnester geräumt.
Hinter der nächsten Kurve blieben sie stehen. Eine Gruppe Soldaten hatte sich im Gang versammelt. Unter ihnen waren einige schwarzgerüstete Gardisten, doch die Mehrheit bildeten Panatrianer. Insgesamt waren es an die fünfzig Mann.
Ein Gardist mit den Abzeichen eines Sergeanten kam auf sie zu. Er salutiert zackig vor Leonidis und blickte dann unsicher zwischen Kargim und Leonidis hin und her. Offensichtlich wusste er nicht, an wen er sich richten sollte.
„Wo ist Leutnant Kellerer?“, fragt er Kargim schließlich.
„Er ist verwundet worden. Ich vertrete ihn jetzt.“, antwortete Kargim
„Was ist da vorne los?“, fragte Leonidis herrisch.
Die entstandenen Lücken in der Befehlshierarchie der Gardisten interessierten ihn wenig. Worauf es ihm ankam, war die Vernichtung des Chaos. Verluste würde es immer geben.
„Wir scheinen bis zum Zentrum der Häretiker vorgedrungen zu sein.“, antwortete der Sergeant. „Der Widerstand ist hier am stärksten und nach den Plänen muss hier früher die imperiale Kathedrale gewesen sein.“
„Dann überrascht es mich nicht, dass sie sich verbissen wehren. Sie sind am Ende!“, sagte Leonidis und ging los, um sich ein Bild von der Lage zu machen.
Es war also die letzte Verteidigungslinie der Kultisten. So oder so, Alrik würde dort sein. Kargim atmete tief durch und folgte Leonidis. Die anderen Soldaten trotteten ihr hinterher.
@.dodger Natürlich wird es eine PDF version geben. Die wird überarbeitet, die fehler werden krrigiert und eine stelen evtl inhaltlich verbessert.
@MAMMUT Nach viel zu langer Zeit.
@Synapris Och mensch, jetzt verrat doch nich timmer alles 😉