40k Geistermond

@Slayer Wie lange ist denn deine Mittagspause? :blink: Dass du dir mal locker so 58 DINA4 seiten reinziehen kannst...

@Flask Fear not! Fear itself is naught, for the Emperor protects you!

So, ihr Süchtigen, wieder mal ein bisschen happa happa:

Einen Sekundenbruchteil starrte Alrik die Gestalt an, die ihm gegenüberstand. Dann übernahm der Drill die Kontrolle und ehe er überhaupt bewusst reagieren konnte, sackte die Gestalt mit einem rauchendem Loch in der Stirn zusammen. Das blaue Overall zeichnete den Toten als einen der Arbeiter aus. Es war einer der auferstandenen Toten gewesen. Als Alrik sich dessen bewusst wurde, stutzte er. Warum hatte er ihn dann nicht angegriffen?
Alrik ging vorsichtig weiter und bog um die Ecke. Dort sah zwei weitere Tote. Aber auch sie rührten sich nicht, sondern starrten die Wand an. Irgendetwas stimmte hier nicht. Alrik schoss ihnen vorsichtshalber in den Kopf und ging weiter. Es fiel ihm auf, dass etwas mit der Luft nicht stimmte. Der Gestank, den die Nurglings verbreitet hatten, war hier schlimmer. Außerdem lag eine greifbare Aura des Unheils in der Luft. Etwas stimmte hier ganz eindeutig nicht.
Dann hörte er es. Das Geräusch war anscheinend schon länger da, aber Alrik hatte es irgendwie nicht wahrgenommen. Es war ein entfernte, dumpfes Pochen. Und je weiter Alrik ging, desto lauter wurde es. Es war so, als würde er sich einem riesigen Herz nähern. Alrik dachte, er hatte schon alles gesehen. Er hatte eine Tyranideninvasion erlebt und überlebt. Er war mit den Eldar gereist und hatte den Aufenthalt auf einer Hexenwelt überstanden. Er hatte gegen Orks gekämpft. Aber dieses Geräusch war furchtbar. Etwas so unaussprechlich böses lag darin, dass er es kaum ertragen konnte. Er versuchte, es zu verdrängen, aber es war allgegenwärtig. Als er die Augen schloss und sich die Hände an die Ohren hielt, konnte er plötzlich noch etwas anderes hören. Irgendeine Art Gesang wurde vom Pochen übertönt. Alrik schrie gequält auf und ging in die Knie. Blut rann aus seiner Nase. Dann war es plötzlich weg. Alrik öffnete vorsichtig die Augen und sah, dass Awatron seine Klauenhände um seinen Kopf gelegt hatte und so eine Art Schutzgitter bildete.
„So besser?“, fragte der Daemonophagus, als wäre ein Pochen, dass Menschen in den Wahnsinn treibt, das Normalste de Welt.
„Ja...“, murmelte Alrik und stand langsam auf.
Awatron schwebte ganz nahe hinter ihm her und hielt seine Hände weiterhin um Alriks Kopf.
„Wir sind fast da! Ich sehe, dass du es auch spürst.!, flüsterte die Warpkreatur.
„Mittlerweile bin ich mir gar nicht so sicher, ob ich da überhaupt hin will!“
„Erst jetzt?“, fragte Awatron spöttisch und gab ein Geräusch von sich, dass einem Lachen so ähnlich war, wie ein Mensch einer Kuh.
Alrik verbiss sich eine Bemerkung und ging weiter. Er kam an immer mehr bewegungslosen Toten vorbei, aber er ließ sie einfach stehen. Anscheinend waren sie keine Gefahr mehr und Alrik wollte keine Energie verschwenden. Er wusste nicht, was ihn am Ende seiner Reise erwarten würde. Deswegen wollte so gut wie möglich darauf vorbereitet sein.
Manche der wiederauferstandenen Toten standen in dichten Gruppen beieinander und Alrik musste sich an die Wand drücken, um an ihnen vorbeizukommen. Und wann immer ein Toter in der Nähe war, streckte Awatron den Arm aus und fuhr mit seinen substanzlosen Krallen durch den Kopf. Danach fielen die Toten um, als wären sie Marionetten, denen man die Fäden durchgeschnitten hatte. Sobald Awatron jedoch eine Hand von Alriks Kopf nahm, kam das Pochen wieder. Es war zwar viel schwächer, aber es war genug, um Alrik das Gesicht verziehen zu lassen. Nach einer weiteren Kurve blieb Alrik stehen.
Dort hatte es einen Kampf gegeben. Kleine, vollkommen kreisrunde Einschusslöcher von Laserstrahlen bedeckten die Wände. Leichen von Kultisten und wiederbelebten Arbeitern lagen vermischt mit den schwarzgerüsteten Gardisten de Inquisition auf dem Boden. Alrik wusste, dass seine Truppe die einzige war, die auf den Mond geschickt worden war. Also musste der Angriff begonnen haben. Er schaltete sofort sein Funkgerät ein, aber es war nichts zu hören. Nur Rauschen und unverständliches Gebrabbel.
Der Kampf lag noch nicht sehr lange zurück. Die Läufe der Waffen waren noch heiß. Alrik wusste nicht, ob es eine versprengte Gruppe war, die es bis hierhin geschafft hatte, ob es Spuren eines größeren Kampfes waren. Aber dass Dechonte wider Truppen in die Station geschickt hatte, gab ihm wieder Hoffnung.
Die Leichen lagen um eine aufgesprengte Tür verteilt und Alrik wollte durch sie hindurcheilen, um seine Kameraden zu unterstützen. Doch Awatron hielt ihn auf.
„Nein, wir müssen weiter geradeaus!“
Diesmal zögerte Alrik nicht und folgte seinen Anweisungen. Irgendetwas in der Stimme des Daemonophagus verriet ihm, dass sie fast am Ziel waren. Also lief er weiter und versuchte die pochenden Schmerzen in seinem Bein zu ignorieren. Das Schmerzmittel ließ langsam nach, aber irgendetwas sagte Alrik, dass das bald nicht sein größtes Problem sein würde.
Schon nach wenigen Minuten führte der Gang ihn in eine große Halle. Die gewölbte Decke wurde von reich verzierten Säulen gestützt. Früher hingen hier Banner mit den Zeichen des Imperiums und des Adeptus Mechanikus. Doch jetzt waren sie von blasphemischen Runen verunstaltet worden. Überall prangten die drei zu einem Dreieck angeordneten Kreise, das Zeichen Nurgles. Der Gestank war hier schier unerträglich. Alrik sah, dass zahlreiche Gänge in diese Halle führten. Dies musste wohl das Zentrum der Station sein. Normalerweise befand sich in der Mitte einer imperialen Einrichtung eine Kapelle. Und Alrik hatte sie gefunden. Nur noch eine große bronzene Doppeltür trennte ihn von seinem Ziel. Die Flügel der Tür waren mit verkrustetem Schleim bedeckt, so das die ursprünglichen Gravuren nicht mehr zu erkennen waren. Und nirgendwo sah Alrik Wachen. Das Pochen und der Gesang kamen eindeutig von hinter der Tür. Hier war es so laut, dass nicht einmal Awatron ihn vollständig davor schützen konnte.
Da die Rüstung zu eng anlag, konnte er den Anhänger in Form eines doppelköpfigen Adlers nicht herausholen. Also drückte er die rechte Hand auf die Stelle an der Brust, wo er ihn vermutete und betete zum Imperator. Er bat Ihn nicht, das hier zu überleben. Alrik wusste, dass es wohl aussichtslos war. Er bat den Gottkaiser um Vergebung für alle Sünden und um die Erlösung seiner Seele. Dann überprüfte er die Ladungsanzeige seines Gewehrs und sprach dabei die Litanei der Zielgenauigkeit. Während er das tat, fielen ihm noch mehr Gebete ein. Da er jede Hilfe gebrauchen konnte und außerdem wohl nie mehr die Gelegenheit zum Beten bekommen würde, stellte er sich auf die Knie und versuchte dabei, sein verletztes Bein zu schonen. Er sprach all die Gebete, die er für nützlich erachtete. Er sprach die Litanei der Stärke und des Schutzes. Und auch eine Anrufung gegen die Angst und weil er schon dabei war, auch das Stärkegebet.
„Ich spüre meine Knochen: Stärke! Ich spüre mein Fleisch: Stärke! Ich spüre meine Seele: Stärke! Ich spüre den Imperator, der mir seine Gnade gewährt und durch Seinen Willen: Stärke! Mächtiger Imperator, sende Dein göttliches Licht, um mich vor der Dunkelheit zu beschützen. Die Furcht ist nichts, denn mein Glaube ist stark. Ich fürchte weder das Böse, noch fürchte ich den Tod, denn der Imperator, Erlöser der Menschheit, kommt, um mich zu holen!“
Anschließend machte er das Zeichen des Adlers auf seiner Brust und stand auf. Mit dem Gewehr in der Hand lehnte er sich gegen einen der Türflügel und drückte ihn langsam auf. Sobald der Spalt breit genug war, warf er sich hindurch.
 
Noch ein wenig, langsam sind wir auf der Zeilgeraden.

Der große Monitor auf der Brücke des Inquisitionsschiffes zeigte nun ein leicht verändertes Bild. Größtenteils war es noch das selbe, wie seit beginn der Sturmlandung, aber die Anzeigen der riesigen Hangarhalle haben sich verändert. Trotz horrender Verluste konnten Dechontes Truppen die Halle sichern.
Gerade hatte der Inquisitor einen Bericht von Leonidis erhalten. An den anderen Angriffspunkten war die Lage weiterhin unverändert. Aber nun hatten sie einen Brückenkopf, von dem aus sie ihren Angriff fortführen konnten. Immer mehr Truppen landeten auf Throxis QV-12. Es war an der Zeit, dass der Inquisitor persönlich eingriff. Mittlerweile hatte er seine Kampfrüstung angelegt. Sie war der riesigen Servorüstung der Space Marines nicht unähnlich, war jedoch auf seine Körpergröße angepasst. Er übergab das Kommando an den Kapitän des Schiffes und nahm die nächste Fähre nach unten.
Der Sturzflug hatte nur wenige Minuten gedauert. Als Dechonte die Halle durch eine breite Schleusentür betrat, waren die Soldaten dabei, sich neu zu formieren und die Ausgänge zu sichern. Ein Gruppe Panatrianer hastete an ihm vorbei und salutierte schnell. Sanitäter versorgten die Verwundeten und schleppten die Toten weg. Dechonte hielt nach Leonidis Ausschau und sobald er die hünenhafte Gestalt erblickte, ging er auf ihn zu. Leonidis nickte kurz, als er den Inquisitor sah und fuhr damit fort, den bevorstehenden Angriff zu koordinieren und den einzelnen Trupps Befehle zu erteilen. Dechonte hatte auch nicht erwartet, dass der Space Marine vor ihm salutierte wie die anderen Soldaten.
Ein flüchtiger Blick auf die Rüstung des Weltraumkriegers verriet, wie heftig die Kämpfe gewesen sind. Ursprünglich war sie blau gewesen, Sie trug die Farbe des Ordens der Ultramarines. Jetzt war sie schwarz, als Zeichen dafür, dass er nun im Dienst der Inquisition stand, und nur ein Schulterpanzer trug noch das Zeichen der Krieger von Ultramar. Die dunkle Rüstung war mit kleinen Kratern übersät, die Lasertreffer hinterlassen hatten. An vielen Stellen hatten Projektile die Farbe abgesprengt und man sah auch einige tiefere Risse.
„Wie seiht es aus?“, fragte Dechonte gleich.
„Wir halten die Halle und sind bereit zum vorrücken.“, antwortete der Space Marine. „Es gibt jedoch etwas, das mir zu denken gibt. Die wandelnden Leichen habe plötzlich aufgehört, sich zu bewegen. Außerdem wurde die Präsenz von Verrätermarines bestätigt!“
„Ich verstehe...“, sagte Dechonte nachdenklich.
Obwohl jeder Inquisitor die Feinde der Menschheit bekämpfte, hatten die meisten von ihnen ein Spezialgebiet. Dechonte hatte sich der Bekämpfung von Aliens verschrieben. Auf diesem Gebiet hatte er schon Großes geleistet. Aber er hatte es auch schon einige Male mit den verderbten Chaosanbetern zu tun gehabt. Jedoch wusste er nicht viel über ihre dunklen Rituale. Aber eines war sicher. Wenn die Chaosanbeter ihren Einfluss verringerten und ihre Kräfte abzogen, dann nur, um sie irgendwo zu konzentrieren. Dechonte zweifelte nicht daran, dass die Toten durch verdrehte Energien des Warp ins Leben zurückgerufen worden waren. Dass diese Energien jetzt zurückflossen, konnte nur heißen, dass sie irgendwo anders gebraucht wurden. Etwas Entsetzliches stand bevor! Sie durften keine Zeit verlieren.
Dechonte aktivierte sein Energieschwert und sofort umspielten knisternde blaue Blitze die Klinge. Mit dem Schwert deutete Dechonte auf ein großes Tor, das von der Halle in einen der Hauptgänge führte und zog die Aufmerksamkeit der Soldaten auf sich.
„Folgt mir, Männer. Für den Imperator!“

Alrik warf sich durch die Tür und erstarrte. Der einstige Tempel des Imperators war völlig umgestaltet worden. Ihm haftete nichts Heiliges mehr an. Nun zierten Banner des Nurgle die Wände und an den Wänden waren Bankreihen aufgebaut und sie waren voll mit Kultisten in weißen Roben.
Aber sie hatte Alrik nicht bemerkt. Anscheinend waren sie in einer Art Trance. Ihre Blicke waren auf etwas in der Mitte der Kapelle gerichtet. Alrik folgte ihren Blicken und sah die Quelle des Pochens und des unheimlichen Gesangs.
In der Mitte der Kapelle befand sich ein riesiger Haufen Schleim. Er war dem Schleimkokon ähnlich, den Alrik in der Feuerleitzetrale gesehen hatte, aber viel größer. Dieser Haufen pochte, wie ein riesiges herz und von ihm gingen der Gestank und das unheimliche Geräusch aus. Eine greifbare Aura des Bösen umgab diese Ding.
Die Kultisten starrten den Haufen an und sangen in einer unheimlichen Sprache. Alrik sah, dass ein nackter Mann oben auf dem Haufen lag. Um den Haufen knieten sich mehrere Kultisten im Kreis und ein unglaublich feister Ketzer stand als einziger. Seine Stimme übertönte die der anderen und er sag, oder schrie mehr, Worte, die unmöglich von einem Menschen ausgesprochen werden konnten. Die Worte schmerzten in Alriks Ohren und er konnte kaum etwas verstehen. Doch ein Wort wiederholte der Anführer immer wieder.
„Chtrakk'yzeh Wlor'mkdl!“, brüllte er mittlerweile und die Kultisten steigerten sich in eine Ekstase.
Es mussten hunderte von ihnen da sein. Alrik war dermaßen entsetzt, dass er handlungsunfähig war. Obwohl er seinen Finger um den Abzug gekrümmt hatte, konnte er nicht schießen. Awatron schwebte heran und beugte sich an Alrik heran.
„Halte dich bereit. Mach keine Dummheiten und warte einfach!“, flüsterte er Alrik ins Ohr.
Der Daemonophagus zitterte vor Aufregung und seine Stimme überschlug sich fast. Alrik musste nicht lange warten, denn der große Schleimklumpen pochte immer schneller. Es war so, als durchliefen ihn Krämpfe. Was auch immer aus ihm hervorbrechen würde, die Wellen purer Bosheit, die der Haufen bei jedem Zucken aussandte ließen Alrik beinahe ohnmächtig werden. Er zog eine Granate vom Gürtel und machte sie scharf. Sobald er die Hand vom Sicherungsbügel nehmen würde, würde sie innerhalb von drei Sekunden explodieren. Wenn er schon sterben sollte, würde er so viele von diesem Abschaum mitnehmen, wie nur möglich.
 
Ich denke direkt nach diesem Post werde ich eine Petition bei Amnesty International einreichen, die es Awarton verbietet weiterhin solche Cliffhanger einzubauen. Jetzt wird mich morgen mein Chef fragen, was ich denn den ganzen Tag mache, nur weil ich alle fünf Minuten hier rein gucke, ob der nächste Teil da ist.

Also wieder ein sehr schöner Teil!

Viele Grüße
Jaeger
 
Apropos fiese Kliffhanger 😀

Dann ging alles plötzlich sehr schnell. Der Mann, der auf dem Unrathaufen lag, richtete sich ruckartig auf und gab einen unmenschlichen Schrei von sich. Er war unglaublich laut und Alrik war schon versucht, die Handgranate wegzuwerfen und sich die Ohren zuzuhalten, als er abrupt aufhörte. Alrik hätte schwören können, dass grünes Licht aus den Augen und dem Mund des Mannes kam. Die Kultisten schrieen ihre finsteren Gebete nun immer schneller hinaus. Der Mann drehte den Kopf und starrte Alrik an. Er hatte ihn gesehen, obwohl ihn niemand anderes zu beachten schien.
„Sei mir gegrüßt, Wurm!“, hörte Alrik eine tiefe Stimme in seinem Kopf.
Dann verzog sich das Gesicht des Mannes zu einem irren Grinsen und er stand auf. Obwohl der riesige Schleimklumpen weich und nachgiebig war und ständig pulsierte, stand er sicher und fest. Er breitete die Arme aus und dann geschah etwas, was Alrik nie vergessen sollte.
Der Mann explodierte. Es gab aber kein Anzeichen für eine Fremdeinwirkung und nicht einmal ein Geräusch. Er wurde einfach innerhalb eines Sekundenbruchteils in Stücke gerissen. Wie in Zeitlupe sah Alrik, wie die Körperteile über den Haufen verteilt wurden und der Kopf, noch immer grinsend, wegflog.
Nahezu zeitgleich sprengte sich der Schleimklumpen auf. Schleim und andere, widerlichere, Substanzen spritzten nach oben und auf die umstehenden Kultisten. Die Flüssigkeiten bildeten eine Fontäne, die nach oben schoss. Jedoch geronnen sie fast augenblicklich in der Luft und bildeten einen senkrecht stehenden Kreis von gut zehn Metern Durchmesser. Innerhalb dieses Kreises flimmerte die Luft und den Kultisten stand schon Schaum vor dem Mund, während sie sich in wilde Ekstase sangen. Die Luft flimmerte immer schneller und plötzlich gab es einen lauten Knall. Die Barriere zwischen den Welt war durchbrochen und der Kreis wurde zu einem Portal zu Warp.
Das, was Alrik durch den Kreis sah, ließ ihn vor Entsetzen keuchen und er ließ die Granate fallen.