@Cuchulain Hä? oO
So, noch ein weiter Teil für euch süchtige! Allerdings weiß ich net, ob ich am Wochenende noch etwas schaffe.
Ok, hier noch was:
Alrik war kurz vor dem Aufzug, als er plötzlich etwas hörte. Es rauschte nur ganz kurz und dann war es auch wieder weg, aber er was sich ganz sicher, dass er einen imperialen Angriffscode vernommen hatte. Verwirrt blieb er stehen und wartete. Aber es kam nichts. Verwirrt klopfte Alrik auf seinen Helm, obwohl er eigentlich sicher war, dass sein Kommgerät keine Fehlfunktion hatte. Vielleicht drehte er langsam durch. Nach allem, was er hier erlebt hatte, würde ihn das nicht überraschen. Er hegte immer noch die Hoffnung, dass das ganze ein furchtbarer Traum war. Überhaupt hoffte er, dass er irgendwann in seinem Bett auf Panatra aufwachen würde.
Er fing an, die Frequenzen durchzuschalten, um ganz sicher zu gehen. Aber hier unten war es ein Wunder, dass überhaupt etwas durchgekommen war. Während er hastig die Kanäle durchging, fiel ihm etwas auf und seine Hand glitt langsam vom Frequenzschalter. Die Aufzugsplattform war nicht mehr da!
Sicher, der Cybot muss irgendwie hier her gelangt sein. Aber dann müsste die Plattform unten sein. Dass sie es nicht mehr war, konnte eigentlich nur eines bedeuten. Nämlich, dass es noch jemanden oben gab. Wie aufs Stichwort hörte Alrik schon das Summen der Motoren. Er legte den Kopf in den Nacken und blickte angespannt nach oben. Das Surren wurde immer lauter und mittlerweile konnte Alrik schon die Lampen an der Plattform ausmachen. Er konnte sogar schon ihre Umrisse sehen, aber er konnte sich einfach nicht bewegen.
Als die Plattform nur noch einige Dutzend Meter über dem Boden war, erkannte Alrik, dass eine Gestalt ihn von der Plattform aus anstarrte. Obwohl er das Gesicht nicht erkenne konnte, fühlte er, wie sich der Blick der Gestalt direkt in sein Herz bohrte. Er hörte auch ein seltsames Geräusch, das sogar den Lärm der Aufzugsmotoren übertönte. Es hörte sich wie eine Mischung aus Keuchen und Rasseln an. Alrik ging auf, dass es Lachen war.
„Du Wurm!“, hallte es von oben und Alrik brauchte einen Augenblick, um zu begreifen, dass er verspottet wurde.
Er hatte Schwierigkeiten, etwas zu verstehen, weil der Sprecher anscheinend enorme Schwierigkeiten mit dem Sprechen hatte. Und er sah, dass die Gestalt enorm groß war. Der Umriss jagte ihm einen Schauer ein. Die Rüstung hatte die Form einer antiken Adeptus Astartes Rüstung. Eine Form, die Alrik nur zu gut kannte. Er hatte gehofft, er würde nie wieder eine solch Rüstung sehen müssen. In diesem Augenblick wusste er, dass alles, was er bis jetzt hier erlebt hatte, nur eine Art Aufwärmtrainig war. Er hatte die Verrätermarines schon auf der Hexenwelt erlebt und sie auch schon hier gesehen, wie sie scheinbar mühelos eine Einheit Ogryns vernichtet hatten. Und jetzt waren sie gekommen, um ihn zu holen. Alrik stand völlig alleine in einer Halle ohne Deckung und jeden Augenblick könnte ein Hagel aus Boltgeschossen über ihn hereinbrechen. Er konnte sich noch immer nicht von der Stelle rühren, aber er wollte es auch gar nicht. Wut übermannte ihn. Hier standen sie. Die, die für den Tod so vieler verantwortlich waren. Er war sich sicher, dass dieser Abschaum für alles hier verantwortlich waren. Sie waren Schuld am Tod der ganzen Menschen in der Forschungsstation. Sie hatten seine Kameraden getötet. Und sie haben Brog getötet. Alriks Gesicht verzog sich zu einer Grimasse und dann zu einem wilden Lächeln, obwohl es eigentlich mehr ein Zähnefletschen war. Er griff in die Tasche und zog den Fernzünder heraus.
„Verrecke, Abschaum!“, schrie er und reckte ihn in die Höhe. „Für dich Brog!“
Er drückte eine Taste und zwei Sprengladungen explodierten ohrenbetäubend. Die Plattform bockte und sackte dann durch. Die Ladungen hatten zwei der riesigen Aufzugsräder aus ihren Fassungen gesprengt und die Plattform klappte wie eine Falltür nach unten. Die Druckwelle ließ Alrik nach hinten stolpern und er fiel auf die Knie. Er sah, wie die Verrätermarines verzweifelt versuchten, sich festzuhalten und über die Hälfte von ihnen nach unten fiel.
„Ah, wie gefällt euch das?! Wie gefällt euch das?!“, brüllte er und lachte wie ein Wahnsinniger. Dann drückte er auf die zweite Taste. Und drückte noch ein mal. Die restlichen Ladungen rissen die Plattform endgültig aus den Fassungen und mehrere Hundert Tonnen schwere Konstrukt stürzte nach unten. Er drückte noch immer, als das Gerüst auf den Boden krachte und die Verräter unter sich zermalmte. Erst als das Klingeln in seinen Ohren langsam nachließ, ließ er den Fernzünder fallen.
Er stand mühsam auf und ging hinkend auf den Haufen verdrehten Metalls zu, der von der Plattform übrig geblieben war. Eine Weile betrachtete er die Zerstörung, die er angerichtet hatte. An einer Stelle ragte eine Hand in einem schmutzig grünen Handschuh aus dem Metallhaufen. Eine Bewegung an einer Säule erregte Alriks Aufmerksamkeit und er hinkte dort hin. Ein großes Metallblatt bewegte sich und er zog es weg. Der Anblick, der sich ihm bot, ließ ihn würgen. Er wandte sich ab und übergab sich. Da er aber schon seit Stunden nichts gegessen hatte, würgte er nur schmerzhaft. Als er sich gefasst hatte, drehte er sich wider um.
Halb unter einem gewaltigen Stahlträger begraben lag ein Verrätermarine. Das tonnenschwere Gerüstteil hatte ihn zerschmettert und nicht ein mal seine Rüstung hätte ihm helfen können. Aber was Alrik würgen ließ, war, dass der Marine auf eine schrecklich Weise entstellt war. Und das hatte nicht der Sturz ausgerichtet. Sein Gesicht war eine zerlaufene, formlose Masse, aus der Schläuche liefen. Und es war bedeckt von Pusteln und Eiterbeulen. Und diese widerliche etwas lebte noch. Das eine Auge, dass noch nicht von der abstoßenden Krankheit zerfressen war, funkelte Alrik finster an. Der Gestank war überwältigend. Alrik hatte schon viele Male erlebt, dass Space Marines in der Lage waren, Verletzungen, die für jeden gewöhnlichen Menschen getötet hätten, einfach wegzustecken. Aber das hier wäre sogar für einen Space Marine zu viel gewesen. Und trotzdem lebte diese Abartigkeit immer noch.
Er war eine Beleidigung für die ganze Menschheit und das ganze Universum. Er durfte einfach nicht leben. Aber dennoch bewegte sich der Marine und versuchte, sich von der gewaltigen Last zu befreien. Alrik griff nach der Feuerwehraxt, holte aus und schrie, als er sie auf den Kopf des Verräters sausen ließ. Er schlug immer wieder zu und brauchte über ein Dutzend Schläge, bis sich endlich nichts mehr bewegte.
„Bist du jetzt fertig?“, fragte Awatron, nachdem er sich hinter Alrik materialisiert hatte.
„Ich... denke... schon...“, keuchte Alrik und senkte die Axt.
„Hast du so etwas öfter? Du machst mir nämlich langsam Sorgen.“, zischelte der Daemonphagus und flog langsam um Alrik herum.
„Halt einfach die Klappe, ja?“
„Anscheinend bist du wieder in Ordnung, du bist nämlich so unhöflich wie eh und je!“
„Wohin jetzt?“, fragte Alrik und ignorierte seine Sticheleien.
„Wohin? Zum Zentrum! Und wir müssen uns beeilen!“
„Und wie? Der Aufzug ist wohl hin und die Treppe ist auch weg.“
„Ich habe mich schnell umgesehen. Folge mir, wir haben fast keine Zeit!“, rief Awatron und flog los.
Alrik versuchte nach Kräften, mit ihm mitzuhalten. Mittlerweile war auch ihm aufgefallen, dass etwas nicht stimmte. Der schwere bleierne Geschmack des Chaos lag in der Luft. Alrik spürte, dass etwas Warmes sein Gesicht herablief und wischte mit der Hand darüber. Er schaute sich seinen Handrücken an und sah Blut.
Toll, Nasenbluten, das hat mir noch gefehlt, dachte er und lief weiter.