40k Geistermond

@psychris Für Alrik ist das funkgerät ja schon zu kompliziert, was soll er denn mit nem raumschiff?

@hellscream Französisch? Hä?

@Ju'mal Was? Du hast den ganzen Alrik I an einem tag gelesen? Bist du irre? :blink: wow!

So, weiter geht's:

Docharis brüllte wütend auf und schlug seinen Untergebenen, der ihm die Nachricht überbracht hatte. Der Eindringling war entkommen. Schlimmer noch, er hatte es vorher geschafft, seine Leute zu warnen. Irgendwie war es ihm gelungen, die Störmaßnahmen zu umgehen. Während er nach dem Mann, der nun am Boden lag, trat, dachte er mit einiger Befriedigung daran, dass der Meister bald noch ein Opfer für das Ritual haben würde.
"Wie konntet ihr ihn entkommen lassen?", brüllte er die anderen an, die sich ängstlich wegduckten.
Zuviel stand auf dem Spiel. Was, wenn das fremde Schiff sie jetzt beschießen würde? Docharis wusste nur zu gut, wozu die Inquisition fähig war. Aber er würde ihnen zuvorkommen. Er würde den Meister nicht enttäuschen.
Obwohl alles wie ausgestorben zu sein schien und der Verfall sich langsam ausweitete, war die Station noch immer vollständig einsatzbereit. Und Docharis hatte als Rechte Hand über alles die Kontrolle.
"Los, zur Abwehrzentrale!", kreischte er und hüpfte in seine neuste Errungenschaft, ein Sänfte.
Seine Diener hievten sie hoch und liefen los. Wieder zogen scheinbar endlose Gänge an Docharis' Augen vorbei, aber immerhin musste er nicht mehr selber laufen. Es wäre zwar einfacher gewesen, einen Knopf zu drücken und alles innerhalb weniger Augenblicke zu erledigen, aber der Meister hatte es verboten. Langsam glaubte Docharis, dass die seltsamen Launen des fetten Meisters Prüfungen waren, die der Herr der Seuchen ihm auferlegte. Und eine davon hatte er schon erfolgreich gemeistert.
"Schneller, ihr faulen Hunde!", bellte er seine Träger an.
Wenn es so weiterging, würde er bald selber Meister sein. Vor allem nachdem er diesen Möchtegerninquisitoren gezeigt haben würde, was es hieß, sich mit dem Kult der herrlichen Seuchen anzulegen.
Die Vorfreude darauf, wie er das Schiff bald in Stücke schießen würde, ließ sogar seine Wut verfliegen. Docharis brachte in Kichern aus. Noch mehr Zerstörung für den Herrn des Verfalls. Seine Belohnung würde herrlich sein.

Die Tür zur Offiziersmesse glitt auf und alle blickten erwartungsvoll auf den Neuankömmling. Aber Gareth Klavius schüttelte nur den Kopf. Die Spannung in dem Raum war beinahe schon greifbar.
Kargim und die beiden Soldaten Orto und Wiesel, die sie auf Pagranium kennen gelernt hatten, saßen auf einer Bank und warteten hier auf Neuigkeiten. Kargim war in voller Kampfmontur udn auch Orto und Wiesel waren einsatzbereit. Im Gegensatz zu Kargim trugen sie jedoch nicht die schwarzen Plattenrüstungen der Inquisitionsgarde. Orto trug die rote Uniform der Soldaten von Grotis Welt und Wiesel seine abgetragene Panatrauniform. Obwohl sie neue Ausrüstung erhalten hatten, sah alles an Wiesel sofort abgetragen aus.
Sie hatten es nicht in die Inquisitionsgarde geschafft, aber Dechonte hatte sie trotzdem in seine Dienste genommen. Für besondere Aufgaben, wie er sich ausgedrückt hatte. Neben den hundert Gardisten befanden sich an Bord seines Schiffes auch drei komplette Kompanien gewöhnlicher Soldaten, die er aus den Reihen der Imperialen Armee requiriert hatte. Aber wie alles andere auf diesem Schiff waren auch die Soldaten keineswegs gewöhnlich. Es waren allesamt erfahrene Veteranen, die schon mehrere Kampagnen gesehen hatten. Sie hatten sogar Panzer dabei. Dechonte vertrat die Meinung, dass es immer gut war, ein paar Soldaten dabei zu haben. Wie er zu sagen pflegte, wusste man in dieser Galaxis nie, was einen erwartete.
Als Helden von Pagranium hatten Orto und Wiesel gewisse Freiheiten. Eigentlich hätten sie sich gar nicht in der Offiziersmesse aufhalten dürfen. Hier hatten sie erfahren, dass die Gardisten, die auf dem Mond gelandet waren, verschwunden waren. Wie vom Erdboden verschluckt. Hier hatten sie auch Kargim getroffen.
Gareth kam gerade von der Brücke. Zusammen mit dem Astropathen und den Mystikern des Inquisitors hatte er versucht, den Schutzschirm des Forschungsstation zu durchdringen. Allerdings war er keine große Hilfe gewesen. Als Kampfpsioniker war er in anderen Gebieten der Nutzung des Warps geschult worden. Auch er war auf Pagranium dabei, als sie mit Orto, Wiesel, Kargim, Alrik und dem Space Marine Leonidis drei Orkgarganten vernichtet hatten. So war auch er beim Inqisitor Dechonte gelandet.
In der Zeit, die sie seitdem miteinander verbracht hatten, hatte er sich mit den anderen angefreundet, obwohl sie ihn immer noch mit einem gewissen Respekt behandelten. Aber das verübelte er ihnen nicht. Er kam wie Alrik und Wiesel von Panatra, einer der wenigen Welten des Imperiums, wo Psioniker nicht gleich als Hexen verbrannt wurden. Was allerdings nicht hieß, dass man sie dort auf Händen trug.
Es tat ihm Leid, dass Alrik zu der Gruppe gehört hatte, die hinunter geschickt worden war. Und dass er nichts für ihn hatte tun können. Aber der psionische Abwehrschirm war zu stark. Der Astropath war einer Ohnmacht nahe, als Dechonte sie endlich eine Pause einlegen ließ.
"He Kargim, Alrik ist sicher in Ordnung. Dem passiert so schnell nichts.", versuchte Wiesel sie aufzumuntern. "Ist ein zäher Bursche."
Obwohl Kargim kaum etwas gesagt hatte, war es deutlich sichtbar, dass es sie ungeheuer belastete.
"Wahrscheinlich ist nur deren Funkgerät etwas zugestoßen.", versuchte Wiesel es weiter, hilet jedoch den Mund, als Orto ihn scharf anschaute.
Der hochgewachsene Grotianer sah ebenfalls betrübt aus. Aber mit seinem hängenden Schnurrbart sah er immer betrübt aus.
"Kargim, er ist ein guter Krieger... geworden. Wenn wir runtergehen finden wir ihn sicher.", sagte er schließlich.
Sie gehörten nämlich zu Dechontes engerem Vertrautenkreis. Wann immer er persönlich einen Fall untersuchte, waren sie in seiner Nähe. Und es war klar, dass die nächste Fähre, die das Schiff verlassen würde, Dechonte an Bord haben würde. Sie kannten ihn mittlerweile zu gut, um zu wissen, dass er sich alles persönlich ansehen würde. Deshalb waren sie auch mit ihren Waffen und Ausrüstung hier. Der Befehl könnte jeden Augenblick kommen.
Kargim blickte auf und lächelte müde. Sie war dankbar dafür, dass sie es zumindest versuchten. Obwohl sie mit dem Wissen lebte, dass sie alle eines Tages nicht von einem Einsatz zurückkehren würden, hatte sie sich nie damit abgefunden. Aber der Verlust von Alrik hatte sie besonders hart getroffen. Sie wusste, dass er sie noch immer liebte. Aber obwohl sie ihn mochte, sogar sehr mochte, war sie sich nicht über ihre Gefühle ihm gegenüber im Klaren. Und nun war er weg.
Sie kam nicht dazu, weiter darüber nachzudenken. Ein Lautsprecher erwachte krächzend zum Leben und sie hörten Dechontes Stimme.
"Ich will euch sofort auf der Brücke!", schnarrte es und dann wurde es wieder still.
Der Inquisitor war es nicht gewohnt, seine Befehle zu wiederholen. Einen Moment lang schauten sich die vier an, dann stürzten sie gemeinsam zur Tür. Es war endlich so weit!
Als sie in der Kommandozentrale ankamen, entdeckten sie Dechonte mit einigen Offizieren und Antioch, seinem Archivar. Secallus, der greise Kommunikationsexperte, war auch dabei.
"Kommt her, das müsst ihr hören, Ich will euere Meinung.", sagte Dechonte knapp, ohne sich von der Konsole abzuwenden, um die sie sich versammelt haben.
Gespannte stellten sich Orto, Wiesel, Gareth und Kargim neben den Inquisitor. Kargim ballte vor Anspannung die Hände zu Fäusten. Sie war auf das gerät fixiert, um das sie sich alle versammelt hatten, dass sie Leonidis gar nicht bemerkte, der ebenfalls dabeistand.
"Secallus, spiel es noch ein mal ab.", befahl Dechonte und es wurde wieder ein mal still in der Kommandozentrale.
Der Kommunikationsexperte drückte eine Taste und die Maschine spielte die Aufzeichnung ab, die sie aufgefanden hatte. Es rauschte sehr stark und man konnte nur wenig verstehen. Aber Kargim erkannte trotzdem, dass es Alriks Stimme war, die sie da hörte.
"Hier.... einziger.... Verluste katastrophal... alle tot.... Station besetzt.... verrückt, aber.... nicht tot.... greifen an.... die Toten greifen an.... sie ...."
Dann brach die Nachricht ab. In der Stille, die in der Kommandozentral herrschte, hätte man eine Nadel fallen hören können.
"Hat er wirklich gesagt, die Toten greifen an?", bracht Gareth endlich die Stille.
"Ja, das hat er.", sagte Dechonte.
"Wer war das überhaupt?", fragte Wiesel vorsichtig. "Oh!"
Wenn Blicke töten könnte, hätte Kargim ihn gerade ins Jenseits befördert.
"Das war eindeutig Alrik Mirk. Und mit "einziger" meinte er wahrscheinlich, dass er der einzige Überlebende ist.", antwortete Antioch.
"Ja, aber was meint er damit, dass die Toten angreifen?", griff Gareth seinen Gedanken wieder auf.
"Ich denke, eben das, was er gesagt hat. Unser junger Freund hat eine erstaunlich stabile Psyche, deshalb glaube ich nicht, dass er verrückt geworden ist.", meldete Dechonte sich zu Wort.
Die Vorstellung, dass Tote aus ihren Gräbern stiegen, jagte fast allen einen Schauer ein. Die Temperatur im Raum schien um mehrere Grad zu sinken.
"Und was machen wir nun?", sagte Kargim schließlich.
Dechonte wollte gerade etwas sagen, wurde aber unterbrochen, als Leonidis, der bis dahin geschwiegen hatte, die Hand hob. Der Inquisitor verbiss sich einen Kommentar und schenkte dem Space Marine nur einen giftigen Blick. Aber er ließ ihn sprechen.
"Die Frage, die mich interessiert, ist, wie man sich auf einem Mond ohne Atmosphäre vor Meteoriteneinschlägen schützt.", sagte der Hüne.
Verständnislos blickten sich alle an. Was hatte das jetzt mit ihrer Situation zu tun? Dechonte wollte jetzt doch den Space Marine zurechtweisen, brachte dann aber doch nichts heraus und blieb mit offenem Mund stehen. Sein Blick wanderte langsam zum Panoramafester. Die Köpfe aller, die sich hier versammelt haben, drehten sich zum Fenster. Auf ein mal schien der graue Mond, über dem sie schwebten, alles andere als ausgestorben.
Leonidis hatte sie auf das aufmerksam gemacht, was sie eigentlich sofort hätten erkennen sollen. Eine Station des Adeptus Mechanicus war gegen alles gewappnet. Meistens waren sie völlig autark. Da das Adeptus praktisch ein Monopol auf technisches Wissen hatte, verfügten sie über die beste Ausrüstung. Höchstens die Inquisition konnte sich mit ihnen messen. Stationen des Adeptus Mechanicus konnten sich nicht nur selbst versorgen. Sie konnten sich auch verteidigen. Sogar sehr gut verteidigen.
Wie aufs Stichwort heulte eine Sirene los und ließ alle zusammenzucken.
"Bewegung auf der Oberfläche entdeckt.", krächzte ein Servitor blechern.
Halb Mensch und halb Maschine war er mit dem Innenleben des Schiffes verbunden. Die Linsne der Kameras waren seine Augen.
Ein Bild füllte den Hauptbildschirm. Es zeigte einen Ausschnitt der Anlge auf dem Mond. Der Turm eines gewaltigen Orbitallasersilos drehte sich! Jeder in der Kommandozentrale konnte sich vorstellen, wohin der Lauf des riesigen Lasergeschützes sich ausrichtete.
"Volle Kraft zurück! Schilde ausfahren!", schrie der Kapitän.
Ein Ruck ging durch das Schiff, als die Steuerdüsen zündeten, um das Schiff zu wenden. Doch es war zu langsam. Der Hauptbildschirm blitzte kurz grellweiß auf, bevor das Bild schwarz wurde. Der gewaltige Laserstrahl streifte das Bug des Schiffes nur, aber selbst diese kurze Berührung ließ Tonnen Metall verdampfen.
Menschen liefen auf der Brücke umher und schrieen. Rote Warnlichter und das Heulen der Sirenen zeigten den ganzen Ernst de Lage an.
Der Boden unter ihren Füßen bebte heftig, als etwas das Schiff traf. Kargim konnte noch ein blaues Aufblitzen der sonst unsichtbaren Deflektorschilde erkennen, bevor Metallplatten das Sichtfenster der Brücke verschlossen. Ein weiterer Treffer ließ fast alle durch den Raum fliegen.
Wie konnte ich nur darauf hereinfallen, dachte Dechonte noch, bevor auch er von den Beinen gefegt wurde. Er schlug hart auf dem Boden auf und schmeckte sein eigenes Blut.
Als er versuchte, sich aufzurichten, sah er den Kapitän noch stehen. Der Mann brüllte Befehle und schien das Chaos auf der Brücke kaum wahrzunehmen. Eine dritte Erschütterung, und die stärkste von allen, ließ Kargim gegen ihn krachen und beide, der Kapitän und Kargim flogen auf Dechonte zu.
Dechonte hatte schon das Bewusstsein verloren, als eine gefühllose Stimme begann Schadensmeldungen aufzulisten. Brände brachen aus und die Gehirne der Servitoren wurden durch mächtige Rückkopplungen gebraten.
Unter ihnen, auf der Oberfläche des Mondes öffneten sich getarnte Klappen und mit Nuklearsprengköpfen bestückte Raketen rasten ihnen auf ihren feurigen Schweifen entgegen.
 
ui, nice 🙂

sehr schöner teil. Ein Satz kam mir nur komisch vor: "Menschen liefen auf der Brücke umher und schrien." - das klingt irgendwie ZU panisch für ein Inquisitionsschiff, eher so , als wäre in der Innenstadt ne Bombe hochgegangen ohne dass es jemand ahnen konnte.
Aber der Beschuss war ja mehr oder weniger erwartet...

Ich würde z.B. "Besatzungsmitglieder liefen auf der Brücke umher und riefen Befehle und Meldungen wild durcheinander" schreiben. Das ist dann nicht ganz so planlos, aber trifft immer noch das Chaos der Situation.

Klingt sonst imo wie ein kreischender Ameisenhaufen 😉


just my 2 cents 😉
 
mit dem franzoesisch meinte ich deinen satz auf seite 2:
<div class='quotetop'>ZITAT</div>
Na, dann machen wir eben l'art pur l'art...
[/b]
pour sollte es heisse, oder war das als "stilmittel" gedacht?
sry, ich habe das 1. buch NOCH 😉 nicht gelesen, von welchem orden ist der SM?
ich versuche mir den kerl immer vorzustellen...doch es klappt nicht.
wie alt ist eigendlich der =I=? eher juenger oder?
 
also ich lese gerade alrik 1 und empfehle awarton stark zu einem verlag zu gehen. ich habe schon viele derartige romane gelesen, aber der hier uebertrifft alles. vor allem viel besser als das gw zeugs. und diese menschlichkeit, wenn er sich von dem SM wegschleicht um eine zu rauchen...einfach genial... :lol:

welche waffen hatte den damiel, der DA? bolter oder bp und ccw? ich wuerde ihn gerne als sarge eines meiner TTs rekrutieren, wenn awtron nix dagegen hat.

edit: verdammt er ist gestorben buhu...egal kann ich ihn trotzdem einsetzen? vielleicht war er ja noch nicht tod... 🙄
 
@habakuk Na ja, hast schon irgendwie recht... Aber ich wollte eben ein wenig panik...

@Hellscream Oha, da hab ich mich wohl vertippt. Und natürlich kannste deinen Sarge Damiel nennen. Kannst ja behaupten, dass deine kämpfe alle passieren, bevor damiel tot ist.

@Patriarch Wann? Jetzt!!!

Alrik kletterte weiter durch den Lüftungsschacht. Ab und zu kam er an Gittern vorbei, durch die er nach unten blicken konnte. Überall bot sich ihm das gleiche Bild. Er sah Hangars und Lagerhallen und in allen waren diese unheimlichen Gestalten. Also kletterte er weiter, in der Hoffnung,einen Platz zu finden, an dem er es aussitzen konnte. Die Vorstellung, noch ein paar Stunden in dem dunklen und engen Schacht zu verbringen, gefiel ihm ebensowenige, wie die, sich mit den Toten unter ihm anlegen zu müssen.
Er kroch weiter, bis der Schacht sich verzweigte. Nach kurzem Zögern entschied er sich für den linken Schacht. Jede Richtung war schließlich genau so gut wie die andere. Danach kamen mehr Abzweigungen. Alrik hatte schon lange die Orientierung verloren. Er wusste nicht, wie lange er schon in der Enge herumkroch. Und er wusste auch nicht, wie lange er noch Licht haben würde. Außerdem hatte er das nagende Gefühl, dass ihn jemand verfolgte. Langsam erschien ihn der Gedanke an die Toten in den Hallen gar nicht mehr so furchtbar. Dort hatte er immerhin mehr Platz gehabt.
"Jetzt beruhig dich bloß, Mann. Hast schon Schlimmeres überstanden!", versuchte Alrik, sich sich selber zu trösten. "Wenn da jemand wäre, hätte der Stein mich doch schon längst gewarnt."
Aber der Stein blieb kalt. Seit Alrik den durchsichtigen, leich bläulichen Kristall auf der Hexenwelt gefunden hatte, hatte er ihn immer dabei. Dieser Kristall hatte die unheimliche, aber äußerst nützliche Eigenschaft, in Gefahrensituationen warm zu werden. Er hatte niemandem davon erzählt, aber der Stein hatte ihm schon oft das Leben gerettet. Eines machte Alrik jedoch angst. Auf Pagranium hatte er einmal eine Stimme gehört, die ihn gewarnt hatte. Doch das hatte sich seitdem nicht ein einziges mal wiederholt. Alrik war mittlerweile überzeugt, dass er es sich damals nur eingebildet hatte.
Als er über sich ein Gitter entdeckte, hielt er an und spähte hindurch. Er sah einen schummrig beleuchteten Gang, der leer. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass da wirklich keine toten Arbeiter waren, hob Alrik das Gitter und zog sich nach oben.
Er befand sich in eienr Art Wartungsgang. Er war vielleicht drei Meter breit und höchstend zweinadhalb hoch. Dicke Kabel verleifen and er Decke und Rohre entlang der Wände. Schwache Lampen, die durch ein Gitter geschützt waren, spendeten ein schwaches, gelbes Licht. Alrik hörte, wie aus einem undichten Rohr Wasser tropfte. Vorsichtig legte er das Gitter wieder über das Loch und horchte angespannt. Doch bis auf das Tropfen war nichts zu hören.
Durch das schwache Licht und, daruch, dass der Gang in beiden Richtunge abbog, konnte er nicht erkennen, wie lang er war. Plötzlich flackerten die Lampen auf und gingen aus. Alrik zuckte zusammen und griff nach der Taschenlampe. Aber er schaltete sie nicht ein, denn an der Decke verliefen Leuchtröhren, die nun ansprangen. Sie leuchteten noch schwächer als die Lampen und Alrik brauchte einige Zeit, bevor er überhaupt etwas sehen konnte.
Als er endlich so weit war und sich nun fragte, welche Richtung er einschalgen sollte, spürte er, wie der Stein in seiner Hosentasche warm wurde. Er schnappte sein Gewehr vom Rücken und blickte sich gehetzt um. Aber da war nichts.
Der Stein wurde immer wärmer und bald wurde er sogar richtig heiß. Alrik biss sich vor Schmerz auf die Lippe. Viel länger würde er es nicht aushalten können. Schnell griff er in die Tasche und holte den Kristall heraus. Er war mittlerweile so heiß, dass er die Hitze durch den Handschuh spürte. Und er wurde immer heißer.
Alrik ließ ihn fallen und brachte das Gewehr in Anschlag. Aber da war immer noch nichts. Er hörte nur seinen Atem und das Tropfen des Wassers.
 
Kapitel III

Dechonte schlug die Augen auf und rollte sich auf die Seite. Sein Kopf dröhnte, aber er er laubte sich keine Schwäche. Er richtete sich auf und prüfte die Lage.
Die Brücke war von Rauchschwaden verhüllt. Sirenen heulten noch immer und aus zersplitterten Monitoren sprühten Funken. Ausgebrannte Servitoren hingen leblos aus ihren kokonartigen Buchten oder lagen auf den Armaturen.
Einige Raumatrosen löschten die Brände und trugen Verletzte davon. Aber ein Blick auf die noch funktionierenden Bildschirme verriet dem Inquisitor, dass es auf der Brücke schlimmer aussah, als es in Wirklichkeit war.
Der Kapitän stand noch immer auf seiner Kanzel und schrie Befehle. Seine Augen leuchteten wie im Fieber.
"Wir haben es aus ihrer Reichweite geschafft! Die Schäden sind nur minimal und haben keinen Einfluss auf die Kampfkraft!", erstattete er Bericht, als er bemerkt hatte, dass Dechonte wieder auf den Füßen war.
Dechonte nickte anerkennend und befahl, den Hauptschirm zu aktivieren.
"Sollen wir das Feuer erwidern?", fragte der Kapitän erwartungsvoll, aber Dechonte schüttelte nur den Kopf.
Der Feind hatte sich offenbart und seine Zähne gezeigt. Die Forschungsstation war nicht so tot, wie es den Anschein hatte. Und Dechonte wollte das Problem mit den subtilen Mitteln der Inquisition lösen. Ein Feind, der es geschafft hatte, eine gut befestigte Einrichtung des Adeptus Mechanicus zu übernehmen, hatte mehr verdient, als mit Zyklonentorpedos ausgelöscht zu werden. Und sei es nur, um zu erfahren, wo er herkam und wie man weitere Zwischenfälle dieser Art verhindern konnte.
"Wir bleiben bis auf Weiteres in weiter Umlaufbahn, außerhalb ihrer Reichweite. Erhöhte Alarmbereitschaft für alle. Und schaffte diese Servitoren weg!", befahl Dechonte und wandte sich der Tür zu.
"Ruft den Astropathen in den Kommunkationsraum und diesen Gareth.", sagte er noch, bevor er die Brücke verließ.
In seiner Laufbahn als Inquisitor hatte Dechinte schon so manchen Gegner bekämpft, die sich für klüger als die Inquisition hielten. Verschlagene Xenos, reißende Bestien, verräterische Gouvernöre und ketzerische Kardinäle. Er hatte sie alle besiegt und das Gesetz des Imperators wiederhergestellt. Ein Plan nahm langsam Gestalt an. Er hatte immerhin noch einen Mann da unten.

Docharis lachte irre und schlug sich vor Freude auf die Schenkel. Diese Schakale flohen vor ihm! Er hatte ihnen gezeigt, wie weit sie gehen durften! Ein wahnsinniges Grinsen teilte sein Gesicht und drohte seinen Kopf zu spalten. Er führte einen wahren Freudentanz auf und schlug den Männern aus seinem Gefolge auf den Rücken.
Tief unter der Oberfläche des Mondes hatten sie die Kontrollen der Abwehrwaffen bemannt und gezeigt, wie weit die Macht des Herrn der Seuchen reicht. Wie ein kleines Kind klatschte Docharis in die Hände. Sein Meister würde wahrlich zufrieden sein. Vielleicht... aber daran wagte Docharis nicht zu denken.
Als ob seine Gedanken gelesen wurden, erwachte eienr der Lautsprecher knisternd zum Leben. Zuerst war Docharis so von seinem Freudenausbruch abgelenkt, dass er es gar nicht wahrnahm. Dann erstarrte er plötzlich. Niemand durfte doch die Kommunikationsanlagen benutzen! Er stürtze zur Anlage und stellte es lauter. Der Meister würde ihn sicher loben und alle sollten es hören.
Und tatsächlich hörten sie alle das Röcheln des Meisters. Doch er schien alles andere als erfreut zu sein.
"Docharis, du Narr! Sofort zu mir!", kreischte es aus dem Lautsprecher, bevor er stumm wurde.
Der Meister war nicht zufrieden. Docharis konnte sich darauf keinen Reim machen. Dann erhellte sich sein Gesicht. Dieser sogenannte Meister hatte einfach nicht erkannt, dass er, Docharis, der Auserwählte war. Kichernd stieg Docharis in seine Sänfte und winkte seine Träger heran.
"Zur Kathedrale!", befahl er und lehnte sich zurück.
Er würde zum Meister kommen. Aber das Gespräch würde anders verlaufen, als es sich diese aufgeblasene Qualle vorstellte.
 
Originally posted by Awatron@11. Nov 2005 - 18:52
Er sah einen schummrig beleuchteten Gang, der leer.
Er befand sich in eienr Art Wartungsgang. Er war vielleicht drei Meter breit und höchstend zweinadhalb hoch.
Sorry, das sind jetzt wirklich spitzfindigkeiten, aber es ist halt konstruktive Kritik 😛 ! Wieder mal ein sehr gutes Kapitel deiner Geschichte, und ich hoffe auf mehr... so bald wie möglich!!!
 
Alrik lauschte angespannt. Aber da war immer noch nichts. Langsam senkte sich der Lauf seiner Waffe.
"Oh Mann, jetzt reiß dich mal zusammen.", sagte er und lehnte sich an die Wand.
Da fiel ihm ein Glitzern ins Auge. Es war dieser Kristall. Alrik wusste nicht so recht, was er jetzt mit diesem verfluchten Ding machen sollte. Er hielt die Hand von sich gestreckt und betrachtete den Kristall misstrauisch, konnte aber nichts Ungewähnliches entdecken. Er war auch nicht mehr heiß.
Er wollte schon den Stein wieder wegstecken und sich weiter überlegen, welchen Weg er einschalgen sollte, als er ein Räuspern hinter sich hörte.
Mit einem Aufschrei fuhr Alrik herum und drückte den Abzug durch. Lichtimpulse schlugen in die Wand ein und zogen eine Furche aus geschmozenem Stein. Als Alrik merkte, dass hinter ihm niemand gewesen war, hörte er auf zu schreien. Aber drehte sich wieder um und gab ein paar Schüsse in die dunkleren Stellen des Ganges ab.
"Wer ist da! Zeig dich!", schrie er und gab wieder eine kurze Salve ab.
Seit Wilkers auferstanden war, war er der Panik nicht mehr so nahe. Entweder war hier jemand verdammt gut im Verstecken oder Alrik hörte langsam Stimmen.
"Na klar, Stimmen.", flüsterte er und gab noch einen Schuss in die Schatten ab.
Das Knacken des Laserimpulses beruhigte ihn ein wenig.
"Alrik!", flüsterte eine Stimme.
Sie schien wieder von hinten zu kommen.Aber auch diesmal war niemand da. Dafür hatte die Wand jetzt ein paar geschmolzene Einschusslöcher mehr.
Alrik lehnte sich mit dem Rücken an die Wand, um nicht mher von hinten überrascht werden zu können. Es war wieder still und langsam beruhigte sich sein Herz wieder.
"Alrik!", hörte er jedoch wieder.
Diesmal konnte jedoch niemand hinter ihm sein. Alrik war den Tränen nahe. Entweder verlor er langsam den Verstand oder es war irgend eine Teufelei im Gange. Das Spielchen widerholte sich noch einige Male. Eines Stimme flüsterte seinen Namen und Alrik antwortete mit Schüssen in die Dunkelheit.
Irgendwann hörte Alrik einfach auf zu schießen und ließ sich auf den Boden sinken. Als die Stimme sich das nächste Mal meldete, lachte er einfach nur. So fühlte sich als Wahnsinn an. Bei dem Gedanken, dass er ein Verückter war, der wusste, dass er verrückt war, musste Alrik wieder lachen.
"Alrik!" Die Stimme war wieder da.
"Ja verdammt! Ich bin Alrik! Was willst du?!", schrie Alrik zur Antwort.
Obwohl er sicher war, dass er nichts außer einem weiteren "Alrik" als Antwort hören würde, meldete sich die Stime wider und klang diesmal anders. Es war nicht mehr dieses heisere, kaum hörbare Flüstern. Diesmal war die Stimme deutlich und gut hörbar. Und sie war eindeutig nicht in seinem Kopf!
"Ah, endlich! Endlich zeigst du so etwas wie Vernunft!", sagte sie.
Bei dieser Stimme musste Alrik an einen Prediger denken. Oder einen Verführer, Aufwiegler. Sie klang nett und freundlich aber auch widerlich selbstsicher und arrogant.
"Wer bist du? Und wo bist du?", fragte Alrik, der sich sicher war, dass er sich mit einem Hirngespinst unterhielt.
"Wer ich bin? Ich bin ein Freund. Na ja, nicht wirklich ein Freund. Wir kennen uns ja nicht, zumindest kennst du mich nicht. Ich kenne dich sehr wohl. Ich habe dir auch schon oft geholfen. Und wo ich bin? Ich bin hier!"
Bei diesen Worten fuhr Alrik hoch. Er erinnerte sich, dass er diese Stimme schon ein mal gehört hatte. Auf Pagranium hatte sie ihn gewart. Vielleicht war es doch keine Einbildung. Alrik wünschte sich jedoch, dass es lieber eine Einbildung sein sollte.
"Hast du mir auf Pagranium geholfen?", fragte er zaghaft.
"Ja.", wurde sein Verdacht bestätigt. "Aber du brauchts keine Angst zu haben. Ich will dir nur helfen."
"Und wo bist du genau?", fragte Alrik zaghaft und griff unauffällig, wie er hoffte, nach seinem Gewehr.
"Ein netter Versuch. Aber ich sage es dir trotzdem. Ich bin im Stein!"
"Im Stein?!", murmelte Alrik fassungslos.
Plötzlich wollte er den Stein so weit wie möglich von sich werfen.
"Aber du brauchst keine Angst zu haben, das habe ich doch schon gesagt. Glaube mir, ich will dir helfen. Und du könntest dich ruhig kooperativer Zeigen!"
Die Stimme klang jetzt ein wenig vorwurfsvoll. Danach schwieg sie.
"He, bist du weg?", fragte Alrik in die Schatten, nachdem er einige Zeit im Stillen dagesessen war.
"Nein, ich habe nur überlegt. Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist... Aber was hälst du davon, wenn ich mich dir zeigen würde? Dann wirst du sehen, dass du dir nichts einbildest.", schlug die Stimme vor und Alrik war so, als hörte er Unsicherheit aus ihr heraus.
"Ja sicher, ein guter Vorschlag. Zeig dich ruhig.", sagte er und schloss die Hand fester umd den Griff des Lasergewehrs.
"Du musst mir aber versprechen, nicht zu schießen und nicht zu schreien. Nicht dass es dir nützen würde, aber ich mag es nicht."
"Na klar, wenn du das willst. Ich werde nicht schreien und schießen.", ging Alrik darauf ein.
Wenn es nur sein angeschlagener Versatnd war, hatte er nichts zu befürchten. Und wenn es ein echter Mensch war, dann hätte er ihn schon längst töten können.
"Gut, ich komme jetzt!", hörte Alrik, konnte zunächst aber nichts erkennen.
Dann spürte er einen metallischen Geschmak auf der Zunge und seine Haut kribbelte unter seiner Rüstung. Unwillkürlich hielt er den Atem an. Alrik wusste, wo er so etwas soch ein mal gespürt hatte. Es war auf der Hexenwelt, bei dieser Frau, obwohl Alrik wusste, dass es keine Frau war.
"Bitte, Herr, lass es nicht eine von denen sein!", betete er zu Imperator.
Er wusste, dass einer von diesen Frauendämonen sein Ende sein würde. Diesmal war keine Leonidis da sein, um ihn zu retten.
Aber er hatte kaum Zeit, darüber nachzudenken, denn ein Schemen bildete sich vor ihm. Eine vage menschenähnliche Gestalt erschien und schwebte einen Meter vor ihm über dem Boden. Alrik konnte sie nur undeutlich erkennen, denn sie war halb durchsichtig. Aber sie gewann immer mehr an Substanz.
Alrik erkannte nun einen spindeldürren, gekrümmten Körper. Lange Arme hingen über die Knie und obwohl sie auch dürr und zerbrechlich aussahen, endeten sie in großen, starken Händen mir Krallen. Richtige Würgerhände. Die Beine waren auch lang und dünn und endeten in großen Füßen mit Krallen. Körperbehaarung oder irgendwelche Geschlechtsmerkmale konnte Alrik nicht erkennen. Das Wesen hatte auch keine Bruswarzen. Alrik sah nicht ein mal Brustmuskeln. Am erschreckendsten war jedoch das Gesicht. Im Gegensatz zu den Händen und Füßen war der Kopf ungefähr so groß wie der eines Menschen. Aber damit hörte die Ähnlichkeit auch schon auf. Der Kopf war volkommen kahl und kalkweiß wie der Rest des Körpers. Anstelle der Nase hatte das Wesen nur zwei Atemlöcher und die Augen große, schwarze Kreise ohne Lieder oder Wimpern. Der Mund war abstoßend breit und voller kleiner, dreieckiger Zähne die unangenehm spitz aussahen. Das Wesen war zwar dürr, schien aber größer als ein Mensch zu sein. Dadurch, dass es völlig verkrümmt vor Alrik schwebte, hatte es aber ungefähr seine Größe.
Alrik hatte genug gesehen und stürzte schreiend davon.
Ihm war egal, ob es nur eine Einbildung war. Er wollte bloß weg. Erst als er gegen eine schwere Stahltür rannte, blieb er stehen und atmete schwer.
Er blickte sich um und sah zu seiner Erleichterung nichts.
"War wahrscheinlich doch nur Einbildung.", sagte er und lehte sich mit dem Kopf an die Wand.
Die kühle Wand fühlte sich angenehm an. So blieb einige Zeit stehen und versuchte wieder zu Atem zu kommen.
"Nein, war es nicht.", meldete sich die Stimme und ließ Alrik aufstöhnen.
Er fuhr sich mit den Händen durch das Haar, machte die Hände zu Fäusten und zog daran, in der Hoffnung, durch denSchmerz wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
"Was willst du von mir? Wieso verfolgst du mich? Ich habe dir doch nichts getan!", stammelte Alrik und starrte ängstlich in den Gang hinein.
"Ich will doch nur helfen. Und ich verfolge dich gar nicht. Es ist eher so, dass du mich mitschleppst. Und keine Angst, ich werde micht nicht zeigen. Es war doch keine so gut Idee. Und wenn du wieder an Flucht denken solltest, überleg es dir noch ein mal. Am anderen Ende ist auch eine verschlossene Tür. Und solltest du an den Schacht unter uns denken, so bedenke, willst du wirklich diese Enge mit mir teilen?", redete die Stimme auf ihn ein. "Was hälltst du von folgendem Vorschlag. Du setzt dich ersteinmal hin, kommst zu Atem und beruhigst dich. Dann werde ich deine Fragen beantworten und du wirst sehen, dass wir ger keine so verschiedenen Ziele haben und du wirklich keine Angst zu haben brauchst. Und dann sehen wir, wie es weitergeht. Hm?"
Alrik blieb nichts anderes übrig, als zu nicken udn sich hinzusetzen. Er versuchte, tief durchzuatmen und ihm fiel auf, dass seine Augen feucht waren. Bei seiner panischen Fluch war er in Tränen ausgebrochen.
"Na gut, machen wir es so, wie du willst. Aber keine Tricks!"
"Alrik, du beleidigst mich, mein junger Freund!" Die Stimme schaffte es, aufrichtig gekränkt zu klingen.