hallo leute! Ja, ihr habt richtig geraten. Awatron schreibt wieder! Und mittlerweile sind wir schon beim 5. Kapitel.
Ohne großes rumgerede zur sache:
Kapitel V
Alrik trat das Gitter aus der Fassung und zog sich ins Freie. Er blickte sich vorsichtig um und sprintete dann zum nächsten Baum, hinter dem er in Deckung ging.
„Alrik, hör auf damit. Ich sagte doch, dass sie schon weitergezogen sind.“, hörte er Awatrons Stimme.
Vorsichtig traute Alrik sich aus der Deckung und blickte sich um. Die Lichtung war übersät von Leichen in blauen Overalls und weißen Kitteln. Die Ogryns hatten furchtbar unter den Angreifern gewütet. Die toten Ogryns ragten wie Eisberge aus dem Meer der Toten.
Alrik brauchte nicht zweimal hinzusehen. Er hatte schon oft genug Tote gesehen. Überlebende konnte er nicht erkennen.
„Was sollen wir hier? Also Hilfe können wir hier nicht finden!“, beschwerte er sich, als er immer noch nichts Hilfreiches gefunden hatte.
Die ekelhaften Space Marines hatten auch nichts da gelassen. Und die Waffen der Ogryns konnte Alrik eh nicht verwenden.
„Bist du endlich fertig mit deiner Suche?“, fragte Awatron.
„Was wollen wir hier?!“
„Ich habe es doch schon gesagt, wir suchen Hilfe. Jetzt komm, wir haben wenig Zeit. Geh zu diesem großen Baum, der sich gabelt.“
„Die sind alle groß und gabeln sich. Warum zeigst du nicht einfach, wohin ich gehen soll?“
„Weil es zu hell ist. Ich zeige mich nicht gerne im Licht. Jetzt geh endlich!“
Alrik schüttelte den Kopf und stampfte zornig in Richtung des größten Baumes, der sich gabelte.
Zunächst konnte er nichts besonderes erkennen. Dann fiel ihm das Gewirr aus Ästen neben dem Baum auf. Als er näher kam, erkannte er, dass es die Baumkrone eines umgefallenen Baums war. Als der wilde Kampf getobt war, musste etwas den Stamm zersprengt haben. Zwischen den Blättern sah Alrik den grünen Stoff einer Uniform und rannte zu dem Baum. Als er die Äste zur Seite gedrückt hatte, sah er, dass ein Ogryn unter der Baumkrone begraben war.
Der Ogryn gab kein Lebenszeichen von sich und auch der dunkelrote Fleck auf seiner Weste sprach dafür, dass er nicht mehr lebte. Als Alrik sich resigniert abwandte, stöhnte der Ogryn plötzlich.
„He! Er lebt!“, schrei Alrik und vergaß um die Gefahr um ihn herum.
Der Ogryn stöhnte abermals und drehte den Kopf leicht. Alrik stemmte sich gegen einen Ast und versuchte, die Baumkrone vom Ogryn zu hieven. Aber obwohl Alrik seine ganze Kraft aufwandte, bewegte sie sich kaum. Gequält schrie Alrik auf und drückte und zog. Es fühlte sich, als ob seine Sehnen gleich reißen würden und Schweiß rann über seine Stirn. Aber er konnte immer noch nicht erreichen. Doch er gab nicht auf. Erst als der Ogryn laut aufstöhnte, hörte er auf und beugte sich über den Verletzten. Der Ogryn war mittlerweile zu sich gekommen. Aber obwohl er Alrik anstarrte, war sein Blick immer noch benebelt.
„He! Alles in Ordnung? Verstehst du mich?“, überschüttete Alrik den Ogryn aufgeregt.
Der Ogryn nickte schwach und Alrik sprang vor Freude beinahe in die Luft. „Gut, gut, dann hör mir mal zu. Wir müssen den Baum von die bekommen. Ich brauche dafür deine Hilfe. Alles klar?“
Der Ogryn nickte zögernd und Alrik tätschelte ihm beruhigend auf die Schulter. Dann stellte er sich mit dem Rücken zu einem dicken Ast, ging in die Hocke und griff nach dem Ast.
„Jetzt!“, schrei er dem Ogryn zu und versuchte ächzend, sich aufzurichten.
Zunächst bewegte der Baum sich nicht, doch als der Ogryn mithalf, glitt er langsam zur Seite und rutschte vom Ogryn. Alrik ließ sich auf den Hosenboden fallen und lehnte sich keuchend an den Stamm. Er wartete, bis die leuchtenden Punkte vor seinen Augen verschwanden, bevor er sich wieder an den Ogryn wandte.
Dieser war mittlerweile so weit zu sich gekommen, dass er sich aufgerichtet hatte und seinerseits Alrik anstarrte. Alrik stand langsam auf und pfiff erstaunt. Selbst sitzend überragte der Ogryn ihn. Alrik nutzte die entstandene Pause, um seinen neuen Bekannten genauer zu betrachten.
Der Ogryn trug schwarze Kampfstiefel, die mit Metallplatten verstärkt waren, und eine dunkelgrüne Hose. Eine ebenfalls dunkelgrüne Splitterweste über einem helleren Unterhemd vervollständigte seine Uniform. Alrik war es noch immer nicht aufgefallen, das er den Ogryn mit offenem Mund anglotzte. Er reif sich alles ins Gedächtnis, was er über sie beigebracht bekommen hatte.
Ogryns waren Menschen, die sich so sehr an das Leben auf einer Welt mit erhöhter Schwerkraft angepasst hatten, dass sie nun viel stärker und größer als ein normaler Mensch waren. Sie waren oft sogar größer als ein Space Marine in seiner Rüstung. Leider waren die meisten Kulturen auf Welten mit hoher Anziehungskraft lange Zeit vom Rest der Menschheit isoliert gewesen. Deshalb waren viele der Ogrynkulturen nur als barbarisch zu bezeichnen. Außerdem schien die dauernde Belastung durch die Schwerkraft einen weiteren Effekt auf menschliche Gehirne zu haben. Ogryns hatten meistens die Intelligenz eines achtjährigen Kindes. Alrik musste lächeln, als er an die Kraft der Ogryns denken musste. Bei sich zu Hause brauchen die wohl nicht viel zu denken, dachte er. Aufgrund ihrer Kraft, Zähigkeit und Wildheit waren Ogryns natürlich begehrte Rekruten für die Armeen des Imperiums. Die Vorteile lagen auf der Hand. Man brauchte sie praktisch nicht auszubilden, sondern nur in eine Richtung zu hetzen. Den Rest würde ihre Natur erledigen. Alrik hatte auch gehört, dass manche Ogryns, die, die man als intelligent bezeichnen konnte, neurochirurgisch behandelt wurden. Diese „Blechköpfe“ waren sogar in der Lage, kompliziertere Befehle zu verstehen und dienten als Anführer in Ogryneinheiten. Bei diesem hier konnte er keine Spuren einer solchen Behandlung erkennen. Sein Gesicht war etwas grober geschnitten und sah auf eine nicht näher zu definierende Art primitiv aus, aber Alrik sah keine Narben einer Behandlung und auch keine Anzeichen der besonderen Dummheit der Ogryns, über die in der Armee unzählige Legenden kursierten.
Er sah nur einen riesigen Mann, der sich die Seite hielt und ihn verwirrt anstarrte. Alrik bemerkte mit wachsender Unruhe, dass der Ogryn ihm nicht direkt ins Gesicht sah, sondern auf etwas auf seiner Schulter oder dahinter. Er dreht sich schnell um, doch da war nichts. Dann ging Alrik auf, worauf der Ogryn starrte. Es war der Stern auf seiner Schulter.
Alrik setzte sein freundlichstes Lächeln auf und machte mit ausgestreckten Armen und den Handflächen nach oben einen Schritt auf den Ogryn zu. Dieser Erhob sich erstaunlich schnell und salutierte. Mit der falschen Hand.
„Hallo! Ich will dir helfen.“, sagte Alrik ruhig und kam sich äußerst lächerlich vor.
„Bist du Kommandeur?“, fragte der Riese und deutete auf Alriks Sergeantenstern.
„Ähm ja, ich bin Kommandeur. Stehen sie bequem, Soldat.“, sagte Alrik und kam näher.
„Bin Brog!“, sagte der Ogryn mit stolzgeschwellter Brust und salutierte wieder. Und wieder mit der falschen Hand. „Tut weh!“, fügte er dann hinzu und verzog das Gesicht, um seine Aussage zu unterstreichen.
Wer hält hier eigentlich wen für dämlich, fragte Alrik sich. Als Alrik die Verletzung untersuchen wollte, wich Brog ihm aus. „So schlimm tut es nicht weh!“
„Soldat Brog! Hinlegen! Ich muss die Wunde untersuchen!“, befahl Alrik und schaute überrascht, als Brog seinen Befehl sofort ausführte.
Der Ogryn zog seine Weste aus und krempelte das Unterhemd hoch. Der Anblick der faustgroßen Wunde mit ausgefransten Rändern ließ Alrik würgen. Er hatte zwar schon einiges gesehen, aber der Anblick einer schlimmen Verwundung aus nächster Nähe bereitete ihm immer noch Unbehagen.
„Dann wollen wir mal...“, sagte Alrik und beugte sich über Brog.
Der Treffer schien keine schlimmen Auswirkungen gehabt zu haben, obwohl Alrik beim Anblick der Wunde schwindlig wurde. Er holte seine Sanitätsutensilien und säuberte Wunde. Brog zuckte zusammen, doch als Alrik innehielt und zu ihm sah, grinste er nur breit. „Ist nicht schlimm!“, sagte der Ogryn und grinste noch breiter.
„Das könnte ein wenig piksen.“, warnte Alrik Brog, bevor er eine Ampulle Schmerzmittel in die Seite des Ogryns spritzte.
Dann fing er an, die Wunde zusammenzunähen. Brog ließ die Behandlung still über sich ergehen. Alrik wusste nicht mit Bestimmtheit zu sagen, ob es an der Spritze lag, oder an der allgemeinen Schmerzunempfindlichkeit der Ogryns. Für einen Ogryn war die Wunde nicht sehr gefährlich. Einen normalen Menschen hätte sie getötet.
„So, wieder wie neu!“, kommentierte Alrik seine schiefe Naht. „Du kannst wieder aufstehen!“
Brog sprang derart enthusiastisch auf, dass Alrik ausweichen musste, um nicht beiseite geschleudert zu werden.
„Tut überhaupt nicht mehr weh!“, frohlockte der riesige Soldat und klopfte auf die Naht, während er auf und ab hüpfte.
„Äh, du solltest die Stelle trotzdem schonen!“, sagte Alrik, der sich beherrschen musste, beim Anblick der auf und ab hüpfenden Masse nicht die Fluch zu ergreifen.
„Alrik!“, hörte er plötzlich ein leises Flüstern in seinem Ohr.
„He! He du, Brog! Hör sofort auf damit!“, schrie Alrik den Ogryn an und als dieser endlich aufgehört hatte, sich zu freuen, winkte Alrik ihn zu sich herunter.
„Brog, ich muss kurz weg, aber ich komme sofort wieder. Alles klar?“, fragte er den Ogryn, der sich zu ihm heruntergebeugt hatte.
„Jawohl!“, antwortete Brog grinsend.
Alrik schaute den Ogryn prüfend an und lief dann schnell zu einer Gruppe von Bäumen. Als er sich noch einmal umdrehte, war Brog gerade dabei, seine Waffe aufzuheben.
„Was ist denn?“, fragte Alrik, als er sicher war, dass Brog ihn nicht hören konnte.
„Alrik, ich habe Neuigkeiten für dich.“, flüsterte der immer noch unsichtbare Awatron geheimnisvoll.
„Mach es nicht so spannend, was gibt's denn?“
„Ich empfange eine sehr starke psionische Botschaft von Außerhalb. Und sie ist an dich gerichtet!“
„An mich? Und wieso höre ich dann nichts?“, wunderte Alrik sich.
„Weil die Abschirmung hier so gut ist, dass nur sehr empfindliche Wesen es spüren können.“
Alrik schluckte die Bemerkung, die ihm auf der Zunge lag, herunter und machte Awatron mit der Hand ein Zeichen, fortzufahren.
„Dein Meister meint, du musst du Orbitalverteidigung der Station ausschalten.“, kam Awatron endlich auf den Punkt.
Entsetzt zog Alrik die Luft ein. „Wie soll ich das denn schaffen?“, fraget er sich laut.
„Warte ab, es wird noch besser. Du hast jetzt nur noch zwei Stunden, sonst wird die Station ausgelöscht.“
„Na ganz toll! Und dabei hat der Tag so gut angefangen!“ Aber sein Zynismus schien Awatron entgangen zu sein.
„Gut, ich schätze, wir können am meisten erreichen, wenn wir die Kontrollzentrale ausschalten.“, sagte Alrik schließlich, als er sich endlich beruhigt hatte.
„Guter Plan!“, kommentiert Awatron und Alrik war sich nicht sicher ob er sich lustig über ihn machte oder nicht.
„Weißt du, wie wir dahin kommen?“, fragte er.
„Ja, ich bringe uns hin.“
„Und woher weißt du das?“, fraget Alrik, aber es kam keine Antwort mehr. „Dieser verdammte...“, murmelte Alrik und stellte einen Zweistundencountdown auf seinem Chronometer ein.
Dann lief er schnell zu Brog, der sofort salutierte, als er ihn erblickte.
„Soldat, wir haben einen Auftrag! Folge mir!“, rief Alrik ihm zu.
„Durch die große Tür da!“, flüsterte Awatron ihm zu und Alrik und Brog gingen auf die aufgesprengte Tür zu.
Mit einem drei Meter großen Soldaten an seiner Seite erschien Alrik der Plan nur noch halb so selbstmörderisch. Außerdem gefiel er sich in der Rolle des Anführers. Es war zwar nur ein Soldat, aber durch seine Größe kam Alrik sich vor, als würde er einen ganzen Zug kommandieren.
Mit den Waffen im Anschlag traten sich durch die Tür in einen breiten Gang.
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So, nun eine kleine Erklärung, finde, das bin ich euch schuldig. Ich entschuldige mich nochmals, dass ich meine versprechen bezüglich weihnachten und neujahr nicht halten konnte. das ärgert mich.
Das Leben ist nun mal ein auf und ab. und in letzter Zeit war es ein ziemliches ab bei mir. Aber jetzt ist es überwunden. Awatron ist wieder auf dem damm und besser dran als je zuvor. Die vergangenheit ist verdaut, die Zukunft erstrahlt im hellen Licht und die Gegenwart ist ... mehr als nur ertragbar. Das Leben ist einfach wunderbar! Jetzt habe ich auch mehr zeit, die ich Alrik widmen kann. ich hoffe, ihr nehmt mir die Pause nicht zu übel...