So, hier wie versprochen:
Alrik warf einen kurzen Blick durch das Loch und sprang sofort wieder in Deckung. Doch nichts geschah. Keine Schüsse kamen und auch keine Toten kletterten durch die Öffnung. Alrik riskierte noch einen Blick und sah, dass hinter der Tür ein gang war, der in einer anderen Sicherheitstür endete. Auch sie war durchgeschweißt worden.
Alrik schlüpfte durch das Loch und ging auf die Tür zu. Hinter ihm quetschte Brog sich hinein und schnupperte misstrauisch.
„Was stinkt hier so?“, flüsterte er.
Alrik hielt an und roch angespannt. Brog hatte recht. Etwas roch hier ziemlich ekelhaft. Es stank nach faulen Eiern, Verwesung und noch vielem mehr. Plötzlich nahm Alrik den Gestank stärker war. Es stank dermaßen widerlich, dass es ihm die Tränen in die Augen trieb. Ohne weitere Zeit zu verlieren setzte Alrik seine Atemmaske auf. Unheimlicherweise hielt sie den Gestank nicht ab, sondern machte ihn nur erträglicher. Brog hatte keinen Atemschutz, also wickelte er sich sein Hemd um Mund und Nase.
„Weiter!“, sagte Alrik gedämpft durch seine Maske und hob seinen Fuß über den Rand des Lochs.
Sie passierten insgesamt sechs solcher Sicherheitstüren im Abstand von jeweils zwanzig Metern. Jede von ihnen war einen halben Meter dick und aus Adamantium. Und in jede war ein Loch geschmolzen worden. Jemand hatte wohl unbedingt hinein gewollt.
Vor der siebten Tür hörte Alrik Stimmen und warf sich flach an die Wand. Brog tat es ihm nach und Alrik schlich zum Loch. Er riskierte einen vorsichtigen Blick über den geschmolzenen Rand und analysierte die Lage.
Er war am Ziel! Der Raum hinter der Tür sah ganz nach einem Kontrollraum aus. Wenn die Orbitalverteidigungswaffen nicht von hier gesteuert wurden, wann wurden sie gar nicht gesteuert. Der große Saal, der sich hinter der Tür erstrecke, was voller Monitore, Konsolen und anderer elektronischer Gerätschaften. Alrik kannte sich zwar nur rudimentär mit solchen Sachen aus, aber selbst er erkannte, das er hier richtig war. Das also hatten die dicken Türen geschützt.
Er hätte jedoch beinahe geflucht, als er die Lage analysiert hatte. Ein Dutzend der weißgewandeten Kultisten machte sich an den Konsolen zu schaffen. Jeder von ihnen hatte eine Waffe auf dem Rücken. Mehrere der wandelnden Tote starrten geistlos in die Leere. Außerdem war direkt vor dem Loch in der Tür eine Barrikade aus Tischen, Stühlen und erstaunlicherweise Sandsäcken errichtet worden. Hinter ihr stand ein schwerer Bolter, dessen einschüchternde Mündung direkt auf das Loch deutete. Alrik hatte Glück, dass die beiden Kultisten, die ihn bedienten, gerade auf einen der großen Bildschirme blickten. In der Mitte des Saals sah Alrik einen großen Haufen. Es schien ein brusthoher Schleimklumpen zu sein, der mit allem mögliche Unrat übersät worden war. Alrik wusste nicht, was es war, aber es schien die Quelle des übelkeiterregenden Gestanks zu sein.
Die Kultisten rechneten hier wohl mit keinem Angriff. Deshalb hatten sie auch keine Wachposten im Gang aufgestellt. Wenn sie Alrik und Brog vorher entdeckt hätten, hätten die beiden keine Chance gehabt. Außerdem dankte Alrik dem Imperator in Gedanken dafür, dass der Gang vor jeder Tür eine Biegung gemacht hatte. Deswegen hatte die Bolterbesatzung sie nicht gleich erschossen.
Alrik zog sich zurück und überschlug seine Chancen. Er konnte unmöglich gegen eine solche Übermacht gewinnen, nichteinmal mit Brog an seiner Seite. Aber er musste ja auch nicht alle umbringen. Es reichte, wenn er die Einrichtung beschädigte.
Er zog eine Granate von seinem Gürtel und Brog verstand, was er zu tun hatte. Alrik zog den Sicherungsring so leise wie möglich. Dann hielt er seine Hand hoch und zählte mit den Fingern bis drei. Er betete, dass Brog ihn verstand. Als er bei drei ankam, warf er die Granate durch das Loch und schoss mit dem Plasmawerfer auf die beiden nächsten Kultisten, die am Boltgewehr standen.
Ein blendend weißer Strahl Plasmas äscherte die beiden innerhalb einer Millisekunde ein und verwandelte den Bolter in einen Haufen geschmolzener Schlacke. Durch die immense Hitze explodierte die Munition und die Bolts flogen in alle Richtungen. Zeitgleich mit ihnen explodierte Alriks Granate und Brog gab über seinen Kopf einen Feuerstoß ab.
Das Chaos, dass sie angerichtet hatte, hatte ihnen genügend Zeit gegeben, sich wieder an die Wand zu werfen, bevor die Verräter das Feuer erwidern konnten.
Kugeln und Laserstrahlen zischten durch das Loch. Alrik kroch auf allen Vieren zu der Öffnung und warf noch eine Granate hinein. Die Explosion schleuderte einen Kultisten, der sich zu nahe gewagt hatte, durch den Raum und ließ seinen verstümmelten Körper in einen Monitor krachen.
Als die Kultisten erkannt hatten, dass es keinen Sinn hatte, ins Leere zu schießen, brüllte ihr Anführer hysterisch Befehle und ein Stöhnen erfüllte den Raum. Alrik kannte es nur zu gut. Schon bald drängten sich die Toten durch das Loch.
Noch behinderten sie sich gegenseitig, aber der erste war schon auf die andere Seite gekrochen und streckte seine Hände nach Alrik aus.
Die Kondensatoren des Plasmawerfers jaulten immer noch, als Alrik die Waffe hob und abdrückte. Die Hitze von tausend Sonne raste durch die Horde und der Tote viel um. Zumindest das, was von ihm übrig geblieben war. Das superheiße Plasma hatte seinen Oberkörper einfach verdampfen lassen. Und es hatte ein halbes Dutzend der Gestalten, die sich um die Öffnung gedrängt hatten, vaporisiert. Aber sie quetschten sich weiterhin durch das Loch und versuchten, nach Alrik zu greifen.
Brog mähte die vordere Reihe nieder, wurde aber an der Schulter getroffen, als die Kultisten durch ihren Schutzschirm aus toten Dienern das Feuer erwiderten. Vor Wut und Schmerz aufbrüllend warf der Ogryn sich durch das Loch und fegte die Untoten wie Laub beiseite. Hinter der Tür ertönte sein Brüllen und das Bellen seiner Waffe, vermischt mit dem Knattern von Sturmgewehren und dem Knacken von Laserwaffen.
„Verdammt!“, brüllte Alrik und sprang Brog hinterher.
Einer der Toten griff nach seinen Beinen, aber Alrik zertrümmerte ihm mit dem Plasmawerfer den Schädel und legte sofort auf den nächsten Kultisten an.
Brog hielt sie zwar alle nieder, indem er Salve um Salve in die Konsolen jagte, aber einer der Kultisten hatte ihn umgangen. Währen die Konsolen explodierten und die anderen sich vor den Splittern, Funken und Kugeln in Deckung warfen, richtete dieser einen Granatenwerfer auf Brog. Eine Sprenggranate konnte sogar einen Ogryn in Stücke reißen. Alrik verlor keine Zeit und verdampfte den Häretiker samt eines Cogitators, der hinter ihm stand. Dann benutzte er die mittlerweile nutzlose Waffe als Keule und hielt sie die Toten vom Leib, die sich auf ihn stürzten. Irgend etwas explodierte und die Druckwelle holte ihn von den Füßen. Der Plasmawerfer wurde ihm aus der Hand gerissen. Als er sich leicht benommen aufrichtete, war von Brog nichts zu sehen. Beißender Rauch behinderte die Sicht.
Alrik nahm sein Lasergewehr und schoss dem nächsten Kultisten, der vor ihm gerade auf die Füße kam, in die Brust. Der Mann brach gurgelnd zusammen.
Eine Kugel schlug Funken aus seinem Schulterpanzer und ließ Alrik schmerzerfüllt aufkeuchen. Er wirbelte herum und schnitt den Angreifer beinahe entzwei. Ein weiterer kam aus dem Rauch gestolpert und ziel mit seinem Sturmgewehr auf Alrik. Ganz deutlich sah Alrik seinen Tod in Form einer tiefschwarzen Mündung auf sich zu kommen. Er bereitete sich auf den heißen Schmerz und die anschließende Kälte vor, aber einer der wandelnde Toten rettete ihm unwillentlich das Leben. Er hatte beide Beine verloren und sich an Alrik herangerobbt. Der Tote brachte ihn zu Fall und biss Alrik ins Bein. Aber seine Zähne bissen nur auf Ceramit und brachen mit einem widerlichen Knirschen ab. Der Kultist machte auch noch den Fehler und leerte sein Magazin in einem einzigen langen Feuerstoß. Der Rückstoß hatte die Waffe viel zu hoch gezogen und die Schüsse gingen über Alrik hinweg.
Während der Tote an seinem Bein herumzerrte, zog Alrik seine Boltpistole aus dem Halfter und pustete ihm den Schädel weg, wobei er gleichzeitig einen Laserstahl zwischen die Augen des Kultisten sandte.
Aber er hatte keine Zeit, seinen Erfolg zu genießen. Ein Schemen im Blickwinkel war die einzige Warnung, die er erhielt, bevor ein Beil auf ihn herabsauste. Er schlug es mit seinem Gewehr beiseite und sprang hoch. Der Kultist hatte ihm das Gewehr aus der Hand geschlagen und drang weiter auf ihn ein. Alrik sprengte ein faustgroßes Loch in sein Brust, aber ein weiterer Häretiker in weißer Robe nahm dessen Platz ein. Er schwang einen großen, krummen Säbel mit beiden Händen in weiten Bögen und zwang Alrik in die Defensive. Alrik zog sein Messer und richtete gerade seine Pistole auf den Säbelschwinger, als ihn etwas am Arm traf. Vor Schmerz ließ Alrik die Boltpistole fallen. Nur sein Panzer hatte ihn davor gerettet, seinen Arm zu verlieren.
Ein zweiter Verrückter hieb nun mit einer Feuerwehraxt auf ihn ein. Zusammen mit dem Säbelschwinger drängte er Alrik langsam in die Ecke. Obwohl die Ceramitrüstung ihn vor einem Großteil des Schadens bewahrte, blutete Alrik schon aus einigen kleineren Wunden. Und hinter den beiden sah er einen dritten Kultisten, der gerade eine Patrone in seine Schrotflinte lud.
Alril verlor keine Zeit und warf sein Messer. Unter den Männern von inquisitor Dechonte gab es sicherlich welche, die viel besser als Alrik schießen konnten. Es gab auch viel bessere Nahkämpfer. Aber niemand von ihnen konnte so gut Messer werfen, wie Alrik. Mit dem Messer in der Kehle brach der Kultist blutspuckend zusammen und Alrik nutzte die kurzzeitige Verwirrung der beiden anderen, um sich auf sie zu werfen.
Der mit dem Säbel hatte ihn gerade zu einem Schlag hoch über den Kopf erhoben und Alrik rammte ihm seinen Kopf in den Bauch. Noch währen der erste Kultist stöhnen zusammenbrach wirbelte Alrik herum und trat dem zweiten mit voller Wucht seinen ceramitverstärkten Stiefel in die Weichteile. Als dieser wimmernd zusammenbrach, schlug Alrik ihm von unten den Handballen in die Nase. Der Nasenknochen wurde dadurch ins Gehirn getrieben und der Kultist starb auf der Stelle. Der andere krümmte sich noch auf dem Boden. Alrik hob die Feuerwehraxt und beendete den Kampf. Ein kurzer, gehetzter Blick verriet ihm, dass der Großteil des Raums in Trümmern lag. Zumindest das, was er durch den Rauch sehen konnte.
Etwas, worüber sein Blick einfach hinweg geschweift war, drang plötzlich in sein Bewusstsein. Er drehte den kopf wieder um und blickte entsetzt auf den Schleimhaufen. Jetzt ragte eine krallenbewehrte Hand aus ihm. Und sie bewegte sich.
@Weltenschiff Es müsste in unserem fall wohl eher Stulti fortunam habent 😀
@Cuchulain Richgtig geraten^^
@Leichen Tja, und wer hat die Skitarii gestapelt? Das inteteressiert euch wohl nicht, was? Jetzt mal ehrlich, es gibt in der geschichte doch genug leichen, wen interessieren schon die paar?^^
Na, ich hoffe ein bisschen akschn gefällt euch nach der langen durststrecke.
Kommt schon leute, Avenger hat schon über 8000 clicks, da müssen wir mithalten!