Eigentlich definiert sich eine Allroundarmee ja darüber dass sie alles gut kann, ihre Elemente sinnvoll ineinandergreifen und sie so mit jeder Situation und jedem Gegner fertig werden kann.Sorry, aber die Vorwürfe kann man genauso umdrehen: Einfach eine ausgewogene Allrounderliste schreiben, die alles ein bisschen, aber nichts richtig kann, die gegen jeden Gegner etwas dabei hat, das kann jeder, der seinen Codex ein bisschen kennt...
Es ist dank des Codex- bzw. Einheitendesigns ein weit verbreiteter Irrtum unter 40k-Spielern, dass "alles können" immer bedeutet "aber nichts richtig". Das ist nicht der Fall.
Echte "Allroundarmeen" sind in 80% aller Situationen und Gegner besser als eine spezialisierte Armee - Spezialistenarmeen sind nur dann gut wenn das Gelände, die Missionsziele (und im Idealfall noch der Gegner) genau zu ihrem Vorteil stehen. Es hat schon seinen Grund warum spezialisierte Einheiten im echten Militär nie die Masse der Truppen stellen. Sie sind einfach zu unflexibel und zu anfällig.
Das Problem ist, dass es bei 40k kaum Allroundarmeen gibt - die Einheiten innerhalb der Codices sind so arrangiert, dass man keine Allroundarmeen daraus bauen kann, weil die dafür nötigen Einheiten zu teuer oder garnicht vorhanden sind. Schonmal bei Tyraniden nach schwerer Artillerie gesucht - oder überhaupt irgendwas mit dem man ansatzweise defensiv spielen könnte?
Und Marines, die insgesamt betrachtet noch am "allroundigsten" sind, sind allein schon aufgrund der Tatsache dass alle Modelle eine 3er-Rüstung haben (und damit den DS von 80% aller Waffen mit DS bzw. den DS aller Anti-Infanteriewaffen, sprich aller Nicht-Anti-Fahrzeugwaffen, ignorieren) praktisch immer eine Spezialistenarmee. Waffen mit einem DS von unter 3 sind (sofern sie nicht gerade über sehr hohe Stärke und sehr hohe Kadenz verfügen) gegen eine Space Marine Armee NIE gut. Der Space Marine KANN garnicht so aufstellen, dass diese Sache auskontert (Scouts sind einfach zu schlecht um als Ersatz zu dienen).
(Deswegen waren Sternkanonen auch so überproportional gut gegen Space Marines, bevor sie vom neuen Codex und den neuen Deckungsregeln generft wurden. Und gäbe es eine Armee die Standardwaffen mit BF4+DS3 zu akzeptablen Konditionen hätte wäre die gegen Space Marines (außer Termiwände) und Necrons abartig gut, gegen die meisten anderen Rassen aber überhaupt nicht, weil sich Modelle mit RW5+ über die paar Schüsse schlapplachen würden.)
Dazu kommt dann noch das Problem dass einige Einheiten in machen Bücher SO DERMASSEN über sind, dass sie alle anderen Einheiten deklassieren, Spezialisierung oder nicht. Die beiden extremsten Beispiele waren zum Zeitpunkt ihres Erscheinens Nidzilla und Masseorks. Nidzilla, weil die Carnifexe so lächerlich günstig waren (und man soviele aufstellen konnte), dass viele Armeen selbst mit optimierten Listen einfach nicht genug schwere Waffen zusammenbekamen und Masseorks, weil die Orksboyz so übertrieben günstig waren, dass mit den damals verfügbaren Mitteln viele Armeen nicht mal genügend Schuss aufbringen konnten um die statistisch von der Platte zu schießen.
Die Fraktionen bei 40k sind fast immer schon grundlegend Spezialistenarmeen deshalb gibt es auch Antilisten und die damit verbundene Problematik.
Weil viele Fraktionen eben einfach garnicht anders können.
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