Ich kenn Leute, die haben nur die Chance über die Runden zu kommen, weil sie den halben Monat Hünerbrühe mit Brotkrümel zum Beißen haben, oder sich eben Kippen und sonstigen Luxus abgewöhnt haben,...
Und ganz genau das erwarte ich auch ehrlich gesagt. Wobei es natürlich auch Institutionen wie die Tafel gibt...
Ich sehe es nicht ein, mehr an Steuern zu zahlen (Steuern, die von dem Geld kommen, dass ich im Schweiße meines Angesichts erwirtschafte), damit jemand jeden Tag ein gutes Essen hat und sich Kippen rauchen kann (oder sonstigen Luxus). Ich sehe es ein, Leuten das Existenzminimum zu sichern. Und Kindern das UND ihre Ausbildung.
Was du da mit der Fahrkarte ansprichst ist aber richtig: Warum gibts für die Leute kein (wie auch immer) eingeschränktes Gratisticket der Verkehrsbetriebe? Das wäre eine Leistung, die durchaus sinnvoll wäre, ohne jemanden groß etwas zu kosten oder ein Luxusgut darzustellen.
Was irgendwelche Gutscheine o.Ä. angeht - also eine Reduktion des Geldes, dafür aber alle paar Monate ein Gutschein für eine neue (oder gebrauchte) Hose, ein Hemd, etc, das wäre was sinnvolles. Es käme da an, wo es hin gehört. Wenn z.B. das Kind ein neues Bett braucht, aber (Fall A) Vati alles versäuft, oder (Fall B) am Monatsende vllt. mal 20 € übrig bleiben, wenn man sich sehr anstrengt, dann muss der Staat (und somit auch ich) dafür aufkommen, aber auch gleichzeitig sicher sein, dass besagtes Kind eben ein schönes Bettchen kriegt, und nicht Fall A lieber mal "guten" Korn statt Aldi-Korn trinkt oder Fall B plötzlich merkt, dass andere Investitionen noch dringender sind (z.B. ein Kühlschrank).
Ein wenig mehr Zweckgebunden, da wäre doch fast jeder bereit, auch überschaubare Zusatzsteuern zu zahlen. Aber ich möchte nicht eines Tages meinen Kindern erklären müssen, dass die 5€ Tankgeld, um zum Schwimmbad zu kommen (für das ich ja auch gearbeitet habe), grade wegrationalisiert werden mussten, um einem H4-Empfänger seinen Tabak oder Alkoholkonsum, sein Filetsteak oder seinen neuen Fernseher zu ermöglichen.
€:
Schließe ich daraus, dass du 20 bist?
Komm in 10 Jahren noch mal wieder und wiederhole deinen kompletten Post, wenn du weißt, was das Leben kostet (50 Euro Taschengeld ist nicht zu vergleichen mit 350 Euro, wenn man allein wohnt) und wie sich die persönlichen Ansprüche und auch die eigene Persönlichkeit mit steigendem Alter verändern. Ich kann mir mit 31 ehrlich gesagt nicht vorstellen, wie man sich mit über 40 fühlt, wenn man von 350 Euro leben muss.
Sehr richtig - ich bin 20. Aber ich glaube nicht, dass die Geldbezüge mit dem Alter was zu tun haben sollten. Wenn man mit 40 von 350 € im Monat leben muss, ist das zwar bedauerlich, aber irgendwo auch notwendig. Mit irgendwelchen persönlichen Ansprüchen sollte das nichts zu tun haben.
Wer 20 jahre arbeiten war, und dann mit 40 vor die Tür gesetzt wird, hat leider sehr viel Pech gehabt. Wirklich bedauerlich. Dass sich eine solche Person wohl sehr stark einschränken muss und kein besonders angenehmes Leben mehr führen wird, ist auch klar. Auch dies ist, wie gesagt, sehr bedauerlich.
Dennoch - möchtest du freiwillig mehr zahlen? Denn de facto kommt das Geld des Staates von uns, und wenn "uns" das Geld ausgeht (wegen geringerer Verdienste, Inflation, teurem Lebensunterhalt, notwendiger Vorsorge (Gesundheit, Alter) und so weiter), dann geht auch dem Staat das Geld aus. Daraus folgt, dass dieser Staat jenen, die von ihm, selbstverschuldet oder nicht, abhängig sind, aus seinen knappen Kassen nur noch das geben kann, was er gerade so erübrigen kann. Sollte es eines Tages der Gesellschaft wieder so gut gehen, dass der Staat auch mehr hat, dann sollen alle davon profitieren, auch die von ihm abhängigen, also auch jene, die dafür verantwortlich sind. Solange es aber nicht so ist, bzw. das Geld, was für sowas nötig ist, in anderen Sparten dringender benötigt wird (z.B. Bildung - evtl sogar, damit jemals ein solcher Zustand (wieder) erreicht werden kann), muss man als H4-Empfänger mit dem Geld, was man so kriegt, auskommen. Wie oben bereits beschrieben gibt es ja auch durchaus Möglichkeiten für den weniger betuchten Menschen, außerhalb der direkten Sozialhilfe sein Leben aufzuwerten.