Haben Arbeitslose das Recht auf Alkohol und Tabak?

Naja, ich finde, sie haben Recht. Es geht den Staat überhaupt nichts an, was mit dem Geld nach der korrekten Überlassung passiert. Ich finde es unmöglich, erwachsenen Menschen vorzuschreiben, wofür sie ihr Geld ausgeben. Vor allem, da die gefürchteten Sozialschmarotzer nur einen Bruchteil der Empfänger ausmachen. Der durchschnittliche Hartzer stockt auf, ist nicht vermittelbar oder bezieht ALGII nur temporär. Ich möchte übrigens anmerken, dass in D auch rund 60000 Akademiker ALGII beziehen. Da ich Geisteswissenschaftler bin, kann mir das durchaus auch für ne Weile nach dem Abschluss zustoßen. 😉

So meinte ich das auch eher nicht.
Es ging ja eher darum, das die Leute einfach weniger Geld bekommen, weil das der Zuschuss wegfällt, aber das haben die beiden wohl nicht so richtig verstanden.

Ich scher für meinen Teil hier nicht alle Hartz'ler über einen Kamm, Gott bewahre, es gibt ja welche, die mit ihrem Geld auskommen und sich nicht beschweren. Nur sind die, die nicht arbeiten wollen und sich dann noch beschweren, dass sie zu wenig Geld haben einfach zum kotzen ...
Ob das jetzt wirklich die meisten sind oder nicht - gute Frage, aber sie schreien immerhin am lautesten...

Ob das nun Stammtisch ist oder nicht ... *Schultern heb* :>
 
Ich scher für meinen Teil hier nicht alle Hartz'ler über einen Kamm, Gott bewahre,
Dann solltest Du dir angewöhnen, klarer zu formulieren. Der erste Post klang schon ganz schön ... geiferig.

Ob das jetzt wirklich die meisten sind oder nicht - gute Frage, aber sie schreien immerhin am lautesten...
Hmm. Dass die, die sich über irgendwas beschweren, das lauter tun, als diejenigen, die sich nicht beschweren, liegt irgendwie in der Natur der Sache. Trotzdem klingt das komischerweise bei Dir vorwurfsvoll.
 
Hmm. Dass die, die sich über irgendwas beschweren, das lauter tun, als diejenigen, die sich nicht beschweren, liegt irgendwie in der Natur der Sache. Trotzdem klingt das komischerweise bei Dir vorwurfsvoll.

Negative Stimmen hört man immer öfters als positive, das stimmt wohl.
Wenn die, die sich beschweren, das ungerechtfertigt tun, dann ist das durchaus ein Vorwurf 😉

€dith sagt:
Der erste Post sollte nicht so 'geiferig' klingen wie er wohl rüberkommen ist, sry hierfür :/
Ich bin generell kein Freund von Verallgemeinerungen.
 
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Zur Ausgangsfrage: Ich finde ja! Allerdings muss dies nicht als Alkohol/Tabak deklariert sein, vielmehr muss ein kleiner Posten Geld da sein, der es dem Menschen der auf Hartz IV angewiesen ist erlaubt auch am Gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Ob er von dem Geld ins Kino, Theater oder den Zoo geht, oder sich einen Sechserträger und Grillfleisch kauft und seine Freunde im Schrebergarten besucht, ist dabei egal, das wichtige ist, dass er sich nicht komplett vom gesellschaftlichen Leben abkapseln muss, sondern auch ab und an, an kostenpflichtigen Freizeitaktivitäten teilhaben kann, ohne sich immer bei seinen Freunden durch schnorren zu müssen, welche selbst genug Geld zur Verfügung haben. Dabei darf man auch keine Maßstäbe anlegen, wie "Rauchen ist ungesund", ich finde Go-Kart fahren auch scheisse und es ist reiner Luxus der unnütz unsere Umwelt mit Abgasen verschmutzt, aber über so etwas dürfen wir da nicht urteilen, das steht uns nicht zu.
 
Na so ists ja auch. 85€ im Monat gibts für die Extras, also Kultur Unterhaltung usw. Ob dam die 30€ für Nachrichtenübermittlung dazuzählen will, sei jetzt jedem selber überlassen.

Das wird auch allessamt nicht gebunden zugeteilt, sondern steht zur freien Verfügung. Gebunden sind nur die Zuwendungen für Miete, Krankenversicherung, Heizkosten, ein paar der Schulausgaben, die Pflegeversicherung.

Alle restliche Einteilung dient nur zur festlegung der richtigen Höhe; die Verwendung ist ja völlig frei.
 
Meinst das passt nicht besser in den Thread Politik in Deutschland? Der ist nämlich genau dafür da: Aktuelles aus der nationalen Politik zu diskutieren und besprechen.

Ich persönlich kann mich mit dem Thread überhaupt nicht anfreunden. Man hat nie eine Ahnung worum es gerade geht, wenn man mal rein schaut geht´s um ein Thema, dass einen nicht interessiert und bis man mitkriegt, dass das Thema gewechselt wurde, wurden schon wieder x Beiträge dazu geschrieben.

Jeder "Hartzer" ist ein schmarotzer und jeder Muslime integriert sich nicht und ist terrorist.......so kommt es mir immer vor wenn ich solche debatten höre, es stimmt zwar das einige den sozialstaat mißbrauchen aber hier werden alle mal wieder über einen kamm geschert.

Leider wird in solchen "ideologisch aufgeplusterten" Debatten selten über die Sache an sich diskutiert, sondern viel mehr über bestimmte Fälle, über die sich alle aufregen. Somit bestimmen die schwarzen Schafe die Diskussion und nicht der Regelfall.

Naja, ich finde, sie haben Recht. Es geht den Staat überhaupt nichts an, was mit dem Geld nach der korrekten Überlassung passiert. Ich finde es unmöglich, erwachsenen Menschen vorzuschreiben, wofür sie ihr Geld ausgeben.

Das sehe ich anders. Der Lebensunterhalt von Harz IV Empfängern, egal ob Sozialschmarotzer oder nicht, wird von der Allgemeinheit bezahlt. Also hat diese auch ein Anrecht darauf, zu erfahren, was mit dem Geld passiert. Wenn du 100 Euro für Pakistan spendest, möchtest du schließlich auch wissen, ob das Geld bei den Flutopfern ankommt, oder ob sich die Taliban davon neue Munition kaufen.
Es geht den Staat nichts an, wofür Otto-Normalbürger, der finanziell auf eigenen Füßen steht, sein Geld ausgibt. Aber wer Hilfe in Anspruch nimmt, ist auch Rechenschaft schuldig.
 
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Ich für meinen Teil finde, es sollte eine klar deklarierte Linie geben, für was welches Geld ausgegeben werden soll/darf. Gern auch auf Vorlage von Belegen, damit Gelder nicht "zweckentfremdet" werden.
Ich kenne Leute, die auf dem Amt für Kleider für die Kids "gebettelt" haben und dann damit was anderes mitfinanziert haben, während die Kids ein Satz Klamotten vom 2nd-hand-Laden bekommen haben. Das ist in meinen Augen eine Frechheit!
Jemand anderem die Kippen (bzw. das Geld) wegnehmen, weil er von jetzt auf nachher in die Arbeitslosigkeit fällt und mit Mitte/Ende 40 als schwer vermittelbar gilt und dementsprechend schwerer Arbeit findet, ist asozial! Ich kenne auch genug Leute, die ihr Leben lang geschafft haben und ab einem gewissen Alter zu teuer für den Betrieb waren und somit gegangen worden sind. Die möchten arbeiten, kommen aber nirgendwo unter, außer in Arbeitsmaßnahmen des Arbeitsamtes und die Leute werden dann noch mit einer Randgruppe über einen Kamm geschert? Das finde ich auch mehr als fragwürdig!

Ich denke es ist ein ganz schmaler Grat, auf dem man sich da bewegt, wenn man das Thema bewerten möchte. Man sollte dies aber in der Gesamtheit betrachten und nicht nur am Beispiel von ein paar Wenigen!

Und um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen- 5 EUR mehr pro Nase, ist immer noch zu viel zum Sterben und zu wenig zum Leben! Von daher hat diese Erhöhung ein gewisses Gschmäckle für mich, das an Scheinheiligkeit grenzt!
 
Aber wer Hilfe in Anspruch nimmt, ist auch Rechenschaft schuldig.
Sehe ich nicht so. So lange es nicht im gleichen Maße ein Angebot gibt, dass diese Leute unabhängig machen könnte (genug Jobs zB), ist es IMO die Pflicht der Gesellschaft, diese Menschen durchzuschleifen, ohne ihnen Vorschriften zu machen wie einem Kleinkind. Das ergibt sich für mich persönlich schon aus der viel bemühten Würde des Menschen.

Wenn du 100 Euro für Pakistan spendest, möchtest du schließlich auch wissen, ob das Geld bei den Flutopfern ankommt, oder ob sich die Taliban davon neue Munition kaufen.
Klar. Und weil der Reibungsverlust so groß ist und mir die andere Seite der Welt weniger am Herzen liegt als die eigene Bevölkerung, spende ich auch nicht ins Ausland. Da lasse ich lieber den Hunderter fürs Oderhochwasser springen, wenn ich's mir leisten kann.

Ich für meinen Teil finde, es sollte eine klar deklarierte Linie geben, für was welches Geld ausgegeben werden soll/darf. Gern auch auf Vorlage von Belegen, damit Gelder nicht "zweckentfremdet" werden.
Ich finde das unsinnig. Wenn ich - mal als Beispiel - jeden Monat zweckgebunden 3 Euro für Buntstifte für mein Schulkind ausgeben soll und diese 3 Euro für nichts anderes ausgegeben werden können, sitze ich am Ende des Jahres entweder in einem Haufen Buntstifte oder muss das Geld verfallen lassen (bloß dem Staat keine Ideen geben 😉). Irgendwann stellt dann einer fest, dass zu viele Buntstifteuros nicht ausgegeben werden, die werden dann gekürzt.
Manche dieser Anteile machen auch keinen Sinn, weil die eben auf die Bevölkerung umgerechnet werden und nicht für den Einzelbedarf geeignet sind.

Was will man zB mit 20 Euro Busgeld fix?

In der Stadt: 10x 4 Stationen und zurück fahren, denn für ne Monatskarte reicht das nicht. Wenn ich mit dem Rad fahre, verfällt das Geld. Hm.

Auf dem Land: 1x mit dem Bus in die 15km entfernte Stadt (im Dorf gibt's vermutlich außer dem Bäcker keinen Laden mehr), dann sind die 20 Mücken weg.

Das führt nur zu komischen planwirtschaftsähnlichen Verhältnissen, die dann in so was gipfeln wie dem fröhlichen Diesel- und Munitionsverbraten zum Jahresende bei der Bundeswehr, damit nächstes Jahr nicht das Budget gekürzt wird, wodurch man nicht mehr auf die Anforderungen des nächsten Jahres reagieren kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du 100 Euro für Pakistan spendest, möchtest du schließlich auch wissen, ob das Geld bei den Flutopfern ankommt, oder ob sich die Taliban davon neue Munition kaufen.
Die Spenden an Katastrophenopfer sind eben das: eine freiwillige Spende. Arbeitslosengeld ist allerdings direkt aus der deutschen Verfassung und damit aus den Menschenrechten abgeleitet. Es ist ein Recht, auf das sich jeder berufen kann, keine Almosen.
Kann man ja gerne diskutieren, ob das so sinnig ist, aber man würde damit dann mindestens 60 Jahre Sozialgesetzgebung in Deutschland und Europa in Frage stellen.
 
@ Bloodknight

Du grenzt das zu fein ein. Wenn man das allgemeiner hält, dann gibts dieses Problem mit überschüssigen Euros nicht. Ein allgemeines Budget für Kinder (Klamotten, Bespaßung, etc.) muss für dieses ausgegeben werden und nicht für das Budget Genussmittel (ist jetzt ein allgemeines Beispiel).
Anders ist das auch mal Anreiz für die Beamten (mittlerweile Jobvermittler) ihren Hirnschmalz anzustrengen und eben diese Gelder auf vor Ort gültige Gegebenheiten anzugleichen. Was bringen einem 50 EUR Winterbrand, wenn er einen Ölofen betreiben muss, für den man über den Winter allerdings 80 EUR braucht?
Genausowenig machen dann aber 200 EUR für Schulbücher Sinn, wenn nur 150 EUR benötigt werden.
Um sowas auszurechnen sind diese Futzies teilweise mitverantwortlich, oder sollten es mMn sein und wenn dies richtig gemacht werden würde, könnte man zum einen Geld sparen und würde gleichzeitig seine auf Hartz-IV Angewiesenen mit unterstützen, weil die nicht in Schwulitäten kommen und zum 20. schon rechnen müssen, wie sie den Rest vom Monat überleben sollen! Andersrum macht es aber keinen Sinn das ganze bundesweit zu veranschlagen, weil Preise generell ein ganz feines Gefälle haben können und es schon sein kann, dass was im Norden aktuell ist im Süden völliger Humbuk ist!
 
Ich wundere mich nur, wie hier einige meinen, es wäre den Menschenrechten bzw. der Würde des Menschen abträglich, Rechenschaft über seine Geldmittel und deren Verwendung abzulegen, sowie in den erhaltenen Leistungen in Teilbereichen das Geld gekürzt zu bekommen, oder, einfach formuliert:

Wer nicht saufen und rauchen darf, ist arm dran, schlimmer als die Schweine in Guantanamo und kann rein gar nicht am gesellschaftlichem Leben teilhaben.

Was eine verquere logik. Ich habs 16 Jahre lang ohne rauchen und Alkohol geschafft, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben, ich schaffe es bis jetzt 4 Jahre, ohne zu rauchen und mehr als 1-2 Bier im Monat am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.

Ich hatte auch nicht immer die freie Verfügung über mein Taschengeld, war ich deshalb in meiner Menschenwürde verletzt (gibt da doch so tolle Gesetze mit Ausgaben von U-18jg.)?

Woraus leitet man also das Recht ab, nur, weil man aus welchen Gründen auch immer nicht mehr Geld haben kann als H4, man zwingend von der Gesellschaft geholfen bekommen muss, und das nicht nur alles grundlegende abdecken muss (soweit ok), sondern auch Späße, die absolut nicht notwendig sind und die sich einige der erwähnten Gesellschaft aufgrund ihres geringen Lohnes nicht leisten können?

Wir leben in einem Sozialstaat - heißt: man hilft jenen in dem Staat, denen es nicht so gut geht. Helfen. Nicht wie die Mäuse im Speck leben lassen (und jetzt kommt mir nicht mir "ach, den armen H4-Empfängern geht es so schlecht - die überleben fast nicht!" - das ist Quatsch. Schaut euch auf der Welt um - da gehts Menschen schlecht. Schaut in die Vergangenheit - da ging es Leuten schlecht! Es ist kein Todesurteil, ein paar mal in der Woche nur Spaghetti und Suppen essen zu können. Und erst recht nicht, keine Suchtmittel mehr konsumieren zu können).
 
Um sowas auszurechnen sind diese Futzies teilweise mitverantwortlich, oder sollten es mMn sein und wenn dies richtig gemacht werden würde, könnte man zum einen Geld sparen und würde gleichzeitig seine auf Hartz-IV Angewiesenen mit unterstützen,
Kostet auch Geld, das besser angelegt werden koennte.
weil die nicht in Schwulitäten kommen und zum 20. schon rechnen müssen, wie sie den Rest vom Monat überleben sollen!
Jetzt sollen noch die Sozialamtsleute den ALG2ern vorrechnen, wann sie bei Aldi die Milch am billigsten bekommen?! ALG2 ist ausreichend zum Leben und mehr als zum Ueberleben benoetigt wird. Wo sind denn da die Relationen, wenn einer auf Niedriglohn knechtet und dann sein Nachbar den ganzen Tag herumhaengt?
 
@ Bloodknight

Du grenzt das zu fein ein. Wenn man das allgemeiner hält, dann gibts dieses Problem mit überschüssigen Euros nicht. Ein allgemeines Budget für Kinder (Klamotten, Bespaßung, etc.) muss für dieses ausgegeben werden und nicht für das Budget Genussmittel (ist jetzt ein allgemeines Beispiel).
Das ändert aber das Problem nicht.

Nehmen wir an, ich habe diesen Regelsatz für Klamotten:

Bekleidung und Schuhe: 34,26 Euro

• Bekleidung: 25,82 Euro

• Reinigung, Waschen, Reparatur, Miete von Bekleidung: 1,70 Euro

• Schuhe: 6,09 Euro

• Schuhreparatur: 0,64 Euro

Selbst wenn ich den nicht aufschlüssle - jeden Monat, in dem ich keine Klamotten kaufe, verliere ich 34,26 Euro, während ich an anderer Stelle zu wenig habe:


Wohnen, Energie, Wohnungsinstandhaltung: 25,93 Euro

• Strom: 20,74 Euro

• Reparaturen: 3,50 Euro

• Instandhaltung der Wohnung (Renovierung): 1,69 Euro


20 Euro Strom und Gas? Kann mir nicht vorstellen, dass das reicht. Ich habe bei mir nur Energiesparbirnen, koche so gut wie nie zuhause (dank Mensa), habe Warmwasser nicht via Strom und einen Fernseher oder eine Stereoanlage besitze ich nicht. Außerdem bin ich im Schnitt 3 Tage die Woche überhaupt nicht da.
Mein Computer läuft zwar viel, ist aber ne alte Gurke mit 200 Watt-Netzteil, der kann nicht viel brauchen. Mein Stromverbrauch liegt bei unter 900kWh im Jahr (1500 ist normal für nen Singlehaushalt) und ich zahle schon rund 25 Euro Abschlag.


Wo sind denn da die Relationen, wenn einer auf Niedriglohn knechtet und dann sein Nachbar den ganzen Tag herumhaengt?
Ich kann dir sagen, wo die Relation ist: den Niedriglohnsektor sollte man mal aufräumen, das ist der große Beschiss. In Belgien liegt der Mindestlohn bei 1300 Euro.

Und natürlich die Leute, die für jeden Betrag arbeiten gehen. Ich habe vor kurzem bei der Spiegel-Studentenumfrage mitgemacht und beim Ergebnis gesehen, was sich die Leute (in meinem Fall Anglisten) für Einstiegsgehälter vorstellen:

Da war ein ziemlich guter Teil mit einem Bruttogehalt von 1400 Euro und weniger drin. Als fertige Akademiker. Die sollte man mit der Schaufel erschlagen, bevor sie den anderen so die Löhne kaputtmachen. :angry:

(Aber was will man auch verlangen... Anderes Beispiel: Der Staat macht ja auch Integrationskurse verpflichtend und stellt die Lehrer dafür nicht an, sondern lässt die als Honorarkraft arbeiten:
http://www.br-online.de/bayerisches...vers-topthema-integration-ID1285599826178.xml)

Es gibt einen Grund, warum die DAF (mein Nebenfach) -Dozenten uns Studenten dringend davon abraten, in dem Beruf zu arbeiten: die DAF-Lehrer, die ich kenne, die solche Kurse geben, sind nahezu alle weiblich und entweder verheiratet oder wohnen in ner WG, weil sie sich keine eigene Wohnung leisten können. Da sind 900€ Netto keine Seltenheit:
http://www.aktionbutterbrot.de/seite/honorare.html
http://www.aktionbutterbrot.de/seite/wasbleibt.html

).
 
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Bekleidung und Schuhe: 34,26 Euro
Mmmhhh. ich habe mir eine neue Buex, ne neue Unterhose, zwei T-Shirts gekauft und einen Hoodie in den letzten 20 Monaten. Die Hose hat 15 GBP gekostet und meine anderen Shirts sind auch schon aelter (gut, wenn drauf steht, wann der Games Day gewesen ist:lol🙂.
Wie oft braucht man neue Klamotten als normaler Mensch?

• Reinigung, Waschen, Reparatur, Miete von Bekleidung: 1,70 Euro
2 grosse Flaschen Sauberkeit aus dem "Poundland", zusammen 1 GBP, halten seit 2009!

• Schuhe: 6,09 Euro

• Schuhreparatur: 0,64 Euro
Gutes Schuhwerk ist teuer. Meine Panamajacks halten seit drei Jahren. Daher repariere ich lieber meine Schuhe (Mist, es regnet, ich spuere die Loecher) fuer ~37 Euro. Alternativ waeren einfach neue Schuhe fuer nen 20er.



Strom: 20,74 Euro
Habe ich in Kiel aehnlich gezahlt, evtl nen 5er mehr, dafuer "durfte" ich wegen guter Isolierung 250 Euro/Jahr zurueckbezahlen.
• Reparaturen: 3,50 Euro

• Instandhaltung der Wohnung (Renovierung): 1,69 Euro
Viel Farbe gibt es nicht dafuer, aber man kann es sich zusammensparen.

Ich kann dir sagen, wo die Relation ist: den Niedriglohnsektor sollte man mal aufräumen, das ist der große Beschiss. In Belgien liegt der Mindestlohn bei 1300 Euro.

Und natürlich die Leute, die für jeden Betrag arbeiten gehen. Ich habe vor kurzem bei der Spiegel-Studentenumfrage mitgemacht und beim Ergebnis gesehen, was sich die Leute (in meinem Fall Anglisten) für Einstiegsgehälter vorstellen:

Da war ein ziemlich guter Teil mit einem Bruttogehalt von 1400 Euro und weniger drin. Als fertige Akademiker. Die sollte man mit der Schaufel erschlagen, bevor sie den anderen so die Löhne kaputtmachen
Ja? Was machen, wenn man gerne im "gelernten" Sektor anfangen moechte, bzw. anstandsgemaess nicht von ALG2 leben moechte? Das sind eben die Saetze, die man dann bekommt! Friss Vogel oder stirb. Ich bin 2008 auch fuer einen niedrigeren Satz mit 12h-Tag etc. als Fachkraft so entlohnt worden. Mit ALG2 haette ich mich meinen Figuren widmen koennen, haette keinen Stress gehabt, mich aber moralisch schlecht gefuehlt.

Lustig (oder traurig): Einer meiner Profs arbeitet im Semester als Prof an der Uni und wird dann mit Semesterende nach Hause geschickt, unbezahlt natuerlich.
 
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Sagt mal, was habt ihr für Vorstellungen wie das Gros der Hartz-IV-ler lebt? Wenn ich hier so ne gequirlte Sch.... wie "Made im Speck" lese, rollt es mir die Fußnägel auf!
Ich kenn Leute, die haben nur die Chance über die Runden zu kommen, weil sie den halben Monat Hünerbrühe mit Brotkrümel zum Beißen haben, oder sich eben Kippen und sonstigen Luxus abgewöhnt haben, oder sie drehen notgedrungen irgendeinen illegalen Scheiß (Schwarzarbeit, z.Bsp.). Es wurde doch das Beispiel Fahrkarte angeführt- was kostet denn so ein sch... Monatstiket? Da sind mal 10-15% vom Monatsbudget weg und irgendwie brauch man ja nen fahrbaren Untersatz. In einer kleinen Stadt lass ich mir ja ein Fahrrad noch gefallen, aber spätestens wenn ich 1 Stunde radfahren muss, damit ich ins Jobcenter komme oder völlig verschwitzt zum nächsten Vorstellungsgespräch, hörts bei mir einfach auf! Ist mal einer von euch ne Stunde im Winter Rad gefahren bei Glatteis?

Jetzt sollen noch die Sozialamtsleute den ALG2ern vorrechnen, wann sie bei Aldi die Milch am billigsten bekommen?! ALG2 ist ausreichend zum Leben und mehr als zum Ueberleben benoetigt wird. Wo sind denn da die Relationen, wenn einer auf Niedriglohn knechtet und dann sein Nachbar den ganzen Tag herumhaengt?

Nein, die Typen sollen einfach vernünftige Rechnungen anstellen, wenn sie schon Kohle ausbezahlen, die fern jeder Grundlage ist. Oder ganz einfach Gutscheine verteilen, oder in meinem "Beispiel Heizöl" eine Firma beauftragen, die den Heizöltank voll macht auf eigene Kosten. Dann hört der Mist auf! Da gibts Berechnungstabellen die aus Berlin oder sonstwo in Deutschland kommen, die doch 100 KM weiter schon garnicht mehr aktuell sind und das ist das was ich anprangere. Nicht dass die ALG2ler/H4ler nicht mehr rechnen sollen!

Und zum Thema Niedriglohn- das ist wieder so ein anderes Thema, wo ich sofort Khorne diverse Schädel opfern könnte!
Es ist nicht das Problem der ALG2ler/H4ler, dass die Niedriglohnverdiener, so wenig bekommen, sondern einfach die Unfähigkeit der Politik einen vernünftigen Mindestlohn festzulegen.
Andersrum haben wir eine freie Marktwirtschaft, wo jeder die Möglichkeit der freien Arbeitsplatzwahl hat und die Möglichkeit mit seinem Chef die Arbeitskonditionen auszuhandeln.
Das Problem des Mindestlohnes ist allerdings, dass je höher der Bruttolohn ist, gleichzeitig die Lohnnebenkosten signifikant steigen. Und das ist unser Hauptproblem. Ich will die Arbeitgeber nicht in Schutz nehmen, aber teilweise geht es nicht anders, oder es fallen eben Jobs weg.

Schlimmer finde ich das Beispiel einer bekannten Drogeriekette, die überwiegend staatlich subventionierte Arbeitskräfte einstellt, seine Sklaven teilweise dazu zwingt den Wohnort zu wechseln, damit man andernorts eine neue Filiale aufmachen kann, Filialschließungen um altgediente Mitarbeiter freizusetzen um sie gg. staatlich subventionierte Arbeiter zu ersetzen und selbst schwimmt man in Unmengen von Geld! Hier gehört mal ein deutscher Marsch auf die Bastille her!
 
. Es wurde doch das Beispiel Fahrkarte angeführt- was kostet denn so ein sch... Monatstiket? Da sind mal 10-15% vom Monatsbudget weg und irgendwie brauch man ja nen fahrbaren Untersatz. In einer kleinen Stadt lass ich mir ja ein Fahrrad noch gefallen, aber spätestens wenn ich 1 Stunde radfahren muss, damit ich ins Jobcenter komme oder völlig verschwitzt zum nächsten Vorstellungsgespräch, hörts bei mir einfach auf! Ist mal einer von euch ne Stunde im Winter Rad gefahren bei Glatteis?

Ne Stunde Rad ist doch nichts und radfahren ist geil - ich steig demnächst sogar wieder vom Auto aufs Rad um. Nicht weil ich es muss, sondern weil ichs will.
Wenn man gemütlich fährt ist man danach nicht mal geschwitzt.
Radfahren im Winter ist cool - ebenso wie joggen 😉
Das aber so ein Beispiel, das gut zu "Prioritäten setzen" passt ...
 
Was eine verquere logik. Ich habs 16 Jahre lang ohne rauchen und Alkohol geschafft, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben, ich schaffe es bis jetzt 4 Jahre, ohne zu rauchen und mehr als 1-2 Bier im Monat am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.
Schließe ich daraus, dass du 20 bist?
Komm in 10 Jahren noch mal wieder und wiederhole deinen kompletten Post, wenn du weißt, was das Leben kostet (50 Euro Taschengeld ist nicht zu vergleichen mit 350 Euro, wenn man allein wohnt) und wie sich die persönlichen Ansprüche und auch die eigene Persönlichkeit mit steigendem Alter verändern. Ich kann mir mit 31 ehrlich gesagt nicht vorstellen, wie man sich mit über 40 fühlt, wenn man von 350 Euro leben muss.

Vor 10 Jahren hätte ich auch noch so was verzapft, da wohnte ich noch daheim und dachte noch, ich könnte Berufssoldat und Offizier werden. Dann hatte ich nen Unfall (deshalb kann ich auch nicht Rad fahren, da fliegt mir nach 5 Umdrehungen das Knie weg) und war nicht mehr tauglich. Ganze Lebensplanung im Arsch...😉
 
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Ich kenn Leute, die haben nur die Chance über die Runden zu kommen, weil sie den halben Monat Hünerbrühe mit Brotkrümel zum Beißen haben, oder sich eben Kippen und sonstigen Luxus abgewöhnt haben,...

Und ganz genau das erwarte ich auch ehrlich gesagt. Wobei es natürlich auch Institutionen wie die Tafel gibt...
Ich sehe es nicht ein, mehr an Steuern zu zahlen (Steuern, die von dem Geld kommen, dass ich im Schweiße meines Angesichts erwirtschafte), damit jemand jeden Tag ein gutes Essen hat und sich Kippen rauchen kann (oder sonstigen Luxus). Ich sehe es ein, Leuten das Existenzminimum zu sichern. Und Kindern das UND ihre Ausbildung.
Was du da mit der Fahrkarte ansprichst ist aber richtig: Warum gibts für die Leute kein (wie auch immer) eingeschränktes Gratisticket der Verkehrsbetriebe? Das wäre eine Leistung, die durchaus sinnvoll wäre, ohne jemanden groß etwas zu kosten oder ein Luxusgut darzustellen.

Was irgendwelche Gutscheine o.Ä. angeht - also eine Reduktion des Geldes, dafür aber alle paar Monate ein Gutschein für eine neue (oder gebrauchte) Hose, ein Hemd, etc, das wäre was sinnvolles. Es käme da an, wo es hin gehört. Wenn z.B. das Kind ein neues Bett braucht, aber (Fall A) Vati alles versäuft, oder (Fall B) am Monatsende vllt. mal 20 € übrig bleiben, wenn man sich sehr anstrengt, dann muss der Staat (und somit auch ich) dafür aufkommen, aber auch gleichzeitig sicher sein, dass besagtes Kind eben ein schönes Bettchen kriegt, und nicht Fall A lieber mal "guten" Korn statt Aldi-Korn trinkt oder Fall B plötzlich merkt, dass andere Investitionen noch dringender sind (z.B. ein Kühlschrank).


Ein wenig mehr Zweckgebunden, da wäre doch fast jeder bereit, auch überschaubare Zusatzsteuern zu zahlen. Aber ich möchte nicht eines Tages meinen Kindern erklären müssen, dass die 5€ Tankgeld, um zum Schwimmbad zu kommen (für das ich ja auch gearbeitet habe), grade wegrationalisiert werden mussten, um einem H4-Empfänger seinen Tabak oder Alkoholkonsum, sein Filetsteak oder seinen neuen Fernseher zu ermöglichen.

€:
Schließe ich daraus, dass du 20 bist?
Komm in 10 Jahren noch mal wieder und wiederhole deinen kompletten Post, wenn du weißt, was das Leben kostet (50 Euro Taschengeld ist nicht zu vergleichen mit 350 Euro, wenn man allein wohnt) und wie sich die persönlichen Ansprüche und auch die eigene Persönlichkeit mit steigendem Alter verändern. Ich kann mir mit 31 ehrlich gesagt nicht vorstellen, wie man sich mit über 40 fühlt, wenn man von 350 Euro leben muss.

Sehr richtig - ich bin 20. Aber ich glaube nicht, dass die Geldbezüge mit dem Alter was zu tun haben sollten. Wenn man mit 40 von 350 € im Monat leben muss, ist das zwar bedauerlich, aber irgendwo auch notwendig. Mit irgendwelchen persönlichen Ansprüchen sollte das nichts zu tun haben.
Wer 20 jahre arbeiten war, und dann mit 40 vor die Tür gesetzt wird, hat leider sehr viel Pech gehabt. Wirklich bedauerlich. Dass sich eine solche Person wohl sehr stark einschränken muss und kein besonders angenehmes Leben mehr führen wird, ist auch klar. Auch dies ist, wie gesagt, sehr bedauerlich.

Dennoch - möchtest du freiwillig mehr zahlen? Denn de facto kommt das Geld des Staates von uns, und wenn "uns" das Geld ausgeht (wegen geringerer Verdienste, Inflation, teurem Lebensunterhalt, notwendiger Vorsorge (Gesundheit, Alter) und so weiter), dann geht auch dem Staat das Geld aus. Daraus folgt, dass dieser Staat jenen, die von ihm, selbstverschuldet oder nicht, abhängig sind, aus seinen knappen Kassen nur noch das geben kann, was er gerade so erübrigen kann. Sollte es eines Tages der Gesellschaft wieder so gut gehen, dass der Staat auch mehr hat, dann sollen alle davon profitieren, auch die von ihm abhängigen, also auch jene, die dafür verantwortlich sind. Solange es aber nicht so ist, bzw. das Geld, was für sowas nötig ist, in anderen Sparten dringender benötigt wird (z.B. Bildung - evtl sogar, damit jemals ein solcher Zustand (wieder) erreicht werden kann), muss man als H4-Empfänger mit dem Geld, was man so kriegt, auskommen. Wie oben bereits beschrieben gibt es ja auch durchaus Möglichkeiten für den weniger betuchten Menschen, außerhalb der direkten Sozialhilfe sein Leben aufzuwerten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sagt mal, was habt ihr für Vorstellungen wie das Gros der Hartz-IV-ler lebt? Wenn ich hier so ne gequirlte Sch.... wie "Made im Speck" lese, rollt es mir die Fußnägel auf!
Ich kenn Leute, die haben nur die Chance über die Runden zu kommen, weil sie den halben Monat Hünerbrühe mit Brotkrümel zum Beißen haben, oder sich eben Kippen und sonstigen Luxus abgewöhnt haben, oder sie drehen notgedrungen irgendeinen illegalen Scheiß (Schwarzarbeit, z.Bsp.). Es wurde doch das Beispiel Fahrkarte angeführt- was kostet denn so ein sch... Monatstiket? Da sind mal 10-15% vom Monatsbudget weg und irgendwie brauch man ja nen fahrbaren Untersatz. In einer kleinen Stadt lass ich mir ja ein Fahrrad noch gefallen, aber spätestens wenn ich 1 Stunde radfahren muss, damit ich ins Jobcenter komme oder völlig verschwitzt zum nächsten Vorstellungsgespräch, hörts bei mir einfach auf! Ist mal einer von euch ne Stunde im Winter Rad gefahren bei Glatteis?
Ich "durfte" mit Ausnahmen vier Jahre lang so leben, und daher mag ich zu beurteilen, was man mit 348 Euro so anstellen kann und was nicht. Radfahren ist preiswert und gesund, meine gelegentlichen Arbeitsstellen waren auch gerne mal 12 km entfernt und das auch bei Eis und Schnee. Dann steht man eben frueher auf bzw. plant den Tag so, dass man optimal ankommt. Und die Damen aus dem Jobcenter kennen ja auch die Sorgen ihrer Kundschaft, die sind Einiges gewohnt. Und bitte: Wieviele Vorstellungsgespraeche vermittelt denn das Sozialamt einem? Bei mir war es gerade mal EIN Einzelnes in 4 Jahren! Und wenn man mal eines hat, kann das "bequeme und geruchsfreie" Hinkommen auch arrangiert werden. Also gaaaanz locker bleiben auf diesem Parkett.

Hier gehört mal ein deutscher Marsch auf die Bastille her!
Aber das ist doch Gang und Gebe. Gibt es sogar bei GW. Und warum boomen die Discounter so? Weil fast jeder lieber zum Aldi, Lidl, Penny oder Geizistgeil geht.