Haben Arbeitslose das Recht auf Alkohol und Tabak?

Ich sehe es nicht ein, mehr an Steuern zu zahlen
http://www.bmas.de/portal/15532/haushaltsplan__einzelplan__11.html

ALGII ist grad mal grob 1/7 des Sozialhaushalts, und da sind auch die Aufstocker mit drin.

Deine Steuern dürften also nicht so massiv da drin hängen.

Davon abgesehen bezahle ich lieber mit meinen Steuern jemandem ein Steak als Entwicklungshilfe, die woanders die Märkte ruiniert und Despoten reich macht 😉.

grade wegrationalisiert werden mussten, um einem H4-Empfänger seinen Tabak oder Alkoholkonsum, sein Filetsteak oder seinen neuen Fernseher zu ermöglichen
Du bist auf die Zahlenspielerei reingefallen. Genau um dich zu beruhigen, ist der Tabaksatz von grandiosen 5 Euro bisschenwas (sprich eine Schachtel oder 1 Zigarette alle 36 Stunden, lol) jetzt auf Mineralwasser umgelegt worden. Damit du und andere, die so denken, sich besser fühlen und moralinsauer lächeln dürfen. An den Zahlen ändert das nichts.

Und ein Filetsteak leistet sich wohl kaum jemand unter Hartz IV, Rinderfilet kostet mal schlappe 40 Euro pro Kilo, sprich, ein gutes 400g Steak kostet 16 Euro oder grob 5% des Regelsatzes.



Edit:

Sehr richtig - ich bin 20. Aber ich glaube nicht, dass die Geldbezüge mit dem Alter was zu tun haben sollten.
Hat auch keiner gesagt. Ich meinte, dass man mit 40 eine völlig andere Person ist als mit 20. Und man lebt da eben nicht mehr so wie mit 20 und sollte es auch nicht. Dafür sind wir eine Industrienation und haben einen Sozialstaat und leben nicht im Dreck wie 2/3 der Welt (Verzeihung).

Dennoch - möchtest du freiwillig mehr zahlen?
Natürlich nicht, wer will das schon. Ist aber nicht so, dass wir nicht noch genug Einsparpotential woanders hätten. In Stuttgart könnte man gerade 11 Milliarden sparen 😉.

Daraus folgt, dass dieser Staat jenen, die von ihm, selbstverschuldet oder nicht, abhängig sind, aus seinen knappen Kassen nur noch das geben kann, was er gerade so erübrigen kann. Sollte es eines Tages der Gesellschaft wieder so gut gehen, dass der Staat auch mehr hat, dann sollen alle davon profitieren, auch die von ihm abhängigen, also auch jene, die dafür verantwortlich sind.
Logisch. Deshalb gehe ich auch davon aus, dass ich meine Rente selber bezahlen muss, weil uns das Rentensystem bald um die Ohren fliegt. Das ändert für mich aber nichts daran, dass ich denke, dass die Grundsicherung verdammt noch mal stehen muss, denn die wird unter Umständen auch die Leute treffen, die 30 Jahre lang Beiträge bezahlt haben und dann ne lange Nase gedreht bekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun, mir wäre es auch lieber, würde das Geld im Lande bleiben - aber leider ist der Einfluss in Deutschland auf die Regierung ja sehr gering (Demokratur und so...). Dennoch bin "ich" der Staat, und somit ist es auch immerhin 1/7 des Geldes, das von mit für den Sozialhaushalt gezahlt wird, dass evtl. verschleudert wird.

Wie viel die Regierung zum Tabak zugegeben hat, ist auch völlig unerheblich - eine Zigarette alle 36 Monate wäre meines Erachtens noch zu viel...
Ob der Satz beim Mineralwasser nun erhöht wurde, um dem gutgläubigen Bürger ein wenig die Augen zu wischen oder deshalb, weil die Statistik sagt, dass dies nötig ist, kann ich nicht sagen - mit Sicherheit wissen kann es glaube ich hier keiner.

Und zum Filet: hast du ne Ahnung...letztens hatte ich so eine Type ala Herbert Schwackowiak vor mir an der Kasse, rate mal, wie kostengünstig die im Kaufland eingekauft hatten, und während dessen lang und breit über H4 gezetert hat.

Und das bei erstaunlich vielen Leuten mit H4 durchaus eine Playstation (und ein guter Fernseher, und eine eigene (nicht etwa mit anderen geteilte) Satellitenschüssel...) angeschafft werden konnte ist glaube ich auch keine große Neuigkeit.
 
Wie viel die Regierung zum Tabak zugegeben hat, ist auch völlig unerheblich - eine Zigarette alle 36 Monate wäre meines Erachtens noch zu viel...
Ja, ich weiß. Die Gesundheit. 🙄

Wenn man damit anfängt, müssten die Krankenkassen auch mal anfangen, bei Sportverletzungen nicht mehr zu zahlen. Die Beiträge bezahlen wir nämlich auch und ich sehe nicht ein, irgendeinem Blödmann den 4. Bänderriss in 2 Jahren zu bezahlen, weil er unbedingt Fußball spielen muss statt nen vernünftigen Sport zu betreiben, bei dem man nicht dauernd auf Krücken läuft. Das geht mich aber nichts an, weil die KKs auch ein Solidarsystem sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und zum Filet: hast du ne Ahnung...letztens hatte ich so eine Type ala Herbert Schwackowiak vor mir an der Kasse, rate mal, wie kostengünstig die im Kaufland eingekauft hatten, und während dessen lang und breit über H4 gezetert hat.

Und das bei erstaunlich vielen Leuten mit H4 durchaus eine Playstation (und ein guter Fernseher, und eine eigene (nicht etwa mit anderen geteilte) Satellitenschüssel...) angeschafft werden konnte ist glaube ich auch keine große Neuigkeit.
Und daraus dann gleich zu schließen, dass sie sich dies mit Hartz IV finanziert haben ist etwas einfach. Du siehst kurz mal Menschen und urteilst über sie, vielleicht sind sie in diese Notlage erst nach dem Verlust ihrer Arbeit gekommen und haben sich den Luxus wie eine PS vorher selbst erarbeitet? Und vielleicht haben sie ihr Kaufverhalten auch zu besseren Zeiten geprägt, ist ja nicht so, dass es nicht sinnvoll ist sich dann den neuen Lebensverhältnissen anzupassen, aber nicht jeder ist so ein perfekter Mensch und kann das sofort umsetzen. Genau hier sehe ich auch einen Widerspruch bei denen, die über die "Hartz IV Assis" meckern. Auf der einen Seite halten sie sie für dumme Schmarotzer und auf der anderen Seite erwarten sie, dass diese Leute perfekt das Leben meistern, was sich ja widerspricht. Entweder sind das Menschen mit Schwächen, wie sie jeder von uns hat, dann muss man sich nicht wundern, dass diese Menschen auch Raucher sein können oder Schwierigkeiten damit haben ihre Lebensverhältnisse an Hartz IV anzupassen oder sie sind perfekt Individuen die sich jeder Widrigkeit anpassen können, dann müsste man ihnen unterstellen dass sie sich aus böser Absicht nicht an die Lebensverhältnisse unter H4 anpassen. Ich sehe das aber so, dass wir in unserem Land den Anspruch haben müssen, dass auch die Schwächsten der Gesellschaft einen gewissen Luxus haben dürfen. Man darf nicht damit argumentieren, dass irgendwo auf der Welt die Menschen in schlechteren Verhältnissen leben. Jeder bei uns hat einen gewissen Luxus verdient, egal ob Kinobesuch oder ein Glas Rotwein. Dafür muss im Zweifelsfall auch der Steuerzahler auf einen größeren Anteil seines eigenen Luxus verzichten. Er bekommt dies ja auch dann selbst, wenn er mal in eine Notsituation geraten sollte und ist demnach selbst nicht gezwungen von heute auf Morgen auf jeglichen Luxus zu verzichten.
 
Und daraus dann gleich zu schließen, dass sie sich dies mit Hartz IV finanziert haben ist etwas einfach. Du siehst kurz mal Menschen und urteilst über sie, vielleicht sind sie in diese Notlage erst nach dem Verlust ihrer Arbeit gekommen und haben sich den Luxus wie eine PS vorher selbst erarbeitet?

Und vielleicht, aber nur vielleicht, idealisierst du diese Leute auch einfach etwas und magst nicht akzeptieren, dass es durchaus Leute gibt, die gut mit H4 leben können (oder am Ende Haushaltslöcher haben). Es gibt nicht nur Schwarz (H4-Assis und Schmarozer) oder weiß (arme, völlig ungerechtfertigt in Not gekommene H4-Empfänger), sondern auch viele Grautöne dazwischen! Ich bin für meinen Teil sicher, dass es eben jene "weißen" gibt, aber auch sehr, sehr viele schwarze (oder dahin tendierende), weil so wenige Arbeitsstellen scheint es, wenn man über seinen Schatten springen mag, auch nicht zu geben...

Und vielleicht haben sie ihr Kaufverhalten auch zu besseren Zeiten geprägt, ist ja nicht so, dass es nicht sinnvoll ist sich dann den neuen Lebensverhältnissen anzupassen, aber nicht jeder ist so ein perfekter Mensch und kann das sofort umsetzen. Genau hier sehe ich auch einen Widerspruch bei denen, die über die "Hartz IV Assis" meckern. Auf der einen Seite halten sie sie für dumme Schmarotzer und auf der anderen Seite erwarten sie, dass diese Leute perfekt das Leben meistern, was sich ja widerspricht. Entweder sind das Menschen mit Schwächen, wie sie jeder von uns hat, dann muss man sich nicht wundern, dass diese Menschen auch Raucher sein können oder Schwierigkeiten damit haben ihre Lebensverhältnisse an Hartz IV anzupassen oder sie sind perfekt Individuen die sich jeder Widrigkeit anpassen können, dann müsste man ihnen unterstellen dass sie sich aus böser Absicht nicht an die Lebensverhältnisse unter H4 anpassen. Ich sehe das aber so, dass wir in unserem Land den Anspruch haben müssen, dass auch die Schwächsten der Gesellschaft einen gewissen Luxus haben dürfen. Man darf nicht damit argumentieren, dass irgendwo auf der Welt die Menschen in schlechteren Verhältnissen leben. Jeder bei uns hat einen gewissen Luxus verdient, egal ob Kinobesuch oder ein Glas Rotwein. Dafür muss im Zweifelsfall auch der Steuerzahler auf einen größeren Anteil seines eigenen Luxus verzichten. Er bekommt dies ja auch dann selbst, wenn er mal in eine Notsituation geraten sollte und ist demnach selbst nicht gezwungen von heute auf Morgen auf jeglichen Luxus zu verzichten.

Und aus welchem Grund hat jeder sich ein gewisses Maß an Luxus verdient? Mit was genau haben sich die Leute das verdient? Warum genau soll ich dafür aufkommen?
Ich komme schon dafür auf, dass etwa Behinderte ein gewisses Maß an Luxus genießen können, und das mache ich gerne, denn diese Gruppe ist im Allgemeinfall immer unverschuldet dazu gekommen. Ich wurde vom Staat sogar dazu gezwungen, entweder sinnlos im Schlamm zu robben oder für/mit diesen Leute zu arbeiten.
Für meinen Teil reicht es mir damit fast schon an guten Taten, der Rest wird für meine Begriffe damit abgegolten, dass ich einigen Rentnern ihren wohl verdienten Lebensabend finanziere, das Bildungssystem stütze, von dem ich auch einst in schlechterer Form profitieren durfte und schließlich einigen armen Schluckern das Leben ermögliche.

Für meine Begriffe ist in dieser Planung einfach kein Platz mehr für Rotwein und Kippen.
Und zur Lebensplanung: Das ist jedem durchschnittlich klugen Menschen zuzutrauen - da grobe Ausreißer des IQs nach Unten unter der Gruppe Menschen zu finden sind, die sich um H4 eh keine Gedanken machen müssen, bin ich durchaus zuversichtlich, dass jeder andere einsparen und mit wenig Geld überleben und haushalten kann...
 
Sorry, aber manchen hier im Thread wünsche ich eine sehr lange Zeit ohne Arbeit, damit sie mal sehen wie toll das in Wirklichkeit ist.

H4 habe ich ein paar Monate beziehen müssen und es ist alles nur nicht genug. Nach allen Abzügen blieben mir damals nur 40 Euro zum Leben im Monat.

Zur Zeit arbeite ich in Vollzeit, über 50 Stunden in der Woche und brauche bei dem miesen Gehalt trotzdem Hartz4 da mein Lohn nicht ausreicht um auch nur die laufenden Rechnungen zu zahlen. (Standard Facharbeiterlohn in meiner Branche 6,80 Euro!!)
Ich rauche nicht, trinke nicht, habe keine Hobbys (mehr) und keinerlei Freizeitaktivitäten die irgendwie Geld kosten. Trotzdem reicht das Geld nicht und ich muss nach 10 Stunden Arbeit mich auch noch in die Warteschlange der Tafel einreihen.

Und ich bin Facharbeiter, also bestimmt (noch) nicht am ganz unteren Rand. Wie gehts dann ungelernten Kräften ?

Und sorry da lasse ich mir von niemandem der vermutlich selber nie arbeitslos war oder der von Mama und Papa durchgefüttert wird, einen Sozialschmarotzer nennen.

Irgendjemand der behaupten kann das Hartz4 auch nur annähernd ausreichend wäre ist entweder ein Lügner oder einfach nur ein Idiot. :angry:
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry, aber manchen hier im Thread wünsche ich eine sehr lange Zeit ohne Arbeit, damit sie mal sehen wie toll das in Wirklichkeit ist.
Dem kann ich mich anschließen!

Und aus welchem Grund hat jeder sich ein gewisses Maß an Luxus verdient? Mit was genau haben sich die Leute das verdient? Warum genau soll ich dafür aufkommen?
Vielleicht hat sich der Mensch 40 Jahre den Arsch aufgerissen und verdient es einfach, dass man ihn anständig behandelt? Du siehst hier primär die jungen Menschen, die Hartz IV bekommen und noch nicht viel oder gar nichts für das System geleistet haben. Dies ist aber nur eine Minderheit, gegen die gerade Stimmung gemacht wird. Das scheint bei dir gut anzuschlagen, die Politik schafft es, die Arbeitnehmer gegen die Bedürftigen auszuspielen!

Seitdem das alte Arbeitslosengeld abgeschafft wurde und man nach sehr kurzer Zeit sofort zu Hartz IV herunter gestuft wird, leben eben auch Menschen die 40 Jahre hart gearbeitet haben und unverschuldet ihren Job verloren haben, mit Hartz IV und dafür dass diese Menschen damals brav in die Kasse eingezahlt haben, wovon zum Beispiel auch deine Großeltern (und die hat ja nun mal jeder von uns 😉) ihre Rente bekommen haben, haben nun eine anständige Behandlung verdient. Zum Beispiel mein Onkel, der hat 40 Jahre als Elektriker geschuftet, nie viel Geld bekommen, nun ist er 63, darf deshalb nicht in Rente (bekommt also Hartz IV - aber auch seine Rente wird nicht besonders hoch werden) und bekommt auch in dem Alter keine Anstellung mehr. Diesem Menschen nun zu sagen, dass er halt nun seinen Lebensabend ohne jeglichen Luxus verbringen soll, nicht mal sein Glas Weisswein steht ihm zu, dass ist ein Hohn in einer so reichen Gesellschaft wir der unseren, wo wir Managern nach schlechten Leistungen noch riesen Abfindungen und Bonuszahlungen in den Arsch schieben!
 
Na, hier kommen ja erkenntnisreiche Weltbilder zusammen; dass man es nicht einsehen könne - und ich zitiere wörtlich -, dass sich jemand hier täglich ein "gutes Essen" von Hartz IV erlauben kann, grenzt schon an übelsten Sozialdarwinismus.
Im Übrigen, weil es in diesem Strang mehrfach aufgekommen ist: was soll eigentlich strukturell besser werden, wenn besagte Sozialhilfeempfänger mit Schaufel und Besen deutsche Innenstädte säubern? Die Zahlungen werden dadurch nicht geringer, sondern höher (denn der Regelsatz müsste dann ja um die geleistete Arbeit erhöht werden) und nachhaltig haben wir dadurch auch nichts bewirkt. Wir haben derzeit rund 800.000 offene Stellen, wie soll denn da überhaupt Vollbeschäftigung entstehen? Es hängen viel zu viele der Vorstellung hinterher, jeder könne in Lohn und Brot kommen, wenn er nur fleißig genug ist, aber mit der fortschreitenden Deindustrialiserung und dem Wandel in die Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft ist das de facto nicht möglich. Die Wirtschaft freut sich im Übrigen immer über einen großen Sockel an Arbeitslosen, damit die Löhne in den dafür bekannten Branchen niedrig bleiben können - warum man da so ein Aufheben um angeblich allerorten praktizierten Sozialmissbrauch macht, ist mir ein Buch mit sieben Siegeln. Und wenn dann auch noch Drittweltländervergleiche kommen, ist das (oder sogar die?) Maß endgültig voll: mit dem hier ausgezahlten Sozialgeld (und umso mehr bei einer geregelten Tätigkeit!) muss man hier vernünftig leben können und nicht in Zimbabwe, Kongo oder Somalia.
Das echte Problem beim Sozialabstand sind mit Sicherheit nicht die zu hohen Hartz IV-Sätze, sondern die bisweilen erbärmlichen Löhne. Und "Experten" wie Hans-Werner Sinn sprechen dann auch noch davon, dass vier Euro die Stunde in einigen Sparten volkswirtschaftlich nicht vertretbar seien und drei Euro auch reichen müssen - und dann wundert sich noch jemand, dass diese Menschen nicht mehr arbeiten gehen?
 
Wenn ihr in den letzten Tagen die News verfolgt habt werdet ihr sicher mitbekommen haben das der Posten für Alkohol und Tabak den Arbeitslosen ab nächsten Jahr gestrichen wurde.Sie bekommen zwar 5 Euro monatlich mehr aber der Posten wurde gestrichen.Was haltet ihr davon?Meint ihr das ist gerechtfertigt oder völlig unsozial?

ich bin der Meinung das diese Entscheidung vollig i.O. geht.Ich bin der Meinung nach Arbeitslose das rauchen oder trinken aufgeben sollten bzw. reduzieren wenn sie es sich nicht leisten können und das Geld lieber in andere Sachen stecken sollen.
Ich finde die Entscheidung auch voll ok. Die 5€ machen zwar garnix aus und hätte man sich auch sparen können, aber Alkohol und Tabak sind keine Grundnahrungsmittel und wer danach süchtig ist und deswegen meint eine der Sachen zu brauchen kann immernoch zur Suchtberatung gehen.
 
Das echte Problem beim Sozialabstand sind mit Sicherheit nicht die zu hohen Hartz IV-Sätze, sondern die bisweilen erbärmlichen Löhne. Und "Experten" wie Hans-Werner Sinn sprechen dann auch noch davon, dass vier Euro die Stunde in einigen Sparten volkswirtschaftlich nicht vertretbar seien und drei Euro auch reichen müssen - und dann wundert sich noch jemand, dass diese Menschen nicht mehr arbeiten gehen?


Word.

Dass der Berufs-Fehleinschätzer Sinn es überhaupt noch wagt, den Mund aufzumachen, ist eine Frechheit an sich.
 
Ich finde die Entscheidung auch voll ok. Die 5€ machen zwar garnix aus und hätte man sich auch sparen können, aber Alkohol und Tabak sind keine Grundnahrungsmittel und wer danach süchtig ist und deswegen meint eine der Sachen zu brauchen kann immernoch zur Suchtberatung gehen.
Wieso denkt ihr immer alle gleich an Sucht? Alkohol kann auch ein Genussmittel sein, eifnach ein Luxusgut, so wie eine Tafel Schokolade oder auch ein Besuch im Kino. Also muss man nicht immer mit diesen Pseudo Argumenten kommen, dass da eine Sucht hinter steckt. Dann seid so ehrlich und sagt, dass ihr den Hartz IV Empfängern keinen Luxus gönnt und am liebsten möchtet, dass sie am untersten Existenzminimum leben, also gekleidet sind (gerne auch in Sackleinen) und was zu essen haben (Wasser und Brot müssen reichen). Aber dieses heuchlerische "die sind ja nur süchtig, deshalb trinken die Bier/Wein" kann ich wirklich nicht mehr hören/lesen! Meinetwegen soll in diesen dämlichen Berechnungstabellen der Posten dann eben "Mittel zur teilhabe am sozialen Leben" heißen und jeder sucht sich dann aus, ob er mit seinen Freunden einmal im Monat in den Pub, ins Kino oder ins Theater geht, aber dies sollten man den Menschen in einem so reichen Land wie dem unsrigen zugestehen. Von mir aus soll das dafür nötige Geld auch von den reicheren der Gesellschaft geholt werden und nicht von den Normalverdienern. Aber solchen Menschen, wie zum Beispiel dem von mir genannten Onkel, so ein Leben zuzumuten, ist einfach unserer Gesellschaft unwürdig.
 
Ich meinte mit Sucht primär Tabakkonsum. Darüber, dass Hartz IV in den meisten Fällen nicht reicht sollte auch jeder sich im Klaren sein. Aber den Tabak zu kürzen halte ich für vollkommen vernünftig.
Von mir aus soll das dafür nötige Geld auch von den reicheren der Gesellschaft geholt werden und nicht von den Normalverdienern.
Tja, dafür wurde leider die falsche Regierung gewählt und damit muss man jetzt erstmal noch etwas klarkommen.
 
Und außerdem bekommen alle Hartz Empfänger die selben Streichungen, auch die die keiner Sucht nachgehen, gerecht was.

Oder wird für jeden Arbeitslosen ein Sozialarbeiter abgestellt der überwacht wofür der sein Geld ausgibt ? Würde ich den Deutschen Politikern sogar zutrauen.

Und zudem sind auch viele Hartz4 Empfänger Leute die nicht mehr arbeiten können, wie Alte oder auch Schwerbehinderte die zuwenig Rente bekommen. Wollt ihr einen Schwerbehinderten bestrafen dafür das er Behindert ist ?

Kurz, es gibt einige die verdienen kein Hartz und es gibt aber leider auch genug Leute die arbeiten, die für ihre Leistungen nur Hartz verdienen.

Wie begründet man das , einem Bankversager Millionen Abfindung zahlen, einem Schwerbehinderten oder unverschuldetem Arbeitslosen aber mal eben 15 Euro streichen. 90% der Hatz4 Empfänger hätten die Abfindung mehr verdient als der Manager der HRE.
 
Ich meinte mit Sucht primär Tabakkonsum. Darüber, dass Hartz IV in den meisten Fällen nicht reicht sollte auch jeder sich im Klaren sein. Aber den Tabak zu kürzen halte ich für vollkommen vernünftig.
Okay, aber das ist dann halt jemand, der von dem neutral bezeichneten Posten eben keine Schokolade oder den Kinobesuch finanziert, sondern Zigaretten kauft. Solange Tabak ein legales Konsumgut in unserer Gesellschaft ist, darf man das nicht verurteilen, da muss man dem H4-Empfänger selbst überlassen was er als Luxusgut haben möchte. Und wie ich schon schrieb, steht meiner Meinung nach jedem in unserer Gesellschaft ein solcher Luxus in geringen Maßen grundsätzlich zu, auch wenn er auf die Hilfe der Solidargemeinschaft angewiesen ist.
 
Sehe ich nicht so. So lange es nicht im gleichen Maße ein Angebot gibt, dass diese Leute unabhängig machen könnte (genug Jobs zB), ist es IMO die Pflicht der Gesellschaft, diese Menschen durchzuschleifen, ohne ihnen Vorschriften zu machen wie einem Kleinkind. Das ergibt sich für mich persönlich schon aus der viel bemühten Würde des Menschen.

Du hast ein paar gute Argumente gebracht, diese entspringen jedoch primär der Vorstellung, dass der Hartz IV Empfänger nicht nur jeden Heller und Pfennig vorrechnen muss, sondern auch noch mit teils vollkommen unsinnigen Regelsätzen gegängelt wird.

In wie weit das gelebte Praxis ist, kann glaube ich wirklich nur ein tatsächlicher Hartz IV Empfänger beurteilen, da konnte ich mir (zum Glück) bisher kein Bild davon machen.

Mir geht es aber eher grundsätzlich darum, dass man einen Blick auf die Lebensverhältnisse des Menschen wirft und er gemessen daran einen bestimmten Geldsatz bekommt. Gerade solche Ansätze wie derzeit diskutierte Bildungsgutscheine finde ich da gut. Hier wird ja einer Familie mit Kindern jetzt nicht exakt vorgeschrieben, dass die Kids gefälligst 1x im Monat Shakespeare im Theater zu sehen zu haben, sondern es wird einfach ein sachbezogenes Grundbudget zur Verfügung gestellt.

Meine Grundforderung nach einer grundsätzlichen Rechenschaftspflicht bleibt bestehen und ich sehe diese nicht im Gegensatz zur Menschenwürde.

Und aus welchem Grund hat jeder sich ein gewisses Maß an Luxus verdient? Mit was genau haben sich die Leute das verdient? Warum genau soll ich dafür aufkommen?

NGF hat´s ja schon angesprochen, wer arbeitslos ist, muss nicht zwangsweise sein ganzes Leben lang Arbeitsleistungen verweigert haben. Wer jedoch heute mit 50 arbeitslos wird hat schlechte Karten. Einerseits wären es noch 17 Jahre zur Rente, andererseits kann es gut sein, dass so jemand keinen Job mehr bekommt. Solche Menschen an den untersten Rand des Existenzminimums zu drücken halte ich für den falschen Weg.

Genau deswegen bin ich aber auch dafür, dass man etwas genauer hin schaut. Die oben angesprochene Nachweispflicht des ALG-Empfängers kann ja schließlich auch ein Schutzmechanismus sein. Man sollte so etwas nicht nur als Gängelung sehen.

Grundsätzlich gilt für mich - Arbeitslosen soll ein menschenwürdiges Leben ermöglicht werden, welches in etwa dem Stand unserer Gesellschaft entspricht. Und da wir hier nicht in Somalia leben, gehört auch ein Mindestmaß an Luxus dazu. Nicht zuletzt ist dies auch deswegen notwendig, um einen vorübergehend arbeitslosen Menschen nicht vollkommen sozial zu isolieren.
 
Du hast ein paar gute Argumente gebracht,
Danke 🙂.

diese entspringen jedoch primär der Vorstellung, dass der Hartz IV Empfänger nicht nur jeden Heller und Pfennig vorrechnen muss, sondern auch noch mit teils vollkommen unsinnigen Regelsätzen gegängelt wird.
Ich bezog mich da mehr auf die Idee, die Budgets sozusagen zweckbezogen auszuzahlen. Das macht für mich keinen Sinn; warum habe ich ja dargestellt 😉.

In wie weit das gelebte Praxis ist, kann glaube ich wirklich nur ein tatsächlicher Hartz IV Empfänger beurteilen, da konnte ich mir (zum Glück) bisher kein Bild davon machen.
Auch wahr. Ich rede eher aus der Position, dass ich ungefähr auf H4-Niveau lebe (etwas niedriger) - aber ich kriege das Geld nicht vom Staat.

Gerade solche Ansätze wie derzeit diskutierte Bildungsgutscheine finde ich da gut.
Oben drauf, ja. Aber nicht im Rahmen einer sonstigen Kürzung. Und bitte in einem vernünftigen Umfang. 60 Euro (war ja mal im Gespräch) bringen einen auch nicht weiter, wenn man zB im Musikverein ist oder Nachhilfe braucht (da reicht das für 4 Stunden...sehr hilfreich).

Der Chipkarten-Vorschlag von VdL (inklusive Schwedenlüge...nach der Indien-Fehlinformation bei dem Internetsperrengesetz die 2. peinliche Sache, wenn auch diplomatisch nicht so gefährlich wie Letztere) sah für mich nur nach Quersubventionierung von staatlichen Einrichtungen aus oder der Hoffnung, dass die Leute das Budget nicht nutzen - was nützt Geld für den Schwimmbadeintritt, wenn Mutti nicht mit kann, sozusagen. 🙂

Grundsätzlich gilt für mich - Arbeitslosen soll ein menschenwürdiges Leben ermöglicht werden, welches in etwa dem Stand unserer Gesellschaft entspricht. Und da wir hier nicht in Somalia leben, gehört auch ein Mindestmaß an Luxus dazu. Nicht zuletzt ist dies auch deswegen notwendig, um einen vorübergehend arbeitslosen Menschen nicht vollkommen sozial zu isolieren.
Danke.
 
Irgendjemand der behaupten kann das Hartz4 auch nur annähernd ausreichend wäre ist entweder ein Lügner oder einfach nur ein Idiot.
Dann bin ich für Dich ein Lügner oder Idiot? (OK, Letzeres behaupten auch Andere🙄).
Doch. Ich möchte behaupten, dass man mit ALG2 Leben kann. Und wenn man im Bereich des Erlaubten/Geförderten noch etwas Geld behalten darf, dann umso besser.
Wie gehts dann ungelernten Kräften ?
Wie geht es dann "überqualifizierten" Kräften? Ich denke, mal dass es umso schlimmer für jemanden ist, der sich nach Kräften qualifiziert hat und dann trotzdem bei Bauhaus die Regale einräumen darf, nur um "arbeitender Mensch" zu sein.

Edit:
In GB bekommen die Arbeitslosen Jobseeker Allowance. Das sind 240GBP im Monat, bei teureren Lebenshaltungskosten als in Deutschland (wie eigentlich fast überall). Nix mit "ALG1 bei ~60%" - dafür würde ich gerne 2 Jahre lang nichts tun....
 
Zuletzt bearbeitet:
Doch. Ich möchte behaupten, dass man mit ALG2 Leben kann.
Wer nix hat, kann das 😉. Jemand, der sich mal was angespart hat oder Verträge laufen hat, ist ganz schnell angeschmiert. Ich vermute mal, dass auch dich wie auf mich Punkt 1 zugetroffen hat (mehr oder weniger Berufsanfänger, Besitz null, Verbindlichkeiten außer Gebühren und evtl, Bafög und Studienkredit null...hast du nicht nen Doktor in Archäologie?) und Snake von der anderen Warte kommt.


edit: die Briten scheinen ein Scheiß-System zu haben:
http://www.mpib-berlin.mpg.de/de/aktuelles/arbeitslosigkeit.htm

Ich vermute mal, dass man sich da selber versichert. Was zahlt man denn in UK für Sozialbeiträge?

edit: ah, ok. 11% für Arbeitslosigkeit, Rente, Berufsunfähigkeit, Waisenrente und Sterbegeld. ROFL. Da kann auch nichts bei rumkommen. Die Jobseeker Allowance scheint auch nicht alles zu sein an Sozialleistungen, wenn keiner was hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wer nix hat, kann das
greets%20%286%29.gif
. Jemand, der sich mal was angespart hat oder Verträge laufen hat, ist ganz schnell angeschmiert. Ich vermute mal, dass auch dich wie auf mich Punkt 1 zugetroffen hat (mehr oder weniger Berufsanfänger, Besitz null, Verbindlichkeiten außer Gebühren und evtl, Bafög und Studienkredit null...hast du nicht nen Doktor in Archäologie?) und Snake von der anderen Warte kommt.
Richtig.
ch vermute mal, dass man sich da selber versichert. Was zahlt man denn in UK für Sozialbeiträge?
Öhhhh? Steuern sind relativ niedrig (bei mir ~20%, damit genug für Figuren übrigbleibt), National Insurance liegt bei 10% (?).