Herausforderungen an 40k um ein professionelles Spiel zu werden

Man sollte nicht immer versuchen 40k in ein Turniergewand zwängen zu wollen. Es ist kein Turnierspiel und wird es nie. Wenn man sich damit abfindet, ist alles tutti.

Da bin ich absolut bei dir! Auf der anderen Seite find ich es gut, dass sie sich entschieden haben die Regeln aufzuteilen anstatt das Turnierkkleid über alles draufzuzwängen. Ich würd mir ein bisschen wünschen, dass diese Abteilung noch spürbarer würde und die Grenze zwischen dem B&B-System und dem Turniersystem härter werden. Da sich so jeder sein Regelsystem aussuchen kann müsste damit eigentlich allen gedient sein.

Ansonsten find ich es immer etwas albern wenn man alles "professionalisieren" will. Meine Erfahrungen mit professionellen Spielern ist, dass sie sich immer sehr viel über das Balancing oder sonstwas beschweren und immer so arbeiten, dass sie die Regeln irgendwie aushebeln und das Spiel kaputtmachen indem sie das Balancing umgehen. Ich finds aber wenig sinnvoll diesen Leuten jetzt vorzuschreiben wie sie es spielen sollen. Wenn sie Spaß dran haben ist das von mir aus OK und wenn ich auf das andere Regelsystem und damit auch auf andere Leute ausweichen kann ist für mich eigentlich alles iO. Denn mit dem ganzen kompetetiven Kram will ich auch nix zu tun haben. Für mich ist es viel interessanter einfach Spaß am Spiel zu haben und zu sehen wie sich die ganzen Zufälle und Würfel auf die Schlacht auswirken. Mir gefällt das Unberechenbare und das ganze Kopfkino am Spiel am meisten. Turnierspieler arbeiten imo ja immer darauf hin, dass der Zufall so weit wie möglich eliminiert wird.
 
Sehr schöner Eingangspost. Tatsächlich trifft das den Gedanken überein, die ich mir bereits seit Jahren ausmale.

Alle 4. Eckpunkte sind zutreffend

Leider fand ich den restlichen Thread-Verlauf sehr ermüdend. (bis auf vielleicht die ersten paar Posts)
Es wird sich "mal wieder" über genau das gleiche Unterhalten wie in den letzten 5 Threads hier im Board.

Ja, 40k ist ein Imbalancet-Spiel.
Das ist aber Natur der Sache für ein Spiel mit einem Produzenten der das ganze stetig weiterentwickelt.
Jegliche Diskussion, wie kann man dem entgegenwirken, verläuft doch wie immer im Sand.
Dies weil:

a) GW nach jedem Release alle Bücher anpassen müsste um Balancing herzustellen. (Das setzt jedoch Omniszienz voraus)
Selbst die großen Publisher schaffen genau das nicht. Diese müssen auch regelmäßig nachpatchen.
Das ist in einem Spiel mit der Grundlage "Buch" und "harten Figuren" jedoch nicht mal eben so möglich.
Das wird so erstmal nicht passieren und darauf haben wir kein Einfluss.

b) Nachträgliches Balancing durch die Community ist nicht gewünscht ist. (Das setzt jedoch auch Omniszienz voraus)
Tatsächlich ist es aber genau das, was in unseren Händen liegt. Da man jedoch globale Standards (oder eine Anlehnung an diese) haben möchte, jedoch nicht die ganze Welt unter einen Hut bekommt, muss man entweder a) darauf verzichten oder b) sich von den globalen Standards trennen.

Um aber auch hier nochmal die Macht der "Community" einzubringen.
Warum müssen den, die großen Videospiel-Publisher nachpatchen? Weil zu großen Teilen
die Community die Fehler im System erkennt und diese ausnutzt.
​c) Das Spiel soll sich weiter entwickeln
Es ist gewollt, dass sich das Spiel weiter entwickelt. Das ist auch gut so.
Mit jeder neuen Regel/Einheit wird es um so schwerer das komplexe Zahlenwerk dahinter in einem funktionierenden Paket zu belassen.


d) Das Für und Wieder von Turnier/Meta-Spielern.
"Die Turnierspieler sind toxisch"
"Jeder der Mal ein Turnier spielt, kommt nicht wieder"
"Das Meta entwickelt sich zu schnell"
"Power-Spirale"
Es ist doch immer wieder das gleiche. Ja es gibt extrem unangenehme Gegner. Und ja es gibt Turnierformate/Turniere wo nicht jeder fröhlich nach Hause geht.
Es gibt aber auch die Gegenbeispiele. Die Jungs in Bedburg und auch eine ganze lange Zeit in Gelsenkirchen haben das schon gut hinbekommen. Auch Schwetre war früher sehr angenehm.
Das hat doch alles mit Erwartungshaltung zu tun. Erwartungen sind sehr subjektiv. Eine Diskussion darum muss geführt werden. Aber wir zeichnen uns eher in der Wiederholung der Argumente, statt der Bekräftigung dieser aus.

e) "Warum versucht Ihr überhaupt ein Imbalancet Spiel auf Turnieren zu spielen"
Das hat was mit Sportsgeist und Wettbewerb zu tun. Die Spieler wollen sich nunmal messen. Ist doch egal das es unbalancet ist.
Ich hab unbalanciertere Spiele gesehen, bei denen versucht wurde sich zu messen.
Belasst es doch einfach dabei. Auch das wird in der Community benötigt und gewünscht.
Und sei es nur für die Spieler, die sich irgendwann kompetitiv ausrichten wollen. Die andere Alternative wäre, dass sie das Spiel aufhören, weil es keine Herausforderung gibt.

f) Zerpflücken durch Fallbeispiele
Ich habe ganze große kontroverse Community-Diskussionen gesehen, über verschiedene Möglichkeiten das Spiel anders anzugehen und es vermeintlich besser zu machen.
Alle die Diskussionen haben sich in Details verloren. Es wurde anhand von Fallbeispielen, direkt alles verteufelt. Weil die erstrebte Anpassung im Falle von Einheit B/ Armee Y/ Sonderregel F/ Modell Q nicht funktioniert/sie kaputt macht.
Macht doch nicht immer alles kaputt nur weil es an einer kleinen Stelle noch nicht Rund ist!

g) Prozess. Das Verwöhnt sein.
Alles muss direkt im Ansatz perfekt sein. Selbst wenn die 1., 2., 3., Version nicht perfekt ist. Dann ist dem halt so.
Hier muss ich die toxische Atmosphäre in vielen Chats/Foren aufgreifen. Ihr macht tatsächlich gerne mal etwas kaputt.
Diverse Projekte wurden tot gemacht. Sie haben nicht tot begonnen.
Klar muss man aufzeigen, wenn sich Personen überschätzen und versuchen etwas aus dem Boden zu stampfen, wofür Sie geistig nicht in der Lage sind.
Viel schlimmer finde ich aber die Reaktionen darauf. Diverse Antwortgeber überschätzen Ihre eigene geistige/soziale Kompetenz.
Konstruktiv und Destruktiv sind nah aneinander.

Also Fazit:
Diskutiert ruhig weiter hier drüber. Viele der Diskussionen müssen geführt werden! Wiederholt euch aber nicht dauernd!
Geht raus aus dem Forum, treffe einen Freunde, tretet einem Verein oder ähnliches bei und diskutiert und überlegt erstmal unabhängig, bevor Ihr hier eure Meinung schnell rausposaunt.

Nutzt eure Energie (Das finde ich sogar am amüsantesten). Es gibt genügend Leute, gerade hier im Forum (und diese haben hier auch schon geschrieben) die sich lieber täglich über das gleiche wiederholte Thema umfassend beschweren bzw. Ihre Meinungen vertreten, anstatt genau diese Energie zu nutzen, um etwas besseres daraus zu machen.

Und nun ein ganz wichtiger Ratschlag, der wirklich vieles besser macht:
Gründet:
Gremien/Kommissionen
Gebt euch doch nicht dauerhaft einer offenen Flanke hin. Setzt euch mit einem Freund/Bekannten/Vereinsmitglied zusammen und stampft was aus dem Boden. Niemand von uns ist Perfekt. In der Zusammenarbeit im kleinen Kreis, schafft Ihr es aber evt. "gemeinsam" etwas sehr gutes auf die Beine zu stellen.
Das Internet verzeiht nicht. Die obige a-g) Aufstellung wird sich erstmal nicht ändern. Gerade f) und g) raubt zu vielen die Lust.
Versucht es erstmal im kleinen Kreis, stellt etwas auf, das vom Tenor gut ist/scheint. Anschließend stellt es zur Diskussion. Nutzt anschließend eure Energie um dies in die Tat umzusetzen.

Jetzt möchte ich mich aber auch selbst, nachdem ich ein paar Tage reflektiert habe, auf das geschrieben im Eingangspost, zuwenden.

Hallo Zusammen,

SaltyJohn, Head-Judge vom LVO, hat ein paar seiner Gedanken zusammengetragen, die aufzeigen sollen, inwieweit sich 40k von den großen E-Sport spielen (oder auch Magic:The Gathering) unterscheidet, und welche Stolpersteine überwunden werden müssten bevor man von einem Profi-40k sprechen kann. Diese würde ich gerne mit euch teilen und diskutieren.

https://www.frontlinegaming.org/201...real-problem-the-stumbling-blocks-to-pro-40k/

Die Kernpunkte seines Essays lauten:
  1. Es ist zu leicht ein "imperfektes" Spiel 40k zu spielen. Damit meint er Fehler im Spielzustand, die durch die Spieler eingebracht werden, teils wissentlich, teils durch Unwissen. Während Computerspiele den Spielzustand forcieren, ist 40k darauf angewiesen, dass die Spieler stets korrekt spielen. Da dies durch die komplexen Interaktionen der Regeln sehr schwierig ist, werden unweigerlich Fehler auftreten, die verhindern, dass alle Spieler "das gleiche Spiel" spielen, und somit die Vergleichbarkeit herabsenken.
  2. Die Spiele dauern einfach zu lange. Während Computerspiele 6-20 Minuten lange Matches haben, Magic in einer Stunde 3 Spiele schafft (und somit best of 3 ermöglicht um Anfangsvorteil etc. auszugleichen), kann man bei einem 40k-Turnier nur 3 einzelne Spiele machen. Zum einen ist das Spielergebnis somit sehr vom Anfangswurf beeinflusst, und die Wertung ist "nicht sauber", da man für eine eindeutige Unterscheidung von 32 Spielern ja schon 5 Runden bräuchte. Das Schweizer System hilft, aber hat auch seine Schwächen, wie man bei den unendlichen Diskussionen über die 20er-Matrix, Prozentsystem, S/U/N sehen kann. GW scheint dieses Problem erkannt zu haben und bringt jetzt kompetitive Miniaturenspiele mit sehr reduziertem Umfang heraus, siehe Shadespire und Kill Team. Warhammer 40k und selbst Age of Sigmar leiden weiterhin unter der sehr langen Spieldauer.
  3. Das Spiel ist zu komplex (im Sinne des Wortes, zu viele Interaktionen und Verästelungen, nicht unbedingt zu kompliziert) um von einzelnen Judges komplett beherrscht zu werden. Somit ist es eigentlich nicht möglich, dass ein einzelner Veranstalter die Einhaltung der Regeln und fehlerfreies Spiel gewährleisten kann. Hinzu kommt, dass Judges sehr wenige Anreize haben überhaupt diese Aufgabe zu übernehmen, und GW kein Schiedsrichter-Programm anbietet. Somit ist man bei jedem Spiel darauf angewiesen, mit seinem Mitspieler darauf zu achten fehlerfrei zu spielen.
  4. Das Terrain ist sehr von Veranstalter abhängig und weit davon entfernt standardisiert zu sein. Dies führt zu lokal ausgeprägten Vorteilen für bestimmte Armeen und Spielstile.


Ich fand ihn sehr spannend zu lesen und habe mich in vielen seiner Ausführungen wieder gefunden. Ich habe zumindest eine Lehre daraus gezogen: Anstatt krampfhaft zu versuchen 40k immer mehr in ein "Pro"-Korsett zu zwängen, sollten wir uns lieber Gedanken machen, wie man das Spiel in einem Turnierumfeld möglichst angenehm für alle Teilnehmer organisiert. Echte Vergleichbarkeit und global gültige Ranglisten halte ich für unrealistisch, und würde eher darauf plädieren 40k Turniere als ein Event so zu gestalten, das es den Teilnehmern ermöglicht 3 Spiele Warhammer 40k in einem angenehmen Umfeld zu erleben. Mehr kann man meiner Meinung nach nicht von 40k erwarten. Vielleicht gehören ja Einschränkungen (wie bereits anderorts diskutiert, oder mit dem TTM:Einsteigerformat auch formalisiert) zu den notwendigen Schritten? Ein paar der Veranstalter die ich kenne bieten ja schon das Rundumpaket mit Essensflatrate und Getränken an, was meiner Meinung nach schon einen erheblichen Beitrag zum Wohlempfinden leistet. Leider sind die Räumlichkeiten auf den Turnieren doch meist begrenzt, aber ich könnte mir vorstellen, dass es auch Interesse an Side-Events wie Apocalypse, Narrativen Spielen, oder angeleiteten Mal-Sessions gibt, die Neugierige dazu verleiten könnten einfach mal bei einem Turnier reinzuschnuppern und dann beim nächsten Mal sogar beim "richtigen" Turnier mitzuspielen.

Wer weiß, vielleicht schafft es GW ja mit Kill Team ein echtes kompetitives Spiel zu erfinden, mit kurzer Spieldauer, wasserdichten Regeln und gutem Organized Play Support.

Was ist eure Meinung zu dem Essay von Salty John? Wo sollte eurer Meinung nach diese Reise hingehen?

PS: Es wäre schön wenn wir es schaffen könnten die Balance/Spam-Diskussion in diesem Thread so weit wie es geht vor der Tür zu lassen, und uns rein um die logistischen Aspekte der Turnierausrichtung kümmern würden.

1.+3. Hängen stark aneinander.
Unterschreib ich so. Genau diese Meinung vertrete ich in meinen Vereinen immer wieder.
Hierzu ist es schwer eine Lösung zu geben.
Tatsächlich fallen mir da nur ein:
- Schult eure Gegner und sprecht mit diesen.

Ein Spiel zu spielen, dass gewonnen wird, weil der Gegner Regeln falsch gespielt hat, hat keine Wertung.

Ich habe zu viele Pro-Spieler gesehen, die sich das Leben leicht machen, weil Sie die Unwissenheit der Gegner ausnutzen. Damit will ich nicht sagen, dass sie selbst nicht gut spielen. Sie erschummeln sich aber dutzende Punkte, weil Sie den Gegner bescheißen.

Schiedsrichter-Progamm/Anreize
Auch darüber, mach ich mir sehr viele Gedanken in meiner Freizeit, scheitere aber immer wieder an den Anreizen.
Tatsächlich sitze ich hier an einer ziemlichen guten Quelle. Meine Kollegen haben ziemlich hohen Draht zu den Fußball-Jungschiedsrichtern des Landes NRW. Aber auch dort weiß ich, dass Probleme besteht, da es zu wenig Anreize gibt.
Hier wird einiges über Spesen vergütet. Diese sind bei 20,00 Euro zzgl. Aufwandsentschädigung pro Spiel je nach Klasse. Hierbei haben die Schiris aber nur einen Zeitaufwand von rd. 4 Std.

Bei 40k wo gerne mal 10-40 Spiele zeitgleich ablaufen ist das schwer zu händeln.

Wie viele Schiris werden wirklich benötigt?
Was kann man diesen Abgewinnen?
Wie soll man das Finanzieren?

Leider gibt es dazu keinerlei Referenzen. Hinzu kommt noch, dass jeder der in Frage kommt, lieber selbst spielen möchte.

2. Die Spiele dauern zu lange. Da stimm ich zu.
Auch hier rüber wurde bereits kontrovers diskutiert. Leider sogar mit dem gegenteiligem Ergebnis. Das Spiele sogar noch an Punkte steigen sollten.
Ganz subjektv gesagt, halte ich das für falsch. Reduziert die Punkte mal auf 1000 Punkte.

Vergangenes Wochenende habe ich genau dieses Projekt in einem meiner Vereine durchgezogen. 3x Spiele a 1000 Punkte. Und wir haben erst um 15:00 Uhr begonnen. Flächendeckende Begeisterung. Teilnehmerzahl 8 Spieler.
Spieldauer 1,5 - max. 2 Stunden.
Selbiges werde ich jetzt versuchen nochmal zu machen. Frühere Startzeit. Mehr Spieler. Mehr Spiele. Je nach Anzahl an Spieler Judge ich das alleine und spiele mit oder eben nicht.

Sobald sich das in meinen Augen rund anfühlt, werde ich das ganze wohl öffentlicher machen und auch Vereinsexterne zuziehen.

Gruß
MousePAT
 
Dein Konzept klingt echt gut, wobei ich sagen muss das manche Völker bei niedrigen Punkten besser abschneiden als andere. 2k finde ich sehr ausgeglichen, da viele Armeen bei 1k schlecht Einheiten gegen Masse und gegen Panzer einpacken können. Wobei sich das durch viele Spiele auch wieder ein bisschen reguliert.
 
Vielen Dank für diesen ausführlichen, konstruktiven und hilfreichen Post, MousePAT. Darauf habe ich auch 7 Seiten gewartet.

Deinen Eingangsworten stimme ich in großen Teilen zu. Die endlosen Zirkeldiskussionen im Forum sind grauenhaft zu lesen. Da kommt bei jeder Diskussion in der Pause auf einem Turnier mehr substantielles bei rum. Es hilft wirklich ungemein rauszugehen und mit den Leuten in Clubs, Läden oder Turnieren zu reden. Die meisten sind wirklich sehr nett und haben gute Ideen!

Das Problem mit den Schiedsrichtern kann meiner Meinung nach eigentlich nur GW lösen. Ohne ein echtes Organized-Play-Programm, Wertschätzung und Qualifikation für Schiedsrichter und evtl. einem Bonusprogramm (Gutscheine/Goodies) wird sich niemand dafür begeistern können. Weil, wie du sagtest, die Leute die in Frage kommen, lieber selber spielen. In Magic funktioniert das gut, da die System Mastery ein erreichbares Ziel ist (dank der wasserfesten Regeln und einem guten Schulungsprogramm mit Computer-Tests und Kompetenzgraden) und die Schiedsrichter entsprechend kompensiert werden. Das heißt, auf unabsehbare werden wir mit Turnierorganisatoren zu tun haben, die vielleicht mal im Notfall als "Entscheider/Arbiter" agieren, aber nicht als echter Richter/Judge. Ein Traum wäre natürlich ein offizielles Judge-Programm, bei dem man sich je nach Qualifikation für große überregionale Turniere bewerben kann, und dann ggf. mal ein Wochenende in Paris oder Prag verbringen darf und außer seiner Zeit keine Kosten hat. Für sowas braucht es aber Sponsoren, und dafür ist unser Hobby leider zu klein.




Dein Erfahrungsbericht von deinem Mini-Turnier klingt sehr spannend! Genau so etwas wünsche ich mir auch. Ich bin froh, dass es mal ein Fallbeispiel gibt, wo es funktioniert hat und den Leuten gefallen hat. Vielleicht werden wir das in unserem Club auch demnächst einmal machen. Ich werde es auf jeden Fall anregen. 4 Tische hätten wir zur Verfügung.

Zum Kommentar von FlameXY: Ja, bei einem Limit von 1000 Punkten ergibt sich eine andere Rangfolge der Völker. Das ist aber in jedem Format/Missionsset. Wie immer gilt: Es soll ja nicht NUR noch so gespielt werden. Insofern finde ich es gut, wenn ab und an Mal andere Formate und Armeezusammenstellungen gespielt werden.

Generell ist meine Meinung: Große 2000 Punkte Schlachten kann ich auch zuhause am Küchentisch oder im Club haben. Auf Turnieren will ich knackige, wasserdichte und schnelle/actionlastige Spiele haben. Das geht auch mit 1000 Punkten. Ich würde mich wirklich freuen, wenn ein Veranstalter dieses Format einmal ausprobiert, und es dann auch noch gut ankommt.
 
Für sowas braucht es aber Sponsoren, und dafür ist unser Hobby leider zu klein.

Eigentlich nicht, allerdings wollen Sponsoren ein breites Publikum erreichen und nicht nur eine Handvoll Nerds, die ihre Firma und deren Produkte sowieso kennen. Daher halte ich es für wichtiger, sich Gedanken zu machen wie man unser geliebtes Hobby öffentlichkeitstauglicher präsentieren kann; sicher ist dafür ein festes Setting und klare Regeln wichtig, aber im schlimmsten Fall 3 Stunden dabei zuzuschauen wie plastikgraue Püppchen über einen lieblos gestalteten Tisch geschoben werden inkl. RAW/RAI-Diskussion sind nicht sehr fesselnd.

Zudem wird GW/PP bei einer kommerziellen Veranstaltung mit ihren Spielen sicherlich mitreden wollen, besonders wenn sie es finanzieren sollen und das bringt neue Hürden in Bezug auf Sponsoren, die als Konkurrenz gesehen werden.

Regeln, Balance... GW verkauft seit 30 Jahren "schlechte, unbalancierte" Regeln! Alles eine Frage der Präsentation...
 
...
Also ist es aber wie überall, man muss andere Reize setzen damit es nicht zu so einem Verlauf kommt. Da man Menschen nicht zwingen kann vom Gewinnergedanken weg zu kommen muss man das wohl auf eine andere Weise tun. Menschen sind wie Menschen nunmal sind - sorry DeusEx.
Also wie kann man Leute dazu bringen keine harten Listen aufzustellen und Lücken im Regelsystem zu finden? MMn gibt es keine zufriedenstellende MEthode außer dem Verbot bestimmter Einheiten/Kombinationen/Formationen etc...
Eine Methode in der man seine Liste nicht selber schreibt kommt aus diversen Gründen nicht in Frage und ein System in der man die Liste vorab bepunkted ist schwer messbar und deshalb nie wirklich durchführbar.

Also bleiben wir bei den Punkt nun hängen welche Verbote, Restriktionen her müssen.

Mal ein Vorschlag aus der Vergangenheit. Wir hatten mal eine Reihe an freundschaftlichen Turnieren (MET) wo wir eine Sonderregel hatten, die es auf 4+ erlaubte die Armee mit den Gegner zu tauschen. Natürlich möchte man die eigene Armee gerne selber spielen, aber man konnte sich nicht darauf verlassen.
Deine Armee sieht hart aus. Gib her.
Natürlich ist es schwierig eine gegnerische Armee zu spielen, wenn man den Codex nicht kennt, aber das gilt für den anderen auch. Es geht also nur gemeinschaftlich 😉
 
Das klingt nett wenn man sich kennt, aber ich neige dazu bei meinen Minis empfindlich zu reagieren

leider aber es würde auch den Spass am Listenschreiben wegnehmen. Das würde nochmals viele Leute abschrecken.
Es gibt viele Turniere die keine Doppelungen zulassen außer man jede Einheit bereits einmal genommen (somit dürfen Einheiten mit einem Slot der nur eine Einheit beherbergt ohne Nachteile ausgewählt werden)
 
40K Turniere haben sicherlich mit Schwierigkeiten zu kämpfen:
- Sehr lange Spieldauer für ein Spiel
- Balancingprobleme bei 20+ spielbaren Armeen
- Missionen/Gelände sind zu uneinheitlich

Aber was man doch auch sagen muss, kein Turniersieger wird am Ende behaupten, dass er nun der tollste und beste Spieler des ganzen Tages ist. Jedem ist doch klar, dass er am Ende von ein paar unbeeinflussbaren Faktoren wie Paarungsglück, Würfelwürfen usw. am Ende gewonnen hat.
 
Natürlich ist es schwierig eine gegnerische Armee zu spielen, wenn man den Codex nicht kennt, aber das gilt für den anderen auch. Es geht also nur gemeinschaftlich
Bei 40k ist ein essentieller Teil "kenne deinen Feind"
Damit ist der Armeetausch für den Turnierspieler gar kein Problem und der Gelegenheitsspieler hat einen großen Nachteil.

Mal abgesehen davon das nicht jeder eine freude damit hat wenn Fremde mit ihre Minis spielen
 
@ Medjugorje
Ich empfinde kein von uns in Regensburg gespieltes Turniersystem als fairer als ein anderes. Einfach weil sich meine drei genannten Probleme (und da gibt es sicher noch einige mehr) in keinem Turniersystem wirklich beheben lassen.

Wobei ich aber nicht sagen will, dass Turniere von Haus aus nicht aussagekräftig sind. Am Ende steht der oben, der in den Spielen am meisten Punkte gesammelt hat und andere eben nicht so viele bekommen haben. Das hat teilweise Gründe, die man selber nicht beeinflussen kann. Aber alle anderen Punkte wie Armeezusammensetzung, Spielgeschick,... wurden vom Sieger eben optimal ausgenutzt, um eben ganz oben zu stehen. Der Sieger gewinnt ja nicht ganz ohne Grund, oder anders gesagt: Am Ende stehen immer "die selben" oben, die sich auch in T3 oder TTM ganz oben finden, das hat schon einen gewissen Grund und kann nicht nur Zufall sein.
 
Guten Tag,

wenn man ein Spielleiter- oder Judge- System haben möchte, dann braucht es wie bereits oben angeführt ein festes Regelsystem. Nun wurde bereits ebenfalls angeführt, dass viele Regeln unterschiedlich interpretiert oder ausgelegt werden (RAW und ROW - müßte es jetzt zumindest so ähnlich heißen).

Meine Frage ist jetzt, warum könnte man nicht innerhalb der Community aus dem frei verfügbaren Regelwerk und den Errata und FAQs ein PDF - Werk generieren, welches dann ein halbwegs vollständiges Regelwerk abbildet. Also wenn eine Regel nach RAW oder ROW interpretierbar ist, beide "Entscheidungen" aufführen. Vor einem Spiel kann man dann eine Stichpunktliste a la Entscheidung 14: Vorrücken muß direkt vor dem Bewegen der Einheit / Fahrzeug / Charakter angesagt werden Ja / Nein - ankreuzen. Dann sind sich beide Spieler über die Spielmechaniken klar und auf Tunierebene ist es dann auch übersichtlicher. Auf Tunierebene könnte man ja den Aufbau der Geländestücke (ich denke mal das passiert schon) vorher für die Teilnehmer abbilden, dann sind auch hier Überraschungen geringer.

Ich bedanke mich für das Durchlesen.
Gruß
Markus
 
Solch ein Regelwerk gibt es doch schon, nennt sich TTM...

Was ich aber noch loswerden möchte: Was ist denn an 40K Turnieren so unprofessionell?
Klar habe ich den Eingangspost gelesen, aber ich verstehe es trotzdem nicht. Diesen 4 Beispielen stimme ich ja zu, aber mir fehlt eine Schlussfolgerung: Gewinnen dann immer die Falschen? Ist der Turniersieg zu zuföllig bzw. zu wenig vorhersehbar? Worauf will man denn hinaus?
 
Meiner Meinung nach will Salty John in seinem Artikel folgendes Szenario beschreiben: 40k wird ein "professionelles" Spiel im wörtlichen Sinn. Es wird groß und bekannt genug, um Profi-Spieler, die damit ihren Lebensunterhalt bestreiten, zu unterhalten. So wie Magic: The Gathering oder diverse E-Sports. Um diesen Punkt an Professionalität zu erreichen, sieht er aber die bereits diskutieren Hürden. Um Profi-Spieler zu unterhalten zu sein benötigt es große Mengen an Geld, die von Sponsoren kommen müssen, oder vom Gewinn des Spiels selber. Magic spielt da in einer anderen Liga als GW und hat wesentlich mehr Spielraum um saftige Preisgelder, Flugtickets, Schiedsrichter und Räumlichkeiten zu finanzieren. 40k kommt da viel amateurhafter und hausgebackener daher (was ich auch gar nicht schlimm finde).

Meine Meinung ist, dass dieses Ziel sowieso nicht erstrebenswert ist, und man sich die Mühe sparen sollte 40k mit Zwang ist eine professionellere Form zu zwingen, sondern lieber Formate findet, auf denen ambitionierte Spieler und Gelegenheitsspieler gemeinsam Spaß haben können. Aus meiner persönlichen Perspektive, die natürlich lokal geprägt ist, hat TTM in diesem Bereich nicht funktioniert. TTM ist in meinen Augen ein System von Vielspielern für Vielspieler, und verschreckt in seiner Form und seinem Auftreten viele potentielle Mitspieler.

Da mein persönlicher Anspruch an Turnier hauptsächlich Spaß am Spiel , das Kennenlernen netter Leute und das gemeinsame Fachsimplen über das Hobby sind, würde ich es mir wünschen, wenn es eine weniger "ambitionierte" Liga gäbe. Vielleicht so wie sie die Bedburger und die Würfelgötter mit dem Einsteiger-Format momentan etablieren. Auf alle Fälle ein Format, welches keine WAAC-Spieler dazu motiviert, dass Gewinnen über den gemeinsamen! Spielspaß zu setzen, oder Anfänger "der Punkte wegen" in den Boden zu stampfen. Aufgrund der vielen Diskussionen in den letzten Wochen bin ich hoffnungsvoll, dass sich noch mehr Spieler für so ein Format begeistern können.
 
Ganz ehrlich: Ich hab nicht im geringsten Bock auf eine professionalisierung der 40K Szene und kann es auch nicht im geringsten verstehen, wie man sich sowas wünschen kann.
Auf Turnieren sollte es mMn gar keine größeren Preise geben. Das macht das ganze dann nur verbissener und damit unangenehmer und schadet somit der Turnierszene nur. Gelegenheitsspieler, die man derzeit noch öfter auf Turnieren antrifft vergrault man damit endgültig und es verbleibt ein kleiner Rest an absolut gewinnorientierten Spielern, die um die Preise wetteifern. Somit zerlegt sich die Community dann komplett.