Herausforderungen an 40k um ein professionelles Spiel zu werden

Auf Turnieren sollte es mMn gar keine größeren Preise geben. Das macht das ganze dann nur verbissener und damit unangenehmer und schadet somit der Turnierszene nur.

Das macht Sinn!
Gibt es überhaupt verlässliche Zahlen/Daten dazu, wie groß die Turnierszene bei WH40K tatsächlich ist?🤔
Nur das man vielleicht mal nen Vergleich zB zu Turnieren bei E-Sport hat...
 
Die ITC hat mal ein paar Statistiken veröffentlicht. Im Jahr 2017 haben ungefahr 6000-7000 Leute mindestens einmal an einem ITC-Event teilgenommen. Da es in Amerika jedoch eine starke Ost/West Spaltung gibt, ist das auch nur für Kalifornien und die westlichen Bundesstaaten relevant. Vielleicht sind es in Amerika also so 10.000 Personen, die zumindest ein rudimentäres Interesse an Turnieren haben.

Von England habe ich keine Informationen, weiß aber, dass dort auch mal Turniere in der Größenordnung von 300 Spielern (London GT) stattfinden. Die Szene muss also durchaus etabliert sein. Das sollte im Heimatland des Tabletop-Hobbies aber auch zu erwarten sein.

Wenn ich mir die T3-Rankings so anschaue habe ich das Gefühl, dass es in Deutschland vielleicht so 200 aktive Turnierspieler gibt. Zumindest in dem Bereich in dem Bewegung stattfindet. Insgesamt sind ca 6500 im T3 registriert. Das beinhaltet aber alle Spieler aus allen Jahren.
 
@Nukleon:
Danke für die Info!

Ehrlich gesagt, klingt das für mich nach SEHR überschaubaren Zahlen, selbst im Vergleich zum E-Sport (von "richtigem" Sport will ich garnicht erst anfangen...😉)

Ich fand Deinen Ausgangspost und den zitierten Aufsatz ja auch interessant, aber sind die Spielerzahlen in den großen Märkten (US, UK, D) nicht einfach zu klein, um da wirklich eine wirtschaftlich überlebensfähige Turnierszene (Veranstalter, Preisgelder, Marketing usw.) zu schaffen?
Ich hab da meine Zweifel, ob da irgendjemand bei den von Dir geschätzten 200 (und selbst bei 2000) Turnierspielern in D finanziell was auf die Beine stellen kann und will...
 
Man kann und sollte E-Sports und TT nicht vergleichen.
E-Sports benötigen kein Zusammenkommen zum Spielen. Selbst Finalspiele müsste man nicht zwingend als Event organisieren.
Dazu ist die Verbreitung über das jeweilige Medium (PC, Konsole) einfach um ein so Vielfaches höher, dass eine Vergleichbarkeit Mangels praktikablem Maßstab gar nicht gegeben ist.
 
Das Thema kam ja von einem Richter im Dunstkreis von Frontline Gaming auf. Aus dieser Position kann man vielleicht verstehen woher der Wind weht. In Deutschland gibt es einfach keine professionellen Turnierorgas, die das ganze mit Gewinnabsicht betreiben. Frontline Gaming möchte natürlich den Absatz in den Vereinigten Staaten ankurbeln, und da man dort sehr kompetitiv eingestellt ist, versucht man es über diese Schiene. Bisher klappt es ja auch ganz gut, aber Salty John hat ein paar Grenzen des Wachstums aufgezeigt, über die vermutlich selbst Frontline Gaming nicht springen kann.

Aus den Diskussionen hier im Forum wird ja auch immer klarer, dass so eine "knallharte" Turnierliga mit Pro-Tour Events und Preisgeldern im Bereich 50.000 $ (bei Magic eigentlich üblich) gar nicht erstrebenswert ist. Wir betreiben hier ein Liebhaberhobby mit viel persönlichem Investment und Vorlieben, die einem echten kompetitiven Spiel im Weg stehen. Einige Spieler in Deutschland, mich eingeschlossen, schätzen jedoch die sozialen Aspekte des Warhammer-Turnier-Hobbies. Ich war gerade am Samstag wieder in Bedburg und habe wieder 3 sehr nette Spiele mit coolen Spielern gehabt, die ich zuhause im Club natürlich niemals getroffen hätte. Alleine dafür war es den Aufwand mit Anreise und 10h Zeit-Investment wert.

Ich hoffe einfach, dass diese "entspannte" Grundeinstellung auch wieder von den Turnier-Orgas getragen wird, und mehr tolle und entspannte Events wie in Bedburg stattfinden. Im Jahr 2017 hatte ich das Gefühl, dass die Diskussion in den Foren sehr angespannt war, und sich eigentlich nur um die krassen Spitzen auf TMM gedreht hat (welche Liste ist gerade jetzt so broken, was kontert sie am besten etc.). Das hat natürlich viele potentielle Neulinge verschreckt. In meinem Clubumfeld gibt es einige Spieler die Interesse an Turnieren haben, jedoch keine Zeit haben sich intensiv mit dem Hobby zu beschäftigen. Sie wollen lieber mit ihren Club-Listen auf Turniere fahren, und dort wenigstens ein bisschen Spaß haben, ohne direkt von knallharten, optimierten Listen umgebolzt zu werden.

Ein Ansatz der mir einfällt, wäre die anfängliche Paarung in Runde 1 nicht zufällig zu gestalten, sondern die T3-Rangfolge an einem Stichtag als Basis zu verwenden. Somit würden tendentiell eher gleichstarke Gegner aufeinandertreffen und die Gefahr als kompletten Neuling von Platz 1-3 der T3-Rangliste zerfleischt zu werden ist geringer.
 
@Legio:
Naja, Du siehst das unter dem "spielerischen" Aspekt, ich unter dem rein "wirtschaftlichen"!😉
Beides ist nicht falsch, nur ohne Kohle (d.h. Sponsoren, Mäzene) wird man keine "professionell" Turnierserie in WH40K aufbauen können.

Die Gelder im E-Sport sind halt da, im Tabletop nicht. Ich sag nicht, dass ich das toll finde, aber das ist nun mal die traurige wirtschaftliche Realität....
 
@Legio:
Naja, Du siehst das unter dem "spielerischen" Aspekt, ich unter dem rein "wirtschaftlichen"!😉
Beides ist nicht falsch, nur ohne Kohle (d.h. Sponsoren, Mäzene) wird man keine "professionell" Turnierserie in WH40K aufbauen können.

Die Gelder im E-Sport sind halt da, im Tabletop nicht. Ich sag nicht, dass ich das toll finde, aber das ist nun mal die traurige wirtschaftliche Realität....

Das ist doch gar nicht wahr.
Ich sehe durchaus auch den wirtschaftlichen Aspekt. Der ist eben dadurch begünstigt das die lukrativsten E-Sports-Titel keine hohen Investitionsanforderungen an den Athleten stellen.
Die Hardware die ich benötige um bei angesagten Titeln mitzumischen ist nicht teurer als ne Armee für 40k. Aber ich habe viel mehr Möglichkeiten.

Wenn wir dann nen Schritt vom E-Sport zurücktreten und die Sportwelt an sich betrachten, dann bemerken wir das es gar nicht traurig ist, dass TT nicht viel Gelder für Turniere und Sponsoring auf sich vereint, sondern dass das einfach stinknormal ist. Viele der olympischen Sportarten sind in vielen Ländern absolut nicht lukrativ. Ein gutes Beispiel dafür ist Bogenschießen. Man kann die deutschen Bogrnschützen/innen ja mal fragen was die so durch Wettkämpfe reinholen in ner Saison.

Man sollte also aufhören ein unprofessionelles System, angefangen bei den Regeln bis hin zu Organisationen, mit professionellen Sportarten (dazu kann man den E-Sport mittlerweile klar zählen) zu vergleichen, da es Warhammer, und TT generell, bereits an den kleinsten Einheiten und Strukturen, Teams, mangelt.
 
Gibt es überhaupt verlässliche Zahlen/Daten dazu, wie groß die Turnierszene bei WH40K tatsächlich ist?🤔

Laut TTM-Homepage haben 2017 ~360 Spieler an TTM-Turnieren teilgenommen - sehr viel größer wird die Deutsche Szene also nicht sein, da wohl kein ernsthafter Turnierspieler nicht zumindest ein TTM-Turnier besucht hat. Wenn man dann noch die Leute rausnimmt, die vielleicht nur 1-2 Turnier pro Jahr besuchen, werden es eher weniger... Da macht eine Professionalisierung wirklich recht wenig Sinn in so einem Randgruppenhobby... Wie ist das mit höheren Preisgeldern eigentlich hinsichtlich Glücksspiel und so vom legalen Rahmen her? Wir betreiben schließlich immer noch ein Würfelspiel...
 
In meinem Clubumfeld gibt es einige Spieler die Interesse an Turnieren haben, jedoch keine Zeit haben sich intensiv mit dem Hobby zu beschäftigen. Sie wollen lieber mit ihren Club-Listen auf Turniere fahren, und dort wenigstens ein bisschen Spaß haben, ohne direkt von knallharten, optimierten Listen umgebolzt zu werden.
Chancenlos untergehen macht natürlich keinem Spaß, nur muss da auch nicht immer die ober böse Powerliste dabei sein.
Als gelegenheits Spieler mit der "Clubarmee"(soll wohl eine Liste sein, die eher durchschnittlich bis spielschwach ist), da kann es schon reichen, dass der Gegner einfach besser spielt und man deswegen verliert.
Andererseits sollte man sich dann eben auch fragen, wenn ich selbst nicht bereit bin spielerisch und oder armeetechnisch ans Maximum zu gehen, aus welchen Gründen auch immer, bin ich am Ende vielleicht selbst Schuld, wenn es nicht so gut läuft, zu fordern, dass die anderen dann eben auch schlechtere Listen spielen, damit das ganze fair bleibt, kann dann ja auch nicht das Ziel von so einem Event sein, bei dem das Gewinnen im Vordergrund steht. 🙂
 
Wenn wir dann nen Schritt vom E-Sport zurücktreten und die Sportwelt an sich betrachten, dann bemerken wir das es gar nicht traurig ist, dass TT nicht viel Gelder für Turniere und Sponsoring auf sich vereint, sondern dass das einfach stinknormal ist. Viele der olympischen Sportarten sind in vielen Ländern absolut nicht lukrativ. Ein gutes Beispiel dafür ist Bogenschießen. Man kann die deutschen Bogrnschützen/innen ja mal fragen was die so durch Wettkämpfe reinholen in ner Saison.

Wir reden aneinander vorbei!
Du hast Recht mit dem Verweis auf zB Bogenschützen, d.h. "Randsportarten", und das da nicht viel Geld zu holen ist.
Nur ist auch das immer noch ein jahrtausendealter "Sport" mit einer lange Kultur- und Olympia-Geschichte, was man übers Tabletop allgemein nicht sagen kann.😉

Mit meinem Vergleich zu E-Sport meine ich auch nicht, das WH40K für den potentiellen, EINZELNEN Profi-Spieler finanziell lukrativ sein soll/kann/muss.
Es geht vielmehr darum, dass anscheinend die momentanten "aktiven" Turnierspielerzahlen in D so gering sind, dass nicht mal ansatzweise professionelle Strukturen/Leistungssport vergleichsweise wie -ja, auch im Bogensport- (https://www.dbsv1959.de/index.php/der-dbsv) wirtschaftlich machbar wären.

Wie @Nukleon im Eröffnungsbeitrag schon schrieb, es geht hier um die Frage der "logistischen" Machbarkeit...
 
Ogott, wie bekloppt kann eine Diskussion eigentlich sein... Tabletop ist ein Hobby und dazu sowas von nicht gemacht für die heutigen, schnelllebigen Konsumenten. Ich schaue mir zB. auf YouTube auch keine 2 Stunden Spielberichte an und bleibe konzentriert jede Minute dabei, und auch Livestreams vom TTM Finale oder so schaue ich nicht komplett, sonder "zappe" immer mal wieder rein.

Lässt doch dieses Würfelspiel in Ruhe ein Würfelspiel sein und entspannt euch.
 
Laut TTM-Homepage haben 2017 ~360 Spieler an TTM-Turnieren teilgenommen - sehr viel größer wird die Deutsche Szene also nicht sein, da wohl kein ernsthafter Turnierspieler nicht zumindest ein TTM-Turnier besucht hat. Wenn man dann noch die Leute rausnimmt, die vielleicht nur 1-2 Turnier pro Jahr besuchen, werden es eher weniger... Da macht eine Professionalisierung wirklich recht wenig Sinn in so einem Randgruppenhobby... Wie ist das mit höheren Preisgeldern eigentlich hinsichtlich Glücksspiel und so vom legalen Rahmen her? Wir betreiben schließlich immer noch ein Würfelspiel...

Einerseits sind nur 20% aller 40k Turniere mit TTM-Regeln und andererseits gibt es tatsächlich Leute die TTM meiden. Ich war vor kurzem im GW und da hieß es das sich die Umsätze in der 8ten Edition um ein vielfaches gestiegen sind. Da man nicht nur von Neukunden ausgehen kann,sind es vermutlich viele EX-40k-Spieler, die es wieder zurück zu 40k gezogen hat. Leider nicht so viele Turnierspieler wenn man die Teilnehmeranzahlen von Turnieren der 5ten Edition zu heute mal ansieht. Auch wenn ich da weder Daten noch irgendwelche Hinweise habe so glaube ich, dass das Potential noch nicht wirklich ausgenutzt worden ist.
 
Die Umsatzerhöhung würde ich nicht so sehr als Maßstab sehen. Vieles, neues Gelände ist dabei wie auch die erhebliche Reihe neuer Codizies, die in kurzer Folge erschienen sind (wir sind im 10. Monat der 8. Edi, richtig?) und natürlich auch bei Veteranen noch die eine oder eine Box zusätzlich aus dem Kreuz leiert. Dazu 3 (?) komplett neue Armeen (Primaris, Deathguard und Custodes). ...und letztendlich der Zwang, im stets sich erhöhendem Maße gängige Produkte nur noch im GW-Onlineshop ordern zu können, weil Mailorder only geworden sind. Das alles dürfte erheblich mehr für die Umsatzsteigerung verantwortlich sein als eine deutliche Erhöhung aktiver Spielerschaft...
 
Wenn ich mir ansehe, wieviele meine Kumpels in der 8. mit 40K wieder angefangen (6) haben und wieviel davon auf Turniere gehen (ich und TTM ist für mich uninteressant) und wieviele bei uns in der Butze spielen und kaufen (der Laden lebt fast nur von GW). Mehr als 20+ würde ich sagen und nicht mal eine Hand voll von denen würde auf ein Turnier gehen (und ich habe mich gerade gefreut, weil einer von denen zugesagt hat zum Da Conflict zu gehen). Da gibt es eine immense Dunkelziffer und Turnierspieler sind nur die Spitze vom Eisberg.
 
Die Umsatzerhöhung würde ich nicht so sehr als Maßstab sehen. Vieles, neues Gelände ist dabei wie auch die erhebliche Reihe neuer Codizies, die in kurzer Folge erschienen sind (wir sind im 10. Monat der 8. Edi, richtig?) und natürlich auch bei Veteranen noch die eine oder eine Box zusätzlich aus dem Kreuz leiert. Dazu 3 (?) komplett neue Armeen (Primaris, Deathguard und Custodes). ...und letztendlich der Zwang, im stets sich erhöhendem Maße gängige Produkte nur noch im GW-Onlineshop ordern zu können, weil Mailorder only geworden sind. Das alles dürfte erheblich mehr für die Umsatzsteigerung verantwortlich sein als eine deutliche Erhöhung aktiver Spielerschaft...

Es ging dabei garnicht um die Umsatzerhöhung von dem Laden. Eher um die Rekorderlöse von GW allgemein.
 
Wenn ich mir ansehe, wieviele meine Kumpels in der 8. mit 40K wieder angefangen (6) haben.

Kann ich für meine Gruppe so bestätigen: Mit der 8ten haben einige Veteranen nach teils jahrelanger Pause zurückgefunden...kann mir also schon vorstellen, dass die ein spürbares Umsatzplus haben, welches damit zusammenhängt...