Gelände spielt bei SAGA keine große Rolle. Das kommt mir eigentlich sehr zupass. Denn Geländebau ist so gar nicht meins. Dummerweise steh' ich aber auch überhaupt nicht auf Filzlappenhügel und Klobürstenbäume. Und meine Vorräte an Grünzeug werden langsam sichtlich altersschwach. Also, wohl oder übel, es wurde zuletzt wieder Uhu und Bastelschere ausgepackt.
Für den Testlauf habe ich mir was ziemlich Generisches vorgenommen: Wald. Oder etwas in der Art.
Zuerst werden Bases aus Plastikkarton geschnitten. Für kleine Größen reicht die Stärke von Joghurtbechern. Damit sich unter Leim, Spachtelmasse u. ä. nichts wellt, nehme ich aber auch dickere Platten. Mit dem Bastelmesser werde die Kanten in unregelmäßige Form gebracht und abgeschrägt.
Für hochwertige Bäume kann man viel Geld ausgeben. Hier tun es ein paar Chinakracher. Die sind und bleiben in der Nahaufnahme scheußlich. Auf dem Tisch fällt das aber kaum auf. Denke ich. Hoffe ich. – Hohes Gras, Schilf o. ä. kann man mit Borsten von Billigpinseln darstellen. Hier war ich erst zu sparsam, dann zu träge, um es wieder runterzureißen.
Aus lauter Ungduld vorgespult zur Bodengestaltung. Da tut es ein Mix aus Abtönfarben, der sich grob an den Bases meiner Figuren orientiert. Struktur geben dort wie hier Leim, Spachtelmasse und grober Sand. Damit habe ich auch die Haufen aus zerknüllter Alufolie überzogen, die auf der großen Basis Bodenwellen darstellen sollen.
Begrünt wird das Ganze mit Flock, Grasstreu und ein paar heidekrautartigen Büscheln. Stämmen und Wurzeln verpasse ich einen etwas natürlicheren Look durch Tupfer mit verdünnter Farbe und ein bisschen Trockenbürsten mit dem hellsten Erdton.
Die Baumkronen bekommen ebenfalls ein paar Farbtupfer. Eine hab ich versuchsweise mit Flock bestreut, bin vom Effekt aber nicht sooo überzeugt. Zum Schluss wird alles mit stark verdünntem Weißleim besprüht, um die Belaubung und Oberflächen zu versiegeln.
Für schmales Geld und wenig Zeit finde ich die Teile ziemlich in Ordnung. Aber was haben sie eigentlich mit diesem Projekt zu tun?
Wie hoffentlich zu erahnen, soll das Gelände in eine Art Heidelandschaft passen. Die entsteht unter anderem als Folge von Übernutzung. Also überall da, wo Menschen Wälder gerodet und den Boden durch intensive Landwirtschaft ausgelaugt haben. Es bleiben Gräser und Sträucher, irgendwann folgen genügsame "Pionierbäume" wie Birken oder (wie hier) Kiefern.
In den hiesigen Breiten und für die Antike lassen sich solche Landschaften interessanterweise als Erblast der keltischen und germanischen Bevölkerung nachweisen. Die Römer betrieben zwar auch Raubbau an der Natur, wirtschafteten aber effizienter und damit unabsichtlich nachhaltiger. Heideflächen waren deshalb eher im "freien Germanien" zu finden – oder z. B. am Niederrhein, wo die vorrömische Landwirtschaft einfach weiterlief. Da gehört dann auch der zuvor gebaute Tempel hin, und der Kreis schließt sich. Soweit meine Römer hierzulande operieren, sollte der Untergrund passen.
Ich hab jedenfalls nicht nur beim Lesen (z. B. hiervon) wieder was gelernt, sondern auch beim Basteln. Mal sehen, was sich beim nächsten Versuch verbessern lässt. Wer Anregungen hat, nur her damit! ?