ηὕρηκα! oder: Kompetenzen, Erweiterungen und Richtlinien der EU

Vor meinem inneren Auge ist das Bild eines ersaufenden, der den Rettungsring beschimpft und darauf einschlägt während er aus dem Wasser gezogen wird.

Die sollen ruhig protestieren, aber eben gegen die eigene Oberschicht. Und wenn der gemeine Grieche schimpfen darf, dann ich als gemeiner Deutscher auch-_-.
 
Dass der drohende Bankrott ein Fall von falscher Finanzpolitik, Korruption und massiver Klientelpolitik ist, wollen wir gar nicht bestreiten. Allerdings haben viele (die meisten) Griechen in einem unverhätlnismäßigen "Luxus" gelebt, der in keiner Weise den tatsächlichen finanziellen Zustand, in dem sich das Land befand und befindet, widerspiegelt. Und das ist es mir mal ganz egoistisch egal, ob das jetzt Arbeiter X angepisst ist, oder nicht. Der "deutsche Feuilleton" hat nämlich vollkommen Recht, wenn er "die Griechen" (die in einer Demokratie die Politik mitgestalten, oder gilt das hier wieder nicht?) oder eben "Griechenland" auffordert, gefälligst den Kopp zuzumachen und einfach mal ein bißchen Dankbarkeit zu zeigen. Die Frechheit, nach nunmehr fast 65 Jahren noch irgendwelche ominösen Reparationskosten zu fragen (wobei das an sich lächerlich ist, da müssten sie zuerst die Italiener fragen, nur haben die ja selber nix...honi soit qui mal y pense...), fand ich noch irgendwo amüsant. Dann aber tatsächlich noch die Nerven zu besitzen, sich zu beschweren (und das tut nicht nur Arbeiter X, sondern auch Teile der griechischen Regierung und der griechischen Medien), dass Sparen angesagt ist, kann ich nicht mehr verstehen. Da verliere ich auch jedes Mitgefühl für diese Nation, die ihren Untergang letztendlich selbst herbeigeführt hat.
 
Die sollen ruhig protestieren, aber eben gegen die eigene Oberschicht.
Ja, tun sie doch auch. Gabs ne Großdemo in Berlin oder Brüssel? Hab ich nicht mitbekommen.

Da magst du recht haben, aber auch dem gemeinen Arbeiter muss klar sein, dass auch er Opfer bringen muss, wenn er nicht möchte, dass sein Land komplett den Bach runtergeht. Man kann schließlich nicht nach Hilfe schreien und dann sozusagen das Rettungsboot versenken...
Versetze dich doch mal in die Lage von denen. Hier pass auf, ein Beispiel: Stell dir vor, morgen klingelt ein Engländer an deiner Tür und sagt, Merkel habe beim Hütchenspiel den gesamten Staatshaushalt verzockt und sie sind nun da um deine Warhammersachen abzuholen, als kleine Gegenleistung für die Kredite. Wärste auch angepisst, Vaterlandsliebe hin oder her. Und genau so erleben die "normalen Leute" das da auch. Sie haben halt nicht in Saus und Braus gelebt und Schampusbäder genommen und trotzdem sollen sie dafür blechen, was die Regierung verbockt hat.
Ich kanns nachvollziehen, dass die sauer sind.
Übrigens wäre es vielleicht auch keine schlechte Idee, bei unserem Schuldenberg und den geplanten Steuersenkungen den Ball ein bisschen flacher zu halten. Ist ja nicht so, dass wir die Experten in puncto Schuldenabbau und solider Finanzierung wären.

Edit:
Der "deutsche Feuilleton" hat [...] Recht
Ist das nicht ein Widerspruch? 😛

Edit2:
(die in einer Demokratie die Politik mitgestalten, oder gilt das hier wieder nicht?)
Wie soll das gehen, wenn die Regierung die Bilanzen ect. frisiert? Was will man da als Wähler machen?
 
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Ja, natürlich wäre ich sauer, aber eher auf unsere Oberen (was ich nebenbei sowieso bin)... Aber wie du so schön gesagt hast müssen wir den Ball wirklich flach halten, was aber auch heisst, dass wir nicht jedem helfen können, der an unsere Tür klopft. Hab ich hier einige Seiten früher aber schon mal geschrieben.
 
Es ist doch keine Frage des Anstands ,(obwohl, das eigentlich auch) dass die Griechen sich in Demut üben sollten, sondern viel mehr eine Notwendigkeit, dass sie den Sparkurs, der eigeschlagen werden MUSS, begreifen und akzeptieren, und nicht auf diejenigen einprügelt, die ihnen helfen wollen. Dass Griechenland international eKritik über sich ergehen lassen muss, hätte auch vorher klar sein müssen. Stattdessen wird das mit einer absolut unverschämten Ignoranz hingenommen, die Finanzhilfen aber sollen trotzdem kommen, so nach dem Motto "Lasst die ollen Deutschen doch mal blechen, dann können wir ja ein bißchen weitermachen.". Und damit würden die sogar durchkommen, denn die EU kann es sich nicht leisten, Griechenland absaufen zu lassen. Je länger die Finanzkrise dauert, desto mehr beeinflusst das z.B. den Wert des Euro. Geht einfach nicht.

Versetze dich doch mal in die Lage von denen. Hier pass auf, ein Beispiel: Stell dir vor, morgen klingelt ein Engländer an deiner Tür und sagt, Merkel habe beim Hütchenspiel den gesamten Staatshaushalt verzockt und sie sind nun da um deine Warhammersachen abzuholen, als kleine Gegenleistung für die Kredite.
Es geht doch nicht darum, dass den Leute Dinge weggenommen werden sollten, die sie schon haben, sondern einfach viel zu überzogene Sozialleistungen gekürzt und das Sozialsystem generell umstrukturiert werden muss. Mit Enteignung hat das nichts zu tun, von daher ein sehr unpassendes und vereinfachtes Beispiel.

Ist ja nicht so, dass wir die Experten in puncto Schuldenabbau und solider Finanzierung wären.
Nö, aber wir müssen uns auch keine Sorgen um einen Staatsbankrott machen, zumindest nicht in absehbarer Zeit. Mahnende Worte sind schon angebracht.
 
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@Bulweih:
Uns hilft kein ***** falls wir mal Hilfe brauchen(und komm mir jetzt keiner mit der berliner Luftbrücke o.ä.).
Und ob gewaltige Zahlungen getätigt würden, wenn Deutschland auch ein Staatsbankrott drohte. Aus demselben Grund, warum momentan das gigantische Rettungspaket für die Griechen festgezurrt wird: um weitergehende Folgeschäden zu verhindern. Und wenn das größte und wirtschaftsstärkste Mitgliedsland warum auch immer derart ins Trudeln kommt, wird die europäische Gemeinschaft versuchen, das abzuwenden. Es ist vielleicht ein falscher Eindruck meinerseits, aber ich habe manchmal das Gefühl, es glauben einige, die EU helfe den Griechen deswegen, weil sie diese Nationalität so ungemein sympathisch fände, da gerne Urlaub mache oder die Wiege europäischer Kultur retten wollte. Das ist doch ein handfestes Kalkül der Nützlichkeit, das da lanciert wird; ihr könnt euch sicher sein, dass, wenn der Untergang Griechenlands weiter keine Konsequenzen mit sich zöge, niemand (zumindest in dem Maße nicht) eingesprungen wäre.
Die Kritik an der Streikwelle in Griechenland kann ich auch nicht recht nachvollziehen, Neopope hat es ja schon deutlich skizziert: wenn unsere Bundesregierung ähnliche Abstriche bei uns verkündet hätte, stünden die Gewerkschaften auch keine Sekunde still, zu Generalstreiks aufzurufen. Ich vermute zwar, dass bei uns nicht so viele Menschen auf die Straßen gingen (relativ natürlich), aber diese Reaktion ist doch menschlich - es geht immerhin um eine Erhöhung der Mehrwertsteuer von 21 auf 23-25 Prozent, eine Erhöhung des Rentenalters auf 67, die Lockerung des Kündigungsschutzes, 10 Prozent höhere Steuern auf Treibstoff, Zigaretten und Alkohol, direkte und indirekte Lohnkürzungen im öffentlichen Dienst sowie die Kürzung von Beihilfen um 8 Prozent. Das wird die einfache Bevölkerung immens treffen, unabhängig davon, ob z.B. das Rentenalter nun tatsächlich auf die Höhe hochgeschraubt wird oder nicht (was ich im Übrigen auch nicht recht glaube), der Protest ist also verständlich.
 
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Da muss ich KOG beipflichten, wenn ein land in der EU nicht absaufen gelassen wird, dann wir. Das solchen Ländern geholfen wird, ich hab's ja auch schon angedeutet, geschieht nicht aus Nächstenliebe, sondern weil es einfach nicht anders geht.

ABER:

Die Kritik an der Streikwelle in Griechenland kann ich auch nicht recht nachvollziehen, Neopope hat es ja schon deutlich skizziert: wenn unsere Bundesregierung ähnliche Abstriche bei uns verkündet hätte, stünden die Gewerkschaften auch keine Sekunde still, zu Generalstreiks aufzurufen. Ich vermute zwar, dass bei uns nicht so viele Menschen auf die Straßen gingen (relativ natürlich), aber diese Reaktion ist doch menschlich - es geht immerhin um eine Erhöhung der Mehrwertsteuer von 21 auf 23-25 Prozent, eine Erhöhung des Rentenalters auf 67, die Lockerung des Kündigungsschutzes, 10 Prozent höhere Steuern auf Treibstoff, Zigaretten und Alkohol, direkte und indirekte Lohnkürzungen im öffentlichen Dienst sowie die Kürzung von Beihilfen um 8 Prozent. Das wird die einfache Bevölkerung immens treffen, unabhängig davon, ob z.B. das Rentenalter nun tatsächlich auf die Höhe hochgeschraubt wird oder nicht (was ich im Übrigen auch nicht recht glaube), der Protest ist also verständlich.
Wo ist da die Relation zu Griechenland? In Deutschland sind die Sozialleistungen nicht überzogen; es wird von mehreren Seiten ja sogar behauptet, die seien zu klein. Das sind Äpfel und Birnen, die hier verglichen werden. Natürlich werden die Griechen den Gürtel enger schnallen müssen, aber das ist doch wohl verdammt nochmal angebracht, und keineswegs eine unverschämte Forderung. Überhaupt wäre kein europäisches Land in der Situation, in der sich Griechenland befindet, auch nur um geringsten berechtigt, Forderungen zu stellen und sich bei denen, die helfen, zu beschweren, wenn Sparkurse gefordert werden. Der gesunde Menschenverstand, der den Griechen anscheinend zumindest teilweise im Rausch der bisherigen Sozialleistungen (denn die sind, ich werde nicht müde, es zu skandieren, einfach nur überzogen) abhanden gekommen ist, sagt einem doch, dass man nicht die Leute kritisieren darf, weil sie eine Gegenleistung für ihre Hilfe verlangen, vor allem in einer Situation, wie dieser.
 
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Zitat:
Und ob gewaltige Zahlungen getätigt würden, wenn Deutschland auch ein Staatsbankrott drohte. Aus demselben Grund, warum momentan das gigantische Rettungspaket für die Griechen festgezurrt wird: um weitergehende Folgeschäden zu verhindern. Und wenn das größte und wirtschaftsstärkste Mitgliedsland warum auch immer derart ins Trudeln kommt, wird die europäische Gemeinschaft versuchen, das abzuwenden. Es ist vielleicht ein falscher Eindruck meinerseits, aber ich habe manchmal das Gefühl, es glauben einige, die EU helfe den Griechen deswegen, weil sie diese Nationalität so ungemein sympathisch fände, da gerne Urlaub mache oder die Wiege europäischer Kultur retten wollte. Das ist doch ein handfestes Kalkül der Nützlichkeit, das da lanciert wird; ihr könnt euch sicher sein, dass, wenn der Untergang Griechenlands weiter keine Konsequenzen mit sich zöge, niemand (zumindest in dem Maße nicht) eingesprungen wäre.

..Also wenn Ihr euch da so sicher seid, fein, werd ich mich nicht drüber streiten. Ich ging nur für mich davon aus, dass wenn es mal soweit kommt das wir Hilfe brauchen, die EU schon soo am Sack ist, das da Keiner mehr ist, der helfen kann. Aber das wir denen nicht aus Sympathie helfen ist mir schon auch klar😉.
 
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Hab jetzt hier nicht alles gelesen, aber

Die Kritik an der Streikwelle in Griechenland kann ich auch nicht recht nachvollziehen, Neopope hat es ja schon deutlich skizziert: wenn unsere Bundesregierung ähnliche Abstriche bei uns verkündet hätte, stünden die Gewerkschaften auch keine Sekunde still, zu Generalstreiks aufzurufen.

ich halte eine direkte Streikwelle auf für eine logische Konsequenz, nur ist es hier ja so, dass die friedlichen Streiks der Gewerkschaften/der "normalen Leute" viel zu schnell eskalieren... und sowas bringt mich tierisch auf die Palme. Wenn ich in den Nachrichten wieder sehen muss, wie mehrfach Gebäude beschädigt+geplündert, Autos in Brand gesteckt werden, sinnlos auf Polizisten eingekloppt wird (die teilen dann natürlich auch aus...) und sogar Unschuldige sterben... dann fehlt mir einfach jegliche Toleranz für einen Streik.
Natürlich ist es nicht der nette Arbeiter, der anfängt mit Pflastersteinen zu werfen, aber ist so ein Stein erstmal ins Rollen gebracht, dann beteiligt sich doch zugerne auch der Rest des Mobs.
 
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Langsam Leute, langsam. Eins nach dem Anderen. 😀
Erstmal kleine Grundsatzerklärung:

Die Griechen gehen aus dem Grund auf die Barrikaden, weil sie genau wissen wer die Zeche bezahlen darf. Nämlich die Einwohner des Staates. Ich unterscheide ganz bewußt nicht zwischen Staatsvolk und Migranten und sage einfach Einwohner, weil man am Ende der Schlange an der Kasse sowieso den selben Preis+MwSt bezahlen muss, *******-egal aus welchem Land man kommt. Und diese Wut richtet sich definitiv gegen die Obrigkeit und die Ober- bzw Politikerschicht. Denn als Grieche verstehe ich auch das, was die "Interviewten" sagen und nicht nur die Amateur-Übersetzung der Synchronsprecher.

Was den Griechen nicht passt, ist eine Generalüberholung ihrer Finanzgewohnheiten. Früher war es so, dass man mit den sog. "Fackelakia", gut leben konnte.
Wörtlich übersetzt: Umschlägchen, sinngemäß übersetzt: Geldgeschenk. Geschieht das aus Korruption ist es dann Bestechung/Schmiergeld.
Geschieht das vom Verwandten zum Verwandten bleibt es ein Geschenk. Und genau da liegt der Hund begraben, der ganze öffentliche Dienst und weitere Insitutionen besteht zum grössten Teil aus Vetternwirtschaft.

Jeder hilft seinem Verwandten einen besseren sozialen Status zu erhalten, weil der Familienzusammenhalt ausgeprägter ist, als jetzt z.B hier in Deutschland. Das meißte Geld kassiert man dort als Beamter. Also versucht man eben jeden Verwandten durch Vitamin-B reinzukriegen. Dies führte zu einem regelrechten Gremienwahn. Es gibt ein Gremium für alles und jeden.
Ein Beispiel aus meiner Heimatgegend ist ein Gremium zur Überwachung der Umweltbedingungen eines Sees. Nobles Ziel...dumm nur, dass dieser See schon zur Teenager-zeit meines Opas längst ausgetrocknet ist.:lol: Wenn das Gremium existiert, muss der See auch existieren, aber auf die Idee mal nachzuschauen kommt keiner.

Und Tipps zu Gesetzeslücken und Bonizahlungen gabs gratis dazu. "Haste nen Computer, beherrscht du eine Fremdsprache, bist du ungebunden, haste Kinder, bist du pünktlich, biste länger als 10 Jahre mit (derselben) Frau verheiratet? Dann kriegst du sechs Bonuszahlungen zu deinem Gehalt. Erfüllst alle sechs Punkte gleichzeitig? Kein Problem! Dann kriegst du eben sieben Bonuszahlungen!"
Dieses schöne Leben ging zu Zeiten der Drachme mehr oder weniger gut. Denn da waren kleine Umschläge von 20.000 Drachmen keine Seltenheit. Mein letzter Prä-Euro-Kursstand war 156 Drachmen waren eine Mark. Und eine Kippenschachtel kostete damals 300 Drachmen, also um die zwei Mark, demnach ca einen Euro. Mit 20000 Drachmen extra in der Tasche, konnte man wirklich gut einkaufen.

Das Problem ist jetzt dass keiner den Griechen gesagt hat, dass sich die Preise jetzt ändern werden, und sie mit anderen Zahlen rechnen müssen. Die Selbstverständlichkeit solcher Gefälligkeiten ist den Griechen zum Verhängnis geworden. Dass die Bevölkerung jetzt demonstriert, daran ist, aus Sicht der Bevölkerung, die Regierung schuld, weil:
es wurde nicht das Volk gefragt ob es den Euro will.
das Volk wurde mit Versprechungen weichgekocht zur Beruhigung.
wie dann der Euro eingeführt worden ist regten sich viele auf, warum sie dann nicht genauso viel Geld anfang des Monats auf ihrem Konto hatten, wie andere Bürger der EU. Die Regierung konnte also ihre Versprechungen nicht einhalten.
Der Zwischenfall des durch einen Polizisten erschossenen 15-jährigen in Athen ist noch nicht vergessen worden.
So eine Regierung hat jetzt Mist gebaut, und schröpft die letzte Geldquelle aus die sie noch hat-----> ihre Einwohner.

Die Griechen glauben also, dass ihre Oberschicht sich davonstehlen will, indem sie die ohnehin schon zu lange Leine an eine andere Oberschicht abgibt. Und das lässt sich die Einwohnerschaft nun mal nicht gefallen und beschwert sich. Das ist zumindest MEIN Gesamteindruck den ich nicht nur aus den Aussagen der Interviewten auf griechisch, sondern auch aus deren Plakaten und Banner ablesen konnte.

IMHO: Kurz und bündig: 2 Orks merken, dass sie sich gegenseitig abgezockt haben. Was passiert?😉

Übrigens, wenn der Thread-Titel "Heureka" heißen soll, dann ist er falsch geschrieben. So wie das da steht spricht man es "i-ie-ri-cka" aus. Entweder den Anfangsbuchstaben durch ein griechisches "E" ersetzen, oder aus den beiden Anfangs-i, ein griechisches e und b machen, damit es auch "ewrika" also auf deutsch Heureka ausgesprochen wird.😀
 
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Machine2, danke für deinen Einblick in die Gedanken eines Griechen.

Ein Beispiel aus meiner Heimatgegend ist ein Gremium zur Überwachung der Umweltbedingungen eines Sees. Nobles Ziel...dumm nur, dass dieser See schon zur Teenager-zeit meines Opas längst ausgetrocknet ist.:lol: Wenn das Gremium existiert, muss der See auch existieren, aber auf die Idee mal nachzuschauen kommt keiner.

😱 Das ist jetzt nicht dein ernst. So geht es heute, bei den einstmals hellesten Köpfen der Antike zu.
Nimms mir nicht übel, aber da muss sich grundlegend etwas ändern. Die Einwohner müssen sich an die mitteleuropäischen Gepflogenheiten anpassen, da führt kein weg dran vorbei.

Diese Umstellung wird schwer für das griechische Volk und es wird lange dauern bis Ruhe einkehrt. Ich verstehe auch, dass das Volk seinem Frust in Form von Demos/Streiks luft verschaffen muss. Es ist aber traurig das Menschen mitunter sterben müssen. Man muss aber ganz klar sagen, dass dafür auch autonome Kräfte verantwortlich sind und diese heizen mit agressiven Handlungen die Masse an. Ich vergleiche diese Leute mittlerweile mit Hooligans/Ultras beim Fußball. Die wollen nur eine Straßenschlacht, es geht ihnen nicht um das gesellschaftspolitische Anliegen der eigentlichen Demonstranten.

Sich jetzt als deutscher Bürger darüber aufzuregen, dass die Griechen am Rad drehen, finde ich sehr unpassend. Denn diese Einstellung wird bei der Lösung von Problemen keinem weiterhelfen. Im Gegenteil, es wird Mauern zwischen den Partner schaffen. Lasst die Griechen sich aufregen, ich würde mir wirklich ernsthaft sorgen machen, wenn die Griechen sich nicht rühren würden und alles hinnehmen wie es ist. Die Griechen sind stolz, sie sind Südeuropäer und damit auch temperamentvoll, das gehört dazu. Diese Krise geht an die Substanz der Exitenz jedes Griechen. Die durchleben Ängste ohne Ende.

Ich bin nicht nur Deutscher sondern auch bekennender Europäer. Für mich ist es selbstverständlich, dass wir den Griechen als auch den andern PIGS-Staaten helfen, auch wenn wir selbst einen hohen Preis dafür zahlen müssen. Wir sind Partner oder aus der Sicht eines Chinesen, Europäische Bruder. Wir dürfen uns verdammt nochmal nicht zerfleischen. Wir müssen Fehler, die in der Vergangenheit begangen wurden, nun gemeinsam ausbügeln, die EU/die Währungsunion neu ausrichten. Danach gehen wir gestärkt aus dieser Krise hervor.
Denn unsere Konkurrenz sitzt nicht im Nachbarland, sondern in Übersee, hinter dem Ural und in Asien. Bitte vergesst das nicht. Die einzelnen Länder Europas sind machtlos gegen diese Wirtschaftsblöcke, nur ein geeintes und starkes Europa kann dieser Zukunft die Stirn bieten.

Eine Gemeinschaft ist nur so stark wie ihr schwäschstes Glied. Entfernen wir dieses schwache Glied, dann verlieren wir Deutschen, als auch Europäer, vertrauen und unsere gute Reputation. Bewältigen wir diese Krise, ernten wir den Respekt der ganzen Welt.
 
😱hmy: Das ist jetzt nicht dein ernst. So geht es heute, bei den einstmals hellesten Köpfen der Antike zu.

Ich finde, es ist schon fast philosophisch (man könnte fast meinen sie übernehmen Ideen aus der Antike). Frei nach dem Motto: Das was man sieht ist nicht real, die Idee des Sees ist es, was wirklich ist. 😉 Man muss dann auch nur darauf aufpassen, dass sich die Idee nicht ändert^^
Ich finde es zwar bedauerlich, was in Griechenland im Moment passiert, aber ich finde es doch in gewisser Weise verständlich. Die Bevölkerung darf das zahlen, was sie nicht zu verantworten hat. In Deutschland würde das höchstwahrscheinlich nicht anders aussehen (Die Bild würde dann auch ziemlich viel Verständnis gegenüber der Bevölkerung aufbringen, was sie ja im Fall Griechenlands überhaupt nicht tut)
 
Frei nach dem Motto: Das was man sieht ist nicht real, die Idee des Sees ist es, was wirklich ist. 😉 Man muss dann auch nur darauf aufpassen, dass sich die Idee nicht ändert^^
Das ist grundsätzlich eine sehr pfiffige Applikation des Gedankengebäudes Platons, da steckt aber ein kleiner Fehler drin, der Dein Hausfundament irreversibel angefressen hat: es stimmt nicht, dass das, was wir sehen, nicht real ist. Wir blicken in den Dingen nicht die Idee selbst, sondern nur das Abbild derselben, wenn wir also die Idee selbst schauen wollten, kommt uns keine Realität zuteil, aber die subjektive Realität des Abbildes ist doch auch eine wirkliche Realität, das leugnet auch Platon nicht, wenngleich er wertend ist, was die Qualität der Realität betrifft. Außerdem stellt Platon ebenfalls fest, dass wir durch die Abbilder immerhin einen ersten Eindruck (ein Begriff übrigens, den wir Aristoteles verdanken) der dahintersteckenden -heit (hier also "Seeheit" als Schablone für das Idealbild eines jeden Sees) bekommen. Und ohne Abbild gibt es folgerichtig auch keine spezifische Idee dahinter, weil also der ausgetrocknete See nicht einmal entfernt eine Annäherung an die Idee des Sees sein kann, blicken wir sie auch nicht. Konvergenz ist durchaus ein wichtiges Kriterium bei dem guten Platon, aber Dein Gedanke war gar nicht mal schlecht. ^_^
 
Ich habe heute bei N-tv was interessantes aufgeschnappt. Ein Was-wäre-wenn-Szenario in Deutschland im Stil der Griechenlandpleite:

Wenn in Deutschland so eine Krise bestehen würde, dann müsste die Regierung über 300 Milliarden Euro sparen. Das würde heißen:

Die Bundeswehr samt Verteidigungsministerium müsste abgeschafft werden.
Der Autobahnbau und die Instandhaltung würde komplett eingestellt werden.
Harz-IV-Zahlungen würden um die Hälfte reduziert werden.
MwSt rauf auf 24-25%.
Der Spitzensteuersatz erhöht sich von 45 auf 60%.
Dass dadurch auf dem Börsenparkett ein Hell-on-Earth stattfindet, dürfte jedem klar sein.

Ich denke, dass dann in Deutschland, vielleicht nicht in dem Maße wie in Griechenland, aber zumindest eine bis ein paar mehr Demos in Form der 1.Mai-Demos staffinden würden.

@ ELute

Diese Umstellung wird schwer für das griechische Volk und es wird lange dauern bis Ruhe einkehrt. Ich verstehe auch, dass das Volk seinem Frust in Form von Demos/Streiks luft verschaffen muss. Es ist aber traurig das Menschen mitunter sterben müssen. Man muss aber ganz klar sagen, dass dafür auch autonome Kräfte verantwortlich sind und diese heizen mit agressiven Handlungen die Masse an. Ich vergleiche diese Leute mittlerweile mit Hooligans/Ultras beim Fußball. Die wollen nur eine Straßenschlacht, es geht ihnen nicht um das gesellschaftspolitische Anliegen der eigentlichen Demonstranten.
Ein wahres Wort. Diese Automen werden in Griechenland Anarchisten genannt und verhalten sich auch wie Hooligans. Worum es geht ist denen egal, hauptsache dabei sein und Krawall machen.

Die Polizei in Griechenland hat, genau wie hier, Schwierigkeiten zu erkennen, wer zur Einlenkung bereit ist, und wer nicht und verfolgt deshalb auch die Null-Toleranz-Taktik. Neuerdings werden Tränengasgranaten offen und demonstrativ am Gürtel baumelnd getragen.

Announcement:
Die Polizei verfolgt einige Verdächtige Anarchisten die mit Brandsätzen eine Bank anzündeten. 3 Tote, davon eine Schwanger. Die Abstimmungen in Griechenland über das Sparpaket wurden daraufhin vorverlegt. Da eine Abstimmung über den "Schnitt durchs Leben" doch stattfindet, werden weitere Ausschreitungen für heute Abend befürchtet.:annoyed:

ELute, deine Signatur passt hier wie die Faust aufs Auge... Wahrheit erzeugt Hass...
 
Ich habe heute bei N-tv was interessantes aufgeschnappt. Ein Was-wäre-wenn-Szenario in Deutschland im Stil der Griechenlandpleite:

Wenn in Deutschland so eine Krise bestehen würde, dann müsste die Regierung über 300 Milliarden Euro sparen. Das würde heißen:

Die Bundeswehr samt Verteidigungsministerium müsste abgeschafft werden.
Der Autobahnbau und die Instandhaltung würde komplett eingestellt werden.
Harz-IV-Zahlungen würden um die Hälfte reduziert werden.
MwSt rauf auf 24-25%.
Der Spitzensteuersatz erhöht sich von 45 auf 60%.
Dass dadurch auf dem Börsenparkett ein Hell-on-Earth stattfindet, dürfte jedem klar sein.

Ich denke, dass dann in Deutschland, vielleicht nicht in dem Maße wie in Griechenland, aber zumindest eine bis ein paar mehr Demos in Form der 1.Mai-Demos staffinden würden.
Na ja, mal abgesehen davon, daß die Auflistung mal wieder N-24 typisch ist. Sind die 300 Milliarden als Gesamtpacket zu verstehen oder jährlich?

Ich geh mal davon aus, daß wir bei diesen Maßnahmen eher schlimmere Auschreitungen hätten. Wenn man mal locker flockig 6 Millionen Menschen die Lebensgrundlage entzieht. Sollte das entsprechende Feuerwerk sogar bei uns recht ordentlich sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich geh mal davon aus, daß wir bei diesen Maßnahmen eher schlimmere Auschreitungen hätten. Wenn man mal locker flockig 6 Millionen Menschen die Lebensgrundlage entzieht. Sollte das entsprechende Feuerwerk sogar bei uns recht ordentlich sein.
Sehr richtig - alternativ könnte man sich mal kurz ausmalen, was geschähe, wenn die 20 Millionen Rentner bei uns nicht nur die Schutzklausel nicht mehr in Anspruch nehmen könnten, sondern sogar mit saftigen Abstrichen leben müssten.