Ach du liebe Zeit, der Thread lebt ja noch. :blink:
Erstmal Glückwunsch an Kelamith zur bestandenen Prüfung.
Jetzt möchte ich aber doch noch auf etwas eingehen, in der Hoffnung, dass der Thread nicht in Richtung Godwin abdriftet....
Alleine schon der Gedanke, Gott sei zu Zeiten der Torah finsterer drauf, ist im Grunde antisemitisch, da er jüdisches Leben abwertet als Part eines nicht voll entwickelten oder rückständigen Gottesbildes.
(...)
Ich sollte aber auch dazu sagen, dass ich bei sowas recht feinfühlig reagiere, da ich mich im Laufe meines Studiums angefangen habe damit zu beschäftigen.
Da möchte ich einhaken, da mich diese Aussage auf so vielen Ebenen gleichzeitig aufregt, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll.
Zunächst einmal möchte ich darauf hinweisen, dass der Vorwurf des Antisemitismus in unserer Gesellschaft ein rotes Tuch ist, mit dem man behutsam umgehen sollte, statt mit diesem Label einfach mal alles zu plakatieren, was einem gerade nicht in den Kram passt - egal wie feinfühlig man da ist.
Weiterhin möchte ich festhalten, dass der Begriff "Antisemitismus" für "Juden
feindlichkeit" steht, also generell eine bösartige Absicht unterstellt. Eine solche Absicht lässt sich aus keiner Aussage in diesem Thread herauslesen, was das Statement an sich schon einmal grundsätzlich unhaltbar macht.
Um diesen Punkt weiter auszuführen: Man kann sich darüber streiten, ob das Judentum als Religion in diesem Thread überhaupt kritisiert wurde, aber selbst wenn...eine generelle Kritik des Judentums als Religion ist nicht per se antisemitisch. Schon gar nicht, wenn sie von einem neutralen Standpunkt aus erfolgt.
Man kann durchaus festhalten, dass die Unterscheidung "Strafender Gott <> Liebender Gott" zwischen Judentum und Christentum das Judentum in einem schlechten Licht dastehen lässt und nicht zutreffend ist, dass macht eine solche Unterscheidung aber noch lange nicht antisemtisch. Ich möchte dich bitten, mit diesem Begriff vorsichtiger umzugehen, da er stark emotional aufgeladen ist und einen umfassenden historischen Kontext besitzt.