Historisch [Hist. TT] Armee des Herzogtums von Burgund - 30.01. Pikeniere nichts als Pikeniere

Finde diese Aufbau auch wirklich klasse. Mir gefallen deine Einheiten gut und zwischendurch immer mal wieder etwas geschichtliches zu lesen finde ich auch interessant.

Ich bin mit dem 30 Jährigen Krieg jetzt nicht sooo bewandert mir stellt sich da jetzt die Frage ob bei der Masse an eingesetzten Bogenschützen die Hellebardiere da nicht ziemliches Pfeilfutter sind ? Zwar hatten soweit ich weiß hauptsächlich die Engländer Langbogenschützen mit einer Reichweite von an die 200 Metern wenn ich mich nicht täusche aber mit den "normalen" Bögen richtet man denke ich denoch genug aus um diese Gewalthaufen zu dezimieren. Wirklich gut gepanzert sind ja zu meist nur die Ritter und Edelknechte und ihre Gefolge aus Sergeants oder Men at Arms.

Auf dem geposteten Bild machen allerdings auch die Bogenschützen einen sehr gerüsteten Eindruck. In meiner Vorstellung sind die eher leicht bis mittelschwer gepanzert (was sie sich eben leisten bzw erbeuten konnten).

Trennung: Brauchst du zufällig noch Perrys ? Ich hätte noch einige aus einem angefangenen Projekt die ihr dasein in Kisten fristen.
 
Ich bin mit dem 30 Jährigen Krieg jetzt nicht sooo bewandert
Macht auch nichts. Die sind aus den Burgunderkriegen. Die waren Ende 15. Jh. Der Dreißigjährige Krieg war von 1618- 1648.
Aber die Burgunder haben immer wieder von den Schweizern auf die Mütze bekommen. Und bei denen war die Masse ungepanzert und in Gewalthaufen augestellt. Die vorderen Ränge trugen später Plattenharnische. 200m sind auch keine Strecke, die ewig dauert. Also haben die Bogenschützen auch nicht so viel Zeit, ihre Pfeile an den Mann zu bringen.
 
Ich bin mit dem 30 Jährigen Krieg jetzt nicht sooo bewandert mir stellt sich da jetzt die Frage ob bei der Masse an eingesetzten Bogenschützen die Hellebardiere da nicht ziemliches Pfeilfutter sind ? Zwar hatten soweit ich weiß hauptsächlich die Engländer Langbogenschützen mit einer Reichweite von an die 200 Metern wenn ich mich nicht täusche aber mit den "normalen" Bögen richtet man denke ich denoch genug aus um diese Gewalthaufen zu dezimieren. Wirklich gut gepanzert sind ja zu meist nur die Ritter und Edelknechte und ihre Gefolge aus Sergeants oder Men at Arms.

Trennung: Brauchst du zufällig noch Perrys ? Ich hätte noch einige aus einem angefangenen Projekt die ihr dasein in Kisten fristen.

Naja wir reden hier auch vom Spätmittelalter. Da waren sie noch nicht so mit der Überlieferung. Fast alles was bekannt ist, stammt von Bildern. Selbst aufgeschriebene Zeitzeugenberichte sind kaum vorhanden. Entsprechend gilt auch, dass vieles eher einer Vermutung unterliegt.

Ich meine, was kann man schon mit Sicherheit aus so einem Bild schließen.

Schilling_murten.jpg


Zum Thema Bogenschützen. Die Langbogenschützen waren mal im frühen 15. Jhd der letzte Schrei. Ab Mitte des 15. Jhd hat jedoch so ziemlich jede Armee darüber verfügt. Entsprechend kamen Arquebusiere als Neuerung auf.

Und ja, wenn man die Langbogenschützen schießen ließ, konnten sie so einen Gewalthaufen recht schnell dezimieren. Du darfst allerdings nicht vergessen, dass die Gegenseite auch zurückgeschossen hat. Da überlegst du dir es zweimal, ob du im Pfeilhagel deine Bogen spannen willst.
 
Kommen wir wieder einmal zum Thema Uniformen- bzw. Rüstungskunde

Hier zwei Bilder, welche die damalige Situation schön visualisieren. Burgund war seiner Zeit weit voraus. Im Gegensatz zu vielen anderen Herzog- oder Fürstentümern unterhielt es eine Art stehendes Heer. Entsprechend existiert stets ein Kern von fähigen Soldaten, die tatsächlich als Berufssoldaten anzusehen waren. Für die damalige Zeit etwas vollkommen Unkonventionelles. Anders läßt es sich auch kaum erklären, dass ein vergleichsweise kleineres Herzogtum binnen ein paar Jahrzehnte zu einer ernstzunehmenden Großmacht aufstieg.

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[h=3]Armbrustschützen aus Braband[/h]
Ab 1383 gehörte das Herzogtum defacto zum burgundischen Reich. Dennoch unternahmen die Brabanter immer mal wieder einen Aufstand.

Zusammen mit Gent und Flandern besteht ein nicht zu vernachlässigender Teil meiner Burgunden aus dem Gebiet der Niederen Landen. Sollte sich diese einmal erheben, sollte sich der Herzog warm anziehen.

12 der Püppies hatte ich ja bereits früher einmal bemalt. Entsprechend habe ich die Einheit nur noch vervollständigt. Alles wieder einmal schicke Perrys.


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Armbrüste sind total super. Wie gut sind die im Regelwerk im Vergleich zu Bögen?
Und wie war das eigentlich historisch? Mir geistert im Kopf dieses Halbwissen herum dass der Papst die Nutzung von Armbrüsten gegen christliche Heere verboten hat - aber auch dass sich keiner drum geschert hat. Stimmt das so? Weißt du da vielleicht ein bisschenn mehr? Würd mich mal interessieren ^^
 
Armbrüste sind total super. Wie gut sind die im Regelwerk im Vergleich zu Bögen?
Und wie war das eigentlich historisch? Mir geistert im Kopf dieses Halbwissen herum dass der Papst die Nutzung von Armbrüsten gegen christliche Heere verboten hat - aber auch dass sich keiner drum geschert hat. Stimmt das so? Weißt du da vielleicht ein bisschenn mehr? Würd mich mal interessieren ^^


In den verschiedenen Regelwerken stellt man die Armbrüste und Arquebusen eigentlich fast gleich. Das ändert sich eher erst im 16. Jhd. Das sind dann die Regelwerke, welche sich um das Thema >Pike and Shotte< drehen. So im 15. Jhd. sind die Langbögen spieltechnisch allerdings noch klar im Vorteil.


Das Verbot der Armbrüste war gute 300 Jahre zuvor. Schon im 12. Jhd. kaum beachtet, war es in der Renaissance vollkommen egal. Das interessiert eher die Leute, welche sich um die Kreuzzüge kümmern - also tiefstes Mittelalter.
Ziel war es die Ritterschaft - durch Tjosten ohnehin dezimiert - in den Kämpfen und schlachten zu schützen.
 
Es soll ja blitzen und blinken, wie eine Bordelltür.

Dat find ich joot! Gutes Grundprinzip für Vollgerüstete. Sind ja keine ranzig-räudigen Raubritterraufbolde. Besonders interessant find ich bei ihnen das Banner. Sticht durch das Motiv direkt ins Auge. Seh ich das richtig, dass du auf den Zipfeln die Motivik des roten und grünen Haufens aufgegriffen hast oder ist das was anderes?
Hat es eine weitere Bewandnis mit dem Motiv? Es sieht so aus als wäre ein Leitspruch darauf, aber ich kann es nicht genau erkennen.
Insgesamt find ich den Glanz unter dem Bordelltürleitspruch vielleicht doch etwas matt, aber ich glaube das würde auch irgendwie doch zu arg aussehen sonst. So wie einmal mit einer Revellfarbe drübergekleistert oder so)
Ist glaube ich schwierig überzeugend darzustellen mit Hochglanzblech.
 
Das Blinken und Blitzen bezog sich auf ein Filmzitat. In Mein Name ist Nobody geht es auch um/ bzw. gegen ein größere Reiterei. Deswegen diese Anspielung ...




Das Motiv ist der heilige Judas Thaddäus. Es gibt da so einige Banner, welche jeweils eine Heiligen auf dem Banner führen. Da werde ich wohl noch einige Bannerträger bauen müssen ^_°

Der Leitspruch ist der Standardspruch der Burgunden:


Je lay emprins (frz.): „Ich habe es gewagt“ – Wahlspruch von Karl dem Kühnen, Herzog von Burgund


Und hier noch ein paar der gewünschten Bilder ...

dsdf056.jpg

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