Ich weiss das ohne Blücher Wellington "alt" ausgesehen hätte. Ich bezog mich auf die Taktik der Franzosen. Die sind in Kolonnen Vorgerückt und sich viel zu Spät zur Linie umformiert,
Ich gewinne den Eindruck, dass du dich nicht mit den Taktiken der napoleonischen Zeit beschäftigt hast. Die gängige Taktik war zwar, in Marschkolonnen vorzurücken und dann in Linie aufzufechern, diese Taktik war aber nicht die von den Franzosen bevorzugte. Die Franzosen operierten nach Möglichkeit mit Angriffskolonnen, die zum Bayonettangriff übergingen.
Das hatte zwei Hauptgründe. Der erste war, dass die französischen Musketen denen der Briten und Preußen unterlegen waren, außerdem waren die Franzosen gerade den Briten beim Feuerdrill unterlegen. Dadurch hätten sie bei einem direkten "Shoot-out" schlechtere Karten.
Der zweite Grund war, dass die Franzosen weniger ausgebildete Berufssoldaten in den Reihen hatten, was sich vor allem in der Moral im Gefecht niederschlug. Bei einer Linie frach die Moral deutlich schneller als bei einer Angriffskolonne, da bei einer Kolonne die hinteren Reihen die vorderen einfach weiter auf den Feind zuschoben und die Soldaten in den vorderen Reihen einfach keinen anderen Ausweg hatten, als auf den Feind vorzurücken.
Wenn man nach diversen Berichten von Augenzeugen aus den napoleonischen Krieg geht, dann war die französische Taktik auch recht erfolgreich, weil es nicht selten vorkam, dass Linien vor den heranrückenden Angriffskolonnen flohen, ohne dass es zum Nahkampf kam.
Oder der Irrsinnige Kavallerieangriff dr sich ca drei Stunden gedauert hatt. Gegen Briten im Karee ohne Infanterie unterstüzung.
Auch hier verkennst du die taktischen Gepflogenheiten der Epoche. Kavallerie wurde häufig eingesetzt, um die feindliche Infanterie ins Karree zu zwingen. Dadurch wurde die Infanterie am Vorrücken gehindert und wurde auch anfällig gegen Artilleriebeschuss. Napoleons Problem bei Waterloo war nur, dass sich durch das Wetter weit weniger Artillerie als einsatzfähig erwies, als es für die Franzosen gut war.
Das Schere, Stein, Papier Prinzip der Ära. Linie schlägt Kolone, Kavallerie zerstört die Linie. Karee zerstört die Kavallerie usw. Entscheidend ist da jeweils die Formation. Das ist Taktik und könnte auch im Tabletop umgesetzt werden.
Wird es auch – wo es sinnvoll ist. Bei einem System wie 40k, in dem kleine Trupps grundsätzlich in loser Formation kämpfen,
sind derartige Formationen überholt und werden nicht mehr in den Regeln verankert. In Systemen, die sich um Regimenter (oder andere größere Truppenorganisationsformen) in Reih und Glied drehen, findest du diese Elemente auch, z.B. bei Warhammer/9th Age, Black Powder, Hail Caesar, Field of Glory etc.
Warum gibt es kein Flankenfeuer, Angriffe in den Rücken usw. Da könnte wirkliche Taktische Dynamik ins Spiel kommen.
Solche Elemente setzen recht statische Formationen voraus. Ein lose operierender Trupp aus 5 bis 20 Mann, wie man ihn bei 40k hat, kann sich innerhalb von Sekunden auf eine solche Bedrohung im Rücken oder in der Flanke einstellen, was bei einem statischen Regiment in Linie oder Kolonne mehrere Minuten dauern kann.