Klage gegen GW in den USA

Na es gibt weder in Amerika noch in den USA ein Recht (!) als Dritter Prodikte anderer Firmen zum EK zu beziehen und als Reseller zu verkaufen (im Gegensatz zum Verkauf von Gebrauchtem privat).

Wenn ich Apple Computer oder Levis Jeans oder Danone Joghurts verkaufen will, kann ich das nicht einklagen. Ich muss Partner der entsprechenden Firma (bzw. eines Großhändlers, der sie vertreibt) werden und dafür bestimmte Auflagen und Bestimmungen erfüllen.

Rabatgrenzen und Preisvorgaben sind auch in Europa nicht unüblich. Lebensmittel sind ja z.B. ein Klassiker dafür. Der Markenkaffee/Schokokeks/Rasierschaum hat einen (arbiträren) Mindestpreis, der den Markenwert erhalten soll. Wer da preislich drunter will, muss halt alternative bzw. Hausmarken anbieten. Oder sich eben als Verkäufer genug Marktmacht erarbeiten (e.g. Aldi), dass man den Spieß gegen den Hersteller ggf. umdrehen kann.
 
Finde ich sogar gut. Das würde diesen furchtbaren Rabattschlachten vorbeugen, die hierzulande gerade kleinere und mittlere Unternehmen ruinieren. Dumping auf letzte Rille gehört verboten.
Fantasy Flight Games (Asmodee) und Privateer Press machen übrigens dasselbe und verbieten (15+% ?) Rabatte über Verträge genauso wie GW es macht. Privateer Press setzt Händler auf eine Liste wenn sie sich nicht daran halten, die Betroffenen erhalten Ware ~ 3 Wochen nach Release.

https://boardgamegeek.com/thread/1551890/privateer-press-going-ana-route-we-do-not-condone

Dass extreme Rabatte nicht gut sind kann ich verstehen aber es hat auch immer ein gewisses Geschmäckle wenn diese Hersteller bereits bei 15% Rabatt den Bannhammer schwingen aber gleichzeitig Preise nah an der Schmerzgrenze haben. Letztlich ist es ihr gutes Recht die Preise zu fordern die sie dafür haben wollen. Das geht aber nicht immer so weiter und irgendwann bleiben die Kunden ganz weg.
 
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Geschichtlich betrachtet ist es sogar ein relativ neues Phänomen. Ich meine mich zu erinnern, dass es im Zuge der Entwicklung von Buchverlagen entstanden ist.
Was ist für dich neu? Geistiges Eigentum ist rechtlich bis ins Mittelalter verbrieft, wo meist Zünfte die Rechte an bestimmten Rezepten etc. hatten.
 
Rabatgrenzen und Preisvorgaben sind auch in Europa nicht unüblich. Lebensmittel sind ja z.B. ein Klassiker dafür. Der Markenkaffee/Schokokeks/Rasierschaum hat einen (arbiträren) Mindestpreis, der den Markenwert erhalten soll.

Aber nicht vertraglich, das wäre in der EU verboten (siehe Preisbindung der Zweiten Hand). Den Markenkaffee kriegt der Händler eben vom Hersteller nicht billiger, das ist was anderes als ihm vorzuschreiben, wie viel Rabatt er geben darf (wenn's auch durch die Hintertür einen ähnlichen Effekt hat, nämlich dass der Händler nicht besonders weit runtergehen kann).

Dass extreme Rabatte nicht gut sind kann ich verstehen aber es hat auch immer ein gewisses Geschmäckle wenn diese Hersteller bereits bei 15% Rabatt den Bannhammer schwingen

Das dürfte aber unter anderem dem Schutz des Vertriebsweges dienen. Wenn bspw. ein Onlinehändler 40% Rabatt gibt, verdient der an der einzelnen Box praktisch nichts, muss also den Markt fluten. Damit macht er erst die anderen Verkäufer kaputt (die tatsächlich durch ihre Sichtbarkeit erst mal ein Kundenpotenzial bilden oder erschließen), die Kosten jenseits eines Lagerhauses haben, und entwertet dann in Folge die Marke. Und irgendwann ist der Markt gesättigt, der kollabiert und das Geschäft ist im Eimer. Am Anfang könnte das dem Hersteller selbst noch egal sein, der macht ja seinen Schnitt über den EK, wird aber später in Mitleidenschaft gezogen (und bekommt irgendwann vom Kunden die Preise diktiert - wo das hinführt, sieht man bei den Autozulieferern), deshalb wollen die meisten das nicht.
 
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Was ist für dich neu? Geistiges Eigentum ist rechtlich bis ins Mittelalter verbrieft, wo meist Zünfte die Rechte an bestimmten Rezepten etc. hatten.

Wobei hier zu beachten ist, dass Rezepte und andere handwerkliche Erfindungen nicht dem geistigen Eigentum zuzuordnen sind. Privilegien und Schutz für Werke war zwar bekannt aber so wie ich das sehe gibt es in Europa erst seit dem 18. Jhd. auch mal ein wirkliches Gesetz dazu.
 
Warum sollte GW bitteschön sich solche Sachen wie Elfen, Space Marines etc sichern dürfen?
Ganz einfach: weil es Zitate sind. Auch wenn der gebildete Nerd die Anspielungen erkennt, dass Elfen auf z.B. Tolkien beruhen und Orks aus Wells "Zeitmaschine" stammen könnten, so sind es nur Zitate und Inspiration gewesen, die GW vor etwas über 30 Jahren genutzt hat. Seitdem hat sich bei GW vieles weiterentwickelt und darf sich mittlerweile getrost selber unter das Dach des Urheberschutzes stellen. Ich wette, dass sie ihre Designs mittlerweile sogar mit Geschmacksmustern anmelden...
Ich vermute, dass GW mittlerweile weiß, dass allzu offensichtliche Inspirationen Klagen nach sich ziehen können und deshalb immer weniger Anspielungen wie "Sly Marbo" produziert werden. Das raubt uns als Kundschaft von GW etwas den Spaß, macht für GW das eigene Geschäft aber rechtssicherer.

Fantasy Flight Games (Asmodee) und Privateer Press machen übrigens dasselbe und verbieten (15+% ?) Rabatte über Verträge genauso wie GW es macht. Privateer Press setzt Händler auf eine Liste wenn sie sich nicht daran halten, die Betroffenen erhalten Ware ~ 3 Wochen nach Release.
Bei GW sind es bis zu 6 Monate, hat mir mein Ex-Stammhändler erzählt. Er hat GW seit Ende 2016 aus seinem Laden verbannt, weil sie ihm zuviele Vorschriften bzgl. seines Sortiments gemacht haben (zu jeder 40k-Bestellung kamen ungefragt 2 Boxen AoS-Sigmarines, er sollte mehr und mehr Regalmeter freimachen für GW-Ware, sollte mehr AoS verkaufen (was aber in meiner Gegend schlichtweg zu wenig gespielt wird) und überhaupt sollte er am liebsten nur GW-Produkte verkaufen...und das mit einem GW-Store zwei Straßen weiter.)
 
Ich glaub, wir kommen hier immer mehr vom Konkreten ins Allgemeine!😉
Diese Klage an sich kann man wohl zu Recht vergessen (irgendwer schrieb ja schon, dass sie abgewiesen wurde?!), aber die interessante Diskussion um Urheberrecht/Vertrieb bei GW sollte man vielleicht an einem geeigneteren Platz im Forum fortsetzen...
Nur so meine Meinung!😉
 
Das raubt uns als Kundschaft von GW etwas den Spaß, macht für GW das eigene Geschäft aber rechtssicherer.
Übrigens genau diese Spielerei mit Zitaten hat mein Herz erst für GW geöffnet. Das was hier viel so als "alles nur geklaut" hinstellen, ist eine wesentliche Triebfeder für Kreativität. Letztlich machen wir mit Urheberrecht einfallslose graue Beamtenseelen zu Richtern darüber, was Kunst darf und was nicht.


Wer hier eine Lanze für geistiges Eigentum bricht, im Namen all der armen Künstler, denen man das letzte Brot raubt, der vernebelt, dass es weniger die Interessen der Schöpfer als die Interessen der Verwerter sind, die damit gewahrt werden. Wir reden hier von Konzernen wo in der Regel die Profiteure nicht die Schöpfer der Sache sind.

Auch das Argument, dass ohne geistiges Eigentum z.B. keiner mehr in Pharmaforschung investieren würde, ist Quatsch. Denn es gibt ja noch öffentliche Forschung. Die sollte aber gemeinfrei sein, weil geminschaftlich finanziert. Im Gegenteil, Pharamkonzerne lassen sich sogar Wirkstoffe patentieren, die in irgendwelchen Heilpflanzen snd, die seit Äonen von Naturvölkern verwendet werden.
 
Denn es gibt ja noch öffentliche Forschung.

Finanziell gesehen Peanuts (die DFG hat nen Etat von 3 Milliarden Euro, das ist rein gar nichts) und die Geldvergabe ist hochgradig politisch bestimmt. Was gerade nicht "in" ist, dafür gibt's auch kein Geld (für HIV gibt's beispielsweise nix mehr, ist out). Aus der universitären Forschung kommt praktisch nichts, woraus man später was machen kann. Und hey, wir geben mehr für Genderlehrstühle aus als für Physik. Sollte einem zu denken geben.
 
Aus der universitären Forschung kommt praktisch nichts, woraus man später was machen kann. Und hey, wir geben mehr für Genderlehrstühle aus als für Physik. Sollte einem zu denken geben.

Aus dem derzeitigen Istzustand abzuleiten, es ging nicht anders, ist unfair und auch noch sachlich falsch. Das Thema hatten wir schon oft genug. Ein Blick in dei Vergangenheit vor Bologna genügt, um zu sehen, dass es auch anders geht. Und das ohne Seitenblick auf den bösen Osten, wo flächendeckende kostenfreie medizinische Versorgung gegeben war.
 
Ich sag ja nicht, dass nicht geforscht wird. Ich sage, dass da meistens nichts Sinnvolles bei rauskommt. In der universitären medizinischen Forschung liegt die Erfolgsquote (also dass die Chance besteht, bspw. einmal ein Medikament zu entwickeln) bei etwa 2%. Mit den 2% passiert gar nichts, wenn keiner das kauft; das hängt - und da stimme ich dir zu - damit zusammen, dass die Unis überhaupt nicht mehr forschen können; nach der Promotion bleibt mangels Perspektiven und dank schlechter Bezahlung keiner da, der wirklich was kann, daher müssen die Kompetenzen immer wieder neu aufgebaut werden, während man Doktorand um Doktorand verschleißt. Meine Frau hatte in 2 Jahren medizinischer Forschung als Postdoc 14 Arbeitsverträge auf ner halben Stelle - ganze gab's nicht-; in der Industrie gab's sofort ne unbefristete Stelle und gut 30% mehr Gehalt auf ne volle Stelle gerechnet. Uni ist als Arbeitsfeld heute vollkommen uninteressant, wenn man es zu was bringen will. Deshalb kommt alles von Relevanz eben auch aus der Industrie, die größeren Konzerne hauen in einem Monat mehr für RnD raus als der Staat im Jahr, von den mittelständischen Betrieben gar nicht zu reden.
 
ich würde in dieser Angelegenheit erst einmal abwarten, wie sich das ganze entwickelt. die jetztige klage wird eh keinen bestand haben, aber ich kann mir durchaus vorstellen das sich da ne Kanzlei in den USA finden wird die das als sammelklage nochmals auf den tisch bringt. vor allem bei dem punkt was die Händlerregeln etc angeht.
was die Urheberrechte angeht, gw hat sich einiges an namen schützen lassen die das nicht wirklich zulassen weil sie im allgemeinen sprach gebrauch zu finden sind bzw in der im normalen kulturellen bereich zu finden sind ( film , fernsehen, Literatur etc.) und auch da, wenn man dort vernünftig vor einem gericht diesem das plausibel macht könnte es passieren das dort dann rechte aberkannt werden. es geht jetzt nicht um spezielle Sachen wie zb. vanguard veterans oder ähnliches.
ich meine ein cybot in nu mal ein cybot, und solang er nicht aussieht wie der von gw muss man nu nich dagegen klagen.

wie gesagt abwarten was da kommt.
 
gw hat sich einiges an namen schützen lassen die das nicht wirklich zulassen weil sie im allgemeinen sprach gebrauch zu finden sind bzw in der im normalen kulturellen bereich zu finden sind ( film , fernsehen, Literatur etc.) und auch da, wenn man dort vernünftig vor einem gericht diesem das plausibel macht könnte es passieren das dort dann rechte aberkannt werden.

Ich empfehle da, mal nachzulesen, was ein Trademark ist und wie es funktioniert. 🙂
 
was die Urheberrechte angeht, gw hat sich einiges an namen schützen lassen die das nicht wirklich zulassen weil sie im allgemeinen sprach gebrauch zu finden sind bzw in der im normalen kulturellen bereich zu finden sind ( film , fernsehen, Literatur etc.) und auch da, wenn man dort vernünftig vor einem gericht diesem das plausibel macht könnte es passieren das dort dann rechte aberkannt werden. es geht jetzt nicht um spezielle Sachen wie zb. vanguard veterans oder ähnliches.
Dann nenn mal irgendein Produkt, das kein Obst ist, Apple. Wenn du danach noch genug Geld hast, um dir einen Internetzugang zu leisten, darfst du uns gerne vom Prozess berichten. 😉