40k Kryptman's Anticipation

Chaim war gespannt auf die Ankunft des Gouverneurs. Vierzig Jahre war er nun schon Interrogator von Inquisitor Kryptman und so langsam kannte er die Eigenheiten seines Mentors. Er ahnte was geschehen würde. Kryptman hatte viele Feinde, ausserhalb genauso wie innerhalb der Inquisition. Er und seine Methoden waren gänzlich umstritten. Wenn Chaim in den Jahren jedoch eines über seinen Mentor gelernt hatte, dann dass er aus voller Seele dem Imperator und dem Imperium treu ergeben war. Sein Glaube war stark und unerschütterlich. Er hatte schon gegen die Schwarmflotte Behemoth gekämpft und Sie mit Hilfe der Astartes vernichtet. Auch diesmal war seine Annahme bezüglich des Auftauchens dieser neuen Schwarmflotte richtig. Doch der heilige Senat zu Terra blieb viel zu lange untätig. Nun galt es die nahende Bedrohung erneut abzuwenden.
Chaim wusste viel über die Tyraniden. Inquisitor Kryptman hatte ihn einiges über diese Xenosrasse gelehrt durch seine Erfahrungen aus erster Hand. Er konnte sich selbst nun schon durch und durch als Experte für diese Spezies betrachten, oblgeich er nie wirklich gegen sie gekämpft hatte.
Insgesamt hatte Kryptman fünf Akolythen unter sich. Chaim war jedoch der Dienstälteste und hatte sich bisher als einziger den Rang eines Interrogator verdient. Seine Ermächtigung zur Befragung und wenn nötig auch Folter hatte er die letzten Jahre oft anwenden müssen um den Feinden des Imperiums zuvorzukommen. Dabei hatte er sich auch eine enorme Kenntnis in Anatomie und Genmanipulation einiger Xenosrassen angeeignet. Der Angriffskreuzer, namens “Dignitas“, auf welchem sie sich in der Umlaufbahn von Agus IV befanden, war ein Wahrzeichen des Glaubens an den Gottimperator. Runen und heilige Schriften waren in grossem und kleinem Masstab an Teilen der Aussenhülle eingraviert worden. Das dünne vier Kilometer lange Raumschiff erinnerte an ein riesiges Schwert welches über der aufgequollenen Atmosphäre des Planeten hing. Im Inneren des Kreuzers waren die meisten Gänge und Wände schon von den Nutzungen der vergangen Jahrhunderte verschlissen. Lediglich manche, darunter die wichtigsten, Bereiche waren auf dem allerneuesten Stand was Aussehen und Technik anbelangte. Das Schiff war ausgestattet mit dem neuesten Arsenal an Waffen für den Angriff und die Abwehr im leeren Raum. Zahlreiche Bombardementgeschütze und Waffenbatterien waren an der Aussenhaut installiert, zusätzlich verfügte der Kreuzer über Enter- und Implosionstorpedos.
Kryptman hatte mehr als 200 Leute, welche auf dem Kreuzer in seinem Dienste standen. Dazu kam die übliche Schiffsbesatzung. An sich war es einem Inquisitor selbst überlassen wen er für seine Aufgaben für das Imperium als Gehilfe anstellt. Seien es Informanten, Söldner oder einfach Experten auf bestimmten Gebieten. Üeber seine Amtszeit hin hatte sich ein Gefolge von 200 Informanten, Wissenschaftlern, Diplomaten und anderen Spezialisten gebildet, welche alle treu dem Imperator ergeben waren, jedoch nicht direkt Mitglied der Inquisition waren, sondern einfach von Kryptmann angeheuert wurden und auch durch ihn bezahlt wurden.
Trotz allem würde es kaum einer wagen blasphemische Spielchen auf dem Kreuzer dieses Inquisitors zu treiben, dazu war Kryptman‘s Ruf zu bekannt.

Bequem wackelte der fette Ranzen im Sitz hin und her. Das Shuttle hatte sichtlich Mühen durch die Atmosphäre zu kommen bzw. diese zu verlassen. Mit seiner Gehilfin Anna und seinem persönlichen Piloten war der Gouverneur aufgebrochen, dem Aufruf von Kryptmann folgend.
Aufgedunsen und angespannt sass Gouverneur Bliss in seinem Sitz. Einerseit war er froh diesen Planeten verlassen zu können, andererseits kannte er den Inquisitor nicht persönlich und wusste diesen nicht wirklich einzuschätzen. Ihm war klar, dass dieser in jeglicher Entscheidungsgewalt über ihm stand. Jedoch hatte er bisher kaum mit der Inquisition zu tun gehabt, somit konnte er nur von Hören Sagen berichten. Er war nicht unbedingt der Imperiumstreueste Bürger auf Agus IV, nur durch Beziehungen seines Vaters war er damals an diesen Posten gekommen, als der Planet noch eine Abbaukolonie war. Dass die Zahl der Menschen in den letzten Jahrzenten auf 40 Mrd angestiegen ist, war auch ihm zu verdanken. Jedoch hatte er diese Informationen nie weitergeleitet und auch nicht für bessere Schutzmassnahmen gesorgt. Da Agus IV nun eine hohe Zahl an Menschen beherbergte, war es seine Aufgabe als Gouverneur bestmöglich für deren Schutz und die Instandhaltung der Infrastruktur und Wirtschaft zu sorgen.


„Milord, das Shuttle des Gouverneurs nähert sich.“
„Danke Loid, öffnen sie die Schleusen und lassen Sie ihn in den Hangar fliegen.“
Um den Planeten hingen mehrere Schwarmschiffe, welche alle dabei waren Kapillartürme in die Atmosphäre gleiten zu lassen oder diese schon installiert hatten. Abertausende von kleineren Tyranidenschiffen sausten knapp Oberhalb der Atmosphäre, an der Grenze zum Weltraum, hin und her. Was ihre genaue Aufgabe war, wusste auch Kryptmann nicht, jedoch griffen Sie niemanden an wenn man Ihnen zu Nahe kam. Lediglich den grossen Schwarmschiffen sollte man sich nicht unbedingt ohne Verstärkung im Rücken nähern. Sie waren enorm gross. Manche so gross wie die grössten Schlachtkreuzer der Menschheit, andere sogar noch grösser. Trotz allem war Kryptman klar, dass es ein Schiff gab welches wichtiger als alle anderen war. Das Mutterschiff war der Knotenpunkt für jede Tyranideninvasion. Die psionische Entität, welche ein Loch in den Warpraum reisst geht von diesem Schiff aus. Und durch seine letzte Schlacht auf Macragge war ihm bewusst, dass nur ein Mutterschiff pro Schwarmflotte eine Dominatrix enthält, welche als Brutmutter des Schwarmbewusstseins definiert werden kann. Sie allein hat die Fähigkeit aus der Biomasse von all den Planeten und Xenos die aufgesogene DNA anderer Spezies zu extrahieren und neu mit schon vorhandener DNA zu kombinieren, um neue und effizientere, fleischige Konstrukte zu schaffen, welche ihren Willen umsetzen.

Kraftvoll öffneten die Schleusen als das Shuttle sich dem riesigen Kreuzer näherte. Selbst hier im All knapp über der Atmosphäre waberten überall Sporen umher, um früher oder später von der Anziehungskraft des Planeten in den Orbit gezogen zu werden. Abertausende platzten beim Gleiten in den Hangar, als sich die Schleusen öffneten und den Blick auf den leeren Raum, nur durch ein Energiefeld abgeschirmt, freigaben. Verschlissen, mit Sporen bedeckt und von ätzenden Flecken überzogen, düste das Shuttle auf den Eingang. Knisternd verbanden sich die zuvor aufeinander abgestimmten Energiefelder der beiden Raumschiffe, als das Shuttle die Begrenzung durchdrang und lautstark den Hangar mit dem Lärm seines Antriebs flutete.

„Scheint einen guten Piloten zu haben, dieser Gouverneur. Hätte nicht gedacht, dass sie es schaffen.“ Äusserte sich Chaim.
Scheint so.“
Kryptman war kurz angebunden. Zusammen mit Chaim stand er im Hangar um ihren „Gast“ zu empfangen. Man mochte sich fragen warum ein Inquisitor sich so verhielt. Er hätte gleichermassen den Gouverneur von seinen Bediensteten auf die Brücke bringen lassen können, ohne sich die Füsse zu vertreten. Auf Nachfrage von Chaim hin äusserte er sich wie folgt.
„Ich will diese Sauerei nicht auf meiner Brücke haben.“
Etwas belustigt, jedoch auch unwissend antwortete Chaim nichts mehr auf die Aussage des Inquisitors. Was meinte er mit Sauerei? Den „dreckigen“ Gouverneur Bliss? Chaim’s Ansicht nach war auch der Gouverneur keine Person, welche das Prinzip der Hygiene nicht verstanden hatte, also konnte es nicht daran liegen. Er ahnte, dass etwas im Busch lag. Irgendeinen Plan hatte sein Mentor, sonst würde er sich nicht so verhalten.
Langsam verklang der Lärm als das Shuttle zur Ruhe kam und Antriebsdüsen aufhörten zu arbeiten. Die Vorderlucke öffnete sich und heraus traten drei Gestalten. Der Gouverneur zuerst, hinter ihm seine Gehilfin Anna und dahinter der Pilot, welcher das Shuttle gesteuert hatte.

„Hallo Inquisitor, wie ihr seht bin ich eurer Einladung gefolgt. Ich muss schon sagen, ein schönes Schiff habt ihr da.“ Sein Arme zu einer halbherzigen Umarmung ausgebreitet stand Bliss vor Kryptmann, den Kopf leicht gesenkt.
„Nunja, ein sehr altes Schiff, das stets fest im Glauben des Imperator stand.Ihr scheint mir gut gelaunt Gouverneur, gibt es einen Anlass dafür?“
„Ich bin einfach froh hier zu sein, den Planeten kann man ja nicht mehr retten.“
Chaim merkte wie sein Mentor leicht aber unbemerkt seine Faust ballte, in ihm schien irgendetwas vorzugehen, was er zu unterdrücken versuchte.

„Falls ihr es nicht bemerkt habt, Gouverneur, versuchen wir die letzten Stunden genau das woran sie versagt haben, nämlich den Planeten zu schützen und zu retten.“
„Nun, es war ja nicht meine Absicht ihn imm Stich zu lassen.“
„Und dennoch habt ihr genau das getan.Habt ihr eure Fehler eingesehen und seid bereit das Urteil des Imperators zu empfangen?“
„Fehler?“ stotterte der fette Gouverneur. „Was für ein Urteil?“

„Ich bin es leid! Soo lange schon kämpfe ich für die Menschheit und nichts hat sich geändert. Personen wie Sie sind der Grund, dass unsere Rasse sich ständig wieder zurückentwickelt. 40 Milliarden Menschen leben auf ihrem scheiss Planeten und sie zeigen keinerlei Reue oder Demut darüber, dass sie gerade ohne zu zögern jeden einzelnen im Stich gelassen haben.Dabei geht es mir nicht um die Menschenleben, sondern um die Existenz der menschlichen Rasse, die sie mit ihrem Verhalten beleidigen und zu Schaden kommen lassen.
Ich habe sie hergeladen, um Ihnen das Urteil des Imperators zukommen zu lassen, falls sie nicht schon auf dem Weg von diesen Xenos zerpflückt worden wären.“

Mit entsetztem Blick starrte der Gouverneur ihm entgegen.
Kryptman zog seine Energieschwert aus dem Halfter. Urplötzlich blieb die Zeit wie stehen. Chaim merkte, dass seine Gedanken noch gleichschnell funktionierten, er jedoch für jede Bewegung zehnmal so lange brauchte. Lediglich Kryptman war unbeeinflusst von dem Phänomen. Mit zwei ruhigen Schritten ging er auf den Gouverneur zu, packte ihn mit seiner Linken am Hals und rammte ihm sein Schwert in den Wanst. Mit grossen Augen und offenem Mund starrte dieser Kryptmann entgegen, völlig überfordert von der Situation und noch nicht im Klaren darüber was gerade geschehen war. Mit einem leichten Ruck riss Kryptman dass Schwert nach oben und durchtrennte die linke Rippenpartie seines Gegenüber. Mit einem schmatzenden Geräusch zog er seine Klinge aus der klaffenden Wunde. Eingeweide platschen auf den kalten Metallboden während der Gouverneur mit erstarrtem Blick auf die Knie sank.

Nun war Chaim alles klar, das hatte sein Mentor also mit „Sauerei“ gemeint.

Chaim‘s Bewegungen normalisierten sich wieder, sodass er sich frei bewegen konnte. Kryptmann hatte seine absonderliche psionische Fähigkeit angewendet, als er Bliss‘ Eingeweide auf dem Boden verteilt hatte. Er konnte für eine Weile die Zeit verlangsamen. Und zwar für alle in seiner unmittelbaren Nähe. Ihn selbst betraf das nicht, sodass er immer im Vorteil war. Eine schreckliche Waffe, gegen die wenige ankamen. Bisher nicht ein einziger. Zu gern hätte Chaim gewusst ob die mächtigen Grey Knights dieser Fähigkeit etwas entgegenzusetzen hätten oder gleichermassen wie Bliss hilflos wären. Den Geschichten der letzten Jahrtausende zufolge, welche man immerwieder über diese Krieger zu hören bekam, liessen nur einen Schluss zu. Er konnte es sich nicht vorstellen, dass einem Grey Knight keine Lösung dafür einfiel.

*****

Stille übernahm! Der Wind wehte über das, was von der Vegetation von Agus IV übrig geblieben war und sich mit den zerissenen Kadavern von Tyraniden und Ultramarines vermischte. Ueberall lagen Hormaganten und Tyranidenkrieger zerschunden im Dreck. Mehr oder minder in der Mitte des Schlachtfeldes konnte man den riesenhaften, toten Leib des Schwarmtyranten wahrnehmen. In seiner unmittelbaren Nähe lagen verteilt die einzelnen, gefallenen Brüder Uriel’s. Ihre Körper und Rüstungen waren von der schieren Masse an Xenos stark in Mitleidenschaft gezogen worden, nachdem Sie das Leben verlassen hatte, und ihre Leibe leblos zu Boden gesackt waren. Teilweise angeknabbert, teilweise von Säure zerfressen oder Klauen ausgeweidet lagen Sie im Schmutz.
Uriel kniete immernoch neben dem toten Schwarmtyranten. Sein Schwert vor sich in den Boden gerammt und seinen rechten Arm darauf lehnend beobachtete er ebenjenen Schauplatz. Beim Anblick seiner toten Brüder lief ihm ein eiskalter Schauer über den Rücken. Er verdankte den Grey Knights sein Leben. Wenn Sie nicht aufgetaucht wären, hätte Uriel’s gesamte Einheit, ihn inbegriffen, hier ihr Ende gefunden. So hatten sie immerhin vier von Ihnen retten können, wobei er nicht wusste ob Ixius es schaffen würde. Sie hatten keinen Apothekarius dabei und konnten ihn somit nicht wirklich unterstützen, geschweige denn die Gensaat seiner gefallenen Brüder einsammeln, wobei von einigen durch die Säure kaum etwas davon übrig geblieben sein wird.
Es war kein schöner Anblick seine Brüder nach so vielen Jahren so zu sehen. Ihm war immer klar gewesen, dass lediglich der Tod sie trennen wird, jedoch beschmutzten diese Tyraniden jegliches ehrenhaftes Andenken.
 
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Plötzlich spürte Uriel wie sich eine Hand sanft auf seine Schulter legte.
Ihr habt getan was ihr konntet Bruder......, es gibt keinen Grund zu Bedauern, eure Brüder sind mit Stolz und Glauben in den Tod gegangen. Ihre Seelen vereinen sich nun mit dem Imperator!"
Cron hatte das Bedürfnis gehabt ein paar wohlwollende Worte für Uriel zu sprechen. Sogleich er auch zu Beginn gegen diese „Rettungsaktion“ gewesen war, so überkam doch auch ihn ein Gefühl der Stille, wenn er das Schlachtfeld sah. Es ärgerte Ihn, dass sie nicht früher vor Ort gewesen waren und sich um diese schäbigen Biovoren hatten kümmern müssen.
„Danke.“
Uriel war im Moment nicht sehr gesprächig, er war in sich gekehrt. Würde Ihn das gleiche Schicksal wie sein Vater ereilen? Im Kampf gegen diese Raubtier Xenos fallen und zu Biomasse verarbeitet zu werden? Dieses Geschwür musste ausgemertzt werden, es nagt am Imperium wie Krebs und es konnte nur schlimmer werden. Das hier war erst die zweite Schwamrflotte der Tyraniden, welche in die Galaxis der Menschheit eindrang. Wer weiss was dort draussen in den weiten des All noch alles auf seine Zeit wartete.

Cron ging weiter zu Norec und Ankor, um deren Verletzungen zu überprüfen. Beide waren gerade dabei aus ihrer vorübergehenden Bewusstlosigkeit aufzuwachen. Norec’s linker Arm war durch das Blocken gebrochen, seine Wirbelsäule durch den mächtigen Hieb des Schwarmtyranten angeknackst. Jedoch nichts was Ihn darin behinderte seine Mission fortzusetzen. Mit leicht schmerzverzerrtem Gesicht rappelte er sich auf.
„Du scheinst alt zu werden Bruder, ständig sehe ich dich heute am Boden liegen.“ Scherzte Cron abfällig grinsend. „Nunja ich dachte ich lass die anderen auchmal.“ Grinste er zurück.
„Du hättest diesen Tyranten sehen müssen Cron, er war tatsächlich beängstigend mächtig und zäh, es wundert mich nicht das Uriel und seine Truppe solche Schwierigkeiten hatte. Leider konnten wir nicht mehr allzu viele retten.“
„Ja, habe ich gesehen, diese Biester haben die meisten auch noch geschändet.“
Langsam ging Cron rüber zu Ankor, welcher nicht weit von Norec lag. Ankor lag noch immer mit geschlossen Augen am Boden, bewegte sich jedoch hin und her, als ob er träumen würde.
Seine Brustpanzerung war stark maltretiert und beschädigt. Cron wandte sich wieder Norec zu.
„Was ist mit deinem Arm passiert?“ ungestüm packte Cron Norec’s linken Arm und wuchtete ihn hoch, um nach Schädigungen an der Servorüstung Auschau zu halten.
„Oh, der ist gebrochen, ein paar Stunden und du spürst das schon gar nicht mehr. Ich richte Ihn nur schnell damit der Knochen nicht krumm zusammenwächst.“
Mit beiden Armen umfasste Cron den maltretierten Arm. Durch einen heftigen Ruck liess er den gebrochenen Knochen in seine Bruchstelle schnallen. Mit leicht verzogenem Gesicht nahm Norec den Schmerz hin.
Uriel kam zu Ihnen herüber, seine elegante Gestalt und sein ernster Blick liessen ihn ganz anders erscheinen, wie als zu Norec ihn zu Beginn sah. Seine pechschwarzen Augen durchdrangen jeden Blick und waren voller Entschlossenheit. Es schien, als hätte er seinen kurzen Moment des Innehaltens überwunden und war bereit den Xenos alles entgegenzusetzen. Hinter ihm standen die Ultramarines, welche den harten Kampf überlebt hatten.
„Norec, Cron ich danke euch nochmals für eure Unterstützung. Da wir im Eifer des Gefechts waren, kam ich bisher gar nicht dazu. Das hier sind meine Brüder Saul, Vapor und Ixius.“ Saul und Vapor nickten den Grey Knights respektvoll zu, was die beiden erwiderten. Beide hatten ihre Helme im Gefecht verloren, weswegen Norec ihre Gesichter musterte.
Saul war ein echter Veteran, er schien älter als Uriel zu sein, eventuell sogar älter als Norec. Trotz allem schien er nie in den Rang eines Terminators aufgestiegen zu sein. Vielleicht hatte er es jedoch auch einfach abgelehnt. Er war ca so gross wie Norec und hatte kurz geschorene grau-weisse Haare. Tiefschwarze Augenringe verliehen ihm ein Gesicht, welches eher einem Verrätermarine glich. Seine stahlblauen Augen strahlten jedoch wie eine Leuchtfeuer aus dem über die Jahrzente zerschundenen Gesicht. Vapor war das komplette Gegenteil von Saul, er war noch relativ jung, sein echtes Alter lag vielleicht bei 60 Jahren. Er hatte mittellange schwarze Haare und passte im Gegensatz zu Saul sehr gut von seinem Aussehen her in das Genre der Ultramarines. Sein makelloses Gesicht strahlte Pflichtbewusstsein und Disziplin aus.
„Ihr habt euch wacker geschlagen, ich bedaure, dass wir nicht schon früher hier gewesen sind.“
„Was ist mit euch Ixius?“ stocherte Cron den Ultramarine an. Dieser schien in gewisser Hinsicht wie abwesend. Er schwitzte stark, Geifer lief ihm aus dem Mund und sein Blick war leer.
„Er hat eine schlimme Ladung dieses Giftes abbekommen, ich hoffe er hält durch. Es geht ihm schon etwas besser, er kann sich bewegen und alles, jedoch ist er geistig noch in einer Art Starre. Er kann nicht reden. Seit der Attacke hat er kein Wort gesagt, aber verstehen tut er uns glaube ich schon noch, zumindest reagiert er auf das meiste Gesagte“ Uriel schien sichtlich bedrückt als er die Lage erörterte. Ihm dünkte, dass er womöglich bald den nächsten seiner Brüder verlieren würde und er nichts dagegen machen konnte. Hier zurück lassen ging nicht, da er sonst zusätzlich ein bis zwei andere Männer zu seinem Schutz entbehren müsste. Auf Ihr Schiff zurück bringen war auch keine Option. Sie mussten diese Mission zu Ende bringen, koste es was es wolle.

Es war schon Nacht auf Agus IV. Zumindest liess es einen vermuten, dass es so war. Das ganze Ökosystem des Planeten war durch diese Invasion so durcheinander geraten, dass man sich auf nichts mehr verlassen konnte. Riesige dunkle Flecken, welche sich vor die Sterne schoben, waren am klaren Nachthimmel zu erkennen. Vermutlich die riesigen Schwarmschiffe der Tyraniden, welche nun nur noch konturenhaft zu erkennen waren. Uriel blickte hoch zu diesem Schauspiel und war sich nicht im Klaren darüber wie sie diese Bedrohung hier und jetzt abwenden könnten. Die Xenos hatten eine eindeutige Übermacht an Truppenstärke. Auf der Oberfläche des Planeten selbst war dieser Kampf nicht zu gewinnen. Sie mussten in den Orbit und sie dort irgendwie emfpindlich treffen. Der Kapillarturm war ihr Tor dazu.

„Was steht ihr hier rum, wir haben keine Zeit zu verlieren, lasst uns weiter machen.“ Aus dem Nichts überraschte Sie Ankor mit seiner ungebügelten Direktheit. Ein leichtes Lächeln war seinem Gesicht zu entnehmen. Eine seltene Begebenheit bei ihm, welche Norec freudig stimmte, da sein Bruder trotz dieses entbehrenden Kampfes guten Mutes war. Er schien aus seiner durch die enormen psionischen Ausstösse verursachten Bewusstlosigkeit wieder erwacht zu sein. Man hatte vorhin sichtlich seinen innerlichen Kampf mitbekommen, wie er versucht hatte aus dem psionischen Käfig tief in seinem Unterbewusstsein zu entkommen. Wenn Grey Knights einen Grossteil ihres psionischen Potenzials verbraucht haben und ihre Energiereserven so erschöpft sind, dass sie sich nicht mehr aktiv gegen psionische Attacken wehren können, ist es Ihnen möglich sich kontrolliert in eine Art Trance fallen zu lassen, um ihren Geist vor anderen psionischen Angriffen zu schützen. Ankor war sehr gut darin, er schöpfte sein Potenzial meistens bis zum Anschlag aus. Mit der Gewissheit, dass seine Brüder ihn während seiner Bewusstlosigkeit vor physischen Angriffen bewahren können und den Kampf zu ihren Gunsten entscheiden. Dieser Schutz vor psionischen Angriffen war vor allem gegen die Bruten des Warp ein nötiges Mittel, um im ewigen Kampf gegen die Verräterlegionen nicht selbst dem Wahnsinn anheimzufallen oder schutzlos ausgeliefert zu sein.

„Ankor, froh euch wohlauf zu sehen.“ Nickte Norec seinem langjährigen Bruder zu.
„Nun Gut, Engel des Imperators, wir laufen weiter in Richtung Kapillarturm und versuchen über diesen auf das Schiff zu kommen. Uriel, Saul und ich übernehmen die Spitze. Ankor sichert uns von hinten ab. Achtet auf Ixius und seinen Zustand, wir können uns keine Fehler mehr erlauben.
Ich werde mit Uriel noch Kryptmann kontaktieren, vielleicht hat er ein paar Informationen, welche uns eventuell helfen könnten.“
Im Laufschritt setzten sie sich in Bewegung, ihre Waffen im Anschlag, und verliessen den grausamen, von Leichen übersäten Schauplatz.
Tyton hatte durch sein erbärmliches Leben schon viel Elend gesehen, aber jetzt erst wurde ihm klar was diese Astartes im Namen der Menschheit alles auf sich nahmen. Als Mutant war er ein paar mal an Aufständen auf Agus IV beteiligt gewesen, jedoch nie an forderster Front. Auch aus dieser Zeit hatten sich schlimme Bilder von verunstalteten Leichen in seinen Kopf eingeprägt, welche Ihn Nachts verfolgten. Das alles war jedoch nichts im Vergleich hierzu. Die ausgeweideten Körper der Ultramarines, welche heldenhaft gekämpft hatten, lagen im Dreck und wurden von abnormal vielen Xenoskadavern umringt. Der Gestank wurde immer heftiger, was wohl an den Zersetzungsprozessen lag, welche seit der Flut an Sporen viel schneller von statten gingen.
Diese grossen, hühnenhaften Engel des Imperators kamen auf wildfremde Planeten, welche sie eventuell noch nie zuvor betreten hatten, und gaben ohne zu zögern ihr Leben, um die Existenz der menschlichen Rasse hier zu verteidigen und zu rechtfertigen. Und das alles, obgleich sie von der Mehrheit der Menscheit zwar respektiert und geachtet jedoch keinesfalls als wirklich menschlich angesehen wurden.

***

„Bringen sie diese Frau dazu, ruhig zu sein, Chaim. Und macht einer diese Sauerei hier weg.“
Kreischend rannte Anna, die Gehilfin des augeweideten, am Boden liegenden Gouverneurs, hin und her, von der Situation völlig überfordert. Zwar hatte sie keine emotionalen Gefühle für Bliss gehabt, jedoch war sie Gewalt in diesem Ausmass nicht gewöhnt. Als Ziehtochter zur Freude und Dienst von gut situierten Personen erzogen, war sie nie mit Gewalt in Berührung gekommen. Eher mit Ekel und Erniedrigung. Daraus resultierte eine gewisse schwache Persönlichkeit und ein noch mickrigeres Selbstbewusstsein.
Behutsam nahm Chaim Anna in den Arm und beruhigte sie. Den Pilot liess die Situation eher kalt. Er schien gleichermassen froh zu sein, nun auf dem Kreuzer des Inquisitors zu sein und somit in relativer Sicherheit.
„Tut mir leid für die Unannehmlichkeiten, sie können sich gerne ein Quartier auf meinem Schiff aussuchen, wir haben genug frei, Chaim wird sie beide zu den Unterkünften geleiten.“
Mit einer abweisenden Handbewegung machte Kryptman auf dem Absatz kehrt und liess die drei Personen allein. Zügig bewegte er sich wieder auf die Kommandobrücke. Er hatte bisher immernoch nichts von Uriel und Norec gehört, obwohl sie sich bei ihm melden sollten, sobald sie beim Kapillarturm waren. Das konnte nur zwei Sachen bedeuten. Entweder waren sie gescheitert und womöglich tot, oder im Kampf verwickelt. Er war überzeugt davon, dass die Grey Kngihts ihre Aufgabe erfüllen würden, ungeachtet der Verluste. Auch wenn er diese Psioniker nicht sehr mochte. Das tat nichts zur Sache, gerade als Inquisitor empfand er es auch zum Teil als eine seiner Aufgaben den Dingen gegenüber skeptisch zu sein. Seine Skepsis hatte im Laufe der Jahre zu einer gewissen Abneigung gegenüber vielen Sachen geführt. Seien es Xenos, Menschen oder Personen aus seinem eigenen Orden. Er war geradezu erfüllt von Hass. Hass auf seine eigene Spezies, da sie nicht das leistete, was sie zu Leisten im Stande war. Trotzdem, sein Glaube war stärker als alles andere und bestärkte ihn darin, dass es einmal anders sein wird. Dass die Menschen Galaxisweit die Erhabenheit und Fürsorge die der Imperator Ihnen zuteil werden lässt anerkennen. Zu selten sah er, dass Menschen an einem Strang zogen anstatt sich gegenseitig zu bekämpfen. Zu selten handeln sie im Sinne einer grösseren Aufgabe, eines grösseren Plan, als ihr eigenes nacktes Überleben oder schneller Reichtum.

In Gedanken versunken, betrat Kryptmann die Kommandobrücke. Gleitend öffnete sich das Schott und er ging die Arme auf den Rücken verschränkt hindurch.
„Loid, versuchen sie einen Kanal zu Uriel und Norec herzustellen, ich muss sie unbedingt erreichen.“
„Verstanden Milord.“
Die Brücke war voll und ganz damit beschäftigt sich so unbemerkt wie möglich fortzubewegen und den grossen Schwarmschiffen nicht in die Quere zu kommen. Das komische an so einer Tyranideninvasion war, dass diese Xenos sich wirklich komplett auf ihre Aufgabe konzentrierten und sie davon nichts ablenken konnte. Feindliche Schiffe im Orbit wurden nicht angegriffen, ausser sie eröffneten das Feuer, kamen der Flugbahn in die Quere oder versuchten den Planeten zu verlassen. Die ganze Armada war auf den Planeten plus Biomasse fixiert und geierte wie ein kleines Kind auf die nächste Mahlzeit. Diese Umstände machten es Kryptmann und seinem Team relativ leicht die grossflächige Invasion vom Orbit aus zu beobachten und zu studieren, solange sie keine Fehler machten. Alles was im Nachhinein noch auf der Oberfläche des Planeten landen würde, war, so dachte Kryptmann, den Tyraniden egal, da es für sie einfach nur zusätzliche Biomasse bedeutete. Wichtiger war, das nichts den Planeten verliess.
Trotzdem wurde ihm so langsam klar, dass die Grey Knights und Ultramarines alleine diese Invasion nicht abwenden konnten, dazu waren sie einfach zu wenige und hatten zu wenig Schwere Unterstützung. In seinen Gedanken hatte er sich in den letzten Stunden einen Plan, der gleichermassen tollkühn und wahnsinnig schien, zurechtgelegt, jedoch war das ihre letzte Chance das Blatt noch zu wenden oder der Planet endete als karger, lebloser Felsbrocken im All.

„Chaim, gehen sie schonmal zu unseren treuen Gardisten und stellen sie ein kleines Team zusammen, höchstens zehn Männer, ich will auf jedenfall Kain, Croiff und Xander dabei haben. Sie sollen sich alle komplett ausrüsten und bereit halten. Dann suchen sie noch den neuen Schiffslaboranten, wie hiess der nochmal?“
„Meinen sie Anatoly?“
„Ja genau, er hatte genug Zeit, ich denke er wird mit seiner Arbeit fertig sein. Wecken sie die Arco-Flagellanten!“
„Alle, Milord?“
„Ja, alle!“

Hurtig sprintete Chaim los und machte sich an die Arbeit die Wünsche des Inquisitors zu erfüllen. Was hatte er bloss vor? Chaim konnte sich nicht erinnern jemals alle vorhandenen Arco-Flagellanten zum gleichen Zeitpunkt geweckt zu haben, aber er war sich sicher, sein Mentor würde einen Plan haben.
„Milord ich habe eine Kanal zu Commander Norec öffnen können.“
„Gut,verbinden sie uns.“

Mit ein paar flinken Bewegungen folgte Loid den Anweisungen des Inquisitors. Durch ein Knacken, konnte man darauf schliessen, dass die Verbindung hergestellt war.
Kryptman wollte nicht dass seine ganze Brücke dieses Gespräch mithören konnte, da er sich über den Ausgang dieses Dialogs noch nicht ganz im Klaren war. Widerwillig drückte er das portable Funkgerät in sein Ohr und verliess den Raum.

„Commander Norec, wie ist ihre Lage.“
Eine zeitlang konnte man nur behebiges Rauschen hören und etwas dass sich wie Atemzüge anhörte.
„Norec! Hören Sie mich?“
„Inquisitor, seid gegrüsst! Wir haben uns mit dem Rest von Uriel’s Einheit zusammengeschlossen. Befinden uns kurz vor dem Kapillarturm, noch ein paar hundert Meter. Kein abschreckender Widerstand, jedoch Unzahlen an Ganten kommen uns ständig entgegen.“
„In Ordnung, hören Sie Norec, uns bleiben nicht mehr viele Mittel um das zu einem guten Ende zu bringen. Die planetaren Verteidigungslinien sind sogut wie überrannt. Nur noch vereinzelt gibt es enormen Widerstand von verbunkerten Einheiten.Auf der Südhalbkugel kämpfen noch ca 2 Millionen Arbites, Bürgermilizen oder einfache Bürger um ihr Überleben. Sie haben aber keine Unterstützung durch Astartes oder Schwere Waffen, Ich denke nicht dass sie das lange halten können. Ihre Leute in Tandrikel schlagen sich gut, aber wir dürfen uns bei Tyraniden nicht auf Verteidigung und Erschöpfung ihrer Ressourcen stützen, wir müssen in die Offensive gehen. Ich habe die Anweisung bei Misserfolg der Rettung des Planeten einen Exterminatus zu befehligen, sodass sich diese Xenos nicht an der Biomasse bereichern können. „

Es war still. Kryptmann hatte auch keine Antwort erwartet. Er hatte schon oft erlebt wie Leute ausserhalb der Inquisition auf einen Exterminatus reagierten. Die meisten Menschen verstanden schlicht den Umfang und Nutzen dieses Genozids nicht. Nicht einmal alle Astartes. Für sie war es Unverständlich wie sich diese Institution zum Schutze des Glaubens und der Menschheit verschrieben hat und gleichzeitig ganze Planeten dem Erdboden gleich machen konnte oder durfte, nach Belieben. Jedoch war der Tod all dieser Individuen sowieso nicht mehr abzuwenden und nach den Massstäben der Inquisition konnte man ein Übel auch mit einem grösseren Übel bekämpfen. Paktieren mit Xenos war Häresie, insofern wäre es auch Häresie einen ehemals dem Imperium treu ergebenen Planeten Xeno’s zu überlassen. Die Bürger welche ihr Leben verloren, starben im Glauben an den Imperator und würden sich nach ihrem Tod mit seiner Seele vereinen. Zumindest ging man auf Terra davon aus. Dass der Glaube nicht auf jedem Planeten gleich stark ausgeprägt ist, war auch der Inquisition klar. Jedoch ist nicht zu verleugnen, dass ihr System durchaus gut funktionieren würde, wenn alle Bürger des Imperiums glaubensstreue Seelen wären.

„Das Brutschiff auf welches sie sich zubewegen, ich vermute es ist das Mutterschiff der ganzen Schwarmflotte.“
„Wie kommen Sie darauf, Inquisitor?“
„Nun, es ist das Grösste aller Schiffe, die wir hier im Orbit sehen können. Ich weiss das ist nicht gerade eindeutig aber mehr Anhaltspunkte bleiben uns nicht in dieser Lage. Wenn ich Recht behalte, befindet sich auf diesem Schiff auch die Dominatrix, die Brutmutter der Schwarmflotte. Sie zu vernichten kann uns einen entscheidenden Vorteil bringen.“
„Und wie wollen sie das anstellen?“
„Sie gehen weiter auf den Kapillarturm zu und versuchen mit Uriel ins Innere zu gelangen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es eine Möglichkeit gibt wie sie von dort nach oben in die Stratosphäre und schliesslich zum Brutschiff gelangen.
Gleichzeitig werde ich mit einem kleinen Trupp, möglichst unbemerkt per Shuttle, das Schiff vom Orbit aus entern. Ich hoffe wir können uns im Inneren dieser abnormal riesigen Monstrosität dann zusammenschliessen und diese Dominatrix finden. Mein Laborant hat eine Pheromonaufspürer gebaut welcher bestimmte Anteile an Tyraniden-Pheromonen lokalisieren kann. Da die Dominatrix pro Schwarmflotte einzigartig ist denke ich wir können sie damit finden.“

Norec huschte ein Lächeln übers Gesicht. Selten hatte er soviel Einsatzbereitschaft seitens eines Inquisitors erlebt. Kryptmann passte eindeutig nicht in das typische Inquisitoren Bild. Langlebig, hochnäsig, geheimnistuerisch und vor allem sich selbst nicht in Gefahr zu bringen. All das traf einerseits auch auf Kryptmann zu, jedoch hatte er eine andere Herangehensweise. Er scheute sich nicht davor andere Meinung anzuhören, darüberhinaus hatte er einiges an Informationen bereitgestellt und oft den Status der einzelnen Einsatzteams überprüft. Es wäre ein Leichtes für ihn gewesen die Astartes abzusetzen, ihren möglichen Misserfolg abzuwarten und letzendlich einen Exterminatus zu verfügen, ohne sich einmal von seinem Sessel zu erheben. Dennoch war dem nicht so. Anstatt es auf diese Art zu handhaben, hatte er sich nochmals entschieden selbst in das Kampfgeschehen mit einzugreifen und in einem letzten Aufbäumen diese Invasion zurückzuschlagen. Er hatte diesen Titel durchaus verdient.
Dieser Plan war aberwitzig und beinahe schon wahnsinnig. Mit so wenig Leuten in das gigantische Brutschiff zu gelangen, sich bis zur Dominatrix durch unendliche Labyrinthe durchzuschlagen gleich welche Gegenwehr einen erwartet und letztlich noch die Dominatrix töten, was an sich schon einem Gewaltakt gleichkommt. Und dennoch waren es genau diese Schlachtpläne die so manche epische Schlachten entschieden haben. Unvorhersehbares Verhalten. Kryptmann schien zu wissen wie man seine Trümphe bis zum Anschlag ausnutzen konnte.

„Das hört sich nach einem meisterlichen Plan an.“
„Haa, na warten wirs ab, solange der Imperator uns beisteht, können wir nur das Beste tun um uns seine Gunst zu verdienen. Für den Imperator.“
„Wahre Worte. Für den Imperator.“

Der offene Wortwechsel zwischen Kryptmann und Norec hatte die restlichen Space Marines wieder in Kampfeslust versetzt. Vor allem Uriel und seine zuvor stark mitgenommenen Brüder waren wieder vollen Mutes diese Xenos zu vernichten. Jolend stürmten sie vor, dem Kapillarturm entgegen und liessen jeden schändlichen Xenosabschaum den Zorn des Imperators spüren. In schnellem Tempo kamen sie dem Kapillarturm näher und näher. Norec war jetzt schon bewusst, dass keinesfalls alle, womöglich nicht einer, diese Mission überleben würde. Doch er war sich sicher, dass, solange sie ihre Mission erfolgreich beenden könnten, würde jeder einzelne mit Wohlwollen sein Leben dafür geben.
 
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Mir gefällt wie die Geschichte sich entwickelt. Ich finde, als jemand der nie einen Tyraniden-Kodex in der Hand hatte, besonders die Einsicht in die Spezies der Tyraniden äußerst interessant.

Vielleicht noch ein, zwei Punkte zu deinem Schreibstil, um mal etwas mehr Feedback/konstruktive Kritik anzubringen:

Versuch Abkürzungen, wie "ca" zu vermeiden. Hier wird eine Geschichte erzählt, keine wissenschaftliche Arbeit geschrieben 😉 Entweder circa ausschreiben, oder auf ein anderes Wort ausweichen.

Und mir ist noch eine Dialogstelle aufgefallen, die sich etwas komisch/holprig liest:

"Ich werde mit Uriel noch Kryptmann kontaktieren und ein paar Informationen aus dem verschwiegenen Inquisitor quetschen, welche uns eventuell helfen könnten."

Der "verschwiegene Inquisitor" klingt für mich mehr nach einer Beschreibung der Person, als etwas das man in einem Dialog sagen würde. Den letzten Teil des Satzes würde ich entweder streichen(da es implizit klar sein sollte), oder in einen eigenen Satz packen, in die Richtung "Vielleicht ergibt sich noch etwas, das uns einen Vorteil verschafft.". Ist natürlich alles nur meine Meinung 😉
 
Schau , immerhin einer der konstruktive kritik anbringen kann xD danke Avdnm, nach den ersten 30 Seiten hab ich nun besseren Eindruck bezüglich Tyraniden und es is iwie schwer, ich würde sie auch gerne mit Gedankenspielen, telepathischen Dialogen usw einbinden, da sie aber als Schwarmintelligenz agieren und ja nicht wirklich sprechen fällt mir nix ein wie ich das rüberbingen kann. Somit bin ich immer auf die "Guten" ( Grey Knights + Ultramarines ) beschränkt..... hast du oder irgendjemand da vllt ne idee??
 
Puh, dass ist ne verdammt gute Frage. Hab da auch schon mal drüber nachgedacht, aber das ist echt knifflig. Prinzipiell handeln die niederen Tyraniden ja instinktiv, solange der Hive Mind keine direkten Befehle durchgibt. Instinkt in einen "Dialog" zu bringen ist wohl nahezu unmöglich, da könnte man höchstens auf die Beschreibung eines unstillbaren Hungergefühls zurückgreifen, welches die Kreaturen zu ihren Handlungen bewegt. Aber auch der Einfluss der Synapsenkreaturen auf die Stärke des Hive Minds ist echt verdammt schwer rüberzubringen. Wie auch immer man das unter einen Hut bringt, denke ich das die instinktiven Gefühle der Tyraniden so kalt wie nur irgend möglich rüberkommen müssen. Auch wenn der Hive Mind nicht eingreift, ist jede instinktive Entscheidung eine 100 prozentige, Zweifel oder Zögern hat bei Tyraniden aus meiner Sicht keinen Platz. So ungefähr stell ich mir das zumindest vor...
 
aye.. enjoy



Ein heftiges Klopfen weckte ihn aus seinem tiefen Schlaf. Gähnend fuhr er sich mit der Hand übers Gesicht und schaute sich um. Ein einziger Saustall in seiner Kammer. Er hoffte nur, dass es nicht gleich der Inquisitor war und er sich keine Erklärung für diesen Zustand seines Quartiers überlegen musste. Krain war 30 Jahre alt und hatte in seinem bisher kurzen Leben nicht viel kennengelernt ausser seiner Heimat, ein paar kleineren Einsätzen auf exotischen Planeten und den Innenraum dieses Schiffes. Die Inquisition, bzw. Kryptmann hatte ihn vor drei Jahren in sein Gefolge mit aufgenommen und nach einer Weile sogar zum Kommandanten über die Gardisten ernannt. Er machte sich generell nichts daraus, solange er seinen Sold rechtzeitig erhielt. Glaube war für ihn ein zweischneidiges Schwert. Einerseits sah er sich selbst als gläubigen, imperialen Bürger. Er glaubte an den Gottimperator, und an die Stärke der Menschheit genauso wie an das Imperium obwohl er nie eine Schola Progenium besucht hatte. Jedoch sah er davon ab diesen Glauben zu sehr zu proklamieren und war der Meinung Abweichungen dieses Glaubens nicht sofort zu verurteilen.
Krain schlurfte zur Tür und liess sie öffnen.
„Was gibt es?“ murmelte er während er sich schon wieder umdrehte und ins Bad verschwand.
„Guten Morgen Krain, los macht euch bereit, eure Männer habe ich schon informiert, wir haben einen Auftrag zu erledigen.“ Den Zustand des Zimmers unbeachtend, kam Chaim direkt zur Sache.
„Auftrag? Mir wurde gesagt, dass ich in nächster Zeit Urlaub habe, da wir Grey Knights an Board haben die sich um alles kümmern.“
„Nun das müssen wir nun leider verwerfen.“
„Was soll das heissen, sind wir immernoch bei Agus IV? Sind sie etwa gescheitert oder was?“
„Naja nicht direkt, aber auf jedenfall sind sie und ihr Team nun ein Teil des Plans, mehr kann ich nicht sagen, da ich selbst nicht mehr weiss. Melden sie sich in den nächsten 30min bei Inquisitor Kryptmann.“
Quietschend schloss sich das Schott und die künstliche Beleuchtung des Ganges verschwand wieder. Ein weiteres „Abenteuer“ wartete auf Krain. Irgendwie hatte er kein gutes Gefühl bei der Sache, aber das war nunmal sein Job.

****

Der Andrang an Xenos wurde geringer, desto näher sie dem Turm kamen. Vor Ihnen tat sich ein gewaltiges Konstrukt auf was sich gen Himmel erhob. Rotbräunlich schimmerte der Kapillarturm im dämmernden Licht wie glatte Haut. Ein bestialischer Gestank ging von dem lebendigen Bauwerk aus. Die gräulich schimmernden Grey Knights waren erstaunt über die Gigantomie dieser Apparatur. Die Aussenhüllen des Turms schlackerten leicht im Wind und wandten sich sanft hin und her. Knochen und chitinartige Strukturen bildeten eine Art Tunnel an der Aussenwand welcher sich um den ganzen Kapillarturm bis nach oben schlängelte. An der Unterseite des Turms konnte man einen grossen Säuresee erkennen. Dampfende Rauchschwaden klommen von der grün schimmerten Brühe empor. Unzählige Kadaver, Tyraniden wie Menschen, stapelten sich am Rande des Sees und wurden von aufgeblähten Absorbern verschlungen, welche sich sogleich in den See stürzten und sprudelnd von der Säure aufgelöst wurden. Ein wahrhaft verstörender Anblick.
Durch seine langen Kämpfe gegen das Chaos hatte Norec so einige abscheuliche Sachen gesehen. Diese Tyraniden standen dem jedoch in nichts nach. Einerseits fasziniert von der Effizienz und Struktur mit der diese Spezies vorging, andererseits angewidert von ihrer puren Ignoranz gegenüber Moral und ihrem abscheulichen, lebensverachtenden Verhalten.
Riesige, schlauchartige Rüssel hingen von der Unterseite des Kapillarturm in den See und pumpten unablässig. Ein Teil schien die Biomasse aufzunehmen, der anderer Teil fütterte den See mit weiteren Bestandteilen der aggressiven Säure.

Langsam schritten die Grey Knights und Ultramarines dem Säuresee entgegen. Spitze Chitinstrukturen ragten aus der Säure. Ihren Zweck konnte keiner feststellen.
„Unglaublich, dieser Gestank, lasst uns schnell einen Weg finden dieses Ding zu betreten und hinauf zu kommen.“ Uriel war von dem Schauspiel sichtlich angewidert. Zorn loderte in seinen Augen. Missmutig stand er mit den anderen am Rande des Sees und versuchte den Gestank zu ignorieren. Cron näherte sich dem Kapillarturm an der zugänglichen Seite. Die wabenartige Struktur war wie lebendig. Sachte legte er seine linke Hand auf die Aussenhaut des Kapillarturms, um die leichten Wellenbewegungen zu fühlen.
„Unfassbar, es lebt.“
Plötzlich begannen die Wellen immer stärker zu werden. Die Aussenhülle wandt sich wie Leinentücher im Wind. Wie eine riesige Speiseröhre, die verdautes Essen hinunter drückte, schob sich eine Ausbuchtung von oben nach unten, den Astartes entgegen. Ein Teil der zuvor beobachteten riesigen Schläuche zog sich zusammen, um ihre Masse aus dem Säuresee zu heben und ihre volle Grösse am Rande des See’s wieder zu entfalten. Schleim und Säure kam in gewaltigen Schüben am Ende der Schläuche hervorgequollen, während die Ausbuchtung immer tiefer den Space Marines entgegen kam.
„Ich ahne nichts Gutes, da kommt was Grosses auf uns zu!“

Mutter schickt um zu fressen. Beute... kann Sie riechen... kommt näher. Innbrünstiges Verlangen und unbändiger Hunger brachten Es beinahe um den Verstand.

Stetig wurde der massige, gepanzerte Körper nach unten gedrückt, feuchtwarmer Schleim umzog die Gliedmassen, um die Hülle des Kapillarturms zu schützen.
„Macht euch bereit Brüder, ich weiss nicht was dort rauskommt aber es scheint grösser als der Schwarmtyrant zu sein, keine unüberlegten Angriffe auf den Kapillarturm, denkt dran, wir müssen noch auf dieses Brutschiff.“ Norec war nicht wohl dabei. Er hatte gehofft zügig den Kapillarturm betreten zu können und keine Zeit zu verlieren, um Kryptmann‘s Plan nicht zu gefährden. Aber anscheinend hatte das Schwarmbewusstsein etwas dagegen.

Im Moment seiner Geburt hatte Es keinen Spielraum für Überlegung, Zögern oder Zweifel.
Die schleimige Hülle begann sich langsam aufzulösen. Die kalte Luft zog über die nassen Schleimreste. Zum ersten Mal bewegte Es seine enormen Unterbeine. Langsam stülpte sich die schlauchartige Aussenhaut über den massigen Körper, um seine Ausgeburt vollends zu präsentieren. Es holte tieeeef Luft. Die aufgequollene Atmosphäre drang weit in seine Organe, um jedes Spektrum an Molekülen zu inhalieren und auszuwerten. Der Geschmack von menschlichen Pheromonen und Schweiss offenbahrte sich und verursachte eine unbändige Gier. Beute.....Hunger!!! Es spürte wie die Nähe seiner Opfer bereits anfing seine Hormondrüsen zu stimulieren, die seine körpereigenen Enzyme in jede Zelle fluteten und die Muskeln und Sehnenstränge zum Leben erwachen liessen. Wind peitschte ihm entgegen. Langsam öffnete Es seine Augen. Verschwommen nahm Es die Gestalten von mehreren Lebewesen wahr die ihm in kurzer Entfernung gegenüber standen.

Wie eine gigantische Gebärmutter hatte die Aussenhaut eine enorme Kreatur zu Tage befördert. Norec und seine Männer hatten das Schauspiel, was innerhalb von Sekunden vonstatten ging, mit ihren Waffen im Anschlag beobachtet. Ein stark gepanzerter Körper tat sich vor ihnen auf, um sich auf seine zwei Hinterbeine zu stellen. Mit einem tiefen Atemzug den ersten Moment seines Lebens erfahrend, offenbahrte sich seine wahre Natur. Langsam, von einem tief grollenden Knurren begleitet, öffnete der massige Hierodule seine rötlichen, glühenden Augen.

Das Feld ist bestellt, unser Warten hat sich gelohnt. Widerstandsfähige, jedoch nahrhafte Lebensformen beherbergt diese Galaxis. Friss....

Der Hierodule war ein gewaltiges biochemischen Konstrukt seiner Schöpferin. Er stand auf zwei stark ausgeprägten Standbeinen, jedoch weit nach vorne gebeugt, wie bei seinen kleineren „Geschwistern“, den Ganten. Seine vier anderen Gliedmassen waren an seinen Schultern und aus seinen Schulterplatten ragend, zu langen Sensenklauen mutiert , von welchen er eine trotzdem zum Halten seines enormen Gewichts benutzte. Eine seiner mittleren Gliedmassen endete jedoch nicht in einer langgezogenen Klaue. Ein seltsames, fleischig-knochiges Konstrukt war an diesem Arm hervorgewachsen, durch darmartige Schläuchen mit dem Brustkorp des Ungetüms verbunden.
Ein gewaltiger Carapax überzog seine Standbeine und seinen kompletten Rücken. Länglich gezogene, dünne Ausbuchtungen ragten aus der Rückenpanzerung hervor und liessen ihn beinahe wie einen Dinosaurier aussehen. Im Vergleich zum Schwarmtyranten oder Trygon hatte er lediglich eine Schulterhöhe von fünf Metern. Umso massiger und gedrungener war sein Körper.
Uriel festigte den Griff um sein Energieschwert, der Anblick dieser Abscheulichkeit machte ihn wütend. Man konnte geradezu die Gier in den Augen des Hierodule sehen, wie ihm der Geifer aus dem Maul tropfte. Das Monster schien nicht psionisch aktiv zu sein. Die Grey Knights spürten keinerlei mentale Angriffe und dergleichen.

„Er greift gleich an.“ Gab Ankor über sein KOM von sich.
„Bereithalten, Cron, Ankor und ich übernehmen die Front. Xystus und Vapor, zielt auf seinen Nacken und Hinterkopf, dort sitzt ihr Nervensystem. Tyton, ihr nehmt euch Ixius an und passt auf ihn auf......Uriel und Saul... ihr wisst schon was ihr tut.“

Mit einem Stoss hob sich der Hierodule vom Boden ab um auf seinen zwei Hinterbeinen zu stehen. Alle vier mächtigen Gliedmassen von sich gestreckt, liess er ein ohrenbeteubendes Gebrüll von sich, wie als ob er seiner Vorfreude über das anstehende Mahl zum Ausdruck bringen wollte.

Norec gab seinen Leuten Handzeichen anzugreifen, um den Moment auszunutzen.
Uriel hob sein Schwert über seinen Kopf! „Für den Imperator.“
Sausend erhoben sich Saul und er in die Luft. Der Hierodule liess sich ruckartig nach vorne fallen. Der Boden erzitterte unter dem enormen Gewicht der massigen Kreatur.
Norec hob seine Hellebarde an und sprintete los auf das Ungetüm zu. Ankor und Cron direkt hinter ihm.

Friss Sie, friss Sie alle.

In bestialischer Manier spurtete auch der Hierodule los, den Grey Knights entgegen.
Xystus und Vapor eröffneten direkt das Feuer. Wirkungslos prallte die Boltergeschosse an der frontalen Schädelpanzerung der Bestie ab. Xystus‘ Psipulsor erhitzte die chitinartige Struktur so sehr, dass sie zu brodeln anfing und Blasen warf. Kreischend hob das Monster den Arm mit der seltsamen, fleischigen Konstruktion und zielte auf die beiden Schützen. Pumpend fingen die Waffenschläuche an zu arbeiten. Grüner Eiter trat an den offenen Seiten der Biozidkanone aus, was wie Abluftkammern aussah. Mit einem lauten Knall platzten mehrere Kristalle mit Überschallgeschwindigkeit aus der Mündung der Waffe auf Xystus und Vapor zu. Xystus erzeugte eine schützende, psionische Barriere um den Aufprall abzuwenden. Die mit Metall ummantelten Säurekristalle zerplatzen lautstark an dem psionischen Schutzfeld, wodurch ein elektrischer Impuls entstand, welcher beide von den Füssen holte und zu Boden krachen liess.
Säure spritzte in alle Richtungen.
Mit einem mächtigen seitlichen Schwinger einer seiner vier Meter langen Sensenklauen , wollte die Bestie die drei anstürmenden Grey Knights spalten. Cron rammte blitzschnell den Stiel seines Hammers in den Boden und lehnte sich mit aller Kraft dagegen um die Wucht des Aufpralls abzufangen, damit seine Brüder weiter anstürmen konnten. Mit einem klirrenden Klingen stiessen die beiden Waffen aufeinander. Cron presste seinen Servo-Stiefel auf die Klaue und schmetterte seinen Hammer mit unglaublicher Gewalt auf das obere Gelenk des Klauenarmes. Knackend zerbarst der Knochen unter der Wucht des Hammers und die Sensenklaue hing nur noch lose am linken Schulterplattenarm des Hierodule. Kreischend zog dieser seinen maltretierten Klauenarm zurück. Abgelenkt von dem erlittenen Schmerz, hatte das neugeborene Monster die beiden anderen Grey Knights für einen kurzen Augenblick nicht beachtet. Norec stand direkt unter dem riesigen Schädel der abnormalen Kreatur. Mit einem kurzen Gebet ging er in die Knie, ballte psionische Energie an seinem Rumpf, um einen Moment später seine Hellebarde begleitet von den psionischen Entladungen in den Unterkiefer des Hierodule zu rammen. Die lange Klinge der Hellebarde glitt bis zur Hälfte in den Schädel und riss ein Loch in den Unterkiefer. Eiter und Säure spritzen ihm entgegen.

Ungeziefer..verwehrt mir mein Verlangen. Sterbt.

Ankor wollte im selben Moment sein Schwert in das linke Bein der Kreatur rammen, was dem Hierodule jedoch nicht entgangen war. Mit unglaublicher Schnelligkeit liess dieser sein Bein hervorschnellen und versetzte Ankor einen wuchtigen Hieb mit dem chitingepanzerten Knie.
Der Grey Knight wurde weggeschleudert ohne überhaupt reagieren zu können.
In wilder Rage hob der Hierodule seinen Kopf, mit der immernoch im Kiefer steckenden Hellebarde und preschte los nach vorne. Im Lauf seine Biozidkanone anhebend und auf Cron schiessend, welcher gleichermassen von der Wucht der elektrischen Entladung beim Platzen der Kristalle zu Boden geschleudert wurde, preschte Es weiter auf Xystus und Vapor zu, die sich vom Aufprall vorhin gerade aufrichteten.
Uriel und Saul, durch ihre Sprungmodule in der Luft, liessen sich fallen und stürzten von oben herab mit erhobenen Waffen auf die Bestie zu.
Saul landete mit voller Wucht auf dem Hinterkopf der Kreatur, sodass sie das Gleichgewicht verlor und im Lauf nach vorne kippte, ihr Schädel im aufgeqollenen Boden entlangschrammte. Die Millisekunden des Überraschungsangriff ausnutzend, hob der alte Ultramarine seine Energieaxt über den Kopf und Schlug mehrmals aus voller Innbrunst zu.
Uriel tat es ihm gleich und penetrierte die Bestie mit seinem Energieschwert. Blau glühend schnitten die Waffen in die Chitinpanzerung und verursachten grosse Furchen. Jedoch kamen sie mit ihre Schlägen nicht durch die mehrere Dutzend Centimeter dicke Chitinschicht.

Ruckhaft stemmte sich der Hierodule vom Boden und schleuderte die beiden Ultramarines von seinem Rücken. Xystus und Vapor feuerten unablässig, jede unbeachtete Sekunde ausnutzend.
Norec hatte sich unbemerkt von hinten gennähert und sprang elegant auf die massige Kreatur.
Er nahm Anlauf und machte einen grossen Satz, dem Schädel entgegen. Im Sprung feuerte er enorme Blitzentladungen durch seine Hände auf den Kopf der Bestie und packte seine feststeckende Hellebarde um sie mit seinem eigenen Gewicht dem klaffenden Loch zu entreissen. Ächzend bog die Hellebarde, und schnallte schmatzend aus der Wunde. Das Monster hob seinen gewaltigen Schädel und schmetterte ihn gegen Norec, welcher sich gerade am Boden abgerollt hatte. Von der anderen Seite kam Cron angespurtet und rammte seinen Hammer mit voller Wucht gegen den Kopf des Hierodule. Blaue Psi-flammen loderten am Schaft und Hammerkopf. Dampfend verbrannte die Hitze des Hammers das innere Xenosfleisch. Leicht benommen schnellten die Rücken-Sensenklauen blitzschnell vor und spiessten Cron an seiner Schulter auf. Wie Butter glitten die langen Klauen durch die Servorüstung des Grey Knights. Vor Schmerzen stöhnend hing Cron an den riesigen Klauen und konnte sich nicht dagegen wehren vom Hierodule in die Luft gehoben zu werden.

Grollend hob das Ungeheuer den maltretierten Grey Knight an.

Beinahe schon vorfreudig öffnete die riesige Bestie ihr Maul und streckte es dem in der Luft hängenden Cron entgegen, um ihn in einem Biss zu verschlingen.

Xystus fühlte sich verpflichtet seinen Bruder aus dieser Situation zu befreien. Er wusste dass Cron an seiner Stelle keine Sekunde gezögert hätte das gleiche zu tun.
Seinen Psi-Pulsor ein weiters mal aufladend sprintete er los auf den Hierodule zu.
Im Sprint schoss er mehrmals auf die bereits maltretierten Stellen der Kreatur. Dampfend prallten die Tentakelstrahlen auf das dunkelrote Chitin, wieder und wieder. Desto näher er kam desto häufiger entlud er seinen Psi-Pulsor aufs neue in unglaublicher Geschwindigkeit mit seiner psionischen Energie aufladend. Brodelnd warfen sich Blasen auf dem ganzen Schädel der Kreatur auf, eine abnormaler Geruch verbreitete sich.
Als er nur noch ein paar Schritte entfernt war, wechselte er mit seiner Kurbelapparatur urplötzlich zu seinem schweren Flammenwerfer. Funkend entzündete sich das Promethium und bildete eine gigantische Stichflamme vor der Mündung der Waffe, welche Xystus direkt auf den Schädel des Hierodule hielt. Brodelnd umhüllten die Flammen den Kopf der Kreatur. Den Effekt seiner Waffe unterstützend bildete Xystus ein psionisches Feld um die Flammen und den Kopf der Bestie, damit sich die Hitze bündelte und in ungeahnte Höhen stieg. Kreischend wandte sich die massige Kreatur hin und her. Cron wurde weggeschleudert, die Sensenklaue glitt aus seiner Schulterpartie. Der Hierodule versuchte mit aller Macht das psionische Feld um seinen Schädel zu beseitigen. Immer wieder streifte er mit seinen riesigen Klauen durch die Verdichtung von glühend heissen Flammen und psionischer Energie, wodurch er gleichzeitig an seinen Armen zusätzliche Verbrennungen erlitt. Nichts half und Xystus‘ tödliche Kombination forderte ihren Tribut. Penetranter Gestank von geschmolzenem Chitin drang durch die Luft. Die Bewegungen des Hierodule wurden immer langsamer und behebiger.

Nachdem er mit seinen Sensenklauen nichts ausrichten konnte, richtete er seine Biozidkanone auf seinen Schädel. Mit lautem Schmettern zerplatzten die Säurekristallen an dem psionischen Feld und verursachten eine enorme elektrische Entladung, welche in alle Richtung entwich. Die psionische Energie verpuffte und die elektrische Ladung floss bis in Xystus‘ Flammenwerfer, sodass die Flammen nur noch lose um den Schädel der Bestie loderten.
Tiefes Grollen ging von dem Hierodule aus, als ob er seine Wut zum Ausdruck brachte. Sein Schädel war von den Flammen dermassen maltretiert, dass die ganze Chitinpanzerung deformiert war. Schwarze Schlacken hingen von den freigebrannten Schädelknochen. Verbranntes Xenosfleisch waberte aus den ausgebrannten Stellen und sackte zu Boden.
Xystus stand direkt vor dem Hierodule. Die Zündung seines Flammenwerfers war durch den elektrischen Schock fast ausgebrannt, die Waffe gab nur noch vereinzelte Flammenimpulse von sich. Gerade als Xystus wieder zu seinem Psi-Pulsor wechseln wollte schnappte der Hierodule zu. Überrascht von der plötzlichen Schnelligkeit und behindert durch das Wechseln seiner Waffe, konnte Xystus nicht mehr ausweichen. Reflexartig hielt er beide Hände vor sich, dem Maul entgegen und griff die beiden seitlichen Hauerzähne des Hierodule’s, welche mehere dutzend Centimeter lang waren. Durch die Wucht des Stosses wurde der Grey Knight stark nach hinten gedrückt, trotz allem liess er nicht locker und hielt sich unbeirrt an den Zähnen der Bestie fest, sodass sie ihn nicht verschlingen konnte.
Mit einem Ruck warf der Hierodule seinen Schädel hoch in den Nacken und öffnete seinen Kiefer erneut. Xystus war immernoch krampfhaft vor dem Maul der Kreatur, sich mit aller Kraft festhaltend. Langsam, in der Luft, schob Xystus seine Kurbelapparatur weiter, sodass sich sein Psi-Pulsor wieder direkt im Anschlag befand. Surrend lud sich die Psikammer der Waffe mit Energie auf. In einem letzten Versuch der Situation Herr zu werden, feuerte Xystus den Pulsor aus nächster Nähe auf den massigen Hierodule. Tentakelstrahlen trafen mit enormer Energie auf die zeruschundene Chitinpanzerung und verursachten eine starke Psi-Schockwelle. In Sekundenbruchteil wurde der Grey Knight von der Wucht der Schockwelle erfasst, konnte seinen Griff nicht mehr halten und wurde weggeschleudert. Ungeachtet der verursachten Schmerzen war der Hierodule diesmal nicht bereit seine Beute entwischen zu lassen. Mit einer gleitenden Bewegung seiner nicht verletzten Rücken-Sensenklaue, die Schockwelle ignorierend, schnappte er blitzschnell den weggeschleuderten Xystus in der Luft und spiesste ihn auf. Die Spitze der riesigen Klaue traf Xystus genau an der offenen Stelle des Halses, welche durch den Verlust seines Helmes im Kampf gegen den Trygon ungedeckt war. Schmatzend drang die Klinge tief in das weiche, ungeschützte Fleisch des Grey Knights. Bis zur Hälfte versank der Hierodule seine vier Meter lange Sensenklaue in seiner Beute und durchdrang jegliche Eingeweide. Unter Schmerzen aufschreiend, versuchte Xystus sich verzweifelt von der Klaue zu lösen, jedoch vergebens. Die Waffe hatte seinen ganzen Körper druchdrungen.
In bestialischer Manier, ohne lange zu Zögern, öffnete der Hierodule sein Maul und stopfte Xystus‘ Körper gewaltsam hinein. Benommen und unfähig sich noch zu bewegen lag der Grey Knight seitlich im Schlund der Bestie, als Sie knirschend zubiss und die Reisszähne durch die Rüstung ins Fleisch drangen. Blut und Eingeweide quollen aus dem leblosen Leib und tropften an der Seite des riesigen Mauls hinab. Die Servorüstung ignorierend biss der Hierdodule wieder und wieder zu bis er den Körper in zwei verschluckbare Teile getrennt hatte.


Die Hormondrüsen arbeiteten in Höchstleistung. Euphorie überkam, als Es in das saftige Fleisch biss und den Geschmack des Blutes wahrnahm. Enzymwellen strömten durch den Körper angheizt von dem Verzehr der neuen Beute. Jede Zelle geflutet mit Stimulanzien die Widerstandsfähigkeit, Schnellheilung und Kampfkraft erhöhten.

Bereit die Jagd fortzusetzen.
 
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Sehr schön. Dafür das man am Anfang des Kampfes noch das Gefühl hatte, die Marines können dem Biest ohne Verluste ordentlich Schaden zufügen, scheint es gegen Ende doch eher als ob der Hierodule grade erst warmgeworden ist (und damit meine ich nicht nur Xystus' Flammenwerfer 😉 ).
 
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Widerwillig schlurfte er zur Brücke. Es war eine Weile her seitdem er das letzte Mal diesen Weg gehen musste. Eiskalt und anmutig glitten die vergilbten Wände des Korridors an ihm vorbei, während er einen Fuss vor den anderen setzte. Er hatte echt keine Lust, auf das was anstand. Zwar hatte er keinen Plan was überhaupt anstand, aber ihm war klar, dass er keine Lust haben wird. Die Dignitas befand sich immernoch in der Umlaufbahn von Agus IV, das konnte nur bedeuten, dass das Problem noch nicht gelöst war. Und... mit ein wenig Glück, er nun Teil der Lösung sein sollte.
„Verflucht.“
In Gedanken versunken schaute er aus einem der kleinen, runden Seitenfenster in die Leere des schwarzen Void. Leuchtend konnte man Agus IV sehen, wie er als bunter Fleck im schwarzen Nichts prangerte. Unmengen an seltsam aussehenden Schiffen hingen und kreisten über dem Planet. Manche klein wie Thunderhawks, ein paar beinahe so gross wie Monde. Er hatte diese Schiffe noch nie gesehen. An den Umstand, dass ihm alles, was sie auf diesem Inquisitionskreuzer antrafen oder womit sie in Konflikt gerieten, fremd war, hatte er sich seit seiner Rekrutierung schnell gewöhnen müssen. Die bisherige Lebensspanne von 30 Jahren hatte keine ausergewöhnlichen Erfahrungen zugelassen, welche ihn zum Experten auf bestimmten Gebieten hätte werden lassen können. Schon gar nicht innerhalb der Xenologie.
Improvisation! Das war seine grosse Stärke. Das beste aus der gegebenen Situation herausholen. Er nahm an,dass Kryptman deswegen auf ihn zählte. Vielleicht war das jedoch auch nur Einbildung. Er war durchaus ersetzbar. Dennoch nicht gewillt diesen Posten abzugeben. Gute Bezahlung, sicherer Arbeitsplatz und wie man sieht, man lernt ständig neue Sachen und Individuen kennen, auch wenn diese einen oftmals töten wollen, bleibt doch ein gewisser Reiz dabei.
Krain hielt kurz inne, bevor er die Brücke betrat. Noch einmal ging ihm alles durch den Kopf.
Mit einem leichten Seufzer und schulterzuckend liess er seine Gedanken beiseite und öffnete das Schott zur Brücke.

*****

„Wach auf! Xander! Hallloooo!“
„Pff, der Penner schläft immer so tief, ich wünschte ich könnte das auch!“

Croiff stand wieder auf und legte sich seine Ausrüstung an. Seine Plattenrüstung war veraltet und verkratzt, gezeichnet von den vielen Hieben, die sie einstecken musste, aber immernoch in Takt. Der ganze Trupp, unter Kommandant Krain’s Führung war damit ausgerüstet. Wenn Kryptman auf eine Sache Wert legte, dann dass seine Untergebenen immer mit den bestmöglichen Mitteln ausgestattet werden, um ihr Ziel zu erreichen. Ungeachtet dessen, dass es ein leichtes für die Inquisition war sich diese Mittel zu beschaffen.

Seit ihrem letzten Aufbruch hatte Croiff nicht viel getan. Hauptsächlich hatte er die Zeit in seiner Kabine todgeschlagen, viel geschlafen und ab und zu mit seinen Kollegen Karten gespielt.
Nicht, dass ihn das alltägliche Leben auf einem leichten Angriffskreuzer der Inquisition nicht interessiert hätte, jedoch war ihm das alles sehr suspekt diesmal. Noch nie hatter er mitbekommen, dass Grey Knights zu etwas abkommandiert wurden wo er dabei war. Nichtmal von dem Orden der Grey Knights hatte er gehört, keiner von Ihnen. Für die normale Schiffsbesatzung sahen sie aus wie die anderen Space Marines, lediglich mit grau-silbriger Servorüstung. Was jedoch über diesen Orden gemunkelt wurde, gegründet von Malcador dem Sigilit als letzte Bastion der Menschheit zu Zeiten der Horus Häresi im Auftrag des Gott-Imperators, liess den Anschein zu, dass diese Astartes ganz und gar nich wie die anderen Orden des 41 Millenniums waren. Sie schienen sogar älter als die Inquisiton selbst zu sein und wurden erst im Nachhinein in diese hineingegliedert, als perfekter Orden zur Bekämpfung des Chaos. So oder so waren diese Krieger beeindruckend und beängstigend zugleich, auch wenn er die ganze Reise hindurch nicht einen von Ihnen gesehen hatte.

„Was ist los man?“
Xander war durch den Lärm der klappernden Rüstungsplatten aus seinem Schlaf erwacht und schien nicht sonderlich begeistert.
„Krieg, das ist los. Mach dich bereit wir werden im Hangar erwartet!“
„Was, was zur Hölle? Ich dachte wir haben frei.“
„Haben wir auch, das ist eher eine spontane Aktion, ich weiss auch nicht viel mehr, Krain war ziemlich kurz angebunden als er hier auftauchte. Schau aus der Lucke, dann kannst du dir ein Bild davon machen was uns erwartet.“
Noch leicht schlaftrunken wankte Xander zur kleinen runden Scheibe, welche in die Kabinenwand eingelassen war.
„Heilige Scheisse!“
„Du sagst es!“
„Was.... ist das?“
„Ich weiss auch nicht genau, eine Xenosrasse. Eine die wir beide noch nicht kennen. Soweit ich gehört hab, werden sie Tyraniden genannt.“
„Tyraniden... hm! Bist du sicher, dass wir zum Plan gehören, ich sehe kein einziges imperiales Schiff, wir sind komplett unterlegen, wenn Kryptman’s Kreuzer das einzige ist.“
„Natürlich bin ich sicher du Holzkopf, zieh dich an jetzt, und geh mir nicht auf die Nerven.
Gut möglich, dass das unser letzter Tag auf diesem Schiff ist.“

Als 1st Leutnant wusste Croiff mit seinen manchmal begriffsstutzigen Männern umzugehen. Xander war vielleicht nicht der hellste Stern am Himmel, aber er war mutig und unbekümmert. In diesen trostlosen Zeiten war Unbekümmertheit ein wahrer Segen, den Croiff durchaus zu schätzen wusste.

In gewohnter Manier zogen sie ihre Ausrüstung an und machten sich bereit. Croiff hatte bereits alle Männer seiner Einheit geweckt und informiert. Ausser Krain hatte niemand von Ihnen eine eigene Kabine. Jeder teilte sich sein Schlafabteil mit einem seiner Kameraden. In seinem Fall Xander, dem „Genie“.
Croiff war der älteste der Truppe, fast zehn Jahre älter als Krain. Seit beinahe 20 Jahren im Dienste Inquisitor Kryptman’s. Die Haare an seinen Schläfen wurden bereits grau, seine Haut faltig und übersät mit Altersflecken. Der Preis für ein hartes Leben auf einem Angiffskreuzer der Inquisition. Er war 42 Jahre alt, sah jedoch aus wie ein 60 Jähriger. Seine Konstitution dagegen war immer jung geblieben, auch bedingt durch das harte Training der Schola Progenium. Sie alle waren von dieser aufgenommen und gedrillt worden. Alle bis auf Krain, ihr Kommandant.

Bei ihm war der Glaube an dern Gottimperator nicht in der selben Weise fest verankert wie bei all den anderen Gardisten. Es wunderte ihn wie er mit dieser Vorgeschichte gerade auf dieses Schiff gekommen war. Warum sollte ein Inquisitor einen pragmatischen, nicht zum Glauben erzogenen Gardisten in sein Gefolge aufnehmen und auch noch zum Kommandanten ernennen. Wahrscheinlich machte genau diese Tatsache ihn zum fähigeren Anführer gegenüber anderen. In seinen vielen Jahren auf diesem Schiff hatte Croiff gelernt, dass der Glaube Menschen stark machen kann. Gleichzeitig kann er sie jedoch engstirnig und unflexibel werden lassen. Zwei Sachen die man innerhalb eines Gefechts nicht gebrauchen kann.

*****

Der Geruch von Blut verbreitete sich schnell. Der Hierodule hatte Xystus geradezu zermalmt.
Die zerschundene, tote Masse, welche einst der Körper des stolzen Grey Knights war, wurde sofort hinuntergeschluckt. Alles passierte innerhalb von Sekundenbruchteilen.
Gerade der jüngste von seinen Grey Knight Brüdern fand hier sein Ende. Norec bedauerte Xystus‘ Verlust. Nach nur 30 Jahren in seiner Truppe, wünschte er keinem Astartes dieses Schicksal. Aber wie soviele andere vor ihm war er ehrenhaft im Kampf gefallen.

Das Ungeheuer schnaubte. Sein erstes Mahl innerhalb von Sekunden verschlungen, stand es vor den restlichen Astartes, bereit für den zweiten Gang.
Die Wunden der Bestie fingen plötzlich in rasender Geschwindigkeit an zu heilen.
Befeuert von der nährenden Beute fingen die körpereigenen Abwehrmechanismen wieder an in Höchstleistung zu arbeiten. Der bis zum Anschlag aufgepumpte Organismus sprengte die Möglichkeiten zellulärer Belastung. Blut, beziehungsweise die ätzende Säure, welche dieser Spezies als zirkulierende Körperflüssigkeit diente, geronn blitzschnell und bildete trockene Klumpen an den Wunden, welche sogleich mit Schorf überwuchsen. Die Muskeln des Hierodules blähten sich auf und nahmen an Masse zu. Energiegeladen stampfte die Bestie wieder und wieder auf den Boden und riss ihr Maul auf, der knöchrige Schädel blieb kahl von Xystus‘ Attacke mit dem Flammenwerfer, welche das Xenosfleisch in schwarze Schlacken verwandelt hatte.
Norec fing an eine Litanei zu zitieren. Für die anwesende n Ultramarines eine fremdartige Eigenschaft, mitten im Kampf heilige Psalme und Gesänge anzustreben. Für einen Grey Knight jedoch die mächtigste Waffe die er hatte, sein Verstand. Der tiefe Glaube und die direkte genetische Verbundenheit der Grey Knights mit ihrem Imperator, über Jahrtausende von Unreinheiten unbefleckt, machte ihren Willen unbeugsam und die daraus resultierende psionische Macht zu einer der gefährlichsten Waffen des Imperiums. Kein Grey Knight war jemals dem Chaos oder dem Wahnsinn verfallen.

Summend stiegen Ankor und Cron in die Litanei mit ein während der Hierodule kreischend versuchte die Grey Knights zu übertönen.
Norec bündelte psionische Energie in seiner freien linken Hand. Leuchtend glitten Lichtblitze seinen Arm entlang und bildeten ein Knäuel in seiner Handfläche. Mit einer ausholenden Bewegung liess Norec das Knäuel aus psionischer Energie aus seinen Fingern schnallen. Mit einem lauten Klatschen traf die Waffe aus purer psionischer Energie auf den Boden auf und entfaltete ihre komplette Länge. Eine fünf Meter lange Lichtpeitsche hatte sich geformt und umschloss Norecs Hand und Unterarm wie ein Seil. Knisternd blitzte die mächtige Waffe wenn sie mit dem Boden in Berührung kam. Die aufgequollene Luft flimmerte von der enormen Hitze, welche von der psionischen Peitsche ausging. Lauter kleine Blitzstösse und psionische Entladung suchten sich ihren Weg des geringsten Widerstandes durch die aufgeschwommene Atmosphäre. Erfürchtig sahen Uriel Ventris und seine Ultramarinesbrüder das Spektakel mit an.

Norec war seine Entschlossenheit anzusehen. Als einer von wenigen Grey Knights beherrschte er diese Technik, Waffen in gewisser Beständigkeit aus purer psionischer Energie zu bilden. Natürlich war diese Beständigkeit stets von der Konzentration ihres Trägers abhängig und viele hatten sich in ihren Fähigkeiten mit dieser Technik überschätzt und im Nachhinein schwer darunter gelitten. Nicht so Norec. Er war ein Bollwerk der Konzentration. Und obwohl er nicht der mächtigste Psioniker seines Ordens war, so war er durchaus einer der Fähigsten, was oftmals den entscheidenden Unterschied machte. Was bringt ein mächtiger Psioniker wenn er seine Energie nicht kontrolliert einsetzen kann. Ankor beherrschte diese Technik nicht ,hatte aber mehr Energiereserven als Norec, was das anbetraf. Jedoch war er eher ein ungestümter Psioniker welcher sein volles Potenzial entfaltete, jedoch stets das Risiko der Bewusslosigkeit einging. Zusammen mit dem unkaputtbaren Cron ergänzten sie sich perfekt.

Ankor und Cron sprinteten los, auf den Hierodule zu, welcher immernoch aufgeblasen, nach vorne geduckt vor ihnen stand und sich mit einer seiner Sensenklauen am Boden abstützte.
Bevor dieser reagieren konnte schwang Norec gewandt seine Lichtpeitsche um die stützende Sensenklaue, welche leuchtend von der glühenden Waffe umschlungen wurde. Beinahe sofort warfen sich Blasen auf und das Chitin begann zu schmelzen, maltretiert von der enormen Hitze und Kraft mit der die Peitsche sich um die Extremität des Hierodules wickelte.
Mit einem kräftigen Ruck zog Norec seine Waffe wieder zu sich. Schmatzend drang die Lichtpeitsche durch das Chitin und Xenosfleisch der Sensenklaue und trennte diese vom Rest der Extremität ab.
„Deine Sensenklaue gehört nun mir.“
Der Hierodule, völlig überrascht von der schnellen Attacke und der Wucht der Waffe, konnte sein Gleichgewicht nicht halten und knallte mit seinem Schädel zu Boden, als die Klaue als sein drittes Standbein ihren neuen Besitzer in Norec fand.

Cron und Ankor waren durch den kurzen Sprint in Reichweite für den Nahkampf und nutzten sogleich den Moment. Cron schmetterte seinen blau lodernden Hammer gegen die Breitseite des Schädels. Ächzend konnte man hören wie Knochen splitterten und Risse bildeten sich am ungeschützen Schädelknochen der Bestie.
Ankor rammte sein Psi-Schwert in eine von Chitin unbedeckte Stelle am Unterleib des Monsters und presste es, den Schwung des Sprints ausnutzend, weiter in Richtung Hinterleib um eine grosse klaffende Wunde zu verursachen. Säure und Eiter quollen aus dem zwei Meter langen Schnitt, sofort ihren penetranten Gestank verbreitend.
 
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Ächzend erhoben sich Saul und Uriel in die Luft, um sich am Ansturm auf die Bestie zu beteiligen. Mit brachialer Gewalt stürtzten die beiden Ultramarines auf den Hierodule hinab und penetrierten ihn mit ihren Waffen.

Der Biotitan stieß sich mit seinen übrigen zwei Sensenklauen vom Boden ab, um sein Gleichgewicht wieder zu erlangen und auf seinen Hinterbeinen Halt zu finden. Blitzschnell feuerte er eine Biozidsalve auf Cron, welcher von den platzenden Schallgeschwindigkeits-Kristallen unsanft weggeschleudert wurde und zu Boden krachte. Mit einem Schwinger seiner Rückenklauen zwang er Saul und Uriel vom Rücken abzuspringen und auszuweichen. Seine übrige Sensenklaue schmetterte mit voller Wucht auf Norec zu.
Zitternd durchdrang die Wucht des Aufpralls wie eine Welle seinen ganzen Körper, als der Grey Knight Commander den Schlag mit seiner Psi- Hellebarde blockte, während er in einer leichten Drehung seine Lichtpeitsche schwang. Die ultraheiße Peitsche glitt knisternd durch die Luft, als sie sich gezielt dem Schwung seines Armes anpassend, um den freien Hals des Hierodules schlang. Knirschend zog sie sich enger und enger. Tief drang die ultraheiße Peitsche in die schützenden Chitinschichten ein und verdampfte jegliches organisches und anorganisches Material. Der Hierdoule hatte sichtlich mit den enormen Schmerzen zu kämpfen, stemmte sich aber nichtsdestotrotz mit voller Kraft gegen Norec’s Zugrichtung, welcher versuchte den Kopf der Bestie wieder an den Boden zu bringen. Sausend stürtzten Saul und Uriel ein weiteres Mal aus der Luft mit brachialer Wucht auf den Biotitan zu. Energieaxt und –schwert im Anschlag trafen sie auf den Rücken der Bestie und hackten auf sie ein. Uriel durchtrennte geschickt die fleischigen Waffenschläuche der Biozidkanone, woraufhin die Waffe grün anlief und sich unkontrolliert aufblähte. Geistesgegenwärtig kam Cron, den Biozidtreffer abgeschüttelt, angespurtet und machte einen Sprung in Richtung des kahlen Schädels des Hierodules, welcher immernoch von Norec mit aller Kraft trotzig in Position gehalten wurde. Das Monstrum war durchaus stärker als Norec, die Hitze und Beständigkeit der Lichtpeitsche jedoch nicht unterschätzend, riss es seinen Schädel nicht weg, um sich nicht selbst zu köpfen.
Anmutig nahm Cron während des Sprungs in der Luft seinen Hammer in beide Hände und schmetterte die schwere Waffe mit aller Kraft auf die Schädelplatte der Kreatur. Im selben Moment schlich sich Ankor unter den Hals der Bestie und hielt sein Psischwert vertikal dagegen. Die Wucht von Crons Schlag ausnutzend beschwor Norec noch einmal seine ganze psionische Kraft, um den Zug der Lichtpeitsche zu festigen. Die Kraft von beiden Grey Knights kombiniert drückte den Schädel des Hierodules unsanft gen Boden. Gurgelnd durchtrieb Ankor’s angesetztes Psi-Schwert den Hals der Bestie. Knackend und knirschend riss er seine Waffe hin und her um die Wunde zu vergrößern und es schließlich in einem weit ausgeholten Schwung aus der Halspartie zu reißen. Fleddernd öffnete sich eine lange klaffende Wunde, Säure und Gedärm platschten zu Boden. Die Speiseröhre sowie Stimmbänder des Hierodules schienen beschädigt und hingen triefend aus dem Loch im Hals, wodurch der nächste wutentbrannte Aufschrei des Monstrums in einem Gurgeln unterging. Die Luft war geschwängert von den Aromen der Schlacht. Blut vermischte sich mit dem beißenden Gestank der Säure, sowie den unzähligen Sporen und Pheromonen, welche von den schändlichen Xenos in die Luft gepumpt wurden. Über allem jedoch hing der ständige Ozongeruch, verursacht von den enormen Energiekanalisationen aus dem Warp, welcher von den fähigen Psionikern ausgingen.
Norec ließ seine Lichtpeitsche etwas locker, damit sie sich in die offene Halswunde einfügte, um sie im nächsten Moment wieder fest zu ziehen. Dampfend traf die Hitze einer kleinen Sonne auf die offene, ungeschützte Wunde des Hierodules. Die Zellgefäße kauterisierten sofort, die austretende Säure verdampfte und verbreitete einen ekelhaften Gestank. Langsam schnitt sich die Peitsche durch die Halspartie des Biotitan.
Die Augen der Bestie weiteten sich, in einem letzten Aufbäumen stemmte sie sich dagegen, um dem nahenden Ende zu entfliehen. Ankor entfesselte eine ultradichten Psiblitz, um das klaffende Loch noch weiter aufzureißen. In Gedanken bei seinem ehemaligen Bruder Xystus zog Norec unter letzter Anstrengung an der Waffe, die die psionische Erweiterung seines Bewusstseins darstellte. Knarzend zerschellten auch die letzten schützenden Chitinplatten unter der enormen Gewalt, welche zu Tage befördert wurde. Berstend gab der riesige Halsknochen nach und die Lichtpeitsche glitt durch das Xenosfleisch wie Butter. Mit einem heftigen Ruck köpfte Norec den Hierodule. Der riesige, kahlgebrannte Schädel prallte zu Boden, während der Rest des massigen Körpers zitternd in sich zusammensackte.

*****

Die Brücke war voll besetzt. Kleine Lichtdioden blinkten überall und jeder war voll damit beschäftigt die nächsten Ausweichmanöver zu berechnen und einzuleiten, sodass man keinem feindlichen Schiff zu nahe oder in die Quere kam. Der Steuermann Loid hatte einen knallroten Schädel während er alles koordinierte und Anweisungen erteilte. Ein von Schweiss durchtränkter Geruch stand in der Luft. Die Abluftanlagen waren voll und ganz damit beschäftigt die Angstausdünstungen ihrer sterblichen Besatzung zu neutralisieren.

Krain ging durch das Schott und wurde sofort von Interrogator Chaim empfangen. Ihn hatte Krain immer als eine sehr angenehme Person empfunden. Er war durchaus fähig irgendwann einmal Inquisitor zu werden und würde sicherlich einen pflichtbewussten Vertreter abgeben. Vor allem Chaim’s xenologisches Wissen in vielen Bereichen war außerordentlich und beide hatten oftmals in ihrer gemeinsamen Zeit auf diesem Schiff, tiefgründige Diskussionen über die verschiedensten Themen geführt. Der erste Akolyth der Dignitas hatte zu allem eine Meinung, und war dennoch offen sich jede Abweichung davon anzuhören.

Schweigend nickte Chaim ihm zu und wies ihm per Handgeste die Richtung. An die Brücke angefügt waren mehrere Räume, abgetrennt durch schwere Eisentüren, um sich dem Tohuwabohu der Brückenbesatzung in geschäftigen Zeiten zu entziehen oder Besprechungen durchzuführen. Allesamt dem Inquisitor vorbehalten. Chaim öffnete eine der Türen und deutete Krain einzutreten. Der Raum war klein und rund. In der Mitte stand ein runder Tisch mit einem alten Holoprojektor. Die vergilbten Wände hatten schon bessere Zeiten gesehen, jedoch entfaltete sich ein angenehmer, beruhigender Duft in der Kammer, ausgehend von mehreren gemächlich dampfenden Räucherstäbchen. Kryptmann saß in einem alten Ledersessel am anderen Ende des Tisches, gegenüber der Eisentür und hatte seine Pfeife im Mund. Wie die Ruhe selbst paffte er genüsslich an dem glühenden Kolben und ließ den Rauch sachte durch seine Zähne austreten.

Auf der linken Seite der runden Kammer stand ein älterer, stark augmentierter Mann in schäbiger roter Robe. Aus seinem Rücken ragten zwei lange Mechandriten. Seine rote Kapuze verdeckte jegliche Sicht auf seine Mimik, jedoch leuchteten zwei grüne, bionische Augenlinsen aus dem dunklen, schattigen Bereich seines Gesichtes.

Hinter Kryptmann war ein weiterer Schatten auszumachen, die Person schien sich anscheinend absichtlich dem diffusen Licht des Raumes entziehen zu wollen und ließ keinen Blick auf ihr Selbst zu. Von den Ausmaßen des Schattes herrührend, konnte man lediglich darauf schliessen, dass sie ein wenig Übergewicht zu haben schien.

„Der Imperator beschützt, Krain. Ich bin froh, dass Ihr euch so schnell hier einfinden konnten.“
„Der Imperator beschützt.“ gab Krain stoisch von sich während er den Aquila auf der Brust beschwor.
„Das hier ist Genetor Silas Corvin vom Adeptus Mechanicus. Er begleitet uns bei dieser Mission da wir es mit relativ unbekannten Xenos zu tun haben. Als exzellenter Genetiker kann er uns sicherlich den ein oder anderen tieferen Einblick für diverse Schwächen und dergleichen liefern. Ausserdem ist er hier um nützliches genetisches Wissen über diese Spezies zu sammeln.“

Krain nickte dem Genetor zu, welcher seine Hände hob, um sein unmenschliches Gesicht zu entblößen. Starr funkelten die grünen, bionischen Augenlinsen Krain an. Unmengen an Kabeln und Drähten umrangten den Hals des Genetor’s und führten hinter seinen abgeschnittenen Ohren durch den Schädelknochen. Seine Hände und Arme und womöglich auch ein Grossteil des restlichen Körpers waren komplett von Bionics ersetzt worden. Neben seinem linken, bionischen Auge war ein weiteres Loch in den Stirnknochen eingestanzt aus welchem eine Art rot leuchtender Kristall ragte, welcher ein absonderliches Funkeln von sich gab.
„Seid gegrüsst, Krain.“ äusserte sich die kalte Maschinenstimme von Silas Corvin mit blechernem Unterton.

„Wie ihr sicher schon bemerkt habt, befinden wir uns immernoch in der Umlaufbahn von Agus IV und haben das Problem hier auch noch nicht gelöst. Unsere Unterstützung befindet sich auf dem Planeten und tut alles um die Bedrohung abzuwenden. Leider wird das nicht reichen, da die Ressourcen des Feindes unendlich scheinen. Deswegen müssen wir diesen Makel an seiner empfindlichste Stelle treffen. Andernfalls sehe ich keine Chance mehr, weder für diesen Planeten noch für das ganze System. Früher oder später werden auch die Fabrik- und Agrarwelten dieses Sektors konsumiert werden, wenn wir hier und jetzt nichts tun.“

Genetor Silas nickte abwesend, als Kryptmann seine kurze Ansprache beendet hatte.

„Wie sieht der Plan aus?“ Krain war bewusst, dass er an der Lage nichts mehr ändern konnte, weswegen er seinen Unmut über die aktuelle Situation gar nicht erst äußerte und versuchte so engagiert wie möglich zu klingen, auch wenn ihm das schwerfiel. Dass sich ein hochrangiger Vertreter des Adeptus Mechanicus auf ihrem Schiff befand, war ihm gar nicht klar gewesen. Zumal dieser ja schon bei ihrer Abreise hatte hier sein müssen und solch eine Person seines Wissens nach immer eine kleinere Gefolgschaft, welche schwer zu verbergen war, mit sich brachte. Umso beunruhigender war der Umstand, dass sich das Adeptus Mechanicus an dieser Mission aktiv beteiligte. Diese Maschinenanbeter waren durch und durch durchtrieben und oft lediglich auf ihre eigenen Interessen bedacht. Menschlichkeit war hier fehl am Platz. Als Kanonenfutter, oder wie „Gläubige“ es sagen würden, „Märtyrer“ wollte er nicht enden.

„Ich bin über ihre Abneigung gegenüber Unseresgleichen durchaus im Bilde, Kommandant Kraine, ungeachtet dessen, dass sie es nur schwer verbergen können.
Jedoch kann ich Ihnen versichern, dass das Adeptus Mechanicus in dieser Sache schon lange mit Inquisitor Kryptmann zusammenarbeitet und wir genauso wie Sie am Erfolg dieser Mission interessiert sind und deswegen nichts dem Zufall überlassen. Ich habe eine kleine Gruppe meiner besten Skitarii Leibwächter mitgebracht, welche uns gleichermaßen unterstützen werden.“

Etwas stutzig, von der Offenheit und gleichzeitigen Ruhe des Genetors überrascht, nickte Kraine ihm zustimmend zu.

„Nun der Plan lautet wie folgt.
Ein kleinerer Trupp von Grey Knights und Ultramarines ist unten auf der Planetenoberfläche dabei in Position zu gehen und den Kapillarturm des Mutterschiffs zu erklimmen. Unsereins wird sich im Hangar wiederfinden und mit zwei Thunderhawks ebenjenes Mutterschiff anfliegen und möglichst unbemerkt entern. Innerhalb des Schiffes werden wir uns mit den Posthumanen zusammenschließen und die Dominatrix aufsuchen und töten.“

Mit ein paar unscheinbaren Fingerbewegungen an seinem Pult ließ Kryptman den Holoprojektor hochfahren.

Eine grünliche Struktur erhob sich von der Mitte des runden Tisches. Das Gebilde ähnelte den Schiffen die Kraine zuvor gesehen hatte, als er auf dem Weg zur Brücke aus einer der Lucken geblickt hatte.

„Wir haben im Vorhinein schon versucht das Mutterschiff zu scannen, um uns ein besseres Bild machen zu können. Leider schirmen die Tyraniden durch ihre biologische Außenhaut einen Teil davon ab und der Schatten im Warp erleichtert das Problem nicht gerade, weswegen unsere Auspexscanner hier versagen.“ eröffnete Silas den Dialog bezüglich der Missionsparameter.

„Wie ihr sehen könnt, ist das Schiff gigantisch. Wir konnten lediglich einige Hauptgänge im Inneren und einen Teil der möglichen Eingangsbereiche ausmachen. Wir vermuten, dass sich die Dominatrix ungefähr in diesem Bereich aufhält.“
Sachte kreiste Silas mit einem seiner Mechandriten den Bereich ein, von dem er sprach.

„Das ist nicht gerade viel, dazu brauchen wir ja Tage, bei dieser Größe.“ ließ Kraine nun doch einen Teil seines Unmuts verlauten.

„Korrekt. Deswegen habe ich unseren Schiffslaboranten Anatoly gedrängt anhand der ersten Proben die wir entnehmen konnten einen Pheromondetektor zu bauen. Mit seiner Hilfe sollten wir die einzigartige Pheromonstruktur der Dominatrix aufspüren können und ihr dann folgen.“
Ungelenk winkte Kryptmann den zu fett geratenen Schatten hinter sich vor.
Schlurfend kam ein kleiner dicklicher Mann hinter dem grossen Sessel hervor. Er sah ungesund und überarbeitet aus. Seine Augen waren mit großen Augenringen geschmückt. Zappelig ließ er ständig seine linke Hand gegen sein Bein klappern, wie als ob er Parkinson hätte, wahrscheinlich aber eher ein Zeichen seiner Nervosität.

„Anatoly erklär unserem Krain doch mal was du da gebaut hast.“
„Nun... ehh.. es ist ganz einfach..... diese Xenos ehhh, die kommunizieren zum Teil mit Pheromonen, wie Ameisen. Natürlich sind sie auch synaptisch verbunden,... aber auf Schiffen die sich durch den Realraum bewegen kann diese Verbindung oftmals unnötig hinderlich und störanfällig sein.
Kommunikation basierend auf Pheromonen ist da schon ein Stück weniger fehlerbehaftet. Deswegen gehe ich... eeeh wir davon aus, dass sie innerhalb ihrer Brutschiffe auf diese Weise kommunizieren. Dieses Gerät kann ebenjene Pheromone aufspüren, und auch einen Teil dieser Molekülpalette selbst künstlich erstellen und versprühen.“

Kraine war überrascht, er kannte Anatoly von ehemaligen, nebensächlichen Belangen. Ihm war jedoch nicht klar gewesen, dass dieser anscheinend ein echter Spezialist auf seinem Gebiet war. „Das klingt sehr vielversprechend.“
Kryptmann nickte zufrieden, während er einen weiteren Zug seiner Pfeife inhalierte.
„Genau… unser kleiner Anatoly hier… wusste ich doch, dass sich seine Anstellung noch lohnen wird.“ sagte er wie ein freudiges Kind, während er dem kleinen dicken Anatoly mit seiner freien Hand den Kopf strubbelte. Dieser sträubte sich augenscheinlich gegen diese fast schon väterliche Zurschaustellung von Zuneigung.

„Nun gut, damit wisst ihr alles Kraine. Findet euch mit eurer Truppe im Hangar ein. Wir warten noch auf Nachricht der Astartes, dann starten wir.“
 
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Weiter gehts...

Reglos lag der riesige, kopflose Leib vor seinen Schlächtern. Die enorme Energiekanalisation führte den penetranten Ozongeruch zu Tage und ließ die Luft um sie herum kalten Raureif auf ihre maltretierten Rüstungen bilden. Nichts schmerzte Norec mehr als der Verlust seines Schlachtenbruders. Xystus‘ Gensaat konnten sie nicht bergen, da er komplett vom Hierodule verschlungen wurde und seine kläglichen Überreste sich längst im Magen der Bestie aufgelöst hatten. Er selbst hatte Xystus vor ungefähr 70 Jahren von einem der schwarzen Schiffe der Inquisiton als neuen Aspiranten ausgewählt als er noch den Rang eines Ordenspriesters intus hatte. Seine Psychoindoktrinierung überwacht, seine psionischen Fähigkeiten in die richtigen Bahnen gelenkt, seinen Weg zum Purgator geebnet, und ihn letzendlich nachdem er sich mehrere Jahre in der Feuertaufe der Schlacht bewiesen hatte, in seine eigene Einheit mitaufgenommen. Seitdem war viel Zeit vergangen und Norec war schon lange kein Ordenspriester mehr. Er war Commander, Bruder Captain der dritten Bruderschaft der Grey Knights, seit nunmehr fünf Dekaden.
Er hoffte, dass er trotz des Verlusts des Leichnams von Xystus die Möglichkeit haben würde, nach dieser Mission seinen Bruder auf ehrenhafte, zeremonielle Weise auf Titan bestatten zu können, so wie es der Brauch seit Jahrtausenden mit sich brachte.
Grossmeister Valdar Aurikon wird nicht erfreut sein über den fehlenden Leichnam und die zerschundene Ausrüstung von Xystus. Ihre Mark-2 Aegisrüstungen wurden im Imperium schon seit geraumer Zeit nicht mehr hergestellt. Das Wissen hierzu schien in den Wirren des Kriegs verloren gegangen zu sein. Somit wurde peinlichst auf jedes Rüstungsteil Acht gegeben. Die Träger verzierten über die Dekaden und Jahrhunderte hinweg ihre stahlgrauen Rüstungsplatten mit feinster, hochgothischer Heraldik und Reinheitssiegeln. Diese Rüstungen wurden erst durch das Ende der Pflicht ihres Trägers im Tod, an ihre Nachfolger weitergegeben.
Lediglich hochverdienten Helden der Grey Knights wurde von Zeit zu Zeit die Ehre zuteil ihre Waffen mit ins Grab zu nehmen.

Cron war leicht angeschlagen von dem Kampf, die Wunde in seiner Schulterpartie war groß und brauchte dementsprechend etwas länger zu verheilen als es für Astartes üblich war.
Auch ihm war klar, dass Xystus sein Leben gegeben hatte um ihn zu retten. Sein übernatürlicher Verstand mit dieser Tatsache konfrontiert, strafte die Vorbehalte, die Cron anfänglich gegenüber der Aufnahme eines so jungen Purgators in Norec’s Reihen gehabt hatte, Lügen. Respekt und Demut für diesen Bruder, welcher wie so viele andere bereits, selbstlos sein Leben gab.

Gemächlich pumpten die gigantischen Schläuche des Kapillarturms weiter die Brühe aus dem See. Ihr Kampf war heftig gewesen, hatte aber nicht allzu lange gedauert. Erschreckender für Cron war der Umstand, wie der Kapillarturm oder das Schwarmbewusstsein auf ihre Ankunft hier reagiert hatte. Beinahe zeitgleich mit seiner Berührung, wurde die Ausgeburt in Form dieses monströsen Hierodules zu Tage befördert. Die Szenerie hatte sich kaum verändert, bis auf die Spuren des Kampfes. An den Rändern des Sees lagen immernoch Berge an Leichen und jeglichem organischen Material was auffindbar war, ihren gemächlich verfaulenden Geruch verströmend. Aufgeblähte Verschlinger hatten sich in keinster Weise von den vergangenen Auseinandersetzungen beirren lassen und gingen weiterhin diszipliniert ihrer verabscheuungswürdigen Arbeit nach. Für viele Sterbliche ein unerträglicher Anblick, welcher sie zu wenig mehr als einem Haufen Elend hätte zusammensacken lassen. Das Gräuel, welches hier auf diesem Planeten derzeit geschah, war groß. Umso erstaunlicher, dass nicht das Chaos die Schuld daran hatte. Die Emotionslosigkeit mit der dies geschah legte sich über alles wie eine sanft kratzende Stille.

So schändlich Verrätermarines auch waren. Sie kämpften, geleitet von ihren Emotionen. Wut, Hass, Streben nach Macht oder Vergnügen. Dass diese auch ihren Weg in die ewige Verdammnis ebneten bedarf keiner weiteren Erklärung.
Genauso wie ihre ehemaligen Brüder, welche immernoch den Willen des Imperators ausführten. Glaube, Rechtschaffenheit, Brüderlichkeit im Sinne der Menschheit. Auch das waren Tugenden welche sich im grossen Stil an geschaffenen Emotionen labten.
Somit war für Cron ein Kampf zwischen Licht und Dunkelheit tatsächlich eine grausame Angelegenheit, aber sie war in ihren Grundfpfeilern gerechtfertigt und begründet. Komplette Gegensätze trafen aufeinander.

Die Emotionslosigkeit der Tyraniden hingegen zermalmte jeglichen höhergestellten Sinn des Kampfes. Hier ging es wirklich ausschliesslich um Leben und Tod. Jäger und Beute. Fressen oder Hunger.
Ein riesiges Raubtier, welches zwischen den Grashalmen seinen Opfern auflauerte. Dabei keinen Hass verspürte, keinen Zorn, lediglich unbändigen Hunger, den zu stillen es seit Ewigkeiten versuchte und nie erreichen wird.

Norec begutachtete ihren Zustand. Uriel, Saul und Vapor hatten den letzten Kampf gut überstanden. Sie hatten keine grösseren Verletzungen davongetragen. Ankor war etwas erschöpft, würde sich aber schnell wieder erholen und zu Kräften finden, so wie er seinen alten Begleiter kannte. Auch Ixius schien sich von der Giftattacke des Tyranten wieder erholt zu haben. Tyton hatte gut auf ihn Acht gegeben. Langsam kam Farbe in Ixius Gesicht zurück und er hatte wieder die Kontrolle über seinen Geifer. Seine Rüstung hatte ein paar Löcher von den Tentakelstacheln, war ansonsten aber einsatzbereit. Lediglich seinen Waffen waren dem Ultramarine in seiner Trance abhanden gekommen.
Im Augenwinkel sah Norec etwas neben dem Hierodule Kadaver im seichten Licht aufblitzen.
Xystus‘ Kurbelapparatur mit seinen beiden Waffen lag neben dem Xenoskadaver. Anscheinend hatte er sie fallen gelassen bevor er verschlungen wurde. Sachte trat Norec an die Gerätschaft und entnahm beide Waffen dem Gestell. Den Psipulsor befestigte er per Magnetpunkt an seinem linken Oberschenkel. Mit dem Flammenwerfer ging er zu Ixius.

„Seid gegrüsst Ixius, Ich bin Commander Norec, Bruder Captain der dritten Bruderschaft der Grey Knights. Wir hatten noch nicht die Gelegenheit uns vorzustellen, da ihr mental abwesend wart. Gut, dass es euch nun besser geht.“
„Danke, Bruder Captain.“
Noch etwas angeschlagen nickte der Ultramarine ihm zu.
„Mir ist aufgefallen, dass ihr keine Waffen mehr bis auf euer Kampfmesser habt. Nehmt diesen spezialisierten Flammenwerfer, ihr werdet ihn brauchen für das was uns noch bevorsteht. Er gehörte unserem Bruder Xystus, welcher im letzen Kampf sein Leben gab.“
Bedacht und dankbar nahm Ixius, den Kopf geneigt, die Waffe entgegen.
„Ich danke euch, Bruder Captain, es ist eine Ehre für mich diese Waffe in seinem Namen weiterführen zu dürfen.“

Stolz nahm Ixius den Flammenwerfer mit beiden Händen und inspizierte ihn genau. Den Psi-Pulsor von Xystus konnte er durch das Fehlen psionischer Fähigkeiten sowieso nicht benutzen also behielt Norec die Waffe bei sich, für eine spätere Ehrerbietung seines verstorbenen Schlachtenbruders.

„Brüder... bedauernd nehmen wir das Opfer von Xystus hin und halten seinen Namen in Ehren. Ihr wisst was der Plan ist, also lasst uns keine Zeit verlieren und nicht an diesem schändlichen Ort verweilen, der Imperator beschützt.“
„Der Imperator beschützt.“ dröhnte es wie ein Mann aus den Kehlen seiner übrigen Grey Knights und Ultramarine Schlachtenbrüder.

Zügig setzten sie sich in Bewegung und fingen an die knöchernen Außenstrukturen des Kapillarturms zu betreten. In Kreisform schlängelten sich diese um die lebendige Haut des Konstrukts und bildeten ein begehbares Gerüst, dass sich gen Himmel zog. Womöglich eine Transportmöglichkeit für die kleineren Organismen der tyranidischen Spezies, wie Ganten oder die Verschlinger am Säuresee. Ein im Durchmesser vier Meter großer Tunnelgang bildete die begehbare Hauptstruktur an der Außenhaut, wie eine gigantische Ader. Durchzogen und verstärkt von Unmengen an knöchrigen Ausbuchtungen und wilden Chitin- und Knochenwüchsen, welche der Struktur ihre Stabilität verliehen. Alles war überzogen mit einer Art Haut und klar als organisches Material erkennbar. Pulsierende Bewegungen gingen durch jeden Zentimeter dieser Struktur.
Norec und Uriel übernahmen die Vorhut, der Rest folgte ihnen zügig. Ein Gewaltmarsch bis in die Stratosphäre stand ihnen bevor.

*****

Erst beim Verlassen der Brücke wurde ihm klar wieviel wirklich von dieser Mission abhing.
Ihm war bewusst, dass es hierbei keine Sieger geben wird. Kryptman’s Entourage war einfach zu klein, um es mit der gesamten Schwarmflotte aufnehmen zu können. Wichtig war es, den Feind diesmal an seiner empfindlichsten Stelle zu treffen, um ihn wie einen Schwarm Bienen auseinanderzutreiben und spätere Invasionen der Splitterteile somit leicht niederschlagen zu können. Die Hauptlast des Angriffs hatten bereits die Posthumanen auf der Oberfläche des Planeten getragen. Nun sollten sie sich mit einem kleinen Teil von diesen auf dem Mutterschiff nach einer Enteraktion wiederfinden. Ein wahrhaft abenteurlicher Plan.

Am Hangar angekommen, sah Krain dass bereits einiges an Kampfkraft aufgeboten war.
Seine ganze Einheit stand voll ausgerüstet in ihren Plattenrüstungen bereit. Fünfzehn Mann an der Zahl. Vor Ihnen stand bereits Chaim und wies sie in die Missionsparameter ein. Sie mussten nur das wissen was nötig war, um ihren Job zu machen. Die Inquisition behielt sich dieses Recht der Informationsverteilung gerne selbst vor.
Nicht weit von der Szenerie entfernt stand Silas Corvin mit einem stark augmentierten Techadepten in roter Robe. Daneben, missmutig die Umgebung betrachtend, standen fünf Skitarii Leibwächter. Womöglich die persönliche Leibgarde von Silas. Anhand ihres stark modifizierten Aussehens konnte man nicht darauf schliessen ob sie ehemalige Arbeiter einer der Fabrikwelten waren, aus einem auf Körperkraft und Aggression basierenden Zuchtprogramm stammten, oder einfach Verurteilte Strafgefangene und Deserteure waren, deren Gedächtnis gelöscht wurde. So wie Krain das Adeptus Mechanicus kannte, war wohl eher letzteres der Fall.
Wie auch immer, alle einte der Glaube an den Omnissiah oder Imperator, alle auf diesem Schiff außer ihn. Für sein eigenes Verständnis und um sich langfristig nicht wie ein vermaledeiter Häretiker unter fanatisch Gläubigen zu fühlen, hatte er sich eingeredet zumindest an die Menschheit zu glauben, das musste reichen. Er hatte den Imperator nie gesehen und den Geschichten zur Folge hat er seit mehr als 10000 Jahren nicht mal einen Finger bewegt, warum sollte er an diese Person als Gott glauben? Seinem pragmatischen Charakter war diese Tatsache einfach zuwider. Er konnte daran glauben, dass der Imperator als Sinnbild für die Einigung der Menschheit stand und auch vieles dafür geleistet hatte, aber nicht als jemanden den er direkt in seinen Gebeten ansprach.

Die Unterschenkel der Skitarii waren allesamt amputiert worden und durch Prothesen ersetzt. Ihre Augenlieder waren abgeschnitten, womöglich um jederzeit Daten für ihre Herren sammeln zu können. Jeder Muskel war von Muskelverstärkern und künstlichen Fasern durchzogen, was ihnen ein sehr kräftiges Erscheinungsbild gab. Allesamt hatten sie Mechandritenarme aus ihren Schulterplatten ragen, welche mit schweren Waffen ausgerüstet waren. Zwei besaßen Granatwerfer, der Rest hatte Hochenergiewaffen, die Krain noch nie gesehen hatte. Es musste sich wohl um Spezialanfertigungen des Mechanicums handeln. Ihre Gesichter waren nicht zu erkennen, da sie alle komplexe Gasmasken trugen, welche über Kabel mit diversen Muskelstimulanzieninjektoren verbunden waren, die an mehreren Stellen des Körpers eingepflanzt waren. Alles überdeckt von einer noch schäbigeren roten Robe wie sie Silas und sein Techadept bereits trugen, gaben sie ein groteskes Bild ab.

Neben den Skitarii befand sich jedoch etwas, dass alles bereits erwähnte an Groteskheit übertraf. Gemächlich hin und her schwankend und in die Leere starrend, standen zehn Arco-Flagellanten an dem ihnen zugewiesenen Platz und gaben keinen Ton von sich. Bei Ihnen war sich Krain sicher, dass es sich um ehemalige Strafgefangene oder Häretiker handle, denn so etwas würde sich kein Mensch freiwillig antun lassen. Aus der Entfernung sahen sie durchaus noch menschlich aus. Desto näher man kam desto eher konnte man jedoch die brutale Kampfkraft dieser Wesen erahnen. Ihre kompletten Muskeln waren durch Krafverstärker-Implantate und Kampfdrogen aufgepumt und vergrössert. Da sie keine Kleidung trugen, konnte man die Modifikationen deutlich erkennen. Unter die Haut waren, bei einzelnen Muskelpartien deutlich zu sehen, Metallplatten implantiert worden, um den Bereich zu schützen. Die Wirbelsäulen waren durch bionische Implantate ersetzt worden um mehr Stabilität zu garantieren und die ganzen künstlichen Leitungen und Nervenstränge unter einem externen Nervensystem zusammenzuführen. Zwischen den Rippen und unter der enormen Brustkorpausbuchtung waren Löcher eingestanzt worden, aus welchen die heisse Abluft, verursacht durch die unzähligen Bioniken im Körperinneren, austrat. Ein Teil des Kopfes war von einem enganliegenden Metallhelm bedeckt, von dem diverse Kabel abgingen. Die Zähne waren ebenfalls aus hartem Metall, lang und zugespitzt. Ihre Unterkiefer waren chirugisch entfernt und durch Metallpräparate mit enormer Bisskraft ersetzt worden. Bei einigen waren die Finger abgeschnitten worden. Aus den stummligen Überresten ragten Elektrogeisseln, metallene Tentakeln, welche unter Starkstrom standen. Wieder andere hatten Energie- sowie mechanische Klauen oder langezogene Breitklingen, welche in den Arm verwachsen waren. Krains Lieblinge waren jedoch diejenigen mit den brutal aussehenden Kreis- und Kettensägen. Keiner der Flagellanten hatte dieselbe Bewaffnung an beiden Armen. Allesamt schienen sie sehr variabel zu sein, solange es um den Nahkampf ging. Soweit Krain über Arco-Flagellanten Bescheid wusste, fühlten sie keinen Schmerz mehr und waren damit auch sehr schwer zu verwunden, da sie einfach weiterkämpften. Ihr Bewusstsein sowie höhere Gehirnfunktionen wurden ausgelöscht. Im Ruhezustand wird ein Arco-Flagellant durch ein neurales Implantat mit Visionen von Heiligen ruhig gestellt. Durch Abschalten dieses Helmimplantats werden sie zu wahren Berserkern.

Krain’s Männern war das Unbehagen bezüglich der Aufwartung dieser Kampfmaschinen durch die Helmvisiere hindurch anzusehen. Zwar waren Arco-Flagellanten durchaus brachiale Kämpfer, die so manches Gefecht entscheiden konnten. Dennoch waren sie schwer zu kontrollieren und konnten nur durch ständige Befehleingabe über binäre Impulse in Schach gehalten werden. Da zehn an der Zahl nicht gerade wenig waren würden sich Kryptmann, Chaim und Silas die Bedienung dieser armseligen Seelen wohl aufteilen.
 
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Neben den Truppen standen zwei stark modifizierte Thunderhawks und mehrere Ordensdiener, welche sich an allerlei Kontrollleuchten, Triebwerken und Bewaffnung zu schaffen machten, um die letzten Details zu überprüfen. Silas und sein Techadept beteiligten sich an der Inspizierung und gaben scharfe Anweisungen, falls etwas nicht nach ihrem Plan lief.
Die Thunderhawks hatten zusätzliche Frontpanzerung und mehrere Adamantium Haken vorne am Bug angebracht. Die Bewaffnung bestand ausschliesslich aus zwei Lascannons pro Maschine. Es waren nicht wirklich Gunships aber auch keine einfachen Transportflieger mehr. Eher eine abstrakte Art von Enter-Thunderhawk. Ausserdem wurden zwei Entertorpedos vorbereitet und eine Staffel Abfangjäger standen bereit.

Die Prozeduren und Weihungen mussten durchgeführt werden, um den Maschinengeist nicht zu verärgern. Der Hangar war erfüllt von den verschiedensten Gerüchen. Weihrauch und heilige Öle übertünchten den Abluftgestank der Arco-Flagellanten und erfüllten jeden Atmenden mit einem wahrhaft erhabenen Gefühl. Die Dignitas brachte sich derweil unbemerkt in Position zu dem Mutterschiff der Tyraniden. Abertausende kleiner Landungskapseln und Sporen waberten immernoch durch die obersten Schichten der Atmosphäre an der Grenze zum All. Kryptman wollte mit den Entertorpedos eine Schneise in die Aussenhülle reissen und ein paar der Flagellanten als Vorhut einsetzen gegen mögliche Bedrohung. Der Rest würde mit den Thunderhawks durch das aufgesprengte Loch kommen. Die Abfangjäger sollten sie alle vor den Angriffen des Brutschiffs schützen, denn sobald sie in die Offensive gehen, wird das Schwarmbewusstsein auf sie aufmerksam werden und versuchen sie an der Enteraktion zu hindern.
Eine unangenehm kurze Stille überkam den Hangar, als sich die grossen Aussenschotte öffneten und, nur abgetrennt durch die Energieschilder, den Blick auf das globale Spektakel freigaben. Kränklich leuchteten die letzten Lichtstrahlen des blauen Sternes über den Horizont von Agus IV bevor dieser ganz hinter dem massigen Planeten verschwand und die Ihnen zugewandte Seite in schwärzeste Nacht tauchte. Fast war es so als könnte Krain die verzweifelten Schreie der noch lebenden Bewohner auf der Oberfläche hören, wie sie sich ohne Erfolg versuchen werden in der Dunkelheit zu verstecken. Ein bläulicher Kranz umrandete den Planeten mit dem Restlicht des Sternes.

Kryptman trat vor seine Entourage, um eine letzte Ansprache zu halten bevor sie sich in den Bauch der Bestie wagten.

„Männer!! Die Verteidiger der Menschheit, die Abkömmlinge unseres heiligen Imperators zu Terra befinden sich dort unten auf der Planetenoberfläche. Das Wort und den Zorn unseres Führers mit Schwert und Flamme verbreitend. Mich dürstet es danach es ihnen gleich zu tun. Schaut hinaus in die Schwärze des Alls, wie sich dieser gigantische Xenosparasit durch die lebensspendenden Adern unseres Imperiums fressen will, um es jeglichem Leben zu berauben. Nicht so lange wir noch die Erhabenheit des Imperators in unseren Herzen spüren! Nicht so lange noch Menschen in dieser Galaxis leben und ihren Anspruch auf sie erheben! Nicht so lange ich noch atme!
Die Schändlichkeit muss bestraft werden. Der Xenos muss ausgemerzt werden. Mein Zorn ist gross ohja, und er nährt sich aus meiner Liebe zum Imperator, meiner Liebe zur Menschheit.
Helft mir diesen Xenos unseren gerechten Zorn spüren zu lassen und zeigt Ihnen wer sich zu fürchten hat.“

Zwar war ein Grossteil der Entourage ohne jegliche Emotionen und jeglicher Indoktrinierung beraubt, trotzdem hatte man das Gefühl, dass sich selbst bei den regungslosen Skitarii und eventuell sogar ein wenig bei den, ihrer höheren Gehirnfunktionen beraubten, Arco-Flagellanten durch die Visonen von Heiligen hindurch, Regung aufgrund von Kryptmans Ansprache zeigte.
Wie gesagt, gläubig waren sie alle, alle bis auf Krain eben.


*****

Tyton hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Seit Stunden schon waren sie mit dem Aufstieg beschäftigt. Es wunderte ihn selbst, dass er mit den Posthumanen immernoch mithalten konnte, zumal er nicht mal eine Servorüstung besass. Jedoch war ihm auch klar, dass Norec ihn hier liegen liesse, falls er keine Kraft mehr haben würde. Der Astartes war ihm bereits, zum Missmut seiner Brüder, über alle Massen entgegenkommen, er konnte und wollte nicht noch mehr von ihm erwarten, lieber würde er hier sterben.
Seine Lunge brannte. Sein Atmungsorgan war den schwarzen Rust gewohnt, welchen er sonst in den Katakomben zum Atmen bekam, jedoch nicht diese Flut an Sporen und Pollen.
Dieses Abenteuer war eindeutig das einzige in seinem erbärmlichen Leben, auf welches er jetzt schon mit Stolz zurückblicken konnte. Insgeheim hoffte Tyton er würde bei diesem Unterfangen wenigstens im Kampf sterben. Selbst wenn diese Invasion zurückgeschlagen wird, sein Heimatplanet wird nie wieder derselbe sein, geschweige denn dass er noch bewohnbar sein wird. Auf anderen Planeten im Imperium würde er es als Mutant schwer haben. Zwar war sein Gendefekt eine relativ kleine Mutation im Vergleich zu anderen Missgestalten. Bis auf seine Übergrösse, den dritten Brustarm und seine Hässlichkeit, war er eigentlich ganz normal. Dieser Unterschied wäre für die lokalen machthabenden Institutionen jedoch nicht von Belangen. Menschen sehen einfach nicht gerne andere Menschen mit drei Armen.

Die Struktur des Adertunnels durch welchen Sie hinaufliefen hatte sich in keinster Weise geändert. Knochige Ausbuchtungen überall und die lebende, pulsierende Haut, verbreiteten ein schauerliches Abbild. Ausser mehreren Rotten von Verschlingern, welche Norec und Ankor mit Leichtigkeit im Lauf zerschmetterten, war ihnen nichts entgegengekommen, was ihren Aufstieg behindert hätte. Die Luft wurde bereits merklich dünner und das atmen fiel schwer. Norec war verwundert dass Tyton immernoch Schritt hielt. Er hatte kurzzeitig überlegt den Mutanten, dem er aus einer Laune heraus eine Chance gegeben hatte sich dem Imperator gegenüber zu beweisen, wieder nach Hause zu schicken bevor sie den Kapillarturm erklommen. Jedoch würde es keinen Unterschied machen, ob er nun hier starb oder ins seiner alten Stadt, welche in Schutt und Asche lag. Tyton’s Mut gegenüber dem Trygon war eindeutig eine Manifestation des Zorns und Willens des Imperators und Norec war nicht gewillt dies als Phänomen oder Wunder abzutun, er wollte tiefer graben und mehr erfahren.

Der Kapillarturm neigte sich dem Ende zu. Der Adertunnel wurde immer breiter und zog sich in einem gewaltigen Masse (scharfS) auseinander. Die knochigen Ausbuchtungen verschwanden mehr und mehr und ein glatter, weicher Boden formte sich. Schmatzende Geräusche gaben die lebendigen Strukturen unter den Schritten der schweren Aegisrüstungen von sich. Überall pulsierten die Wände, der Boden und jeglicher Centimeter war Teil eines gigantischen Organismus‘, in welchen sie wie Bakterien versuchten einzudringen. Ein schleimiger Film überzog jegliche Fläche. Der ehemalige Tunnel, welcher sich inzwischen zu einer grossen Ganghalle erweitert hatte war nun an die 40 Meter hoch und 50 Meter breit. Es war stockdunkel, selbst für Astartes, da das Licht der Sonne nicht mehr wie beim Kapillarturm durch dünne Hautschichten schien, sondern von der Panzerung des Schiffes abgeblockt wurde. Ein derber Geruch kam ihnen entgegen, durchtränkt von allerlei Hormonen und Ausdünstungen. Als sie weiter den Gang entlang liefen kamen glänzende Lichter aus der Dunkelheit immer näher und verstrahlten ein schimmerndes Licht, als ob man zu den Sternen aufblickte. Bioluminiszierende, wurmartige, längliche Stränge klebten an den Wänden oder hingen von der Decke und pulsierten gemächlich vor sich hin. Ihre Funktion schien eindeutig. Selbst für fehlendes Licht hatten diese Xenos einen biologischen Ersatz gefunden. An den Wänden waren im Durchmesser ein Meter grosse Löcher, aus welchen enormer Gestank drang, deren Hintergund jedoch schwarz blieb. Als ixius seine Hand in eines der Löcher steckte , schnallte ein fleischiger Muskel hinab um es zu verschliessen. Nur mit Mühe konnte der Ultramarine seine Hand wieder befreien.
„Los wir müssen weiter.“ Norec blieb konzentriert. Dieser Ort war unberechenbar und er spürte dass man sie bereits wahrgenommen hatte. Trotzdem blieb ein Angriff bis jetzt aus. Nichtsdestotrotz merkte er deutlich wie eine riesenhafte Entität an seinem Verstand kratzte und ihre Klauen nach ihm ausstreckte.

Der Hallengang wurde immer grösser und immer mehr erleuchtet von den bioluminiszierenden Biomorphs. Von der Decke hingen riesige fleischige Tentakeln mit Saugnäpfen. Unter ihnen, pulsierend an den Wänden und Decken waren gigantische, aufgeblähte Hautsäcke, welche durch die Saugnäpfe an Position gehalten wurden und mit Nabelschnüren in alle Richtungen und jede Verstrebung in der Wand verbunden waren. Womöglich ein Teil der Lagerungskapazität und Verteilung für die Biomasse. Lauter kleine insektenartige Skataphagoide krabbelten um diese Tanker und am Boden aus den Ritzen kriechend, um die vorhandene, lebendige Struktur zu pflegen, Lecks zu stopfen, oder pumpende Fleischschläuche neu anzubringen. Sie waren gerade mal zwischen 10 und 30 Centimeter gross und ausgestattet mit allerlei biologischem Schnittwerkzeug, Krabbenzangen und dergleichen. Geradlinig diszipliniert gingen sie ihrer Arbeit nach, ohne die Eindringlinge zu beachten.

Die Ganghalle ging weiter und endete in Dunkelheit. Sie konnten nicht erkennen wie weit der Weg noch ins Innere führen würde, lediglich die enormen Ausmasse der Hautsack-Biomassebehälter liess dies erahnen.
Cron schaltete sein Auspex an. Es würde wahrscheinlich nicht einwandfrei funtkionieren in diesem Hexenkessel, aber dennoch konnte es sie vor der ein oder anderen Überraschung retten. Nach weiteren 300m öffneten sich auf beiden Seiten der Ganghalle weitere Abzweigungen. Ein Tunnel auf jeder Seite. Bläuliches Schimmern drang aus den Abzweiungen, erzeugt von den bioluminiszierenden Biomorphs, welche sich dort ungleich öfters angesiedelt hatten als in der Ganghalle.

*****

Zischend starteten die Triebwerke und die beiden Thunderhawks hoben ab. Ein leichtes Knistern begleitete ihren Austritt als sie durch das Energiefeld des Schiffes schwebten und Teil des grossen Spektakels wurden. Direkt darauf folgten Ihnen die Abfangjäger
Nun war es so weit. Chaim war etwas angespannt und festigte den Griff um sein Energieschwert, Schweiss lief im über die Stirn und tropfte auf den stählernen Boden des Transportfliegers. Es war tropisch heiss in dem kleinen Abteil. Geschuldet der Tatsache, dass vier der Arco-Flagellanten in seinem Thunderhawk untergebracht waren und ihre Abluft eine unglaubliche Hitze verströmte. Leer starrten ihn die rot glühenden bionischen Augen aus den schwarzen Augenhöhlen an. Ein unbehagliches Gefühl mit diesen Berserkern in einem kleinen Transportflieger zu sitzen. Ausser ihm waren noch Silas und sein Techadept mit an Board, welcher den Flieger steuerte, sowie alle fünf Skitarii. Silas schien ruhig und bedacht. Chaim schätzte den Genetor, er war ein sehr fähiger Mann und arbeitete schon mit Kryptman zusammen, als Chaim noch jüngster Akolyth war.
Im anderen Thunderhawk waren Krain und seine Männer, zusammen mit Kryptman untergebracht. Gesteuert von einem Servitor-Piloten. Sie nicht mit den Flagellanten zusammenzupferchen war wohl gar keine so schlechte Idee, da das bevorstehende Abenteuer schon genug Unruhe verbreitete.
Jedem Entertorpedo hatten Sie drei Arco-Flagellanten zugwiesen, welche Ihnen den Vorweg sichern sollten.

Die Dignitas brachte sich in Position die Torpedos abzufeuern, während sich die Thunderhawks und Abfangjäger bereithielten den Sprengköpfen direkt nach Ihrem Abfeuern zu folgen und sich so eine Schneise durch die unzähligen Begleitschiffe und Sporenminen des Brutschiffes zu feuern, unterstützt von den Lanzenbatterien der Dignitas. Man konnte durchaus damit rechnen, dass sobald die Entertorpedos abgefeuert werden würden, sich der Schwarm der nahen Bedrohung widmen wird und nicht wie zuvor völlige Ignoranz an den Tag legte. Bisweilen wurde die Dignitas von den Tyraniden wohl eher als Fremdkörper wahrgenommen. Erst das Attackieren ihres Schiffes und die Entsendung von Lebensformen, die unter die Kategorie „Biomasse“ fallen, wird die Tyraniden auf sie aufmerksam machen.

Kryptman hatte die Brücke veranlasst auf die andere Seite des Planetenorbits zu fliegen, sobald sie ihre Ladung von Bord hätten. Die eigentliche Tyranidenbrut sollte so schnell wie möglich das Interesse an dem Angriffskreuzer wieder verlieren. Eine längere Verfolgungsjagd würde es nicht geben in der Phase der Planetenabsorption. Dafür kalkulierte der Schwarm viel zu effizient. Die Energiereserven welche für diese Verfolgung benötigt werden würden, würden sich nicht mit der erbeuteten Biomasse des Schiffes decken lassen, so Kryptman’s Annahme.

„Kryptman.... hier Loid, Schiff in Position, bereit zum Abfeuern.“
„Danke Loid, sofort nach Abfeuern schmettern sie alles aus den Lanzenbatterien, was möglich ist, dann verschwinden sie von hier.“
„Verstanden, Inquisitor.......Bereitmachen zum Start... Abschuss in 5..4..3..2..

Die Stille durchbrechend feuerten die Entertorpedos brachial aus ihren Halterungen, dem Mutterschiff entgegen. Beinah zeitgleich starteten die Thunderhawks und Abfangjäger im Dunstschatten der Torpedos.
Die erste Hälfte der Strecke blieb es relativ ruhig es waren kaum Hindernisse im Weg. Desto näher sie der gigantischen Hülle kamen, desto mehr kleine Transportschiffe, Sporen so gross wie Abrissbirnen und andere Flieger der Tyraniden kamen in Sicht.
Die Dignitas begann ihre Lanzenbatterien abzufeuern. Mit unglaublich heftigen Energiestössen drangen sie durch die Masse an Fremdkörpern und liessen den Grossteil verdampfen. Immer mehr und mehr Sporen und dergleichen änderten die Richtung und stellten sich ihrer Flugbahn in die Quere, sodass nun auch die Abfangjäger gezwungen waren ihre Feuergewalt zu entfesseln.
Urplötzlich agierte die enorme Anzahl an Individuen wie ein grosses Ganzes. Alles richtete sich auf die andüsenden Metallobjekte, klar unterscheidbar vom Rest der biologischen Herzüchtungen, und versuchte die Eindringlinge am Eindringen zu hindern.