40k Kryptman's Anticipation

„Welche Richtung?“ schnaubte Cron, immernoch schwer atmend durch den zähen Aufstieg und die stickige Atmossphäre innerhalb des Brutschiffes.
Norec hielt inne. Mit einer unscheinbaren Handbewegung winkte er nach links. Beide Abzweigungen sahen komplett identisch aus. Das bläulich biolumiszierende Licht schimmerte funkelnd aus den Gängen hervor und liess ihre grauen, vom Kampf zerschundenen Aegisrüstungen glänzen. Die Abzweigung war gerade gross genug für einen Space Marine und so schlängelten sie sich hintereinander hindurch. Kein Geräusch war zu hören ausser die schmatzenden Kontraktionen der Tunnelwände, welche ständig pulsierten und das leichte Klappern loser Rüstungsteile. Nach ein paar hundert Metern wurde die Abzweigung breiter und liess ein Ende erahnen.

Dunst wehte Ihnen entgegen und ein unglaublich starker Verwesungsgeruch liess sie ihre Nasen rümpfen.
Tyton musste sich übergeben. Mit einem Platschen klatschte der Mageninhalt auf den pulsierenden Boden und wurde sogleich von aus den Ritzen der Muskelstränge auftauchenden Skataphagoiden sorgfältig abgetragen und verwertet.
„Beherrscht euch Tyton, oder ich sorge dafür, wir können uns hier keine Unannehmlichkeiten leisten.“
Schweigend nickte Tytons hässliche Fratze Norec zu.

Der kleine, blau erleuchtete Tunnel endete und vor Ihnen tat sich eine Halle von gigantischem Ausmasse auf. Ein riesiger See lag mitten drin vor Ihren Füssen. Enorme Nebelschwaden stiegen von der brodelnden Flüssigkeit empor und verhinderten, dass man das Ende der Halle oder des Sees ausmachen konnte.

„Beim Imperator, seht ihr was ich sehe? Diese schändlichen Xenos.“ Uriel wandte sich ab.

In der Mitte des See’s, umgeben von Dunstschwaden liess sich eine schwarze Kontur erkennen. Gigantisch gross. Fünfzig bis Hundert Meter aus der brodelden Flüssigkeit emporragend.

Ein imperialer Zerstörer lag inmitten der Untiefen, die Spitze aus der dampfenden Brühe herausragend. Tausende und abertausende Skataphagoiden gingen ihrer stumpfsinnigen Arbeit nach und trennten kleinste Teilchen der stählernen Aussenhülle ab um sie in den riesigen See zu werfen, wo sie mit leichtem Zischen verdampften.

„Dieser Zerstörer muss hier schon eine ganze Weile liegen, wahrscheinlich ein Überbleibsel der letzten Invasion der Tyraniden. Die Mineralienkonzentration in den Materialien, welche zum bauen dieser Klasse benutzt werden ist sehr hoch.“
Cron schaute Ankor fragend an.
„Willst du damit sagen, dass diese Xenos sogar diesem Ding noch organische Energie abverlangen können?“
„So sieht es für mich aus.“

Saul schüttelte widerspenstig den Kopf.
„Warum gibt es dann keine Berichte über diese ehemalige Invasion?“

„Weil niemand überlebt hat, wenn diese Brutschiffe ganze imperiale Zerstörer schlucken können, ist das für mich die einzige logische Schlussfolgerung.Los wir müssen weiter!“

Norec gab die Richtung vor. Entlang des Verdauungsees waren schmale Wege bestehend aus knochigen Ausbuchtungen, welche der Zersetzungskraft widerstanden und somit eine begehbare Alternative darboten.

„Saul, Uriel geht vor und sichert uns den Vormarsch, meldet euch über das KOM falls ihr was Ungewöhnliches entdeckt.“

Zischend starteten die beiden Ultramarines ihre Sprungmodule und verschwanden im dichten Nebel. Nur das Glühen ihrer Sprungdüsen war durch die undurchsichtige Brühe zu sehen. Norec, Ankor und Cron folgten ihnen, dahinter Tyton und Ixius. Der knochige Boden knarzte unter dem Gewicht der Aegisrüstungen, doch er hielt stand.

*****

Stille, nichts als Stille. Chaim hasste den leeren Raum! Ihm war das Fehlen jeglicher Geräusche zuwider. Vor allem wenn eine Schlacht oder ein Kampf tobte.
Leuchtend zischten die Laserstrahlen der Lanzenbatterien an ihnen vorbei. Verdampfte Biomasse klatschte auf die Front des Thunderhawks und erschütterte den Flieger in seiner Flugbahn. Die Abfangjäger waren schon zur Hälfte ausgeschaltet worden. Die verzweifelten Kommunikationsversuche ihrer Piloten über das interne KOM nahmen ab.
Mit enormer Wucht prallten die beiden Entertorpedos auf die starre Aussenhülle des Mutterschiffes und rissen ein Loch hinein. Silas schaltete sofort seine Verbindung zu der Vorhut der Arco-Flagellanten ein. Lautes Gekreische und das Geräusch von Adamantiumstahl der auf Knochen trifft war dem KOM zu entnehmen. Konzentriert sendete der Genetor einen Binärimpuls nach dem anderen um den Berserkern Anweisungen zu geben.

Die Thunderhawks kamen in Reichweite des aufgerissenen Lochs der Hülle.
Die am Bug angebrachten Enterhaken schnallten zusammen und verkeilten sich mit einem enormen Ruck, der Chaim beinah gegen die gegenüberliegende Wand des Fliegers geschleudert hätte, in den Chitinschichten.
„Los los los, raus mit euch ihr Maden! Für den Imperator!“ hörte er Kryptman über das KOM seine Gardisten anschreien.
Erleichtert, dass sie die aberwitzige Enteraktion bis jetzt überlebt hatten, und ängstlich, da unklar war was Ihnen bevorstand stürmten die Männer aus der Vorderlucke des Thunderhawks.
Ihre Gesichter mit Gasmasken und Luftfiltern bedeckt um der fremden Atmossphäre zu widerstehen.

Vor Ihnen tat sich ein ungewöhnlicher Anblick auf. Das Brutschiff hatte in Sekundenschnelle das aufgerissene Loch mit einer Art Fettfilm überzogen, um das Ausdringen der inneren Atmossphäre zu verhindern. Die beiden verhakten Thunderhawks waren geradezu in diese provisorische Schutzschicht mit eingewebt worden.

Sie befanden sich in einer Art Adertunnel. Unzählige Sehnen in kleinem und gigantischem Ausmasse zogen an den Wänden entlang und verursachten ständig Kontraktionen mit der Bewegung des Tunnels selbst. Drei der Sechs mit den Torpedos vorausgeschickten Arco-Flagellanten standen noch, leicht hin und her schwankend, abwesend, als ob sie gar nicht Teil der Szenerie wären. Um sie herum ein einziges Blutbad. Unzählige Hormagantenkadaver lagen vor ihren Füssen zerstückelt, ihre Eingeweide an den Wändern verteilt. Einem Flagellant fehlte ein Arm, die anderen beiden schienen noch komplett intakt bis auf ein paar Blessuren durch die ätzende Säure. Von den restlichen war keine Spur zu sehen. Das Kreischen ihrer Kreissägen erlosch als Silas einen weiteren Binärimpuls übertrug.
„Passt auf wo ihr hintretet und haltet Abstand von den Wänden.“ Chaim hatte gehofft sie hätten mehr Anhaltspunkte finden können um sich einen Weg zu bahnen, dieser Adertunnel liess nicht viele Möglichkeiten offen. Zumal er nicht gerade sehr breit und gross war, was sie dazu veranlassen würde hintereinander zu laufen und sie somit kein freies Schussfeld haben würden, ohne auch die Gefahr einzugehen die eigenen Leute zu treffen.

„Hier entlang!“ Inquisitor Kryptman war seit ihrer Ankunft mit dem Pheromondetektor beschäftigt welcher von Anatoly und dem Genetor gebaut worden war, um Ihnen den Weg zu weisen. Mehrere Lichtdioden blinkten in verschiedenen Farben und Abständen auf dem kleinen Apparat während die umgebene Luft analysiert wurde. Silas Corvin betrachtete ihn missmutig dabei, ständig im Drang ihm Ratschläge zu erteilen und Verbesserungen in der Art seiner Bedienung nahe zu legen.

„Ich schicke die Flagellanten vorraus.“gab er mit seiner blechernen Stimme von sich.
Nickend stimmte Kryptman ihm zu während Silas bereits mehrere Codes und Binärimpulse in sein System einspeiste um soviel Informationen wie möglich über Feind und Gelände den brachialen Berserkern zukommen zu lassen.
Mit mechanischer Gleichgültigkeit rannten die drei Vorhut Arco-Flagellanten, welche die Torpedo Enteraktion überlebt hatten, los. Die restlichen vier aus den Thunderhawks blieben bei der Gruppe.

Silas‘ Techadept folgte ihnen.

Mit einer Handbewegung bedeutete Kryptman seinen Gardisten ihm zu folgen. Krain und seine Männer setzen sich in Trab. Dahinter Interrogator Chaim und Silas Corvin mit den restlichen Flagellanten.
Der Marsch war anstrengend und liess keine Pause zu. Die Hitze im Brutschiff selbst war schon hoch, durch die Abluft der Arco-Flagellanten wurde es beinah unerträglich. Schweiss lief Krain aus jeder Pore seines Körpers und unter der Luftfiltermaske in seine Augen. Die Schola Progenium hatte seine Männer auf Strapazen wie diese vorbereitet und im Glauben gefestigt, um eben diese durchzustehen. Für ihn ging es dabei eher um Wohlwollen für Inquisitor Kryptman. Er wusste die Chance die ihm damals gegeben wurde von Anfang an zu schätzen. Das Leben als Gardist bei der Inquisiton war mit Abstand besser als irgendein lausiger Fabrikjob auf einem entlegenen Planeten, wo die Lebenserwartung bei 40 Jahren lag. Wenn er bis zu einem gewissen Alter hier überleben würde, könnte er auf eine schöne Rente zählen und sich irgendwo als Berater verdingen.
„Krain...hey Krain...!“
„Was Croiff, einfach weiterlaufen, mir fehlt der Atem für Gespräche.“
„Hör doch mal, ich glaub Xander machts nicht mehr lange er hält sich ständig an mir fest und schwankt.“
„Dann bring ihn dazu, das sein zu lassen.“
„Jungs, ich bekomme keine Luft mehr, lasst mich das Ding abnehmen nur ganz kurz.“
„Nagut aber weiterlaufen, und lass sie nicht zu lange ab, die Luftzusammensetzung hier lässt dich sonst zusammenbrechen.“
Xander nahm seine Luftfiltermaske ab, blieb stehen und lehnte sich an die Wand des Adertunnels.

„STOP!“ schrie Chaim.

Im selben Moment kontraktierte ein der riesigen Sehnen und Xander wurde durch die Wucht mit dem Kopf vorraus an die gegenüberliegende Wand geschleudert, sein Arm blieb jedoch stecken und wurde ihm wie ein Zahnstocher aus dem Leib gerissen. Sekundenbruchteile danach schnallte eine Sehne an der anderen Wand zu und riss ihm den Kopf von den Schultern. Zitternd sackte der kopflose Körper zusammen .

„Abstand von den Wänden halten, ich wiederhole mich nur ungern!“ gab Chaim wutentbrannt von sich.
Geschockt starrten Krain’s Gardisten auf Xanders Leichnam.
„Was ist los, habt ihr noch nie einen Toten gesehen? Nehmt seine Waffe und die Muniton und dann weiter.“ Krain wusste dass alle seiner Truppe Xander gut gekannt hatten, für Bemitleidung war hier jedoch kein Platz, er hatte nicht auf die Anweisungen geachtet.
Sie waren noch nichtmal auf einen Feind getroffen und schon fehlte Ihnen ein Mann. Dieser Ort war einfach nicht für ihresgleichen gemacht. Er hasste ihn jetzt schon.
 
momentan kaum Zeit zum schreiben, falls überhaupt noch jemand liesst😎


Uriel schwitzte stark. Die Schweissperlen liefen ihm über seine Stirn und tropften auf seinen Brustpanzer, welcher nur noch spärlich vom stahlblauen Ultramarine Lack bedeckt war. Einzig der goldene Aquila hatte jeglichen Widerständen zum trotz keinen einzigen Kratzer. Die Säure hatte ihr übriges getan. Es war würgend heiss, auch für ihn als Space Marine. Saul war direkt hinter ihm, er spürte den Atem des Veteranen in seinem Nacken. Durch die Nebelschwaden war ihre Sicht behindert, mit jeder weitern verstreichenden Minute gewöhnten sich die Posthumanen Augen jedoch an die widrigen Umstände. Knapp 20 Meter vor sich konnte er eine Bewegung im trüben Licht ausmachen.
Er hob die geballte Faust und ging in die Hocke. Saul folgte seinem Beispiel.
„Bewegung direkt vor uns, ist glaube ich in einer Art Tunnel verschwunden.“
„In Ordnung, sind ca noch 100 Meter hinter euch, wir kommen, dran bleiben.“antwortete Norec.

Uriel und Saul schlichen weiter, sogut es ihnen in ihren maltretierten Servorüstungen möglich war, der Tunnelöffnung entgegen. Dort angekommen lugte Saul kurz um die Ecke und zog sich wieder an die fleischige Wand zurück.
„Da ist irgendwas.Grösser als ein Hormagant, aber kleiner als der Schwarmtyrant, kann es nicht identifizieren.“
Langsam schob sich Uriel an Saul vorbei, um selbst ein Blick in den Tunnel zu werfen. Er atmete einmal tief durch und hob seinen Kopf blitzschnell über den Rand der Tunnelwand. Im gleichen Moment schnellte eine Sensenklaue aus der Dunkelheit auf ihn zu. Seinen Schädel gerade noch zurückziehend endging er dem direkten Kopftreffer, seine linke Gesichtshälfte wurde jedoch voll erwischt. Blut spritze aus seiner Backe und lief ihm den Hals hinab.
„Hinterlistiger, dreckiger Xenosabschaum.“
Wütend zog er sein Energieschwert, sprang in einem Satz auf und stellte sich vor den dunklen Tunneleingang, bereit zuzuschlagen.
Er sah nichts, ausser Dunkelheit, keine Schemen, keine Bewegung , gar nichts.
Konzentriert blieb er stehen und wendete seinen Blick nicht ab. Saul kniete immernoch neben dem Tunneleingang, seine Axt im Anschlag.
Die Schweissperlen liefen wie in Zeitlupe über seine Stirn und und prallten auf den Brustkragen seiner Rüstung, wo sie sich mit dem Blut seiner frischen Wunde vermischten. Salziger Blutgeruch stieg in seine Nase. Er konnte immernoch nichts sehen, jedoch hörte er irgendetwas atmen.
Aus der tiefsten Schwärze sprang eine groteske Kreatur direkt auf Uriel zu, alle Gliedmassen von sich gestreckt, wie eine Spinne. Es war grösser als die Hormaganten, hatte jedoch einen ähnlichen Aufbau was Glieder und Exoskelett betraf. Lediglich der Kopf sah anders aus.Trotz seiner Ähnlichkeit verhielt es sich um einiges klüger. Blitzschnell schwang der Ultramarine sein Energieschwert und trennte dem Wesen eine seiner Senseklauen ab. Der Angriff kam jedoch zu schnell und die Bestie wuchtete auf Uriel zu und riss ihn zu Boden. Dort hielt sie ihn fest und öffnete ihr schleimiges Maul. Tentakelartige Kontaktschläuche schlängelten heraus und näherten sich, wie Würmer die sich vor Schmerz winden, Uriel’s Gesicht. Von hinten kam Saul angerauscht und wuchtete seine Energieaxt gegen den Schädel des Ungetüms. Funken sprühten als das Energiefeld auf die Chitinpanzerung prallte. Ein Schmerzvolles Kreischen erklang und der Liktor liess von Uriel ab. Mit einer waghalsigen Drehung rammte er Saul zur Seite und verschwand wieder in der Dunkelheit des Tunnels. Tropfen aus Säure und Schleim zierten seinen Weg, verursacht von der abgetrennten Sensenklaue.

Was ist passiert?“
„Ein Liktor hat uns überrascht, und ist wieder im Tunnel verschwunden.“
Norec ahnte was das bedeute.
Das Schwarmbewusstsein hatte sie nun eindeutig identifizieren können, wenn der Liktor es schaffen würde einen Bereich des Schiffes zu erreichen von wo er wieder vollen Kontakt mit dem Schwarm hätte, dann wären sie leichte Beute in diesem Labyrinth. Sie mussten alles daran setzen dieses einzelne hinterlistige Xenos zur Strecke zu bringen.
Ohne seine Erkenntnis zu teilen, ging er voran und stellte sich vor die Schwärze des Tunnels.
„Los, weiter, wir müssen den Liktor erwischen.“
Es war stockdüster im Tunnel. Ihre Posthumanen Augen hatten sich jedoch schon durch den vorherigen Nebel an die trübe Sicht gewöhnt. Der Liktor war nicht aufzufinden, sein Spur jedoch unverkennbar, verursacht durch die triefende Wunde.
Eine Weile sprinteten sie weiter durch enge Sehnentunnel, in kompletter Dunkelheit und tropischer Hitze. Vapor und Ixius übernahmen die Nachhut, wobei der vom Schwarmtyranten vergiftete Ixius wieder anfing die Kontrolle über seine motorischen Fertigkeiten zu verlieren. Sabber lief ihm aus dem Mund und seine Armee hingen schlaff nach unten während er sich bemühte das Tempo beizubehalten. Ankor entging der Zustand des Ultramarines nicht.

„Was wenn das jämmerliche Viech uns nur im Kreis herumführt und unsere Zeit verschwendet?“
„Durchaus möglich.“ erwiderte Norec. „Trotzdem will ich es zur Strecke bringen, wer weiss was dieser Liktor sonst im Nachhinein noch hinterrücks anstellt, ich bin nicht gewillt jemanden in einem unachtsamen Moment an dieses Xenos zu verlieren.
Ankor war nicht zufrieden mit Norec’s Antwort, hielt jedoch inne, da er wusste, dass er die Meinung seines Commanders nicht ändern konnte.

Nach weiteren Minuten kamen sie an eine Abzweigung mit mehreren Tunneln, bei der aus einer Richtung wieder blau bioluminiszierendes Licht strahlte. Die Liktor Spur führte genau dort hinein. Der erleuchtete Tunnel war nur kurz und endete in einer grossen, runden, kuppelartigen Halle, welche genauso durch blaues Licht erhellt wurde. Alle paar Meter war ein Tunneleingang an der Hallenwand, 20-30 Eingänge an der Zahl, welche reihum angeordnet waren.
Die Kuppelhalle war gespickt mit unzähligen 50cm grossen Eiern, welche in gleichmässigen Abständen aufrecht am Boden lagen, überall. In der ganzen Halle. Soviele an der Zahl, dass man sie nicht zählen konnte. In der Mitte der Halle stand ein grosses fleischiges Konstrukt, was aussah wie die überdimensionale Hälfte eines menschlichen Lungenflügels. Unablässig pumpte es Sporen und dergleichen in die Atmosphäre der Halle.

Die Grey Knights und Ultramarines standen in dem Eingang des Tunnels aus welchem sie kamen und betrachteten die fremdartige Szenerie. Ihre Reinheitssiegel glühten im bläulichen Lichtermeer und stachen wie ein infernales Brennen durch die Halle. Norec liess seinen Blick durch die Halle schweifen, ihm war nicht wohl bei dieser Sache. Seit sie diese Brutstätte betreten hatte spürte er die Anwesenheit einer anderen psionisch aktiven Kreatur. In den Tunneln und anderen Bereichen des Schiffes waren sie zunächst wie vom Warp abgeschnitten gewesen, er konnte Energie aus em Warp immernoch in den Realraum kanalisieren. Seine Fähigkeit zur psionischen Orientierung oder Abtastung des Geländes war jedoch verloren. Nicht so in dieser Brutstätte. Er spürte eindeutig wie seine Verbindung zum Warp wieder vollends hergestellt war. Für Ankor und Cron musste das gleiche gelten.
„Der Liktor ist hier....aber er ist nicht der einzige.“ Liess Ankor in bedrohlichem aber ruhigen Ton verlauten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Norec schaltete zusätzlich sein Auspex ein. Nur unnützes Datengeflimmer.
Konzentriert liessen sie ihre posthumanen Augen durch die gigantische Kuppelhalle wandern, um jeden Centimeter nach ihrer Beute abzusuchen.
Wobei fraglich war, wer nun wirklich die Beute sein würde.
Tyton spürte die Anspannung der Engel des Imperators. Er stand ganz hinten, um ihre Arbeit nicht zu behindern. Ausserdem spürte er auch etwas anderes, gewaltiges. Eine Entität die er nicht zuordnen konnte. Und obwohl er sie nicht sah, wusste er obgleich, dass sie hier war. Ihm war nicht bewusst was er dort fühlte.
Einerseits ein völlig fremdes Gefühl für ihn, andererseits fühlte es sich an als ob es ein Teil von ihm wäre, als ob er einen sechsten Sinn hätte, von welchem er nie bewusst etwas mitbekommen hatte. Bis jetzt.

*****

Kryptman und sein Gefolge krochen mühselig durch die endlosen Gänge und dunklen Tunnel des riesigen Brutschiffes. Immer das gleiche Bild tat sich Ihnen auf. Adertunnel die in Abzweigungen endeten und in weiteren Adertunneln. Kein Punkt zur Orientierung ausser des zweifelhaft funktionierenden Pheromondetektors.
Krain wollte endlich ein Ziel vor Augen haben. Eine Aufgabe die zu bewältigen schien und an deren Ende sie alle wieder heil nach Haus konnten. Diese tat sich bisweilen jedoch nicht auf und Kryptman blieb verschwiegen.

„Wollen wir nun ewig in diesen Gängen herumwandern, ab und zu eine Gruppe Ganten abschlachten und sonst nichts tun?“
Kryptman grinste süffisant bevor er antwortete.
„Nun wir tun das solange bis ich sicher bin, dass wir auf der richtigen Fährte sind. Ich kann dir versichern Krain, dass wir auf die Unterstützung unserer Posthumanen angewiesen sind, sobald wir am Z iel sind.“
„Und deswegen wollt ihr sie erst finden bevor wir den richtigen Weg einschlagen?“
„Nicht ganz aber ja, das trifft es wohl am ehesten. Den richtigen Weg kenne auch ich nicht, ich weiss nur, dass wir in die Mitte des Brutschiffes müssen, von dort aus kann uns der Detektor sicherlich bessere Anweisungen geben. Ausserdem erreiche ich Norec und seine Männer nicht über KOM, weswegen uns keine andere Wahl bleibt.“
„Die Inquisition angewiesen auf Astartes. Das kam euch sicherlich nicht leicht über die Lippen.“
„Man gewöhnt sich dran.“ Zwinkerte der Inquisitor seinem Hauptmann Krain entgegen.

*****

Ankor tastete wieder und wieder das Gelände ab, um den Liktor zu lokalisieren. Er konnte ihn eindeutig spüren, seine Position jedoch nicht bestimmen. Diese Kuppelhalle hatte irgendeinen besonderen Zweck der über die Brutstätte der abermillionen Eier hinausging. Energien des Warp bündelten sich hier in sanften Strömen, welche die Kuppelwände hinabglitten und in einer, der Natur des Warps völlig fremden Gleichsamkeit, wieder hinaufströmten in einem ewigen Kreislauf.

„Norec, Cron....seht ihr die Energiekanalisationen?“
„Ja, nur verstehe ich nicht wie das hier möglich ist. Meines Wissens sind diese Xenos nicht mit dem Warp verbunden und nur manche psionisch aktiv.“ Cron runzelte die Stirn.
„Wie schaffen sie es dann inmitten dieses vom Warp abgekoppelten Brutschiff’s so eine Kuppelhalle mit diesen gleichmässigen Warpströmen zu kreieren und dabei noch die Natur des Warps völlig ausser Acht zu lassen? Er bewegt sich komplett gleichmässig wie ein Fluss, sie haben die Warpströme hier geradezu gezügelt.“
Ankor drehte sich um zu seinen Brüdern.
„Das kann nicht einfach so passieren, dazu braucht es einen psionischen Träger.Ich denke sie brauchen diese Brutstätte, um das kollektiveSchwarmbewusstsein den Nachkommen während ihres embryonalen Stadiums hier einzupflanzen.....irgendwie benutzen sie den Warp dazu.“
Uriel trat zu den immernoch grübelnden Grey Knights heran, als Psioniker war den grauen Posthumanen diese psionische Anomalie äusserst fremd.
Nicht so bei Ihm, da er nichts dergleichen wahrnehmen konnte.
„Mein Brüder, ich will eure Überlegungen nicht stören, aber sollten wir nicht den Liktor zur Strecke bringen, bevor noch Schlimmeres passiert?“ Ankor trieb der Umstand zur Weissglut, als mächtiger Psioniker hasste er es, den Durchblick auf diesem Gebiet zu verlieren. Einfach weil er es nicht gewohnt war.
„Dazu ist es bereits zu spät Ultramarine. Ich denke er hat uns genau dort, wo er uns haben wollte. Ich spüre ihn, kann ihn nicht lokalisieren aber er ist hier, zusammen mit etwas anderem.“
„Etwas anderem?Eventuell der psionische Träger?“
„Eventuell. Doch ich kann es nicht genau sagen, ob er hier manifestiert ist oder ob er aus dem Warp agiert.“ Antwortete Ankor.
„Ich kann es.“

Tyton trat nach vorne. Mit ängstlichem Blick versuchte er zu jedem Anwesenden Blickkontakt zu halten. Seine zerschundene, zusammengewürfelte Adamantplattenrüstung liess ihren grossen, klobigen Träger geradezu jämmerlich erscheinen neben den glänzenden Astartes Gestalten.
„Wie könnt ihr es wagen? Werdet bloss nicht hochmüt......“
„CRON...seid still.....lasst ihn sprechen.“ Norec hatte sich bisher zurückgehalten, um sich selbst ein Bild zu machen und die unbeeinflussten Meinungen seiner Schlachtenbrüder anzuhören.
Tyton’s angebliche Ahnung versetzte ihn nun dennoch in Staunen und gleichzeitig Misstrauen.

„Als Mutant bin ich Abneigung gewohnt Cron, ich verlange keine Achtung oder Respekt von euresgleichen, da ich mir darüber im Klaren bin welche unmenschliche Erscheinung ich abgebe und wie Unseresgleichen im Imperium gestellt sind. Gleichzeitig bin ich dankbar für euer Entgegenkommen und die Chance die mir geboten wurde.
Nichtsdestotrotz glaube ich an den Imperator und spüre seit wir diese Kuppelhalle betreten habe Dinge, die mir zuvor nicht bewusst waren. Am Ende dieser Halle ist eine Entität die ihre Glieder nach uns ausstreckt und sie hat Hunger, ich nehme an das ist der psionische Träger nach dem ihr sucht. Seht über den Sporenflügel in der Mitte hinaus.“

Verdutzt starrten die Grey Knights Tyton an, bis Norec seine Stimme erhob.
„Tyton... wollt ihr uns etwa sagen ihr seit ein Psioniker?“
„Nun wenn dem so ist, dann war es mir Zeit meines Lebens nie bewusst, ich kann nur wiedergeben was ich spüre.“
„Beim Imperator, ein unsanktionierter Psioniker mitten unter uns und keiner von uns hat es bemerkt, wie ist das möglich? Woher wollen wir wissen, dass er nicht längst dem Chaos anheimgefallen ist?“
„Beruhigt euch Cron. Mir fällt nur eine Erklärung dafür ein. Tyton hat unbewusst seine psionischen Fähigkeiten verborge, es grenzt jedoch an ein Wunder, dass er nicht bereits vom Chaos korrumpiert wurde. Dass wir trotzdem nichts davon mitbekommen haben, kann nur bedeuten dass er ein Alpha-Psioniker ist.“ Schlussfolgerte Ankor.
Als er den Trygon mit meinem Schwert enthauptete, glitt wieder psionsiche Energie durch die Waffe. Ich denke er spricht die Wahrheit.“

Norec schielte bereits über den Sporenflügel hinaus um Tyton’s Aussage zu bestätigen.
Er konnte nicht bis zum anderen Ende der Kuppelhalle sehen aber ihm fielen unverkennbar Konturen auf welche dem gleichmässigen Bild der Halle widersprachen.

„Das hiesse jedoch gleichzeitig, dass ebenjene Entität, die vor uns verborgen bleibt auch ein Alpha-Psioniker ist.“
„Commander, seit ihr sicher, dass diese schändlichen Xenos einen Alpha-Psioniker hervorbringen können?“
„Ich weiss es nicht Uriel, aber dieses Wesen hat es geschafft seine Anwesenheit vor uns zu verbergen, normalerweise gelingt dies keiner lebenden Spezies, ausser ihre psionischen Fähigkeiten übertreffen die unseren. Das muss nicht heissen, dass diese Entität mehr psionische Kampfkraft oder dergleichen hat. Ohne Zweifel ist ihre Verbindung zum Warp aber stärker, als die unsere.“

Norec unterband jegliche weitere Diskussion mit einer einfachen Handbewegung und gab die Richtung vor. Gemeinsam schritten sie durch die grossen Eiablagen bis an den Sporenflügel , welcher weiterhin unablässig Sporen und Stimulanzien für die Brut der Tyraniden in die Luft pumpte. Die Konstruktion war ungefähr doppelt so gross wie die Space Marines und verwzeigte sich in mehreren Gliedern in alle Richtungen. Es bestand aus einer schwammigen biologischen Substanz mit abermillionen kleiner Luftbläschen in denen Gas zirkulierte.

„Seht hier!“ weitere Wund Spuren des Liktors waren an der schwammigen Konstruktion zu entdecken. Uriel und Saul lugten durch die Zwischenräume um einen besseren Blick auf den anderen Teil der Halle zu erhaschen.
Die Luft wurde immer stickiger desto näher sie der Mitte kamen. Das blau luminiszierende Licht leuchtete immernoch stetig pumpend durch den ganzen Komplex, dabei schien es keinerlei Hilfe zu sein bei der Entdeckung des Liktors. Als sie den Sporenflügel passiert hatten hielt Norec an. Erneut schaltete er sein Auspex an um eventuell einen kleinen Hinweis zu erhaschen. Ein kurzes Aufblinken von Signalen endete in einem abrupten Absturz des Scans. Er nahm den Helm ab und schaute mit zusammengekniffenen Augen in die Richtung aus welcher das Signal gekommen war. Der Liktor stand am Ende der Kuppelhalle zwischen zwei grossen chitinartigen Säulen und leckte die Wunde seiner abgetrennten Sensenklaue.

„Habe das Ziel lokalisiert, 300m vor uns zwischen den Säulen. Saul und Vapor gehts links herum und fangt ihn ab falls er flüchtet, Uriel und Ixius rechts. Der Rest kommt mit mir.“
„Verstanden.“
Die Ultramarines teilten sich auf und eilten so unauffällig wie möglich seitlich auf ihre Positionen. Norec, Ankor, Cron und Tyton blieben beim Sporenflügel. Kein Geräusch war mehr zu vernehmen ausser dem stetigen pulsieren der Bruteier und der pumpenden Arbeit des Sporenflügels.

„Langsam vorrücken.“

Gleichzeitig schritten alle gemeinsam vorwärts, um ihr Opfer einzukesseln und ihm keine Fluchtoption zu bieten. Dabei die wabernden Nebelwolken und fleischige Auswüchse bestmöglich als Deckung nutzend , hatte sie der Liktor nicht bemerkt.
Als sie circa noch 100m von ihrem Ziel entfernt waren stiess Cron versehentlich mit seinem Stiefel gegen eines der Bruteier. Mit einem Klatschen kippte das Xenoei um und platzte. Ein tiefes Ploppen durchdrang die Halle, als sich die Innereien über Cron’s Stiefel verteilten. Ein kleiner Tyraniden Embryo zappelte unbeholfen in der ihm noch fremden Atmosspähre, nach Luft ringend mit quietschendem Gekreische. Cron unterband das Gekreische indem er den Embyro matschend mit seinem Stiefel zermalmte.
Norec hatte den ganzen Vorfall über nur ihr Ziel im Auge behalten. Im Moment als das Gekreische des kleinen Tyraniden Embryos abbrach, fuhr der schlaksige Leib des Liktors herum und fixierte die drei Grey Knights. Niemand bewegte sich.
Blitzschnell wandte sich der Xenos zu den grossen Säulen , zwischen denen er stand. Aus seinem Gaumen schlängelte sich eine Art Tentakel empor. An der einen Säule öffnete sich ein Teil der Verkleidung und gab ein fleischiges Inneres frei, welches gleichermassen mit einem Tentakelarm dem Liktor entgegenkam, bis beide sich verbunden hatten.

Erst jetzt bemerkte Norec sein Scheitern und Versagen. Die Anzeichen waren da gewesen.
Ein Grollen drang durch die Halle, in seiner Tiefe so erschütternd, dass es jeden Knochen im Leib zum Zittern brachte. Der Nebel löste sich zum Grossteil auf und sackte zu Boden sodass die Sicht darüber klarer wurde und die wahre Grösse der Kuppelhalle erst preisgab.
Als Norec die Säulen betrachtend seinen Blick nach oben wandern liess sah etwas womit er nicht gerechnet hatte. Die Säulen, waren keine Säulen. Sie endeten in einem gigantischen Carapex, über welchem die Chitinpanzerung eines riesigen Schädels auszumachen war.
Ein gigantischer Alpha-Krieger ruhte in seiner Wachstellung an der Stelle wo die angeblichen Säulen standen, welche sich als seine Beine entpuppt hatten. Schlafend wachte er womöglich über die Brut und war gleichzeitig der psionische Träger nach dem sie gesucht hatten. Verdeckt durch die Nebelschwaden war er nicht zu entdecken gewesen, bis der Liktor ihn endgültig in alamiert hatte.

Er verurteilte sich selbst, auf Grund seiner Leichtfertigkeit und Unbeholfenheit diese Bedrohung nicht früher erkannt zu haben.
 
kaum noch Zeit zum Schreiben...



Nach weiteren Stunden des stetigen Marschierens und dem Zusammenbruch zweier weiterer Gardisten , liess Silas Corvin ein übertragenes Impulssignal Inne halten. Er und Kryptman hatten beschlossen alle verbliebenen Arco-Flagellanten als Vorhut vorrauszuschicken. Nun sendeten diese widersprüchliche Signale zurück an den Genetor. Anscheinend befanden sie sich in einem grösseren Hohlraum, welcher eindeutig Lebenszeichen von anderen Lebewesen aufzeigte. Die Flagellanten waren jedoch in den Ruhezustand übergegangen um Energie zu sparen. Kein Signal deutete von Kampf oder Angriff durch Tyraniden.
Silas war einer der angesehnsten Genetoren im Adeptus Mechanicus. Viele heutzutage allgegenwärtige Bioniken waren auf seine Arbeit zurückzuführen, mit welcher er vor über 2000 Jahren begonnen hatte. Sein unglaublich langes Leben hatte er einerseits den lebensverlängerten Massnahmen seiner Institution zu tun. Andererseits bestand kaum noch etwas von ihm aus organischem Material. Selbst sein Gehirn hatter er digitalisieren lassen und auf einen externen , stabileren Speicher gebettet welcher in seinem Körper eingebaut war. Theoretisch war er von seiner leiblichen Hülle nicht mehr abhängig. Ihm fehlte ein Grossteil der menschengegebenen Empathie und seine Handlungen glichen mehr der einer berechnenden Maschine, trotz allem war diese Kombination aus menschlichem Geist und maschineller Errungenschaft ein Paradebeispiel für die Fähigkeiten des Adeptus Mechanicus. Und letzendlich hielt ihn immernoch etwas insoweit mehr bei seinen menschlichen Brüdern als bei seinen maschinell Gleichgesinnten, als dass er sich diesen verbunden fühlte, in den tiefsten Kupferschnittstellen seines Datenspeichers spürte er immernoch dieses allzu menschliche Gefühl.
Als Silas Corvin seinen binären Gedankengang wieder beendet hatte, erhielt er erneut Impulssignale der Flagellanten, Sie sendeten Lebenssignale, eindeutig.

Der Adertunnel wurde breiter, mit jedem Schritt hatte man das Gefühl die Wände gingen auseinander und wandten sich mit ihren wellenartigen Bewegungen von einem ab, bis ein breiter Gang geschaffen war, welcher in einer Sackgasse endete. Mehrere Einbuchtungen führten nach links.
Alle schritten sie nach und nach durch die kleinen, halbrunden Oeffnungen, Krain ächzte als er sich hinkien musste, um durch das kleine Schlufpoch zu kriechen, das war mit Abstand der schlimmste Marsch gewesen, welchen er je hinter sich gebracht hatte, er war schlapp, ausgetrocknet und seine Lunge brannte, er konnte diesen elenden Xenosgestank nicht mehr in seiner Nase haben. Die Luftfilter waren in Ordnung, der Gestank war jedoch so penetrant , dass er durch alles kroch. Der Raum hinter den fleischigen Einbuchtungen schien grösser als die ehemaligen Tunnel, es gab kein bioluminiszierendes Licht hier, also hatten sie sich selbst zu helfen. Rot glühend konnte man die Augen der Flagellanten in der Dunkelheit hin und her schwanken sehen, es hatte schon beinahe etwas Beruhigendes.
„Diese berüchtigten Berserker haben uns hier schon so einiges an Arbeit erspart.“ Murmelte Krain in sich hinein. Er war froh darum, jede vergebene Sterbechance war für ihn ein Fortschritt.

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Der Boden vibrierte, alle Muskeln kontraktierten wie in einer riesigen Symphonie des Fleisches. Vor Vorfreude! Mochte man meinen. Eine Schockwelle durchdrang die Kuppelhalle und bliess den restlichen Dunst gegen die Kuppelwände wo er nach unten absackte. Ectoplasma strömte an dem Kuppeldach entlang und liess die psionischen Ströme in hellem Blau aufblitzen. Zuckend lösten sich mehr und mehr Blitze von den Wänden und schlugen auf den Boden ein. Manche von Ihnen trafen mehrere der Abertausenden von Bruteiern, was dem Nachwuchs jedoch nichts anzuhaben schien. Nein, puslierend fingen die getroffenen Bruteier an Leben zu zeigen. Mehr und mehr Eier reihten sich in die pulsierende Kakophonie des Lebens ein.
Norec spürte nun die psionische Entität nach welcher sie gesucht hatten, sie war vollends erwacht, bereit sich zu messen. Mit einem Donnern löste sich der riesige Alpha Krieger langsam von seinem Wachplatz. Als wären seine Gelenke seit Jahrtausenden nicht mehr benutzt worden. Unmengen an fleischigen, schleimigen Schläuchen verbanden ihn mit der Wand und der Einbuchtung in welcher er zuvor eingebettet war. Riesige Schleimfetzen lösten sich vom Rücken der abnormalen Kreatur und klatschen lautstark zu Boden. Ein derber Geruch von verfaulter, biologischer Masse verströmte sich in der ganzen Halle. Der Alphakrieger war ungefähr acht Meter gross, überdurchschnittlich für einen Alpha-Tyraniden Krieger. Er hatte lange, dünne Gliedmassen, sechs an der Zahl wovon er zwei zum Laufen nutzte. Blaue Blitze zuckten über den gesamten Körper der abnormalen Kreatur, während sie ihre verkalkten Gliedmassen von sich streckte.

Tyton spürte es. Er spürte das Wesen als ob es in ihm drin wäre, unbegreiflich. Abertausende von Eindrücken prallten auf ihn ein. Soviele, dass sein Gehirn sie gar nicht alle verarbeiten konnte. Es war zuviel, zuviel Informationen.
Plötzlich hörte er eine Stimme, die ihm vertraut vorkam.
Beruhigt euch Tyton. Was ihr fühlt ist eure psionische Fähigkeit, welche seit eurer Geburt verborgen geblieben ist, aber nun in vollem Masse zum Vorschein kommt. „ Es war Norec’s Stimme, er sprach im Geiste mit ihm. „ Ihr habt noch viel zu lernen, für den Moment sei uns aber damit gedient, dass ihr euch selbst unter Kontrolle haltet, so schwer das auch sein mag, andernfalls bin ich gezwungen euch zu töten, bevor ihr zuviel Schaden anrichtet.“ So ernst Norecs Worte auch wahren, sie halfen Tyton zu verstehen.

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In der Dunkelheit, neben den rot glühenden Augen der Flagellanten konnte man ein bläuliches Schimmern in der Ferne erkennen. Gedämpfte Donnergeräusche waren zu vernehmen.
Die dunkle Halle in welcher sie waren, war vollgestopft mit von der Decke hängenden Kokons in jedweder Grösse. Ziemlich kleine so gross wie ein Ball, bis hin zu panzergrossen Kokons. Keines war wie das andere und alle pulsierten sie gleichmässig und gemächlich.

„Los Männer, die Pause ist vorbei. Denkt an eure Nachtsichtgeräte. Dass mir hier keiner verloren geht.“ Krain selbst hatte kaum noch Energie, doch er wusste dass Kryptmann bald weitermarschieren wollte. Seine halbherzig motivierenden Worte fanden tatsächlich Abnehmer.
Ächzend und stöhnend standen die Gardisten unter den Schmerzen ihrer geschundenen Muskeln wieder auf und der Trott ging weiter. Silas Corvin und seine Entourage waren schon vor ein paar Minuten aufgebrochen um den Weg auszukundschaften. Die restlichen Flagellanten hatten sie bei den Gardisten gelassen. Mühselig quetschte sich die ganze Garde einen Weg durch die schleimigen Kokons, welche überall von der Decke hingen. Gemächlich kamen sie dem blauen Licht immer näher, das sporadische Donnergrollen wurde immer lauter und liess den ein oder anderen zusammenzucken. Krain schaute durch sein Nachtsichtgerät ständig zu Inquisitor Kryptmann, welcher seit Stunden keine Miene verzogen hatte und kein Wort von sich gab. Wie im Tunnelblick starrte er gerade aus und gab den Weg vor. Irgendetwas schien seinen Gönner zu beschäftigen. Da Krain kein Psioniker war, konnte er lange spekulieren, er würde es eh nie herausfinden.
Sie kamen relativ schnell durch die stickige Dunkelheit voran, wenn man ihre Mühen im Vorhinein bedachte. Das Donnern wurde ständig lauter, schleimige Regentropfen klatschen von der Decke und hielten die ganze Umgebung feucht. Silas Corvin übertrug ihnen per Binärimpuls die vorgegebene Richtung Nach etwas mehr als zehn Minuten, kamen sie an eine kleine Öffnung, welche wie ein gigantischer Schliessmuskel aussah. Alle paar Sekunden brachen blaue Lichtstrahlen durch und verschwanden genauso schnell wieder im Takt des sich öffnenden und schliessenden Muskels. Silas‘ Techadept stand in der Dunkelheit vor der Öffnung und nickte den Gardisten zu als sie näher kamen. Einer nach dem anderen schlängelten Sie sich hindurch, während der Adept mit seinem Servoarm die Kontraktion des Muskels unterbrach und eine beständige Öffnung schaffte.

Hinter der riesigen Rossette, wie Krain sie spasseshalber nannte, kamen die 5 Skitarii und Silas Corvin zum Vorschein. Sie befanden sich in einem dünnen, langgezogenen Tunnel, dessen Ende nach ungefähr 50 Metern zu erahnen war. Das Donnergrollen war ohrenbetäubend und der ganze Tunnel war in dichten Nebel gehüllt. Das Blaue Aufblitzen kam auf jedenfall vom Ende des Tunnels.

„Mein Auspex zeigt eindeutig Lebensimpulse in unmittelbarer Nähe. Wir sollten eine kleine Vorhut vorschicken um sicherzugehen, dass es keine Falle ist.“ Liess Silas seinen Gedanken freien lauf.
„Krain schnappt euch ein paar Männer und vorwärts. Nehmt die Flagellanten mit.“ Hastig fixierte Kryptmann das Bedienungspad für die Berserker an Krains Arm.
Wenn ihr gestattet Inquisitor, würde ich gerne meine beiden Myrmidonen Stiqon und Zubea zur Unterstützung der Vorhut mitschicken.“
„Natürlich Genetor.“
Silas Corvin machte eine unscheinbare Handbewegung, worauf zwei der fünf Skitarii nach vorne traten. Äusserlich unterschieden sie sich nicht stark von den anderen anwesenden Skitarii. Unter ihren rotbraunen Mänteln schienen sie jedoch deutlich massigere, kräftigere Gliedmassen zu besitzen, und ihre Bewaffnung sah besonders spezifisch aus, selbst für einen Anhänger des Adeptus Mechanicus. Stiqon hatte eine doppelseitige Energieaxt, die grün leuchtete und eine klobige Waffe mit vielen dünnen Drähten die Krain in Büchern bereits gesehen hatte, jedoch noch nie in Echt, er vermutete dass es ein Konversionsstrahler war. Zubea knirschte durchweg mit seiner modifizierten Energiefaust, deren schwarzes Metall an den Spitzen orange-rot glühte. In der anderen Hand trug er einen Multimelter, sowie auf dem Rücken einen Gravitationsstrahler. Diese zwei Myrmidonen versuchten gar nicht erst ihre Bioniken unter einer Kapuze zu verstecken. Unmengen an Schläuchen traten aus ihrem Halskragen in alle Richtungen, manche verbunden mit dem Hinterkopf, andere liefen in die Rückenpartie. Für Kraine war es unbegreiflich wie ein Mensch sich selbst so zurichten konnte und er zweifelte ob sie überhaupt noch menschliche Empathie spürten und was genau sie von den trostlosen Arco-Flagellanten unterscheiden sollte.
Er nickte den beiden bestimmt zu, was sogleich erwidert wurde.

„Croiff, Giltbert, Bran und Fionn zu mir.“ Zügig machte Kraine’s 1st Lieutenant Croiff den anderen genannten Männern Beine, bis alle geradlinieg vor ihrem Seargant standen.“ Ihr habt gehört was ansteht. Also klemmt euch hinter mich und haltet eure Köpfe erstmal unten bis wir rausgefunden haben was dort vorne los ist.“
 
Langsam aber stetig schritten Kraine und sein Gefolge durch den nebligen Tunnel, den blauen Blitzen entgegen. Direkt hinter ihm spürte er Stiqon‘s öligen Atem, danach kamen Giltbert, Bran und Fionn. Die Nachhut bildeten Croiff und Zubea, der Myrmidon mit der Glowing Fist. Ganz am Ende folgten die drei übrigen Arco-Flagellanten.
Das sporadische Donnern war so laut, dass sie sich kaum selbst hören konnten. Lediglich das Zischen der einschlagenden Blitze durchdrang das Donnergrollen. Nach weiteren 30 Metern löste sich der Nebel langsam auf und gab die Sicht mehr und mehr frei.

Krain’s Bedienungsdisplay zeigte an, dass die Luft hier sauber und gut zum Atmen war, zumindest für menschliches Leben. Per Handzeichen gab er die Info an seine Kameraden weiter, woraufhin alle ihre Luftfiltermasken auszogen und die verschwitzten Gesichter zum Vorschein kamen. Gerade als er den Haltegurt seiner Maske löste, sah er eine Bewegung im schwindenden Dunst, woraufhin er inne hielt. Stiqon musste dasselbe gesehen haben, denn er hatte aufgehört zu Atmen. Stillschweigend starrten sie in die neblige Leere.

Mit einer Geschwindigkeit die seinesgleichen suchte, schnellte ein verletzter Liktor aus dem Dunst. Seine Sensenklauen nach vorne gestreckt mit weit aufgerissenem Maul. Kraine schaffte es gerademal zwei Schüsse mit seinem Lasergewehr abzufeuern, bevor er gegen die Wand gestossen wurde. Als er wieder aufsah, lag der Kadaver der Kreatur mit aufgerissenem Maul vor ihm. Grünes Schimmern kam aus dem Schlund der Bestie.
„Mein Fehler Sergeant, ich entschuldige mich für den Stoss, ich bin sicher ihr hättet diese Bedrohung auch alleine bewältigt.“ Murmelte Stiqon nebensächlich vor sich hin, während er seine doppelseitige, grüne Energieaxt aus dem gespaltenen Schädel des Liktors wuchtete.

Kraine war noch etwas perplex, er konnte sich jetzt schon Croiff’s süffisantes Grinsen vorstellen, wie er später am Stammtisch seine Geschichten erzählte.
„Verdammt richtig... Stiqon.Trotzdem... ehm gute Arbeit, weitermachen.“

Dem Liktor fehlte eine seiner Gliedmassen, glatt abgetrennt, die Wunde sah sogar relativ frisch aus. Das konnte nur bedeuten, dass diese Viech bereits Norec und seinen Brüdern in die Quere gekommen war. Adrenalin schoss in Kraine’s Körper, sie waren wohl relativ nah. Irgendwo in der Nähe müssten sie diese vermaledeiten Grey Knights endlich finden. Nach ein paar weiteren Schritten verflüchtigte sich der Nebel komplett und gab endlich die Sicht auf das ohrenbetäubende Spektakel vor ihnen frei.
Kraine war wie erstarrt. Vor ihnen tat sich eine gigantische Kuppelhalle auf mit abertausenden von Bruteiern die pulsierend am Boden lagen. Gigantische Blitze pferchten aus den Strömungen der Kuppeldecke aus und schlugen immer wieder sporadisch irgendwo ein, daher das Donnergrollen. In der Mitte der Halle konnte er die Grey Knights sehen, sowie ein paar Ultramarines und irgendeinen hässlichen Krüppel.

Allesamt starrten sie in diesselbe Richtung, ihre Waffen im Anschlag. Als Kraine ihrem Blick folgte sah er eine riesige Kreatur, welche sich gerade aus ihrer „Hab-Acht“ Stellung zu lösen schien, jegliche fleischigen Versorgerschläuche durchtrennte und einen enorm unangenehm, verfaulten Geruch dabei verbreitete.

„Hier Kraine, wir haben die Grey Knights gefunden, hier zeichnet sich gleich ein Kampf ab, sehr grosser Tyranid, unzählige Bruteier, riesige Kuppelhalle. Kraine Ende.“
„Beim Imperator......chchchh.... gute Arbeit Kraine, nehmen sie sofort Kontakt ....chchch ...Grey Knights auf, Kokon’s brechen auf hier...Verzögerung...chch......Kryptmann Ende.“

Die Situation entwickelte sich überhaupt nicht nach Kraine’s Geschmack. Feinde im Rücken zu haben war nie ein angenehmes Gefühl.

„Commander Norec, hier spricht Gardistenführer Kraine von der Dignitas im Auftrag Inquisitor Kryptman’s, wir sind 150 Meter rechts von Ihnen, bereit Unterstützung zu geben. Wie lauten ihre Befehle?“

Ein kalter Schauer lief Kraine über den Rücken. Sein Schicksal in die Hand eines irre gläubigen Grey Knight zu legen, war wohl nicht gerade seine beste Entscheidung gewesen. Nichtsdestotrotz, diesen Übermenschen war so einiges zuzutrauen. Bei Befehlsverweigerung wäre er gleichermassen einen Kopf kürzer. Dieser Grey Knight war Kryptman im Gegensatz zu Kraine keinerlei Rechenschaft schuldig.

„Gebt uns Unterstützungsfeuer Kraine und haltet uns den Rücken frei.“

Er war erleichtert, dass nicht mehr von ihm bisweilen verlangt worden war. Im Gegensatz zu Stiqon, dem der gegebene Befehl, seiner kränklichen Mimik zu entnehmen, nicht wirklich passte. Geduckt sprinteten sie ein paar Meter vorwärts bis zu nächsten Knochenausbuchtung an welcher sie leichte Deckung nehmen konnten.
 
heyo , freut mich: ), ich versuchs wenn ich Zeit finde

Die Luft bebte. Krains Lunge zitterte mit jedem Atemzug. Jedes Molekül war durch die ernormen Ectoplasmaströmungen wie elektrifiziert.
Vorsichtig lugte er über die Knochenausbuchtung hinter welcher sie Deckung hielten. Die Grey Knights standen unverändert an ihrer Stelle. Lilablaue Flammen umloderten die Aegisrüstungen der Astartes. Selbst für Krain’s nicht allzu frommes Gemüt war dieser Anblick wie Balsam auf der Seele. Der Anblick des riesigen Tyranidenkriegers dagegen liess jeglichen Mut verfliegen. Der verfaultte Geruch, welcher von der Kreatur ausging raubte Krain jegliche Sinne. Bran hatte bereits seinen Mageninhalt auf dem fleischigen Untergrund verstreut. Der Rest seiner Leute sah nicht viel weniger grün im Gesicht aus.

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Blitzend erhellten blaue Lichtstrahlen die grausame Dunkelheit in der sie sich befanden. Der Geruch von Innereien und Ozon durchdrang die feuchte Brutstätte. Chaim zog sein Energieschwert aus dem vor ihm liegenden Hormagantenkadaver. Schweissperlen tropften ihm von der Stirn. Ein ungeschlüpfter schnell wachsender Embryo nach dem anderen durchbrach die Epidermis seines Kokons. Von allen möglichen Grössen, jegliche Unterart dieser Xenos versuchte sie hier zu fressen. Irgendetwas hatte sie zum platzen gebracht. Chaim spürte eine mächtige Entität, er war sich sicher, dass es das Ungetüm war welchem Norec und seine Männer Krain zu Folge in diesem Moment gegenüberstanden.
„Chaim übernehmt mit den restlichen Gardisten die linke Flanke, wir versuchen bis zur Öffnung zur Kuppelhalle vorzustossen.Wir müssen durchbrechen.“ Silas Corvin rannte voraus und schnitt durch die zahllos schnell wachsenden Tyraniden wie Butter. Aus seinem rechten Arm ragte ein lang geschmiededes rot-orange glühendes Schwert, mit dem Plasmawerfer in seiner linken verbrannte er den Rest was von seinen Opfern übrig blieb. Sein Techadept und sein letzter Skitarii Leibwächter kämpften noch neben ihm.
Verstanden.“ Chaim sammelte jeden Mann um sich den er in der Dunkelheit zwischen Klauen und Lichtlbitzen finden konnte. Der Boden war voll von Leichen, Tyraniden und Menschen. Mehr als vier Gardisten konnte er in der Kürze der Zeit nicht finden. Kryptmann stiess mit zwei weiteren zu ihm. Der Rest war bereits tot, lag verstümmelt am Boden oder diente den zähneflätschenden, neugeborenen Xenos als Futter. Am Eingang zur Kuppelhalle sammelten sich mehrere massige Gestalten. Chaim und Kryptmann drängten sich einen Weg durch die linke Flanke, Schnitt um Schnitt schlugen sie durch die andrängenden Xenos unterstützt durch das brachiale Feuer aus Lasergewehren und Granatwerfern der übrigen Gardisten hinter ihnen. Chitinsplitter und Säurespritzer flogen durch die Luft, welche nebenbei von Kryptmann’s psionsichen Entladungen abgeblockt wurden und energielos zu Boden sackten. Chaim konnte die massigen Gestalten am Eingang als Schwarmwachen identifizieren. Auf vier Beinen brachten die schweren Krieger ihre gewaltigen Harpunenkanonen langsam in Stellung, er ahnte dass das nur böse enden konnte. Silas Corvin und der Rest seiner Entourage waren mit drei Venatoren auf der rechten Flanke zu Gange und kamen nicht weiter voran. Die Luft wurde immer stickiger und die Hitze noch unerträglicher durch die körperliche Anstrengung des Kampfes. Chaim hörte ein leichtes Brummen kurz bevor ein ohrenbetäubender Knall über sein rechtes Ohr hineinbrach und ihn urplötzlich nach links schleuderte. Im Augenwinkel konnte er sehen wie das riesige Projektil, welches gerade an ihm vorbeigesaust war, zwei der Gardisten zerriss. Die Wucht des Aufpralls war so stark, dass ihre Körper sofort zerplatzten. Warmes Blut und Fleischklumpen spritzten ihm ins Gesicht.

Wie er diese Xenos jetzt schon hasste. Soviel hatte er in den letzten Jahren über diese Spezies von Kryptmann gelernt. Alles Wissen hatte seine Bewunderung für diese Evolution und Effizienz als Organismus stetig gefördert. Bis dahin war er aber auch noch nie in einen Kampf mit Tyraniden verwickelt gewesen. Viel von seinem Eifer, mehr über Sie zu lernen, war bereits jetzt schon verflogen. Er wollte nur noch wissen wie man sie am besten tötet.

Kryptmann hatte seinen psionischen Zeitsprung aktiviert und sich mit unglaublicher Schnelligkeit für den normalen Betrachter einen Weg bis nach vorne zu den Schwarmwachen gebahnt. Die Ganten hatten nichts davon mitbekommen und stürmten weiter auf ihr ursprüngliches Ziel. Mit einem enormen Satz landete er auf dem Waffenarm der ersten Wache. Mit brachialer Gewalt rammte er sein Energieschwert in den Armmuskel und drehte es so, dass sich der aufgeschlitzte Arm mitbewegte bis er ausgerichtet auf die übrigen Schwarmwachen mit einer psionischen Entladung die Waffe zum Abfeuern brachte.
Der ganze Schwarmwachenkörper zitterte durch den enormen Rückstoss der Waffe. Das länglich, knochige Harpunenprojektil prallte direkt auf den Brustkorb des nächsten Ungetüms und drang durch die Chitinschichten aller Schwarmwachen wie durch Butter. Die Ausbuchtung am Ende der Harpune riss ein riesiges Loch in die Leiber. Wie im Dominoeffekt sackten alle durch den heftigen Treffer zusammen.
 
Hi braider! Ich hab mir jetzt auch endlich das erste Kapitel von deiner Story gegönnt, und ich finde die hat Seele. Dieser dreiarmige Mutant hat es mir angetan :happy:
Aber Ich find deinen Schreibstil manchmal etwas verworren. Ich mein klar, es passiert da wirklich viel, und man muss das irgendwie alles rüberbringen. Ich hab selber öfters das Problem. Dann kommen natürlich auch echt viele Fraktionen vor (Inquisition, Grey Knights, Ultramarines, Mutanten, Tyraniden. Puh. Hoffe ich hab nichts vergessen.) Was nichts schlechtes ist, aber ich selber finde, dass man mit jedem neuen Faktor weiter ausholen muss, sonst bleiben offene Fragen.
Beispiele: Warum schickt man Grey Knights auf einen Planeten, zu dem nur der Kontakt abgebrochen ist? Soweit ich weiß müssen erst Untersuchungen auf dämonische Präsenz stattfinden, und wenn da Dämonen sind, wird überhaupt erst darüber nachgedacht, Grey Knights zu schicken.
Dann fühlt sich der Inquisitor in Gesellschaft von vielen Psionikern unwohl - aber die allermeisten Inquisitoren sind selber Psioniker. vllt. hätte man da genauer Auskunft geben können, warum jetzt diese Abneigung da ist.
Der Inquisitor nennt die Grey Knights "diese Psioniker". Das kommt so abschätzig rüber. Klar hängt das mit seiner Abneigung zusammen, aber so über Grey Knights zu reden, ist denke ich auch keinem Inquisitor zu raten.

Aber wie gesagt, ich find die Story bis jetzt gut! Weil du einfach was zu sagen hast, vielleicht :happy:
 
hi joshua, gib ich dir recht, ich hab damals ziemlich spontan angefangen zu schreiben und die sachen ein wenig überworfen, gerade am anfang gibts ein paar plot twists die unerklärt bleiben, sollte icch evtl überarbeiten aber das kostet dann wieder soviel brain sich auszudenken warum nun dies und das etc. ....Ich rate dir einfach weiterzulesen bis die Fights anfangen, dann ist der Anfang schnell vergessen xD,

schuster es dir mal so zusammen: Sie schicken nicht Grey Knights sie schicken Kryptmann zu dem Planet, die Grey Knights wurden ihm zugeteilt. Die Abneigung zwischen Inquisitor /Grey Knight erklär ich mir durch die kleine Machtlücke zwischen den beiden Instanzen. Letzendlich ist keiner dem anderen Rechenschaft schuldig.

Letzendlich stimm ich dir aber zu, die Sachen habe ich unerklärt gelassen, wollte damals einfach schnell den Plot aufbauen und zum eigentlichen Gemetzel kommen haha
 
Silas Corvin schoss jedem der zusammengesackten Schwarmwachen zusätzlich in den Schädel, woraufhin er allen im Schnelldurchlauf eine genetische Probe entnahm.
„Alle durch die Öffnung, schnell.“ Kryptmann stand immernoch auf dem leblosen Fleischbrocken, welchen er gerade getötet hatte und winkte zur Vorwärtsbewegung. Nur noch vereinzelt brachen Tyraniden aus ihren Kokon’s, der Ansturm vor der Kuppelhalle war gebrochen. Dem Gekreische nach zu urteilen drängten sich jedoch Unzahlen der Brüder der gerade abgeschlachteten Xenos durch die engen Zwischenräume zwischen den Kokons nach vorne zur Öffnung durch, von dort wo Kryptmann und seine Entourage gekommen waren.

Der letzte Skitarii Leibwächter hielt die kontraktierende Muskelöffnung mit seinem Servoarm fest, sodass jeder schnell hindurch kam. Nachdem die übrigen vier Gardisten, Chaim, Silas Corvin und sein Techadept durch das Loch gesprungen waren, drehte sich Kryptmann nochmal um. Der Boden war gesäumt von Leichen. In der Dämmerung konnte er sehen wie sich die noch intakten Kokon’s wandten. Entweder kurz davor zu schlüpfen oder angestossen durch das Vordrängen ihrer bereits geschlüpften Geschwister. Sie mussten diesen Eingang irgendwie verschliessen.


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Er spürte wie seine Herzen schlugen, gleichmässig und kräftig pumpten Sie das Blut durch seine Adern. Stimulanzien drangen in seine Venen, den Körper für das Kommende stählernd. Jegliche Haare stellten sich zu Berge auf Grund der elektrischen Entladungen.Tief drang die dicke Atemluft in seine Lungenflügel. Er war voller Konzentration, er spürte nichts ausser dem Moment. Alles was er war, was er wusste, was er verkörperte ward beiseite gedrängt. Es gab nur noch ihn und seine Hellebarde. Er kannte diese Situationen, zu Hauf hatte er sie in seinem 200-jährigen Leben bereits erlebt, Opfer gebracht, Brüder verloren, doch am Ende siegreich emporgeklommen, nur...diesmal war der Gegner jemand anderes als das Chaos.

Mit einem donnernden Gebrüll begann der titanische Kampf.
Der riesige Tyranidenkrieger war bereit und sprintete mit voller Innbrunst los, ungeachtet dessen ob er Bruteier zermalmte oder nicht. Die Bestie hatte an jedem ihrer mittleren Armpaare ein langgezogenes Hornschwert in den Arm verwachsen. Auf seinen Schultergliedmassen waren Neuralfresser Biomorphs in den Organismus eingebettet. Seine schlaksigen Beine bewegten sich rasant. Kreischend und seinen Schädel nach hinten windend sprintete das Ungetüm auf die Grey Knights zu.
Norec nickte Ankor und Cron zu, im Geiste wussten Sie was ihr Commander im Schilde führte.
Die Ultramarines, Myrmidonen und Krains Männer hielten sich hinter ihren Deckungen bereit die zerstörerische Kraft des Imperiums zu entfesseln.

Alle drei Grey Knights schlossen die Augen und gingen in die Knie, im Geiste betend, die Waffen im Anschlag. Sekundenbruchteile bevor der Tyranidenkrieger sie überrannte, brach eine psionische Barriere über ihre Körper hinein und schwang sich in unglaublicher Schnelligkeit nach oben die Bewegung der Bestie stoppend. Knisternd funkten Blitzstrahlen aus der Barriere als der riesige Krieger zurückgestossen wurde. Norec ballte seine rechte Faust, Schweiss bildete sich auf seiner Stirn.
„Duuu.... kommst niiiiicht... vorbeiiiii!“ In einer gleitenden Bewegung schmetterte der Grey Knight seine geballte Faust gegen die zuvor erschaffene psionische Barriere, welche das Ungetüm an Ort und Stelle hielt. Mit einem gleissenden Blitz entbrannte die psionische Energie. Wie eine Feuerwalze bildete sich brennendes Plasma und die ganze Barriere ging von unten nach oben in einem riesigen Feuerball unter. Klaffende Brandwunden übersäten den Carapax als der Krieger aus der Feuersbrunst hervortrat. Der Grossteil seines Körpers war schwarzgebrannt , verkohlte Fleischschlaken hingen lose überall, verbrannter Xenoxfleisch Geruch vermischte sich mit Ozongestank. Ohrenbetäubend eröffneten alle Umstehenden das Feuer. Vapor und Ixius schmetterten ihre letzten Brandbolterpatronen gegen den geschundenen Körper, Krain und seine Gardisten liessen Tod und Verderben aus ihren Lasergewehren und Granatwerfern speien. Unbeeindruckt von dem feindlichen Feuer schüttelte die Bestie die restlichen brennenden Plasmaflecken von sich, beugte sich nach vorne, riss ihr Maul auf und liess einen berstenden Schrei von sich. Dem unglaublichen Gebrüll folgte eine psionische Welle, welche sich ringsum ausbreitete. Norec spürte wie ihn die Macht erfasste, jedoch konnte er durch seine Übung die Wirkung unterdrücken, genauso wie seine Brüder Ankor und Cron. Krain und seine Männer sowie Vapor, Ixius, Saul und Uriel hatten der Welle nichts entgegenzusetzten und wurden augenblicklich bewusstlos, als sie von ihr erfasst wurden. Schlaff sackten die Körper derjenigen zusammen, welche keine Psioniker waren, bis auf die zwei Myrmidonen. Irgendeine Bionik schien sie vor Teilen der psionsichen Kraft zu schützen.
 
Angetrieben von dem Erfolg seiner Attacke schlug der Tyranidenkrieger wild um sich. Ankor wurde von einem harten Schwinger erfasst und weggeschleudert.
Cron schmetterte seinen Hammer in einem gewaltigen Stoss gegen das Bein der Bestie und brachte die Chitinstruktur zum bersten.Säure spritzte ihnen entgegen als Norec seine blau schimmernde Hellebarde in den Hals rammte. Psionische Blitze entluden sich durch die aufgestaute Energie und rissen dem Ungetüm Fleischfetzen heraus.
Die Luft wurde mit Gewalt aus seinen Lungenflügeln gepresst, ein donnernder Schmerz breitete sich über die linke Hälfte seines Körpers aus, als er nur noch in Zeitlupe sah wie er in davonflog. Ein unglaublich schneller Hieb mit einem der Hornschwerter hatte Norec erfasst. Mit voller Wucht schmetterte er auf den Untergrund und blieb reglos liegen. Der linke Teil seines Brustpanzers war aufgebrochen. Blut lief heraus und sickerte auf den fleischigen Untergrund. Aus der Gegenrichtung sprinteten Zubea und Stiqon in unmenschlicher Manier näher. Cron sah seinen Commander reglos, er spürte keine psionsiche Aktivität oder Präsenz mehr von ihm ausgehend, was nur eines bedeuten konnte. Unbändige Wut sprudelte in ihm auf.

In wilder Rage schmetterte er wieder und wieder in unglaublicher Geschwindigkeit seinen Adamantiumhammer gegen das zerborstene Bein, um die massige Kreatur vollends zu Boden zu ringen. Mit einem Knacksen brach das Bein und der Tyranidenkrieger knickste ein. Surrend füllten sich die Neuralfresser der Bestie mit grüngelblicher Flüssigkeit, woraufhin sie blitzschnell ihre ätzende Ladung gen Cron verschossen. Ein gleissender Strahl durchschnitt die Luft direkt vor seiner Nase und löste die Bohrkäfer komplett in ihre Moleküle auf. Nur noch schleimige Fetzen trafen ihn im Gesicht. Stiqon’s Konversationsstrahler hatte die biologische Munition blitzschnell im Sprint neutralisiert. Die Spitze der seltenen Waffe glühte in grellem Gelb. Verwundert durch die ausbleibende Wirkung seines Schusses wandte sich der Tyranidenkrieger um. Zubea hatte sich währenddessen von Stiqon gelöst. Mit einem riesigen Sprung hatte er die letzte Distanz überwunden und flog direkt auf den Schädel der Kreatur zu. Die knisternd, glühende Energiefaust im Anschlag schmetterte er die Waffe mit voller Wucht gegen den offenen Chitinknochen der Bestie. Die glühenden Fingerspitzen der speziellen Energiefaust drangen in die Unterseite des Kiefers ein, blaue Blitze umsäuselten den ausergewöhnlichen Myrmidon und den Schädel der Kreatur. Mit einem Arm zog er seinen Körper hoch und stützte seine Füsse am Hals des Tyraniden ab, woraufhin er in einer ruckartigen Bewegungen seinen massigen Leib vom Hals stiess und den halben Unterkiefer mit sich riss. Eiter, Säure und Knochensplitter strömten aus der offenen Wunde, der Kopf der Bestie war enstellt. Sie konnte nicht mehr zubeissen und mehrere fleischige Schläuche sowie das was von ihrer schleimigen Zunge übrig war hingen leblos aus dem offenen Rachen. Zubea landete engelsgleich auf seinen Füssen vor dem Ungetüm. Die Rage des Tyranidenkriegers explodierte ein weiteres Mal. Ohne seinen durchaus schmerzhaften Verlust zu beklagen schwang er eines der Hornschwerter nach Zubea, welchem dieser jedoch gekonnt auswich, das andere folgte direkt dem ersten Hieb. Er hob seine Energiefaust und blockte den mächtigen Schlag. Ein Zittern durchdrang ihn. Ohne zu Zögern, machte die Bestie unter Schmerzen einen unbeholfenen Ausfallschritt mit ihrem zerborstenen Bein und trat dem Myrmidon mit dem anderen in unglaublicher Geschwindigkeit gegen die Brust. Die Wucht ausnutzend liess es ihn gegen sein anderes Hornschwert prallen und setzte seinen gebrochenen Fuss auf den Brustkorp des Myrmidon. Zubea‘s HUD Anzeigen häuften sich und blinkten in grellem Rot als die mehrtonnige Bestie ihr Gewicht auf ihn verlagerte. In einem verzweifelten Versuch eröffnete er das Feuer mit seinem Multimelter. Surrend lud die Waffe bevor sich ihr vernichtender Strahl offenbahrte. Die Finte kommen sehend schnellte der Tyranidenkrieger mit seinem rechten Hornschwert hinunter und trennte Zubea’s Arm von seinem Körper bevor der brennende Strahl sich löste. Tiefrot färbten sich die Schadensanzeigen auf seinem HUD, um ihn über den Verlust seines linken Arms zu informiern. Stimulanzien drangen in seinen Körper und liessen ihn den Schmerz als gedämpftes Gefühl wahrnehmen. Eiter und Säure tropfte aus dem zerschundenen Maul der Bestie hinab und frässte sich durch die Unzahl seiner Schläuche und Bioniken. Jeder binäre Impuls der durch seinen Körper drang, deutete auf Schmerzen hin. Noch war er bei Bewusstsein und konnte einen letzten Streich ausführen. Bedächtig hob der Tyranidenkrieger eines seiner Hornschwerter an, um zum finalen Stoss auszuholen. Zubea sah das Ende kommen. Mit einem letzten Gedankenimpuls startete er das von ihm selbst implizierte Zerstörungsprogramm seiner modifizierten Energiefaust, bevor das Hornschwert mit brachialer Gewalt hinabstiess und den Kopf von seinen Schultern trennte.
 
Völlige Dunkelheit umschloss ihn. Er sah nichts, spürte nichts, fühlte nichts. Ein gigantischer Void, unendliche Leere. Er versuchte zu atmen, keine Luft die in oder aus seinen Lungen strömte. Er stand auf, er konnte keines seiner Gliedmassen sehen, geschweige denn seinen Körper berühren. Wie als ob er nur aus Rauch und Dampf bestünde. Er konnte sich nicht mehr an seinen Namen erinnern oder warum er hier war. Ein Scharben wie tausend Klingen durchdrang ihn und liess ihn erschaudern. Er setzte sich in Bewegung, ohne zu wissen wohin. In der Entfernung hörte er ein Wimmern, nach einer gefühlten Ewigkeit sah er es. Ein kleines Mädchen, weinend am Boden sitzend, den Kopf in den Schoss versunken. Die Quelle des Wimmerns. Er versuchte etwas zu sagen, bekam jedoch kein Wort heraus. Urplötzlich stoppte das Wimmern, das Mädchen hob den Kopf. Sie hatte ein engelsgleiches, sanftes Gesicht. Ihre Augen waren komplett schwarz, ohne Iris und dergleichen. Sie hob ihren Arm und deutete in seine Richtung. „Hilf mir!“
Er drehte sich um. Abertausende Sensenklauen wandten sich in der Dunkelheit. Bildeten eine Art Horizont in der Schwärze über welchen er nicht hinausblicken konnte und kamen näher.
Er schaute wieder zu dem kleinen Engelsgesicht, sie hatte den Kopf wieder gesenkt, nickte ihm jedoch zu. Beim Versuch ihr näher zu kommen hielt ihn eine unsichtbare Macht zurück. Ihm war unklar was hier passierte, er wusste immernoch nicht wer er war. In Anbetracht seiner beschränkten Möglichkeiten wandte er sich wieder den Sensenklauen zu. Mit einer Wucht die er nicht erwartet hatte prallte die Bedrohung auf ihn. Klaue um Klaue ragte aus der Finsternis und schnitt durch seinen nicht vorhandenen Leib wie Butter, er umschlang sie, schlug sie, blockte sie ab, trat nach Ihnen, seine Angriffe waren wirkungslos und vergingen im Nichts, wie der Rauch aus welchem er bestand. Mehr und mehr säuselte von ihm davon, bis kaum noch was übrig blieb und er zu schwach war um weiterzukämpfen. Er ging zu Boden. Sein Blick wanderte zu dem kleinen Mädchen. Sie hob ihren Kopf und lächelte ihn an. In diesem Augenblick wurde ihm alles klar, er hatte jedoch keine Kraft mehr sich zu wehren. Er spürte eine schwere Hand sanft auf seiner linken Schulter, war jedoch zu schwach sich zu erheben. Eine Gestalt, gross und massig, schritt an ihm vorbei, direkt auf das Mädchen zu, keine Kraft schien sie zurückzuhalten und sie näherte sich bedächtig und gleichmässig dem unscheinbaren Kind. Das Mädchen hatte den Blick von ihm abgewandt und fixierte nun die sich nähernde Gestalt mit ernster Miene. Ihre Augen wurden ernster und tiefschwarze Tropfen liefen an ihren Tränensäcken hinunter, bis sich ihr Gesicht verzerrte und nur noch Zorn und Wut verströmte. Ein klirrendes Kreischen brach aus dem kleinen Mund hervor und wurde sogleich von einem Gurgeln abgewürgt als die Gestalt einen Arm ausstreckte und das Kind unwirsch am Hals packte. Ohne zu zögern packte die Gestalt den Kopf des Kindes mit dem anderen Arm und riss ihn ihr vom Leib.
Der dunkle Schleier löste sich auf, der Nebel verschwand und das schwammige Sichtfeld klärte sich. Norec erwachte aus seinem psionischen Gefängnis mit einem tiefen Atemzug. Er sah Tyton über sich gebeugt und seine Hand haltend, die Augen geschlossen.