So, jetzt muss ich meine Antwort mal strukturieren.. sicher vergesse ich da Einiges ^_^
Ja, mein Text ist appellativ gemeint. Man sollte sich in der Politik engagieren, was ja keinesfalls beinhaltet (Berufs-)Politiker zu werden - was ja ohnehin nur ein Bruchteil der politisch aktiven Bürger sind.
Keinesfalls würde ich ein Engagement dort als einziges oder bestes Mittel der Meinungsäußerung bezeichnen. Um Meinungen zu verbreiten gibt es sicherlich effektivere Mittel - will man aber, dass die eigene Meinung auch Umsetzung findet, dann sollte man sich aktiv beteiligen.
Das hängt natürlich von unglaublich vielen Faktoren ab, das ist klar. Aber es ist sicher wirksamer, als seinen Unmut und seine (politischen) Meinungen nur im Internet, unter Bekannten oder am Stammtisch kundzutun. Aber hier taucht doch wieder das alte Problem des Wählens auf: eine Person beeinflusst das Wahlergebnis so gut wie gar nicht. Daraus aber abzuleiten, nicht wählen zu gehen ist fatal.
In Parteien findet die Willensbildung tatsächlich von unten statt - auch wenn das in der Berichterstattung in den Medien nicht so rüberkommt. Aber das ist wieder eine ganz andere Problematik und würde hier den Rahmen sprengen, weil das natürlich hoch interdependent ist.
Na, ob es den gibt ist in der Forschung umstritten. Ich kann dir gern eine Literaturliste zu dem Thema zukommen lassen, da ich dazu eine Seminar besucht und eine Hausarbeit geschrieben habe. Geschlossenheit oder Fraktionsdisziplin sind ungleich passender (da gibt es feine, aber wichtige Unterschiede)
Funny Fact: viele Abgeordnete kennen zwar Fraktionszwang, aber bezeichnenderweise nur in den jeweils anderen Fraktionen, nicht in der eigenen. (Patzelt, Werner J., 1998: Wider das Gerede vom "Fraktionszwang"! Funktionslogische Zusammenhänge, populäre Vermutungen und die Sicht der Abgeordneten, in: ZParl 29, Heft 2,S.336-345 )
Habe ich nie getan. Als
Dem will ich aufgrund meiner wohl etwas umständlichen und unüberlegten Ausdrucksweise nicht widersprechen. Ich habe es vielleicht etwas unglücklich formuliert, da hast du recht.
Jetzt folgt meine Meinung, die ich auf keine nachprüfbare empirische Untersuchung stützen kann: Ich habe oft das Gefühl, dass die Ablehnung des Bürgers umso wahrscheinlicher ist, je komplexer ein Thema ist.
Die EU und die ganze Schuldenproblematik empfinde ich als sehr komplex - und gerade die Lösungsansätze und ihre Auswirkungen auch. Da wird mit unglaublichen Summen hantiert und auch Experten können die zukünftige Entwicklung kaum absehen.
Der ablehnende Lösungsansatz (also sich da herauszuhalten und nicht zu bürgen für andere Staaten) erscheint mir da viel simpler und auch leichter zu kommunizieren. Ich hoffe ich konnte es halbwegs verständlich erklären, warum ich so denke.
Nun, das liegt doch auf der Hand. Wer mit einem Problem konfrontiert wird, dass ihm bisher völlig fremd war, der hat keine Lösungsansätze parat.Je mehr man sich jedoch mit dem Thema auseinandersetzt, desto mehr lichtet sich der Nebel und das "Licht der Erkenntnis" sorgt für neue Lösungsansätze. Man lernt.
Ich vergleiche es mal mit einem Auto: du hast ein Auto, das nicht mehr fährt. Du hast keine Ahnung von Autos und schaust es dir von außen an, erkennst aber keine Beschädigungen. Vielleicht musst du nur tanken, aber wenn du nicht weißt, dass ein Auto Benzin braucht (weil du dich damit nie auseinandersetzen musstest), dann fehlt dir natürlich der Lösungsansatz des Tankens. Die einfachste Variante ist es zu Fuß zu gehen oder das Auto zu schieben. (ich hab immer das Gefühl, dass meine Erklärungen unverständlich sind).
Nun, das ist doch der Kern des Ganzen. Erstmal hat Effektivität nichts mit dem Ausformulieren eines persönlichen Standpunktes zu tun. Genauso wenig wie mit Meinungsäußerung. Aber es geht hier ja nicht darum nur einen Standpunkt zu formulieren oder eine Meinung zu äußern.
Es geht darum,
Wenn das appellativ verstanden werden würde (und so liest sich Dein Text) und die aktive Teilnahme in der Politik als das beste, womöglich einzig richtige Mittel der Meinungsäußerung gelten soll, brauchten wir wohl ein Heer aus Berufspolitikern, um den demokratischen Missstand auszubügeln - oder ist das nicht in Deinem Sinne?
Ja, mein Text ist appellativ gemeint. Man sollte sich in der Politik engagieren, was ja keinesfalls beinhaltet (Berufs-)Politiker zu werden - was ja ohnehin nur ein Bruchteil der politisch aktiven Bürger sind.
Keinesfalls würde ich ein Engagement dort als einziges oder bestes Mittel der Meinungsäußerung bezeichnen. Um Meinungen zu verbreiten gibt es sicherlich effektivere Mittel - will man aber, dass die eigene Meinung auch Umsetzung findet, dann sollte man sich aktiv beteiligen.
wie "wirksam" ist es eigentlich, wenn man mehrere Jahrzehnte im Ortsverein über Integrations- oder Lohnpolitik eine urwüchsige und über die Zeit hinweg sich verselbstständigende Rede hält?
Das hängt natürlich von unglaublich vielen Faktoren ab, das ist klar. Aber es ist sicher wirksamer, als seinen Unmut und seine (politischen) Meinungen nur im Internet, unter Bekannten oder am Stammtisch kundzutun. Aber hier taucht doch wieder das alte Problem des Wählens auf: eine Person beeinflusst das Wahlergebnis so gut wie gar nicht. Daraus aber abzuleiten, nicht wählen zu gehen ist fatal.
In Parteien findet die Willensbildung tatsächlich von unten statt - auch wenn das in der Berichterstattung in den Medien nicht so rüberkommt. Aber das ist wieder eine ganz andere Problematik und würde hier den Rahmen sprengen, weil das natürlich hoch interdependent ist.
Und selbst wenn der interessierte Bürger die höheren Weihen erklimmt, gibt es da immer noch den Fraktionszwang.
Na, ob es den gibt ist in der Forschung umstritten. Ich kann dir gern eine Literaturliste zu dem Thema zukommen lassen, da ich dazu eine Seminar besucht und eine Hausarbeit geschrieben habe. Geschlossenheit oder Fraktionsdisziplin sind ungleich passender (da gibt es feine, aber wichtige Unterschiede)
Funny Fact: viele Abgeordnete kennen zwar Fraktionszwang, aber bezeichnenderweise nur in den jeweils anderen Fraktionen, nicht in der eigenen. (Patzelt, Werner J., 1998: Wider das Gerede vom "Fraktionszwang"! Funktionslogische Zusammenhänge, populäre Vermutungen und die Sicht der Abgeordneten, in: ZParl 29, Heft 2,S.336-345 )
Ich werde gewiss kein schlechtes Wort über den Eintritt in die Politik verlieren, aber die Präsentation der eigenen Meinung allein darauf zu reduzieren [...]ist übertrieben.
Habe ich nie getan. Als
würde ich es hingegen schon bezeichnen - zumindest wenn man wirklich daran interessiert ist etwas zu verändern statt ständig nur zu meckern wie missverstanden man sich doch fühlt. Aber hier gilt es natürlich zu beachten, dass das nicht für die reine Meinungsäußerung gilt - es gilt für die Meinung, die zur Veränderung beitragen soll (s. u.).Königsweg
Das ergibt von vorne bis hinten keinerlei Sinn für mich.
Dem will ich aufgrund meiner wohl etwas umständlichen und unüberlegten Ausdrucksweise nicht widersprechen. Ich habe es vielleicht etwas unglücklich formuliert, da hast du recht.
Seit wann bestimmt die Komplexität eines Themas darüber, ob eine Ablehnung oder Zustimmung erfolgt?
Jetzt folgt meine Meinung, die ich auf keine nachprüfbare empirische Untersuchung stützen kann: Ich habe oft das Gefühl, dass die Ablehnung des Bürgers umso wahrscheinlicher ist, je komplexer ein Thema ist.
Die EU und die ganze Schuldenproblematik empfinde ich als sehr komplex - und gerade die Lösungsansätze und ihre Auswirkungen auch. Da wird mit unglaublichen Summen hantiert und auch Experten können die zukünftige Entwicklung kaum absehen.
Der ablehnende Lösungsansatz (also sich da herauszuhalten und nicht zu bürgen für andere Staaten) erscheint mir da viel simpler und auch leichter zu kommunizieren. Ich hoffe ich konnte es halbwegs verständlich erklären, warum ich so denke.
Und welchen glücklichen Umständen verdanken wir es, dass ein - immerhin - "unglaublich komplex[es]" Sujet sich mit Auflösen eines Nebelschleiers als mutmaßlich durchschaubar entpuppt?
Nun, das liegt doch auf der Hand. Wer mit einem Problem konfrontiert wird, dass ihm bisher völlig fremd war, der hat keine Lösungsansätze parat.Je mehr man sich jedoch mit dem Thema auseinandersetzt, desto mehr lichtet sich der Nebel und das "Licht der Erkenntnis" sorgt für neue Lösungsansätze. Man lernt.
Ich vergleiche es mal mit einem Auto: du hast ein Auto, das nicht mehr fährt. Du hast keine Ahnung von Autos und schaust es dir von außen an, erkennst aber keine Beschädigungen. Vielleicht musst du nur tanken, aber wenn du nicht weißt, dass ein Auto Benzin braucht (weil du dich damit nie auseinandersetzen musstest), dann fehlt dir natürlich der Lösungsansatz des Tankens. Die einfachste Variante ist es zu Fuß zu gehen oder das Auto zu schieben. (ich hab immer das Gefühl, dass meine Erklärungen unverständlich sind).
Und was hat "Effektivität" mit dem Ausformulieren eines persönlichen Standpunktes zu tun?
Nun, das ist doch der Kern des Ganzen. Erstmal hat Effektivität nichts mit dem Ausformulieren eines persönlichen Standpunktes zu tun. Genauso wenig wie mit Meinungsäußerung. Aber es geht hier ja nicht darum nur einen Standpunkt zu formulieren oder eine Meinung zu äußern.
Es geht darum,
. Er will also Einfluss nehmen und keinesfalls nur mal seinen Standpunkt formulieren - und hier setzt meine Kritik eben an. Wer Einfluss nehmen will, der darf sich nicht wundern, wenn seine ins "Blaue" produzierte Meinung nicht gehört wird - von wem auch? Wie soll die "Politik" diese Meinungen aufnehmen? Dafür gibt es eben gewisse Kanäle. Wenn der Bürger diese nicht nutzt ist er meiner Meinung nach selbst schuld. Wenn er nur seine Meinung kundtun möchte, dann darf er sich nicht darüber wundern, dass diese nicht zu einer Veränderung in der Politik beiträgt.dass ein Bürger,[...] das gerne mit seiner Wählerstimme zum Ausdruck bringen will,