Uns interessiert ein Ameisenbiss auch nicht besonders, bis wir in den Ameisenhügel fallen.
Schlechter Vergleich.
Auf ein Krokodil kannst du tausend Kieselsteine werfen und es wir höchstens gereizt.
Öh, Warum? Immerhin sind das lebende Wesen, die doch einige Weichteile haben (Gelenke, Teile des Kopfes usw.) Warum sollen da dutzende Lasergewehr-Schüsse nutzlos sein? Selbst Terminatoren haben Stellen, die schwach gepanzert sind (Mal davon abgesehen, das nur so ca 50% nen Helm aufhaben 😉). Nur gegen Panzer sollten solche Waffen nix bringen und siehe da, so ist es auch.
Wie groß ist die Chance bei einem Carnifex mit einem Lasergewehr in der Schlacht das Auge zu treffen? 0,00000001%?
Und bei den Viechern sind natürlich auch die Gelenke gepanzert (zumindest von vorne, Kniekehlen sind bei einer Sturmeinheit eher uninteressant).
Zudem übernehmen diese Kreaturen die Rolle der Panzer. Sie sind nichts anderes als Panzer auf zwei (oder mehr) Beinen, ich sehe da absolut keinen Unterschied.
Rein prinzipiell ist der Carnifex dem Panzer sogar überlegen, da er auch noch auf zwei oder drei Gliedmaßen weiterlaufen kann - wenn beim Panzer die Kette futsch ist war's das.
Wenn ein Lasergewehr seine Panzerplatten trifft dann scheiß egal das kümmert den nicht. Aber wenn das Lasergewehr eins seiner beiden augen in kauterisierte Schlacke verwandelt ist das sogar für einen Carnifex schmerzhaft bis tödlich wenn der Schuss ins Gehirn eindringt
Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich zwischen Auge und Gehirn nochmal eine ziemlich massive interne Panzerplatte befindet. So ein Treffer wäre sicher schmerzhaft, aber so dumm konstruiert dass man sie so ausnocken könnte sind Tyraniden auch wieder nicht.
Also, wenn man es mal "realistisch" sieht, sind Nahkampfeinheiten sowieso Mist. Ich meine, so ein Carnifex würde doch von der imperialen Artelierie weggebombt werden, noch bevor er überhaupt ein Lasergewehr sieht. Der Nahkampf ergibt sowieso nur Sinn, weil die Armeen in 40K 24" von einander starten. Wenn man mal APO in einer Turnhalle spielen würde, dann wäre die Imperiale Armee unbesiegbar.
Da muss man eine andere Lösung suchen. Kreischer-Killer die in Kapseln runterschocken oder so.
Tyraniden haben diverse grabende Einheiten (z.B. der Trygon), die entsprechende Tunnelgänge schaffen können über den dann der Rest der Armee kommt.
Realistisch betrachtet macht Nahkampf durchaus Sinn, aber nicht für eine anährend menschliche Rasse. Wenn man jedoch ein solches Vermehrungspotential erreicht hat, dass man Nahkämpfer die für menschliche Standards überelitär sind und in jedem beliebigen Umfeld zurecht kommen ohne nennenswerte Kosten in Milliardenmengen produzieren kann, dann fängt es wieder an Sinn zu machen.
Hier entsprechen die Nahkämpfer dann aber nicht mehr kämpfenden Soldaten, sondern Gewehrkugeln die auf den Feind verschossen werden - ein völlig anderes Konzept, das auch einen ganz anderen Umgang mit diesen Einheiten zur Folge hat.
Das finde ich gerade gut, würden Lasergewehre (oder gar Bolter) große Dämonen nicht mehr verwunden können, dann würde nur Frust entstehen. Ich fand es zum Beispiel damals bei Fantasy äußerst schlecht, dass während der 5ten Edition große Kreaturen von normalen Soldaten nicht wirklich verwundet werden konnten (jetzt ist der höchste Widerstand eben 6, so dass normale S3 Soldaten immerhin etwas ausrichten können, damals gab es Drachen mit W8). So entstand eben auch jenes Hero-Hammer-Prinzip.
Es geht hier nichtmal ansatzweise um Herohammer.
Es geht um das Verhältnis zwischen Panzern bzw. Einheiten die die Rolle von Panzern übernehmen und Panzerabwehrwaffen.
Wenn der Carnifex von Panzerabwehrwaffen vernünftig verwundet wird (und nicht unbehelligt durch das Feuer von 4 Raketenwerfern stapft), dann ist es überhaupt kein Problem, dass er Lasergewehre ignoriert. Das hat mit Herohammer garnichts zu tun, darüber regen sich nur schießgeile Würfelfetischisten auf.
Man würde dann gezielt schwere Waffen ausschalten um dann mit den Mega-Kreaturen und Über-Helden den Feind zu besiegen, wir würden am Ende wieder zu einem Hero-Hammer kommen, wo einzelne Helden und mächtige Kreaturen wie große Dämonen, Carnifexe und Co das Spiel dominieren würden.
Und was ist daran falsch? Das nennt sich taktisches Denken. Ich weiß, dass sowas bei 40k-Spielern verpöhnt ist, aber ich sehe darin absolut keinen Fehler.
Jede reale Armee geht so vor - Panzerabwehrwaffen eliminieren und dann jeglichen Widerstand mit Panzern plattwalzen.
Das Zauberwort nennt sich Combined Arms - die Monsterkreatur wird die schweren Waffen nämlich garantiert nicht selbst ausschalten. Dafür braucht sie Fußvolk.
Nur weil ein Modell von Standardwaffen nicht verwundet werden kann ist es nicht gleich imba. Es hat diverse andere Schwächen. Im Regelfall ist es langsam, groß (=schwer zu verstecken/leicht zu treffen) und richtig teuer. Es sollte kein No-Brainer sein, sondern eine Einheit deren Einsatz man sich gut überlegt.
Wenn man es jetzt noch hinbekommt, dass eine Hybridstreitmacht aus Fußvolk und Monstern im Durchschnitt genauso effektiv ist wie eine reine Infanteriearmee (die einfach andere Schwerpunkte setzt), dann ist die Sache top. Und ja, das geht. Diverse andere Spiele bekommen es ja auch hin.