Mass Effect 1-3 Diskussions und Gerüchtehtread

SHOKer

Mentor der flinken Federn
3 Februar 2006
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BTW, weil vor ner Weile danach gefragt wurde. Die Systemanforderungen sind nun offiziell raus:

MINIMUM SYSTEM REQUIREMENTS

OS: 64-bit Windows 7, Windows 8.1 and Windows 10
PROCESSOR: Intel Core i5 3570 or AMD FX-6350
MEMORY: 8 GB RAM
VIDEO CARD: NVIDIA GTX 660 2GB, AMD Radeon 7850 2GB
HARD DRIVE: At least 55 GB of free space
DIRECTX: DirectX 11

RECOMMENDED SYSTEM REQUIREMENTS

OS: 64-bit Windows 7, Windows 8.1 and Windows 10
PROCESSOR: Intel Core i7-4790 or AMD FX-8350
MEMORY: 16 GB RAM
VIDEO CARD: NVIDIA GTX 1060 3GB, AMD RX 480 4GB
HARD DRIVE: At least 55 GB of free space
DIRECTX: DirectX 11
(Quelle: Origin)

wie erwartet, dank Frostbite ziemlich moderat. Das hätte mein altes Laptop auf Minimum sogar noch packen können. Ich denke mal, der Unterschied auf besseren Systemen dürfte aber deutlich sichtbar werden.

Einziges Fragezeichen bleibt damit, ob man mit DirectX 12 nen Vorteil bekommen. Empfohlen wird es nicht, die Engine soll es aber wohl unterstützen.
 

SHOKer

Mentor der flinken Federn
3 Februar 2006
4.790
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EA Access erster Eindruck

Ab heute gibt's auf EA Access bzw. XBox irgendwas Mass Effect:Andromeda für 10 Stunden kostenlos zum Test. Da konnte ich natürlich nicht widerstehen. Hier mal ein paar erste Eindrücke, nachdem ich soeben das Ende des in der Vorschau enthaltenen Gebiets erreicht habe (nach 8 Stunden oder so, also schon sehr umfangreich):

Also bisher bin ich wirklich sehr begeistert. Sie haben die Stärken der drei bisherigen Teile genommen und gut kombiniert. Das Rumdüsen mit dem Nomad erinnert wunderbar an ME 1 (wenn auch mit weniger dämlichem Gelände), die Kämpfe sind dafür dank Jetpack sogar noch ein Stück dynamischer als in ME 3. Erzähltechnisch wie nicht anders zu erwarten wirklich gut. Auch die Nebenaktionen sind, soweit man das aus den bisherigen zwei Gebieten sagen kann, angenehm unterhaltsam. Es gab zwar auch schon ein "fahre dorthin und liefere diesen Gegenstand dort ab", aber selbst das war mit Hintergrundstory gefüllt und nicht so lieblos hingeklatscht wie in DA:I. Schon eher wie in Witcher 3.

Nebenbei kann man auch einfach immer mal so herumlaufen oder rumfahren und abseits der Quests auf interessante Orte treffen. Allein im Prolog (!) habe ich wohl 3-4 optionale Orte erkundet, die zwar alle nicht wahnsinnig umfangreich waren, aber immerhin sowohl für mich als auch für Ryder einiges an Hinweisen geliefert haben. Das beste war dann, als diese Erkundungen später in einem Dialog der Hauptmission thematisiert wurden. Das war wirklich ein super Erlebnis, als Ryder meinte "ja, das deckt sich mit unseren Erkenntnissen aus diesem und jenem erforschten Ort".
Dank Jetpack und Nomad macht das Erkunden auch wirklich Spaß. Das Springen ist sehr intuitiv und ich habe es während der Abschnitte auf der Hyperion bzw. der Nexus echt vermisst ^^

Auch das Dialogsystem, dem ich anfangs etwas skeptisch gegenüberstand, konnte mich ziemlich überzeugen. Es macht sogar ziemlichen Spaß, nicht auf Gut/Böse festgenagelt zu sein, sondern je nach Situation wirklich frei heraus entscheiden zu können, was MEIN Charakter an der Stelle nun antworten sollte. Zumal die Antwortoptionen deutlich interessanter sind als bei Dragon Age, wo ich sie z.T. etwas uneindeutig fand. Außerdem reagieren die NPCs ziemlich komplex auf die gewählten Antworten und referenzieren sehr gut darauf. Also das haben sie wirklich schön gemacht. So fühlt es sich deutlich stärker nach einer persönlichen Entwicklung des Charakters an und man muss keine Angst mehr haben, sich gleich den Morality-Wert zu versauen, wenn man eben doch mal frecher oder freundlicher antwortet als sonst.

Was mir bisher negativ aufgefallen ist, ist vor allem der Charakter-Editor. Grundsätzlich bietet er die üblichen Möglichkeiten, aber er ist deutlich weniger intuitiv, als man es erwarten würde. So können einige Optionen wie die Form von Nase, Augen und Lippen beispielsweise nicht mehr direkt ausgewählt werden (anders als ihre Position, Breite usw). Stattdessen muss man eines von 9 (pro Geschlecht) vorgegebenen Gesichtern wählen und ausgehend von diesem dann die einzelnen Merkmale bearbeiten. Dadurch sinkt die Variationsmöglichkeit insgesamt natürlich schon. Beim ersten Mal hatte ich dummerweise ein eher missmutiges Gesicht gewählt, wodurch meine Ryder die ganze Zeit aussah, als hätte sie ne Zitrone gefressen. Nachdem ich das mit den Vorlagen verstanden habe, habe ich mir eben nochmal eine neue erstellt und die wirkt tatsächlich schon überzeugender. Naja, ich wollte es dann bei Release eh nochmal von Anfang an spielen.

Multiplayer habe ich einmal kurz angespielt. Immer noch ähnlich wie in Teil 3. Im Ersteindruck fand ich den Gegneransturm für Bronze relativ heftig, aber das ist vielleicht auch nur ne Frage des Levels, der Ausrüstung und der Übung. Positiv in den Kämpfen (Single- wie Multiplayer) fand ich, dass sich Nahkampf jetzt tatsächlich sinnvoll anfühlt und ziemlich großen Schaden macht. Bisher war ich da eigentlich kein Fan von, aber gerade in Kombination mit dem Sturmangriff macht das jetzt richtig Spaß. Alternativ gibt's ja noch den Flammenwerfer :lol:

Bugs habe ich nur einen einzigen gefunden. Einmal hat sich mein Charakter in einer Höhle festgeclippt. Abgesehen davon aber bisher sehr flüssig und stabil. Auch auf Ultra-Grafik keine Ruckler zu spüren.

Also ich freue mich jetzt riesig auf das Spiel :)
 

Red Dox

Tabletop-Fanatiker
5 Dezember 2003
6.204
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Also für das "intro" Kapitel im SP brauch ich zumindest kein EA Access (nicht mal wenn man den wohl 7 Tage gratis nehmen und sofrot Abo canceln kann). Macht das warten auf den launch dann ja nur noch derber wenn man gerade auf den Geschmack kam und dann sagt dir das SPiel "Weiter gehts erst bei Launch".
Wie siehts aber beim MP aus? Ist da auch irgendwo eine Sperre eingebaut ab wo man keinen Fortschritt mehr macht, oder kann man da das ganze Wochenende durch zocken und schonmal hoch grinden?

<edit>
Yikes, das mit den Gesichtern und einigen anderne Pannen (backward gun??) ist natürlich unschön.
https://www.youtube.com/watch?v=p-msmx9yW5Q
http://www.gamersglobal.de/news/127...ieler-ueben-kritik-an-den-gesichtsanimationen
Das ein oder andere mal hab ich bei einem seltsam grinsenden Gesicht gedacht das jeden moment das typischer Joker-Gas Gelächter ausbricht bevor die Person tot umfällt.

-----Red Dox
 
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SHOKer

Mentor der flinken Federn
3 Februar 2006
4.790
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Ich glaube, Multiplayer kannste solange spielen wie du willst. Ich hab wie gesagt nur kurz reingeschaut, aber von den Wertungen einiger meiner Mitspieler ausgehend haben die da jeweils schon ne Weile gespielt.

Die Gesichtsanimationen sind teils, teils. Bei den meisten Charakteren fand ich sie gut, aber gerade beim Spielercharakter hängt das wie gesagt auch sehr stark von den Gesichtsmerkmalen ab. Aber ja, es gab auch die eine oder andere Stelle, wo ich mir dachte "jetzt zeig doch mal etwas mehr Emotion".
Allerdings spiele ich parallel gerade Mass Effect 3 nochmal durch und muss sagen, da waren die Animationen zum Teil auch ziemlich grottig und passten teilweise nicht mal zur Länge der (deutschen) Voice-Over. Wenn ich mir manche Kommentare zu Andromeda durchlese, habe ich das Gefühl, dass die Leute da sehr verklärte Erinnerungen haben. Naja, vielleicht schafft Bioware es ja noch, den einen oder anderen Unfall zu beheben. Wenn nicht bis zum Release, dann wenigstens mit einem späteren Patch.
 

Red Dox

Tabletop-Fanatiker
5 Dezember 2003
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Also bzgl. day one patch, der ist angeblich im Access Dingens schon drinne
https://twitter.com/tibermoon/status/842499955952664577
und zumindest in puncto Gesichter gibts dann wohl auch auf kurze Sicht keien Nachbearbeitung.

bzgl alter Triologie und Gesichter, ich hab zumindest keine krassen "Joker Lach" Szenen im Gedächtnis ;) Allerdings muss man auch sagen, es ist Technik von vor 10 Jahren
https://i.imgur.com/5qOu2Zd.mp4
Bei aktueller Technik & Hardware sowie dem ganzen 4k Gesülze, gibts halt shcon eine gewisse Grunderwartung bei so einem Multimillionen Titel ;)
Mal abwarten, bei manchen Bildern fehlt mir immer mal etwas "kontext". Mag ja sein das es beim selber spielen besser passt. Glaub ich soltle mir die 10h trial dann vielleicht doch mal im Vorfeld antun um zu entscheiden ob Kauf nächste Woche oder Vertagung.

-----Red Dox
 

Blubberwalfett

Codexleser
20 Oktober 2016
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Ui, der Multiplayer wird nicht funktionieren bzw. nur in angesprochenen Gruppen. Denn "alle loot wird addiert und geht durch 4", wird die Parasiten anziehen wie scheiße die Fliegen..

Wer auch immer auf die Idee kam, das einzuführen, hat noch nie online gezockt. Oder noch nie mit PUGs.
Und vor allem, wer auch immer das durchgewunken hat, sollte vielleicht auch mal wieder Videospiele spielen und nicht nur den Tabellen der Marketingspezialisten glauben.
 

SHOKer

Mentor der flinken Federn
3 Februar 2006
4.790
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Korrigiert mich, wenn ich mich irre, aber das System war doch bei Mass Effect 3 dasselbe. Es ist eben ein coop-Multiplayer. Jeder Spieler bekommt während des Matches Punkte, aber XP und Credits gibt's am Ende fürs Team gesamt, abhängig von der Menge der Wellen, die geschafft wurden. Und in all den MP-Matches, die ich in ME3 gespielt habe, hatte ich genau einmal einen "Parasiten". Kann sein, dass es am Anfang, wenn das Spiel neu ist, mehr sein werden, aber ich denke, nach ein paar Wochen spielen das nur noch die Leute, die wirklich Spaß dran haben.
Denn was genau will man sich denn bitte "erschleichen"? Es gibt XP und Credits. XP hat man irgendwann genug, weil die Charaktere schlichtweg ausgemaxt sind, und Credits bringen auch nur Zeug, das man wieder im MP einsetzen kann. Es gibt auch keine Möglichkeit, diese Items mit anderen Spielern zu handeln, also auch keinen Echtgeld-Handel im Hintergrund. Daher erschließt sich mir nicht wirklich, inwieweit es für jemanden profitabel sein sollte, sich im Mass Effect Multiplayer durchziehen zu lassen.
Wer die Belohnungen für den Single-Player haben will, aber keine Lust auf MP hat, kann ja die Strike-Teams schicken. Dann kann er in der Zeit wenigstens selbst weiterspielen.

Größeres Problem des Multiplayers ist in meinen Augen das Peer-to-Peer-System. Die Lags in einigen der Matches während des Testzeitraums waren nicht schön. Kann aber auch ne ungünstige Zeit gewesen sein (und die Hardcore-Leute hatten ihre 10 Stunden da wohl schon durch). und ich finde die Auswahl der Klassen im Vergleich zu ME 3 etwas bescheiden. Da hatten sie einige sehr kreative Sachen drin. Allerdings ist es durchaus möglich, dass da noch nachgeliefert wird.
 
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Red Dox

Tabletop-Fanatiker
5 Dezember 2003
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Das unterschreib ich so. Hab mir die 10h trial (PC) jetzt auch mal besorgt um einen Eindruck zu bekommen und das peer to peer sucked sooooo derbe.
Spiel#1: kommst rein, Host migration. Kommst dann wieder rein, Spiel stürzt ab.
Spiel#2: kommst rein, Host migration. Dann nochmal Host migration. Dann wipen wir direkt in der Welle (4 oder so).
Spiel#3: kommst rein, Host migration...danach läzufts wenigstens mal.
Spiel#4: kommst rein, Host migration...danach einen so derben lag das ich mich frage ob meien grafikeinstellungen oder der Host das Problem sind.
Spiel#5: kommst rein und kannst spielen. Und sogar ohne Lag. YAAIII.
und so gehts noch munter weiter.

Ist wirklich grausam mit der host migration. Ich meine es ist in der Hinsicht gut, das wir den Levelstand nicht verlieren da wir ja bei Welle X dann weitermachen (also nicht son murks wie z.b. bei Vermintide wo man fast am Ende ist, der Host verlässt das spiel und nach neuer Hostwahl startet der level von vorne) aber wirklich konstant in eienr tour host migration udn öfters "lag from hell" reisst einen wirklich runter.
Ich denke ich schiebe Andromeda erstmal auf die lange Bank bis die sich da eingepatcht haben. Der SP hat auch ein stotter problem, weil ich noch nicht die für mich optimalen graka Einstellungten gefunden habe. Hirnrissigerweise muss ich auch bei der kleinsten Fitzelumstellung immer aufen Desktop zurück und das game neu starten -.- Also ggf. wirklich besser für mich ein paar Monate zu warten, weil Rechner upgrade ja sowieso mal von nöten wäre (wenn ich größere SSDs mal günstiger erwischen könnte...).

-----Red Dox
 

Red Dox

Tabletop-Fanatiker
5 Dezember 2003
6.204
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Nachdem ja diese Woche relase war, hab ich mal meine 10h trial noch im MP verbraten. Diesmal lief es sogar ohne die ganzen "hostmigrations" Probleme. Entweder haben sie da zu Release noch dran gewerkelt oder die bedingt höhere Spielerzahl macht den Unterschied. Wenn ich slebst hoste oder zum hosten auserkoren werde hab ich allerdings weiterhin Diashow, auch wenn mir zumindest ein ähnliches Schicksal bei den quikcmatches ansonsten erspart blieb.

Ansonsten fühlt man sich als ME3 MP veteran doch recht flott daheim. Mission schaffen, Boxen kaufen, RNGesus verfluchen weil wieder nur crap drinne. Drölfzig tausend Sachen die auf Lvl10 geschaftf werden wollen und die interessanten Chars sind natürlich hinter der RNG Boxensperre versteckt ;)
Nachdem cih diverse Chars durchgetestet und mich dann für einen entschieden hab um jenen auf 10 zu bringen, kam dann der freudige Moment von bronze auf Silber Schwierigkeit umzusatteln (Yaii moar money!). Dummerwiese passiert an der Stelle was zu erwarten war: *join game* hmm ein lvl1, ein lvl6, ein 15. Err, war da nicht son dicker Vermerk das für Silber mind. lvl10 empfohlen wurde? OK, raus, minute warten, neu. *join game* lvl1, lvl1, lvl6...raus, neu, lvl4, lvl10, lvl1...yeah....anstatt einer "Empfehlung" wäre eine harte Sperre für level minimum ggf. besser gewesen. Nach etwa shin und her dann mal eine *venünftige* Gruppe gefunden und direkt Silber gemeistert. Dann noch ein paar für mehr Kohle aber lvl20 beim char schaffen für Gold? Ne, nicht in dieser trialzeit.

Interessanterweise haben sie ja auch eine Art "Garnision" reingepackt, mit der man dann Lootkisten für den SP freispielt und Striketeam Mitglieder halt auf Achse dafür schickt. Ka was genau die bringen da ich sie nur im SP öffnen kann und den nicht wirklich angefangen habe. Wer zumindest Freude am ME3 MP hatte dürfte sich bei Andromeda also wohl fühlen. Wenn sie da im Laufe der Jahre mit Karten/Chars/Waffen/Events noch mehr Abwechslung reinbringen bestimmt ganz nett für Zwischendurch.

<edit>
Testvergleich deutscher Magazine
http://www.gamersglobal.de/news/127497/mass-effect-andromeda-testvergleich-deutscher-magazine-78

-----Red Dox
 
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Ferox21

Tabletop-Fanatiker
18 März 2010
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1.273
47.141
Ein Freund hat sich Mass Effect Andromeda gekauft und ich konnte am Wochenende ein paar Stunden reinspielen. Und ich bin absolut froh, dass ich nicht gleich bei Release zugegriffen habe.

Das Spiel bleibt doch leider weit hinter der gewohnten Bioware Qualität zurück. Da ist zum einen die schon im Netz breit diskutierte Sache mit der Technik bzw. den Gesichtsanimationen. So war ich immerhin froh, dass man sich mit dem Charaktereditior eine halbwegs passable Ryder zusammenklöppeln konnte und nicht auf das seltsam deformierte weibliche Default Modell zurückgreifen musste. Aber dennoch sind die Animationen streckenweise SEHR merkwürdig geraten. Während die Hauptfigur mitunter in den unpassendsten Momenten komische Grimassen schneidet, sind den anderen Hauptfiguren bestimmte Emotionen ins Gesicht getackert. Da sei nur die selbst in tieftraurigen oder aufwühlenden Szenen stets dauergrinsende Soldatenbegleiterin erwähnt. Das ganze ist extrem merkwürdig und bleibt meiner Meinung nach technisch sogar noch hinter Mass Effect 1 zurück. Evtl. wollte man aber auch zu viel und hat sich am Ende in etwas verrannt...

Ein anderer Punkt ist die Geschichte. Storytelling war ja bisher Biowares Stärke, aber Andromeda hat mich in den ersten Spielstunden kaum abgeholt. Das fängt ja schon mit der Andromeda Initiative an sich an. Die wird kaum erklärt und fügt sich nur schwer ins bisherige Mass Effect Universum ein. Es braucht schon einige Suche um festzustellen, dass diese Expedition in eine andere Galaxie irgendwann zwischen Mass Effect 2 und 3 gestartet ist. Dazu kommt dann, dass das Ganze wohl von einem menschlichen Konzern initiiert wurde, aber dennoch die anderen großen Völker jeweils mit einer eigenen Arche mitgezogen sind. Und wieso man jetzt relativ problemlos Andromeda erreichen kann, während man bisher doch die Masseneffektportale fürs schnelle Reisen braucht wird auch nicht erklärt. Allein wie die Citadel 2.0 nach Andromeda gekommen sein soll, würde mich brennend interessieren. Ach ja, die erste Gruppe sitzt seit über einem Jahr auf der Arche fest, hatte massive Verluste und zeigt dennoch kaum Emotionen, als wir endlich dort ankommen? Wirklich Bioware?

Und dann ist da der eigene Charakter. Man wird also recht schnell zum Pathfinder ernannt und muss die ganze Verantwortung der Expedition schultern. Das kommt aber so kaum rüber, gerade weil die eigene Figur in der Beziehung recht indifferent und blass bleibt. Auch nimmt der Hauptcharakter für meinen Geschmack viel zu schnell hin, dass ihm für seine Aufgabe eine KI permanent ins Hirn gepflanzt wird, die sogar die Kontreolle über den eigenen Körper übernehmen kann. Ich weis ja, dass die Mass Effect Autoren auf diese Mensch-KI Symbiose stehen, aber ich hätte mir hier schon die eine oder andere sekeptische Antwort gewünscht.

Nun, das Spiel ist natürlich kein Totalausfall. Das Gameplay ist ordentlich und die bisherigen Kämpfe haben Spaß gemacht und ich kann auch sehen, dass man irgendwann in die Geschichte eintauchen kann. Nach gut 5 Stunden Spielzeit ist mein Eindruck aber eher ernüchtert. Bestenfalls leicht über Durchschnitt...
 
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SHOKer

Mentor der flinken Federn
3 Februar 2006
4.790
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Ich habe das Spiel nun inzwischen durch (laut savegame zu 98%), daher nun von mir eine ausführliche Zusammenfassung meiner Eindrücke. Ich versuche, das ganze spoilerfrei zu halten, gehe aber davon aus, dass zumindest die Chrakter-Namen und Randbedingungen des Spiels bekannt sind.


Den Spoiler-Tag mache ich hier mal hin, weil es einfach sehr viel geworden ist und ich den Thread nicht sinnlos strecken will. Wirkliche Story-Spoiler versuche ich zu vermeiden.

Vorweg ein allgemeiner Tipp: Ich empfehle wirklich, das Spiel mit englischen Stimmen zu spielen (deutschen Untertitel kann man separat auswählen, wer das möchte). Normalerweise bin ich der letzte, der sowas vorschlägt, aber nachdem ich die 10 Stunden Test-Version auf deutsch gespielt habe, muss ich sagen, dass die englische Synchro wirklich um Längen besser ist. Nicht nur, dass viele englische Formulierungen relativ lieblos übersetzt wurden, auch die englischen Synchronsprecher sind besser ausgewählt. Auf deutsch hatte ich teilweise echt Probleme, zu unterscheiden, wer da jetzt spricht, weil die Stimmen zu ähnlich klangen. Habe mir dann die Untertitel nur für die Unterscheidung der Charaktere angemacht. Die englischen Sprecher sind außerdem sehr viel motivierter dabei. Die Emotionalität der englischen Stimmen schafft es sogar zu einem gewissen Teil, die fehlende Ausdruckskraft der Gesichtsanimationen auszugleichen.

Aber nun zur Einschätzung des Spiels an sich.
Also insgesamt bleibt der Eindruck, dass sich das Spiel irgendwie unvollkommen anfühlt. Nicht unbedingt in dem Sinne, dass etwas fehlen würde, aber so, als wären die Schöpfer da nicht wirklich mit Herzblut und Leidenschaft dabei gewesen. Es ist in vieler Hinsicht gut, aber halt nirgendwo so richtig überwältigend. Es sind viele Kleinigkeiten, die den Spaß trüben, und man hat immer wieder das Gefühl, dass das doch besser gegangen wäre. Vor allem bleibt es hinter den Erwartungen zurück, mit denen man als Mass Effect-Fan (und ich denke, ich bin da noch vergleichsweise gnädig) an das Spiel herangeht. Nicht zuletzt deshalb, weil viele Dinge, die im Vornherein versprochen bzw. als gesetzt kommuniziert wurden, schlichtweg nicht eingehalten wurden. Aber dazu gleich mehr.

Ich will mal sehr allgemein anfangen, nämlich mit dem
Umfang

Hier beginnt das "Ja, aber" bereits. Laut ingame-Anzeige habe ich für das Spiel inklusive Hauptmission, aller Nebenmissionen, 100%iger Erkundung des Clusters sowie der allermeisten Tasks (wie gesagt, 98%) nicht einmal 72 Stunden gebraucht. Das ist erstmal recht solide und mehr als ich für das Durchspielen jedes einzelnen Spiels der Trilogie gebraucht habe (jeweils zwischen 40 und 50 Stunden), ABER deutlich weniger als die knapp 100 Stunden, die mich Biowars letztes Spiel (DA:I, ohne Story-DLCs) beschäftigen konnte. Das war, nachdem im Vorfeld mehr als einmal Aussagen wie "bisher größtes Bioware-Titel" und "größer als DA:I" gefallen waren, schon ein wenig enttäuschend. Dazu kommt, dass in ME:A ein nicht unbeträchtlicher Teil der (vor allem gefühlten) Spielzeit dafür draufgeht, durch den Weltraum zu gondeln.

Technik

Technisch gesehen ist das Spiel tatsächlich gut. Die Landschafts-Grafik und die Weltraum-Animationen sind wirklich wunderschön und vielleicht mit das Beste an dem Spiel. Zumindest auf der GTX 1070 läuft das Spiel auch auf höchsten Einstellungen in WQHD flüssig und ohne jemals zu stocken. FPS-Messungen habe ich jetzt keine gemacht, aber es gab zumindest nie spürbare Framdrops. Auch die Ladezeiten waren deutlich kürzer als noch in DA:I. Einen Ladebalken gibt es eigentlich überhaupt nur beim Öffnen des Spielstandes, alles andere wird dann hinter Animationen/Cutscenes versteckt. Manchmal sieht man allerdings, wie während dieser Szenen die schärferen Texturen nachgeladen werden, was dann den Eindruck doch etwas trübt.

Soundtrack und Sound allgemein passen auch sehr gut. Das einzige, was mir in der Hinsicht aufgefallen ist, sind zu viele Unterbrechungen von Voice-Lines durch andere. Es nervt halt schon etwas, wenn jemand aus dem Squad einen interessanten Kommentar zu einem Ort oder Ereignis macht und dann mitten im Satz durch irgendeine andere getriggerte Ansage abgewürgt wird. Da hätte man die Voice-Lines sinnvoller hintereinanderreihen oder Prioritäten vergeben müssen. Gelegentlich gab es auch mal Überlagerungen, aber das war doch eher die Ausnahme.

Bugs und Glitches allgemein sind mir zumindest erfreulich wenige begegnet. Das einzig wirklich Grobe war das gelegentliche Freezen des Spiels mitten in den Lade-Cutscenes. Das kam über den gesamten Spielverlauf wenigstens 4-5mal vor und ist ärgerlich, weil man dann eben das Spiel komplett neu starten und ggf. auch nochmal einige Aktionen seit dem letzten Spielstand ausführen muss. Da das eigentlich nur auf der Nexus passiert ist, ging das mit dem Aufwand aber noch. Die übrigen Fehler waren wirklich Kleinigkeiten wie UI-Meldungen, die bis zum Gebietswechsel nicht richtig verschwanden, oder mal einige Stellen auf dem Boden, die anscheinend als Hindernis zählten und das Laufen behindert haben (wozu hat man ein Jump-pad^^). Insgesamt in der Hinsicht wirklich sehr gut und stabil dafür, dass ich es gleich nach Release gestartet habe.

Trotzdem auch hier ein großes ABER:

Ganz oben stehen hier vor allem die Charakteranimationen. So schön die Landschaften gestaltet sind, so lieblos wirken die Charaktere. Über die Gesichtsanimationen wurde ja schon überall viel gesagt und ja, gerade die der weiblichen Ryder (würde mich nicht wundern, wenn die beim männlichen Modell dieselben sind) sind wirklich grausam. Es macht wirklich viel kaputt, wenn ausgerechnet der eigene Charakter einfach bei jeder Gelegenheit eine Grimasse zieht, bei der man sich eigentlich nur fragen kann, welche Emotion das jetzt überhaupt darstellen soll. Ich war dann immer froh, wenn sie einfach nur geredet hat. Vielleicht ist es daher auch gut, dass man bei vielen Gesprächen einfach weiterhin über die Schulter des Charakters guckt, statt eine richtige Cutscene zu bekommen, die ihn/sie von vorne zeigen würde.

Ich habe auch das Gefühl, dass bei den Charakter-Modellen und -Animationen allgemein sehr viel gespart wurde. Die Asari, die man sieht, sehen (mit Ausnahme von Peebee), gefühlt alle gleich und irgendwie übertrieben weich aus, unterscheidbar hauptsächlich durch Kleidung und Hautmuster. Auch die Art, wie sie die Lippen beim Sprechen bewegen, scheint immer dieselbe zu sein. Bei den anderen Spezies ist es weniger leicht zu sehen, aber ich habe das Gefühl, dass es auch für Turianer, Salarianer und Kroganer nur eines oder sehr wenige Modelle pro Geschlecht gibt. Da waren die früheren Mass Effect Spiele deutlich abwechslungsreicher (oder sie haben es wenigstens geschafft, dass es weniger auffiel).

Kampfsystem

Das Kampfsystem an sich ist gut gemacht. Flüssig, schnell und sehr dynamisch dank Ausweich- und Sprungfähigkeiten (die übrigens bei bestimmten Profilen statt Jetpack auch Biotik nutzen können, fand ich persönlich ein sehr schönes Detail). Das Waffenhandling an sich überzeugt und die Fähigkeiten sind weitestgehend wie bekannt, erweitert um einige nette Ergänzungen. Den Flammenwerfer fand ich in den Videos am Anfang irgendwie blöd, aber tatsächlich macht er ziemlich viel Spaß. Das ist auch das erste Mass Effect, in dem mir persönlich das Sniper-Gewehr richtig gut gefällt. Gerade aufgrund der meist doch recht offenen und weitläufigen Kampfgebiete, die anders als die eher engen und verwinkelten Innengebiete der früheren Teile viel Distanz und Überblick ermöglichen.
Auch dass man bis zu 4 Waffen in beliebiger Kombination (ich hatte 2 verschiedene Sturmgewehre dabei) verwenden und Fähigkeiten belieb wählen kann, ist grundsätzlich nicht schlecht. So bleibt immerhin Raum zum Ausprobieren und Anpassen.

ABER:

Auch hier ist nicht alles Sonnenschein. Am meisten stört mich persönlich, dass die taktische Komponente, die die Kämpfe bei ME bisher ausgemacht hat, verloren gegangen ist. Dinge wie gegnerische Schilde und Panzerungen, die einem gerade in ME2 auf Wahnsinn das Leben zur Hölle machen konnten, spielen gefühlt kaum eine Rolle. Sie sind zwar da, aber es ist relativ egal, ob ich da nun mit einer schnell feuernden oder einer schweren Waffe draufschieße. Auch Konter-Fähigkeiten wie Overload/EnergyDrain gegen Schilde bzw. Warp/Verbrennung gegen Panzerung sind nicht mehr so wichtig. Sie bekommen zwar einen Bonus und schwächen die jeweilige Abwehr, aber grundsätzlich kann eigentlich alles gegen alles verwendet werden.* Die Option, meine Fähigkeiten im Kampf zu wechseln, habe ich zumindest auf dem normalen Schwierigkeitsgrad nie gebraucht. Vielleicht ändert sich das dann auf Wahnsinn, aber ich glaube eher, dass es einfach nur unübersichtlicher wird und etwas länger dauert.

*(Bestes Beispiel für das neue Kampfsystem ist eigentlich meine Lieblingsfähigkeit Energy Drain. In ME2 und 3 galt: Es gibt dem Anwender explizit nur dann Schilde zurück, wenn es auf einen Gegner mit Schilden (in ME3 auch Barriere) oder einen synthetischen Gegner angewendet wird. Jetzt kann ich es auch auf normale organische oder gepanzerte Gegner werfen, ich bekomme trotzdem Schilde zurück. Achja und Deckung ignoriert es auch noch... Ach und man kann es so skillen, dass es Schild-Heilung über Zeit gibt UND den Gegner für eine Tech-Combo primed. Andere Combos detonaten kann es glaube ich sowieso. Einfach viel zu mächtig sowas. Es fehlt halt völlig die Taktik, wenn man so eine Fähigkeit ohne nachzudenken gegen jeden Feind nutzen kann.)
In dieselbe Kerbe schlägt das Thema Squadmember, mein Hauptkritikpunkt. In meinen Augen war die Wahl, Ausrüstung und Skillung der Squadmember immer mit einer der Schlüssel zum Erfolg. Gerade in ME2 auf Wahnsinn galt bei jeder Mission abzuwägen: Geht es gegen Kroganer/Vorcha/Panzerung, brauche ich eher Brand/Anti-Armor-Munition und Warp/Verbrennen. Geht es gegen Mechs/Geth/Schilde, brauche ich Disruptor-Munition und Overload wie blöde. Entsprechend fiel dann eben die Wahl der Teammitglieder aus, besonders dann, wenn Shepard selbst keine Munitionsfähigkeit hatte. Jetzt, da man Squadmember weder ausrüsten noch ihre Fähigkeiten im Kampf kontrollieren kann, sind sie eigentlich kaum mehr als Ablenkung und Feuerunterstützung. Das machen sie zugegebenermaßen gut (auf Normal "sterben" sie so gut wie nie und reißen auch durchaus was), aber trotzdem geht da in meinen Augen der Sinn verloren. Im Grunde kann man sie jetzt nach Sympathie und Unterhaltungswert (es gibt sehr viele Dialoge zwischen den Squadmembern im Nomad) aussuchen. Ich finde, dass sie teilweise auch viel zu offensiv vorgehen. Gerade der Kroganer ist quasi immer irgendwo vorne im Nahkampf. Wie gut das dann noch auf Wahnsinn funktioniert, wird sich zeigen müssen.

Drittes Problem: Abwechslung. Die Kämpfe sind wie gesagt flott und machen durchaus Laune, aber auf Dauer fehlt hier wirklich die Abwechslung. Es gibt ganze drei (vier mit Wildlife) feindliche "Fraktionen" mit jeweils 4-5 unterschiedlichen Einheiten. Nach einer Weile verliert das Ganze dann doch an Reiz, auch weil die Kämpfe wie schon gesagt, die Taktik vermissen lassen. Hier ist man selbst gezwungen, sich Abwechslung zu verschaffen, indem man unterschiedliche Waffen und Fähigkeiten ausprobiert.
Was wirklich Spaß macht, sind die Kämpfe gegen die sogenannten Architekten (die riesigen Metall-Viecher, die man in einigen Gameplay-Trailern gesehen hat). Die haben sie tatsächlich gut gemacht, vor allem super balanciert. Es fühlt sich gefährlich und aufregend an, aber ohne dass das Vieh einfach zu übermächtig wird. Leider gibts davon viel zu wenige. DA:I hatte wenigstens 10 Drachen, die man bekämpfen konnte. Architekten gibt's nicht mal halb so viele.

Kommen wir zum eigentlich Wichtigsten:
Inhalt
Über die grundlegende Sinnhaftigkeit bzw. Plausibilität der Andromeda Initiative kann man sich natürlich streiten. Ich persönlich fand die Grundidee des Spiels sehr ansprechend, weil ich den Ansatz, irgendwo komplett neu anzufangen und sich nach und nach aufzubauen, mag. Dass man hier einen eher unerfahrenen und neugierigen Charakter bekommt, der kaum mehr über die Galaxy weiß als man selbst, passt daher wunderbar. Ich denke, das System mit den Archen und der Nexus ist auch schon einigermaßen glaubwürdig (abgesehen von den Portalen gab es ja auch in der Trilogie noch "normale" Überlichtgeschwindigkeit), sieht man davon ab, dass das irgendwie komplett geheimgehalten wurde. Das Hauptproblem mit dem unerfahrenen Charakter ist eigentlich, dass er/sie nicht lange genug so bleibt. Am Anfang ist das sehr gut eingefangen, aber spätestens nach der Gründung des ersten Außenpostens behandeln einen alle wie einen Heiligen ("oh, der Pathfinder" ... ja, ich geh mal einen Weg suchen...) und zumindest im Kampf geht Ryder auch so ab. Störend ist dann auch die Inkonstistenz. Mal heißt es "oh nein, wir allein auf einem feindlichen Kriegsschiff, wir werden alle draufgehen", anderswo dann eher "was, ihr versucht schon seit Jahren erfolglos, die feindliche Kommandobasis auszuschalten? Ich glaube, wir fahren mal kurz da rüber und ballern uns zu dritt da durch."

Insgesamt finde ich die Haupt- und Nebenmissinen auch nicht schlecht. Gerade im Vergleich zu DA:I sind die Nebenmissionen deutlich besser geworden. Meist wird einem schon recht gut erklärt, was und warum man etwas tun soll und es gibt Entscheidungsmöglichkeiten. Die Loyalitätsmissionen der einzelnen Charaktere passen auch, sind teilweise sogar mit der Hauptgeschichte verbunden. Allerdings fand ich die von ME2 meist doch etwas emotionaler und intensiver. Ich denke, hier stört nicht nur die z.T. unterirdische Gesichtsanimation, sondern auch das Open-World-System, das dazu führt, dass Missionen eben nicht mehr wie früher in einem Stück in einem mehr oder weniger linearen Level abgespult werden, sondern teilweise ziemlich heftig über einen oder auch mehrere Planeten verteilt werden. Die Haupt- und Loyalitätsmissionen bekommen zwar schon noch dedizierte Level, dafür sind sie selbst in sich gesplittet und bestehen aus mehreren Sub-Missionen, sodass man relativ schnell den Überblick verliert, was man denn nun nochmal für welchen Charakter tun soll bzw. wieso. Meist läuft das eher so ab, dass man auf einem Planeten auf die Karte schaut und feststellt "Aha, hinter dem Hügel ist noch ein Questmarker, nehmen wir das doch auch gleich mit." Dass viele Nebenmissionen, die man von Leuten auf den Planeten bekommt, ihr Ziel irgendwie immer am gegenüberliegenden Ende der Karte platzieren, hilft da auch nicht gerade. Dann weiß man, wenn man mal dort ist, schon gar nicht mehr, worum es jeweils geht, weil man zwischendurch noch 3-4 andere Sachen abgehandelt hat. Toll ist dann natürlich immer, wenn der Questgeber auch noch meint "ganz in der Nähe". Ja, klar...

Zur Hauptstory will ich nicht zu viel sagen, nur soviel: Sie ist grundsätzlich gut, an sich auch spannend (auch wenn die Spannung eher auf Neugierde als auf Dramatik baut), aber sie kommt in meinen Augen irgendwie nicht an die Erzählung der originalen Trilogie heran. Zum einen fehlt hier ein konkretes Element, um das es geht. Es wird versucht, eine Geschichte das Thema "Neues Zuhause" aufzubauen. Das geht aber schon deshalb schief, weil Ryder das pro Mission mindestens 1-2x betonen muss. Es fühlt sich für den Spieler auch nicht überzeugend an, weil man sich dann regelmäßig denkt "Aber wir haben doch jetzt schon einen Außenposten (oder mehr), was wollt ihr denn noch?" Da bleibt dann als zentrales Element der Hauptstory eigentlich nur der Kampf gegen den bösen Feind. Hier offenbart sich allerdings gleich die nächste Schwäche, denn dieser Feind ist einfach so plump auf eindeutig böse gemacht, dass es schon wieder langweilig ist. Dass ihr Anführer (vor allem im Endkampf) permament den Vorboten mimt (aka "Wir sind eure Erlösung", "Dein Widerstand führt zur Vernichtung deiner Spezies", "Ich bin jenseits eurer Vorstellungskraft") ist halt einfach peinlich. Abgesehen davon, dass es für Bioware furchtbar unkreativ wirkt, wenn sie sich selbst derart hart kopieren, war der Vorbote wenigstens eine jahrmillionen alte, 2km große Vernichtungsmaschine, die ganze Völker indoktrinieren konnte. Dem hat man sowas abgekauft. Der Typ hier wirkt dadurch einfach nur wie ein dummer, weinerlicher Junge, dem Ryder leider das Spielzeug geklaut hat. Dass sein Ende auch noch viel zu kurz abgehandelt wird, lässt einen dann wirklich unbefriedigt zurück.

Vielleicht noch ein Punkt zum Thema "Wendungen". Bioware versucht, sowohl die Hauptstory als auch Nebenmissionen mit Wendungen, unterwarteten Entwicklungen und schwerwiegenden Entscheidungen zu würzen. Das ist erstmal sehr löblich, geht aber in meinen Augen etwas in die Hose. Die "Wendungen" der Hauptstory bestehen etwas zu oft darin, dass die Guten mal wieder stumpf die Bösartigkeit der Bösen unterschätzt haben und völlig blauäugig in die Falle getappt sind. Zum einen fragt man sich dann, wie dumm Ryder und Co trotz ihrer überlegenen AI eigentlich sein können (oder wieso sämtliche Schiffe der Andromda Initiative anscheinend völlig unbewaffnet sind) oder man staunt einfach, wenn der Bösewicht mal wieder völlig aus dem Nichts auftaucht und seine absolute Überlegenheit demonstriert (die aber nicht ausreicht, um Ryder mal um die Ecke zu bringen.).
Die schwerwiegenden Entscheidungen funktionieren leider auch nicht so richtig. Meist wirken sie ein wenig zu konstruiert und zu dramatisch. Vor allem sind beide Optionen (ja, mehr gibts nicht) in der Regel gleichmaßen schlecht, weil es in jedem Fall jemanden gibt, der einem das (völlig ohne Verständnis für die Schwere der Entscheidung) vorhalten wird. Das führt dann aber dazu, dass man als Spieler mit dem Ergebnis der Mission insgesamt unzufrieden ist und schnell den Spaß daran verliert. Außerdem hat man nicht das Gefühl, dass die Entscheidungen am Ende wirklich etwas ausmachen. Man bekommt meist so oder so Viability-Punkte und in der Endschlacht kommen einem zwar verschiedene Leute zu Hilfe, aber das Ganze ist so unübersichtlich und die Unterstützung so nebensächlich, dass man eh nicht weiß, wer da grad von wo kommt. Die meisten Leute, die man mal getroffen hat, hat man bis dahin eh wieder vergessen.

Abseits der Story gibts natürlich auch noch das Thema Erkundungen und neue Planeten. Hier muss ich sagen, haben sie das Feeling von ME1 ziemlich gut eingefangen und in polierter Form zurückgegeben (zumindest auf den Planeten). Das Rumfahren mit dem Nomad macht wirklich Spaß und gerade am Anfang war die Entdeckungslust auch ziemlich groß. Fremde Welten, unbekannte Technologien, das passt. ABER: Es wird auch hier zu schnell eintönig. Zum einen sind die Planeten meiner Meinung nach etwas zu voll. Das klingt vielleicht seltsam, weil sich sonst immer alle über zu leeren Open-World-Gebiete beschweren, aber ich finde es halt eher unpassend, wenn alle 300 Meter das nächste Camp mit irgendwelchen Feinden aufploppt. Oder noch eine Ruine, mit der man nicht viel machen kann als ein bisschen Loot abzugreifen (weil dazu sind Ruinen einen fremden Spezies ja da...). Es hilft auch nicht, dass man im Grunde auf jedem Planeten dasselbe macht. Es gibt zwar jeweils eine eigene Planetenstory, während der man den Bewohnern hilft, die Feinde rauswirft oder sonstwie für Ruhe sorgt, aber im Grunde ist das Muster "Planetenmissionen, Vault, Nebenmissionen -> Außenposten errichten" immer dasselbe. Am meisten stört mich dabei, dass es sich nicht rewarding genug anfühlt. Man hat dann zwar nen Außenposten und ne Leiste, die einem sagt, dass der Planet nun zu 100% bewohnbar ist, aber das wars dann auch. Feindliche Streitkräfte ploppen trotzdem weiterhin fröhlich auf und neue Missionen gibts auch kaum (worüber man dann schon fast froh ist, damit man den Planeten endlich verlassen und weiterziehen kann^^). Effektiv bringt einem als Spieler so ein Außenposten eben nichts. Ryder wird trotzdem in der nächsten Hauptmission darauf hinweisen, dass man immer noch auf der Suche nach einem Zuhause für die Menschheit ist.


Thema unrewarding trifft für die Weltraum-Erkundungen noch umso mehr zu. Wer sich das ausgedacht hat, gehört wirklich geschlagen. Ja, es sieht erstmal schön aus, wenn man mit dem Schiff quasi in 1st-person durchs All düst. Aber es DAUERT. Bei knapp 100 Planeten, die man erkunden kann (wenn man wie ich Completionist ist), verbringt man so sinnlos viel Zeit damit, einfach nur durchs Nichts zu fliegen. Und dann bekommt man dafür nicht mal was. Von den 100 Planeten haben vielleicht 30-40 irgendeine Anomalie. Und selbst dann ist der reward lächerlich. Auch wenn eine Missionen einen einmal über alle bewohnbaren Planeten des Clusters schickt, kommt schnell Frust auf. Ich verstehe nicht, wieso es kein Schnellreise-System gibt, mit dem man direkt auf einen Planeten springen kann. Ohne die ganzen Flug- und Lande-Animationen. Genauso wie ich nicht verstehe, warum man nicht auf das Schiff zurück kann, ohne dass das gleich abhebt. Das ging selbst in ME1. Und da gabs auch ein Schnellreise-System, mit dem man den Großteil der Fahrstühle umgehen konnte. Hier wird einfach nur inhaltslose Spielzeit produziert.

Abschließend noch ein Thema, das ich oben schon erwähnt hatte:
Gebrochene Versprechen
Ich weiß, es ist inzwischen normal, dass Entwickler irgendwas ankündigen und dann nicht einhalten, aber trotzdem gibt es hier einige Dinge, die mich schon ärgern:

- Zum Thema Umfang habe ich ja anfangs schon was gesagt. Klar, jeder der Planeten ist ziemlich groß, aber 72 Stunden inklusive viel sinnlos-Inhalt ist für mich nicht "das größte Bioware-Spiel bisher". (Abgesehen davon, dass mir 50 spannende Stunden lieber wären als 100 inhaltsleere.)

- Romanzen: Also um das vorwegzunehmen, die Romanzen sind gut, sogar besser als in der Trilogie, einfach weil man viel früher konkrete Avancen machen kann und sich der jeweilige Charakter dann auch mehr so verhält (und die Auswahl ist wirklich groß dieses Mal). ABER die Komplixität, die versprochen worden ist, existiert schlichtweg nicht. Die Entwickler hatten relativ klar gesagt, dass man, um eine Romanze zu bekommen, mehr tun müsse, als nur regelmäßig mit der Person zu reden. Man müsse auf die jeweiligen Charakterzüge der/des Partners eingehen und bei mehreren parallelen Flirts könnte es sogar zu Intrigen zwischen den Auserwählen kommen. Tatsächlich muss man eigentlich nichts tun als bei jeder Gelegenheit die klar gekennzeichnete Flirt-Option (bekannt aus DA:I) auszuwählen und (bei Squadmembern) die Loyalitätsmission zu machen. Reaktionen seitens anderer Charaktere gibt es eigentlich allerfrühesten nach dem ersten Kuss, wenn die Entscheidung dann schon gefallen ist.


- Nexus-Entwicklung: Es gab mal ein Video, in dem die Nexus vorgestellt wurde. Darin wurde erklärt, dass diese nicht im Ganzen nach Andromeda verschifft, sondern dort erst fertiggestellt wird. Dieser Ausbau sollte sich an den Fortschritten im Spiel orientieren. Tatsächlich wirkt die Nexus auch unfertig und es gibt ja auch die allgemeinen Fortschrittspunkte, wenn man Planeten bewohnbar macht und Außenposten errichtet. Dafür kann man Leute aus der Stasis aufwecken. Eine sichtbare Veränderung an der Nexus gibt es aber nicht. Die sieht am Ende immer noch so aus wie beim ersten Besuch.
Hm, das ist jetzt doch viel länger geworden, als ursprünglich gedacht. Ich habe vermutlich auch hauptsächlich negative Sachen aufgezählt. Das liegt aber auch daran, dass die eben stärkere Eindrücke hinterlassen. Und Positives ... naja, vieles ist halt "gut", aber es gibt leider kaum Sachen, die wirklich überragend sind. Es fühlt sich alles auf irgendeine Weise "unvollkommen" an. Man wird das Gefühl nicht los, dass da mehr drin gewesen wäre. Aktuell habe ich auch irgendwie keine rechten Ambitionen, das Spiel irgendwann nochmal zu spielen. Mir fehlt irgendwie etwas, was man beim zweiten Mal grundlegend anders machen könnte. Was für ein Mass Effect-Spiel schon ziemlich traurig ist. Vielleicht gebe ich stattdessen nochmal DA:I eine Chance^^
 

Red Dox

Tabletop-Fanatiker
5 Dezember 2003
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Seit ein paar Tagen machts ja die Runde: Derzeit sei kein weiterer ME Teil in Planung und der Andromeda Stab wurde nach nun getaner Arbeit teilweise umverteilt (z.b. zu Battlefront II).
http://www.gamersglobal.de/news/129781/mass-effect-angeblich-kein-weiterer-teil-in-planung
Das dürfte zumindest Andromeda Nachfolger (ka wie sie Story ausgeht aber ich nehme einfach mal an das Raum für mehr Platz wäre) in den nächten Jahren ausschließen. Wirft natürlich auch die Frage auf wie lange EA das Spiel mit content nach versorgen wird und ab wann sie den Support für den MP einstellen. Glaube bei ME3 ging es Hand in Hand mit dem letzten SP DLC das es dann hiess "Kein MP content und keine Events mehr".

-----Red Dox
 

ChrisM

Tabletop-Fanatiker
30 März 2009
3.563
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Ja, es wäre Platz für mehr, da bleibt so manches offen. DLCs waren mal angeteasert, aber ob da noch was kommt, sei mal dahingestellt.

Ich fand das Spiel von der Story nicht mal so schlecht - hätten sie sich mit den Animationen und der Crew etwas mehr Mühe gegeben, hätte sich das weitaus besser verkauft.