40k Masters of War Geschichten, oder: Sarashs Fluffvergewaltigende Space Marines

Sarash

Hüter des Zinns
08. Dezember 2007
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Tach

Einige dürften sich wohl noch an meine Masters of War erinnern. Da ich grade die Lust dazu hatte, dachte ich mir, schreib doch einfach mal eine Kurzgeschichte. Jetzt hab ich wieder Lust auf meinen Schwarzgewandeten Orden bekommen und mir was neues Ausgedacht.

Also habe ich mir den Plan gesetzt, eine Reihe von Kurzgeschichten über die Masters of War zu machen. Ich weise mal darauf hin, dass alle, die nur Bahnhof verstehen, sich meine ersten zwei Geschichten zu Gemüte führen (keine Schleichwerbung, nein). Die Kameraden von damals sollten wissen, was sie erwartet.

Jegliche Fluffvergewaltigungen und Unrealistische Darstellungen sind 100% gewollt und mit bestem Wissen aufgeschrieben. Bei den MoW geht es mir um Spaß und Heldenepen.

Und Rawke, du weist doch hoffentlich, dass deine Flufftipps besonders hier auf taube Ohren stoßen werden.
Versuchs also gar nicht erst.

Inhalt
1. Into Glory Ride
2. Return of the Warlord
3. Brothers of Metal
4. Black Wind, Fire and Steel
5. Louder than Hell
6. Gods of War

Vorgeschichte

Masters of war 1
Masters of war 2
 
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1. Into Glory Ride
Eugenius frohlockte, als ihm ein Schwall heißer Luft ins Gesicht schlug. Für einen winzigen Bruchteil einer Sekunde erlebte er das erhebende Gefühl der Schwerelosigkeit, bevor er wieder Boden und Gravitation spürte. Er trat das Beschleunigungspedal voll durch.
„Trupp Eugenius, sammeln und Keilangriff, auf dreihundertvierzig Grad, Kontakt fünfzehn.“
„Verstanden Bruder Leutnant Azelas. Wo ist der Captain?“
„Auf zweihundertsiebzehn Grad. Sie ist mit ihrem Gravschirm abgekommen.“
Seiner Brüder hatten sich um ihn geschart, immer noch in voller Gefechtsgeschwindigkeit, ihr Ziel war nun direkt vor ihnen. Sein Bike kreischte unter ihm, der heilige Bolter war geladen, sein Kettenschwert aktiviert. Sein Panzerhandschuh schloss sich noch fester um den Griff des Lenkers. Sie waren fast in Reichweite.
Die Thunderhawks, welche sie vor wenigen Sekunden abgesetzt hatten, rasten über die zehn Space Marines hinweg, unablässig mit den Maschinenkanonen in die Grüne Masse feuernd. Eugenius freute, was er sah. Da waren seine Feinde, nicht Orks, welche bekanntlich auch grün sind, sondern grüne Tyraniden. Dunkelgrüne Chitinplatten schützten kränklich grünes Fleisch, weiße Zähne und Klauen blitzten auf und bildeten einen krassen Farbkontrast. Gargoyle mit giftgrünen Flügeln erhoben sich in die Lüfte, wohl um auf die Angreifer herabzustürzen, wurden jedoch von den Thunderhawks in blutige Fetzen geschossen. Whirlwind- Raketen schlugen in der Masse ein und verteilten Klauen und Tentakel und Panzerplatten auf dem gelblichen Savannengras. Die Boltergeschosse des Bikertrupps schlugen blutige Schneisen in die Tyraniden. Zum Glück der Space Marines waren keine Termaganten oder Tyranidenkrieger in der Horde vor ihnen, die Nahkampfkreaturen waren ihrem Feuer ausgeliefert.
All das hatte Bruder Sergeant Eugenius in nur zwei Sekunden registriert, jetzt spürte er die Vorfreude, kurz bevor sich sein Kettenschwert in den ersten Gantenhals bohrte. Er holte aus, Kreischen, Blut und Gehirnmasse spritzten ihm ins Gesicht. Ein Stoß. Er hatte einen weiteren Ganten einfach umgefahren. Sein Bolter ratterte immer noch, die letzten Kugeln seines Magazins öffneten einen Korridor vor seinem Bike. Weitere Hiebe teilte er nach links und rechts aus. Er hörte seine Brüder, wie auch sie sich mit dem Blut der Aliens besudelten. Sein Bike trug ihn weiter, Gant um Gant fiel. Dann ein harter Ruck, er flog durch die Luft, landete auf dem Boden, sein Motorrad flog davon und erschlug einen weiteren Gant.
Er packte das Kettenschwert mit beiden Händen, der Venator, der ihm von seinem Ross holte, vor ihm. Das Klauenbewehrte Ungetüm raste auf ihn zu, Eugenius roch den fauligen Geruch des Todes. Oder war es nur der Gestank der Bestie vor ihm?
Es war genau vor ihm, eine Sense schlug nach ihm aus, er duckte sich, eine Klaue von unten, eine von rechts, ein Stachel von vorn. Der Space Marine ließ sich fallen, beide Füße in die Höhe stoßend. Die Kreatur taumelte zurück. Eugenius packte den Stachel, der sich wieder von ihm entfernte, zog sich daran hoch, brach ihn ab. Er hatte sich geirrt, stellte er nun fest. Das Ding vor ihm war kein Venator, es musste eine neue Mutation sein, vielleicht aber auch nur ein Venator mit zusätzlichen Waffen, es machte keinen Unterschied. Er stach den Stachel in seiner Hand in die Seite des Tyraniden, rollte sich rückwärts ab und fasste sein Kettenschwert, welches ins zertrampelte Gras gefallen war. Mit einem Sprung brachte er sich wieder vor den Venatormutanten. Das Schwert in beiden Händen hoch über dem Kopf fiel er das Biest an, fuhr mit der Klinge hinab, bis er das Geräusch von zersplitterndem Panzerchitin hörte. Ein Schmerz in der Magengegend erinnerte ihn daran, dass er keineswegs unverwundbar war. Er beließ das Schwert in der Kreatur, trat diese von sich und zückte die Boltpistole. Er jagte ein dutzend Schuss in den Kadaver, obwohl dieser schon durch den Schwertstreich erledigt war. Dann steckte er die Pistole weg und befreite sein Schwert aus der Abscheulichkeit. Erst dann kehrte die Umwelt wieder zu ihm zurück.
Ein Gant rannte von hinten auf ihn zu, lief in seinen zurückschnellenden Ellenbogen. Mit zertrümmertem Schädel sank das Alien zu Boden. Es waren kaum noch Ganten übrig, seine Brüder und die Thunderhawks hatten alles erledigt.
Langsam ging er auf sein Bike in der Nähe zu. Es war noch unversehrt, dem Ritter blieb also sein Ross. Sein Bruder Vanadian näherte sich ihm.
„Bruder Sergeant, hast du die Befehle nicht erhalten?“
Eugenius schüttelte den Kopf, sein Komm musste beschädigt sein.
Vanadian reichte ihm seinen Kommunikator, die Masters of War hatten Helme mit abnehmbaren Kommunikatoren.
„Hier Azelas. Captain K’ari ist auf dem Hügel südlich deiner Position, sammeln und Angriff.“
Eugenius erwiderte nichts, der Befehl war klar und deutlich. Er setzte sich wieder aufs Bike, seine Männer waren alle bei ihm. Er beschleunigte, gefolgt von seinen Brüder, und raste dem Hügel entgegen. Aus dem Waldstück in der Nähe brach ein Carnifex durch.
Seine Brüder und er fuhren einen Bogen, sie mussten hinauf. Um die riesige Kreatur würden sich die Predatoren kümmern, welche ihnen folgten.
Sie erreichten die Spitze. Ihr Captain und ihre Leibwache hackten mit Energiewaffen auf Tyranidenkreaturen ein. Ein Zoantroph begann zu leuchten, wurde jedoch sofort von einem psionischen Blitz von Captain K’ari ausgeschaltet.
Während er in die Masse aus Aliens hineinstürmte, kam Bruder Eugenius ein Gedanke. Er erinnerte sich an etwas, dass ihm Bruder Hauptmann Pollux, der Adjutant des Ordensmeisters, am Morgen desselben Tages erzählte.
„Erzähl es nicht weiter, Eugenius, aber ich habe heute von Meister Tiberius eine hervorragende Neuigkeit gehört. Der Nachschubtransport ist endlich eingetroffen. Wir verstehen uns.“
Mit einem Lächeln auf den Lippen hieb er weiter auf die Monster um ihn herum ein. Jetzt kämpfte er, für den Imperator, ihren Vater und Meister. Und am Abend würden sie dem Imperator für den Sieg danken. Und dann endlich das lang ersehnte fenrisianische Bier trinken. Er liebte sein Leben, dachte er, während er einen weiteren Gantenkopf abtrennte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Text ist sehr schön, der Threadtitel nicht.

Was Rawke wahrscheinlich bemeckern wird, ist dass K´ari einfach so eine Zoantrophe(Anmerkung: Du hast das im Text falsch geschrieben.) psionisch besiegt.
Mich persönlich stört das natürlich nicht, das die Tyras weggegrillt werden, weil, immerhin sind wir die auserwählten Werkzeuge des Heiligen Gottimperators der Menschheit!
 
Fluffvergewaltigungen sind toll, Folterungen der Deutschen Sprache oder jeglichen gesunden Menschenverstandes nicht 😉

1. Schreib mal bitte den Threadtitel richtig. "fluffvergewaltigend" ist eigentlich ein Adjektiv, aber in Überschriften und weil es einfach ein tolles Wort ist, sehe ich mal darüber hinweg. "Wra" klingt allerdings mehr nach Orks, als nach den heiligen Söhnen des Imperators :lol:

„Trupp Eugenius, sammeln und Keilangriff, auf dreihundertvierzig Grad, Kontakt fünfzehn.“

was will uns dieser Satz sagen??? Spare mal ein bisschen mit Kommata und erklär mir, was eigentlich gesagt wird? Sie sollen auf 340° angfreifen? Ergo eine beinahe volle Drehung vollführen? Der letzte Teil soll vermutlich "Kontakt in 15 Sekunden" bedeuten, richtig?

Sein Bike kreischte unter ihm, der heilige Bolter war geladen, sein Kettenschwert aktiviert. Sein Panzerhandschuh schloss sich noch fester um den Griff des Lenkers.

ähm ja ... also entweder ist dein Space Marine ein heimlicher Adept des Chaos und besitzt drei Arme, oder da stimmt was nicht. Wieso trägt er zwei AKTIVIERTE Waffen und lenkt trotzdem noch???

in die Grüne Masse feuernd
"Grüne Horde" ok, aber hier ist es wirklich nur ein Attribut

Er packte das Kettenschwert mit beiden Händen, der Venator, der ihm von seinem Ross holte, vor ihm.

kann ein Ventor sich zufällig tarnen, oder wie ist es möglich, dass ein Space Marine ihn übersieht??? Ansonsten bitte "geholt hatte"

Das Klauenbewehrte Ungetüm
du und deine Adjektive

dass er keineswegs unverwundbar war. Er beließ das Schwert in der Kreatur, trat diese von sich und zückte die Boltpistole. Er jagte ein dutzend Schuss in den Kadaver, obwohl dieser schon durch den Schwertstreich erledigt war. Dann steckte er die Pistole weg und befreite sein Schwert aus der Abscheulichkeit. Erst dann kehrte die Umwelt wieder zu ihm zurück.

um ehrlich zu sein: ein bescheuertes Verhalten für einen Space Marine. Normalerweise machst du deine Leute doch besser, wieso lässt du ihn hier so dumm dastehen?

Er liebte sein Leben, dachte er, während er einen weiteren Gantenkopf abtrennte.

das ist ein schönes Ende :lol:


also gut, genug der Kritik. Die Story entspricht nicht ganz dem Niveau, das du sonst ablieferst, ist aber schon cool. Es fehlt ein bisschen der Humor und natürlich hätte man (ich) von K'ari gern mehr gehabt 😉

Freu mich aber auf die nächste Kurzgeschichte

SHOKer
 
was will uns dieser Satz sagen???
Für mich war er bis auf das 340° logisch. (Das kommt wohl daher, das man seine Mitteilung/Befehl in einer Sekunde loswerden muss, bevor man bei CS gekillt wird)

ähm ja ... also entweder ist dein Space Marine ein heimlicher Adept des Chaos und besitzt drei Arme, oder da stimmt was nicht. Wieso trägt er zwei AKTIVIERTE Waffen und lenkt trotzdem noch???
Elfchen, da solltest du die SM-Bikes Besser kennen.
Am Bike sind vorne zwei Bolter befestigt, die man mit einem Knopf am Lenkrad abschießen kann.

kann ein Ventor sich zufällig tarnen, oder wie ist es möglich, dass ein Space Marine ihn übersieht??? Ansonsten bitte "geholt hatte"
Der Venator kommt genau in dem Moment aus der Erde, als der Sm vorbeifährt und schmeißt dabei gleich das Bike um.
 
Dreihundertvierzig Grad bedeutet einfach 20° nach links, also gegen den Uhrzeigersinn. Aber Gradzahlen werden nunmal im Uhrzeigersinn angegeben.
Kontakt 15 ist Amikanischer (ka obs die Bundeswehr auch macht) Jargon für Kontakt in 15 Sekunden.

Den Rest hat mixerria ja erklärt. Den einen Rechtschreibfehler kannst du dir übrigens schenken^^.

So, ja ist nicht die beste Geschichte, aber wir stehen ja noch am Anfang. Deine K'ari kommt schon noch. Und Humor... Wisst ihr, ich habe mich verändert, seit ich das letzte MoW schrieb. Sehr sogar. Mal sehen, wie ich den Humor wieder aufleben lassen kann.
 
So also. Es ist spannend geschrieben und allzu Fluff vergewaltigend empfinde ich es nicht. Heißt ja auch nicht umsonst Fluff😉

Es ließt sich grade weg und flüssig, anhalten musst ich nur wegen meinem linken Auge.
Die Formilierungen sind gut gewählt, zumindest sind mir keine groben Schnitzer aufgefallen.

Es ist gewohnt gute Kost.
 
524 Hits und Acht antworten. Das kann doch nicht euer Ernst sein, oder?. Wo sind die üblichen Verdächtigen?

Mixerria und ich sind doch da. Rawke hat wohl aus Gründen des Selbstschutzes einen weiten Bogen um diesen Thread gemacht und die meisten anderen kommen erst so ab 5 Seiten😉

Mach einfach weiter, dann füllt sich das auch wieder.
 
Tja, ich hab bisher leider nie den Einstieg in deine Masters of War Reihe geschafft und jetzt ist es ein bißchen spät. 😀

Aber besser spät, als nie. Ob ich das irgendwann noch durchziehe die alten Teile zu lesen weiß ich nicht, ist ja mittlerweile doch schon eine ganze Menge.

Dieser Teil hier jedenfalls gefällt mir gut. Gemessen an deiner Schreiberfahrung könnte er aber etwas besser sein. Ich halte mich jetzt nicht mit Kleinigkeiten auf, aber ich würde mir etwas mehr Atmosphäre und plastischere Darstellungen wünschen. Das mit dem Angriff auf 340° zum Beispiel finde ich schon in Ordnung, aber dann möchte ich natürlich auch lesen, wie die Marines mit heulenden Motoren und eine Staubwolke hinter sich aufwirbelnd eine Kehrtwendung machen. So in etwa lassen sich noch viele Beispiele aufgreifen, in denen einfach noch der letzte Schliff fehlt. Wie sieht der Venator aus? Was ist für ein Wetter und in welcher Umgebung findet der Kampf statt? Ist es Tag oder Nacht? Was ist mit Geräuschen und Gerüchen? Da ist noch sehr viel Optimierungspotenzial.
 
@Blackorc:
Ich habe ein wenig über deinen Post nachgedacht und finde, dass du Recht hast. Wie immer musste mich erst mal einer hinterm Ofen vorlocken. Bei Into Glory Ride werde ich jetzt mal nicht weiter verändern, da es nie ein allzu großer Teil werden sollte, aber beim nächsten Teil werde ich deine Vorschläge bedenken.
Einziger Nachteil: Da verzögert sich die Fertigstellung wieder ein bisschen.^^

PS: Ich sollte meine beiden ersten Werke wohl auch mal wieder lesen. Einige meiner Leser wissen sicher besser über die Geschichte bescheid, als ich.:lol:

@POHLitiker:
Ich kann dich nicht zwingen. Dich böse angucken schon :kommissar: 😀😀
 
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2.Return of the Warlord
Merkwürdig. Dies dachte er. Merkwürdig, dass er denken konnte, denn seinen eigenen Tod hatte er noch gut vor Augen. Die riesige Chaosbestie, die wie aus dem Nichts auftauchte, dann ein dumpfer Schlag, dieser seltsame Blick im Gesicht des Epistolarius Brutus. Danach nichts mehr.
Erinnerungen überfluteten ihn, Bilder vergangener Schlachten und ehemaliger Brüder. Immer neue Szenen schlugen auf ihn ein. Es ging alles so unmenschlich schnell. Ein Alien mit zerschossenem Leib, dann ein Bild seines Ausbilders Sergeant Aunar, ein explodierender Rhino, ein Schlachtkreuzer der Imperatorklasse, ein Exarch von Biel Tan, sein ehemaliger Truppkamerad Andrelin, der später selbst zum Captain wurde, das Gesicht Waquegas. Waquega, der Erzfeind ihres Ordens. Genannt „Der Flüsterer“. Ihr Orden hatte diesen Chaosbastard von der Black Legion schon bekämpft, als Meister Tiberius noch ein junger Bruder war und seinen ersten Ork erlegte. Tiberius. Die hässliche, vernarbte Fratze des Chaos- Kriegsherrn mit der krummen Nase wich den schönen und reinen Zügen von Tiberius. Tiberius Augustus, Ordensmeister und Gründer ihres jungen Ordens. Er hielt sich an dieser Erinnerung fest, so lange es ging. Dann wurde auch dieses Bild ihm entrissen und es folgte Stille.
Er konnte nichts riechen, auch nichts fühlen. Er fühlte keinen Körper, so als schwebe sein Geist frei in der Luft. Er sah nichts, schmeckte nichts. Doch er hörte. Er hörte ein Rauschen, oder glaubte zumindest eines zu hören. Es erinnerte ihn an das Geräusch von gestörtem Kom. Oder wenn das Funkgerät eines Panzer nicht justiert war.
Er wusste nicht weiter, also versuchte er zu sprechen.
„Ich bin Bruder Captain...“
Er hielt inne, obwohl er noch mehr zu sagen gewollt hatte. Seine Stimme dröhnte und war unglaublich tief. Noch tiefer als durch die Terminatorrüstung, stellte er fest. Durch seine Terminatorrüstung war seine sowieso tiefe, dröhnende Stimme stets zu einem Orkan angewachsen, praktisch, wenn man Befehle über die Hölle des Schlachtfeldes brüllen musste.
War er gar nicht tot? Lag er mit seiner Rüstung nur verwundet auf dem Schlachtfeldern Samaras? Doch woher dieses Wüten in seiner Stimme, und warum konnte er sich nicht bewegen. Und warum kam ihm sein Leben so fern, schon so lange vorüber vor? Er fühlte sich, als habe er Jahre geschlafen.
Und dann setzte das Rauschen plötzlich aus. Er hörte stattdessen auf einmal ein tiefes Surren. Und eine emotionslose Stimme, einen Servitor, erkannte er.
„Voxregulatoren eingestellt, keine weitere Justierung erforderlich.“
„Er kann dich jetzt hören.“
Die letzte Stimme kam ihm bekannt vor. Doch sie klang tiefer als früher. War es wirklich…
„Ich weiß, wer du bist. Bruder Captain Aurelius Augustus, einst Meister der ersten Kompanie.“
„Ich höre dich und ich glaube dich zu erkennen.“, antwortete Aurelius, auch wenn er weiterhin nichts sehen konnte.
„Moment, ich bin gleich mit den visuellen Rezeptoren fertig. Noch eine Verkabelung und ein Gebet.“ Jetzt erkannte Aurelius die veränderte Stimme. Andrelin, oberster Techmarine ihres Ordens.
„Kannst du das Gebet nicht irgendwann nachholen?“, fragte derjenige, der seinen Namen genannt hatte. Meister Tiberius.
„Du kennst doch die Maschinengeister. Und wenn du sie nicht kennst, kannst du dich freuen. Die sind länger beleidigt als eine Frau Lebensjahre hat. Und jetzt halt den Mund und lass mich die Verse rezitieren.“
Ja, das war Andrelin. Niemand sonst würde so mit dem Ordensmeister reden. Ein leises Flüstern in einer unverständlichen Sprache setzte ein. Andrelin, dann zwei weitere Stimme, eine hellere und eine dunklere. Die hellere kannte er ebenfalls, Techmarine Vargas.
Schließlich hörte das Gebet irgendwann auf. Für ihn hatte es eine Ewigkeit gedauert. Und dann war es da, sein Augenlicht.
Vor ihm stand er, Ordensmeister Tiberius. Der erst etwas über einhundert Jahre alte Ordensmeister sah ihn an, in seinem Blick das Vertrauen erweckende, das so viele an ihm bewunderten. Sein Gesicht war immer noch von langen, hellbraunen Haaren eingerahmt. Die schwarzgoldene Rüstung des Ordensmeisters trug Tiberius nicht. Er trug eine schwarze Robe mit goldenen Besätzen und dem Ordenssymbol, einem Löwen in Flammen, auf der Brust. Er wirkte irgendwie klein. Kleiner als sonst. Sie waren schon immer zu klein gewesen, erinnerte sich Aurelius belustigt. Gensaatschwäche, so sagten die Apothecarii. Wobei er sich selbst nie schwächer fühlte, als ein Space Marine eigentlich sein sollte.
Nur den Stab, den Tiberius trug, kannte er nicht. Ein Psistab, fragte er sich. Auf dem langen, goldenen Stab saß ein Wolf. Tiberius dachte also immer noch an die Brothers of Metal, den Orden, aus dem die Masters of War hervorgegangen waren.
Neben Tiberius trat nun auch Andrelin. Dieser trug den vollen Servoharnisch mit vier Servoarmen, an jedem ein Gerät, das unnatürlicher als das andere wirkte. Außerdem trug er einen rostroten Umhang. Seine langen, pechschwarzen Haare hatte er zu einem Zopf gebunden. Neben Andrelin stand der kleine, alte Vargas. Er war vierhundert Jahre alt, hatte es aber nie zum Meister- Techmarine geschafft. Seit bestehen der Masters of War wurde er von einem hundertsiebzehn Jahre altem Emporkömmling, also Andrelin, kommandiert. Doch Vargas hatte Andrelin sofort anerkannt und nie gegen ihn aufbegehrt. Der Emporkömmling hatte schließlich alle seine Meister schnell übertroffen.
Und dann stellte Aurelius fest, was mit ihm geschehen war. Plötzlich schien ihm alles klar, warum ihm die Erinnerungen so fern vorkamen, warum die Techmarines anwesend waren, nicht die Apothecarii. Er erblickte seinen Arm, groß und gefährlich, mit eingebautem Flammenwerfer.
„Gefallen bin ich und wieder auferstanden. Du lässt mich also noch nicht ziehen, Ordensmeister?“, sagte Aurelius langsam.
„Dein Tod war sinnlos. Weder heroisch noch schlachtentscheident. Ich möchte dir die Möglichkeit bieten, als Space Marine zu sterben.“, antwortete Tiberius.
„Ich bin schon tot. Ich bin eine Leiche. Nun, zum Glück war ich nie wie ihr alle. Wie der Stab des neuen Ordens.“
„Sagt der einzige Veteranensergeant, der die Vernichtung der Brothers of Metal überlebte? Oder sagt dies der Captain, ehemalige Captain, der ersten Kompanie der Masters of War?“
„Wahrscheinlich beide.“, antwortete der Cybot. „Ich werde weder Trunk, noch Prunk vermissen, da ich mir sowieso niemals etwas daraus machte.“
„Ja! Du warst der langweiligste Langweiler, den der Orden je hatte.“
„Klappe Andrelin. Müsst du nicht noch irgendetwas reparieren?“, wies ihn Tiberius zurück.
„Oh ja, mein Herr und Meister. Da fällt mir doch wirklich ein, dass ich den Toaster im Land Raider Zerberus reparieren muss. Du weist doch, wenn die Panzerbesatzungen nicht ihren morgendlichen Toast kriegen, fahren sie immer irgendwo gegen.“
Damit verabschiedete sich der Captain der ersten Kompanie und verließ, gefolgt von Vargas, mit wehendem Umhang die Kammer. Der Luftzug, der beim Öffnen der Tür entstand, ließ das Feuer in der Mitte der Kammer flackern.
„Ist dies unsere neue Ordensfestung? Hm, unsere Raumstation war prunkvoller.“, sagte Aurelius, nachdem alle außer Tiberius fort waren.
„Wir sind nicht in der Ordensfestung. Unsere Ordensfestung steht auf Samara.“
Aurelius hätte eine Augenbraue angehoben, hätte er noch eine besessen.
„Wir sind mitten im Einsatz. Ungewöhnlich, für die Inbetriebnahme eines Cybots, besonders für die Inbetriebnahme des mächtigsten Cybots, den wir je hatten, aber notwendig.“
„Tiberius. Hast du Waquega auf Samara zur Strecke gebracht?“
„Nein.“, antwortete der Ordensmeister nach einem kurzen Moment.
„Meine Schwester sucht nach ihm. Bis sie ihn gefunden hat, kämpfen wir einfach gegen den nächsten Feind, der seinen Fuß, oder was auch immer es zur Fortbewegung einsetzt, auf Imperialen Boden setzt.“
Wieder konnte Aurelius seine Regung, einen Seufzer, nicht umsetzen. Doch Tiberius verstand ihn wahrscheinlich sowieso. Vor einem so mächtigen Scriptor konnte man nicht viel verbergen.
„Wo ist der Feind?“, dröhnte der Cybot.
„Das ist der Aurelius, den ich kenne.“

Aurelius schleuderte den nächsten Ork beiseite. Der Schlag seiner Cybotnahkampfwaffe beförderte das grüne Alien durch die nächste Mauer und wahrscheinlich bis ins Treppenhaus des hohen Gebäudes zu seiner Linken. Nach einigen, anfänglichen Schwierigkeiten konnte er nun mit seinen Cybotwaffen umgehen, wie kein zweiter. Ehrlich gesagt, war es kaum anders als mit einer Terminatorrüstung.
Sein schwerer Flammenwerfer brannte eine Schneise in einen anstürmenden Orkmob. Zu schade, dass er den angenehmen Geruch von gebratenen Pilzen nicht riechen konnte, dachte er. Sein Multimelter im anderen Arm vernichtete derweil einen Schrotthaufen von Leman Russ, den die Orks erbeutet hatten.
Tiberius hatte ihn geweckt, ging es ihm durch den Kopf. Oder Gehirn, oder was noch übrig war. Cybots der Masters of War schliefen nicht zwischen den Kämpfen, also konnte er sich schon mal neue Trainingsmethoden suchen. Das Kommando über die erste Kompanie blieb bei Andrelin, doch erhielt Aurelius nicht nur seinen Rang als Meister, es gäbe auch keinen Grund, warum er ihn nicht hätte behalten können, sondern bekam auch eine Beförderung. Er löste Bruder Leutnant Salius als Sturmführer der ersten Kompanie ab, welcher den Posten selbstverständlich ohne Beschwerden abgab. Ein Space Marine beschwerte sich eben nicht, dachte er.
Nebenbei hatte er einen weiteren Orkmob gebraten und den Terminatoren und den Cybots hinter sich den Befehl gegeben, auf der Straße weiter vorzurücken.
„Gefallen dir deine neuen Freunde, oder soll ich etwas umtauschen?“
Andrelin stand plötzlich neben ihm, in vollem Servoharnisch. Einer der Servoarme hielt einen angenagten, verkohlten Orkarm, der Meister der ersten Kompanie genehmigte sich eine Feldration.
„Es ist alles in bester Ordnung, Bruder.“
„Wie langweilig. Nun gut, wir sehen uns heute Abend zur Wartung, bis dahin sollten wir den Pilzbefall in dieser Stadt größtenteils beseitigt haben.“
Aurelius neigte den Cybotkörper und stapfte dann in eine Seitenstraße. Andrelin blickte ihm nach, bis er um die Ecke verschwunden war.
„Er hat sich überhaupt nicht verändert“
Hast du etwas Anderes erwartet?, sendete Tiberius psionisch.
„Nicht wirklich. Hoffnung ist der Anfang vom Ende.“
Seit wann so wortgewandt?
„Es sind die Pilze. Eindeutig die Pilze.“
 
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Also dann meldet sich hier mal einer der üblichen Verdächtigen :lol:

Der erste Teil hat mir irgendwie nicht sonderlich gefallen zu emotionslos aber der zweite um so besser. Der war richtig wie MoW sein muss. An den Typen erinnere ich mich leider kaum aber ich bin mir sicher das er in MoW vorkam😀
Sonst werde ich versuchen hier regelmäßig reinzuschauen und die Teile zu kommentieren