Hier mal ein kleiner Teil.
Verwicklungen
Aueliun schritt langsam durch den engen Gang. Sein knöchellanger, geöffneter, grüner Kapuzenmantel schleifte die Wände und ließ ihn die gesamte Breite des Ganges ausfüllen. Seine weiße Rüstung schimmerte darunter hervor und das Scharfschützengewehr hing ihn um die Schulter.
Runenprophetin Macha hatte ihn zurück aufs Schiff beordert, um sich über die Ergebnisse der Untersuchung informieren zu lassen. Er und seine Ranger infiltrierten Samara nun seit 7 Monaten und ihre Arbeit zeigte erste Früchte. Um ihre Operationen geheim zu halten, mussten sie die Chem-Pan-Sey ablenken. Dafür hatten sie einen Orkboss, der mit Ghazgkhull unzufrieden war, dabei geholfen sich einen großen Waaagh aufzubauen und ihn Richtung Samara gelenkt. Natürlich hatte die einfältige Bestie nichts von alledem mitbekommen und rechnete es als eigenen Verdienst an.
Aueliun hatte das Ende des Ganges erreicht. Eine automatische Tür öffnete sich und gab ihm den Weg in ein schwach erleuchtetes Zimmer frei. Am anderen Ende des Zimmers saß Runenprophetin Macha. Sie hatte ihre Rüstung abgelegt und trug ein langes, weißes Gewand. Ihr gegenüber saß Runenprophet Malik in seiner vollen Rüstung und studierte eine Holotafel. Als er Aueliun entdeckte, rief er ihn zu sich.
„Willkommen zurück Aueliun. Verlief alles nach Plan?“
„Ja Runenprophet. Die Imperialen befassen sich vollkommen mit den Orks und der Gouverneur hat den Space Marines die Informationen über den Südpol vorenthalten. Lord Tiberius und seine Krieger wurden im Dunkeln gelassen und kämpfen gegen die Orks. Der Inquisitor und sein Gefolge wurden von uns abgeschossen und sind ausnahmslos beim Absturz gestorben. Wenn die Orks einige Wochen durchhalten, haben wir unser Ziel erreicht und können gehen, ohne uns gezeigt zu haben.“
„Und unsere Vermutung über Tiberius?“ fragte Macha. In ihrer Stimme schwang Besorgnis.
„Es ist, wie ihr sagtet. Der Lord der Chem-Pan-Sey ist ein Alpha- Psioniker.“
„Dann sind unsere Pläne in Gefahr!“ antwortete die Runenprophetin mit leichter Erregung.
„Wenn er so mächtig ist, wie es mir meine Visionen zeigten, kann er die Vorgänge am Südpol auch spüren oder erahnen. Der alte Feind darf nicht in die nähe der Schwachen gelangen, sonst werden sie seine willenlosen Sklaven.“
„Ist ihr Lord so mächtig?“ fragte Malik.
„Er gebietet über Raum und Zeit und ist ein Meister der Verführung. Als das Böse erwachte griff sein Geist nach den Seelen derer, die ihm zu widerstehen nicht im Stande sind und sein Arm wird von Tag zu Tag länger. Er wird diese Welt verschlingen und eine Wüste des Chaos hinterlassen. Und wenn die Feuer erlöschen bleibt nichts als lebloses Gestein. Und trotzdem wäre dies unser Segen, denn er könnte auch hungrig bleiben und weiterziehen, um die nächsten Opfer für seinen Hunger zu finden. Und unsere starken Geister werden wie eine Delikatesse für ihn sein und er wird uns verfolgen und verschlingen, als hätten wir einen Geruch, dem er folgen kann.“
„Dann hoffe ich, dass ihr haltet, was ihr versprochen habt!“ dröhnte eine tiefe Stimme aus einer dunklen Ecke des Raumes.
Der Stimme folgte eine Bewegung und ein Wesen in einem roten Mantel kam aus den Schatten. Er trug einen Vollhelm, der kleine Hörner trug und mit einer schwarzen Feder geschmückt war.
„Meine Welt soll so bleiben, wie sie ist und ich vertraue nur auf euch Aliens, weil ihr mit diesem Gegner Erfahrung habt.“
„Sei unbesorgt Chem-Pan-Sey. Wir werden den alten Feind bannen und zurück in seine Dimension schicken. Und danach verlassen wir diese Welt und du siehst und hörst niemals wieder von uns.“
„Aber seid gründlich. Denn wie es so schön bei uns heißt: Verräter werden erschossen. Und es wäre äußerst Skandalös, wenn ich so ende.“