Mindestlöhne...

Möö? Aber das klingt doch wie der von Dir verhasste Sozialismus mit Berufsdiktat. So... Hein Blöd wird nun nicht mehr Maurer, sondern....dummdidummwasbrauchenwir? Lehrer. Fatima Üzgür schult um von Frisette auf... aha Ingenieur. Ich denke, man kann Leute nicht so einfach irgendwie wie HACKfleisch behandelt und formen, bevor man es brät. Das mag in Ausnahmefällen klappen aber nicht in der Regel. Hinzu kommt auch noch der Frust, dass man auf ein bestimmtes Ziel hingelernt hat und dann noch zu schlechteren Konditionen irgendwo berufsfremd arbeiten muss, um überhaupt am Berufsleben teilnehmen zu können.
 
@ TSL
@Kal:
Keine Massenentlassung, aber in diesen statistiken werden weder Arbeitszeitverkürzungen noch Aufschub/Abbruch geplanter Einstellungen und keine Firmenaufgaben aufgeführt. Traue keine Statistik, die nicht nur die Zahlen beinhaltet, die du brauchst.
Und schimpfe über keine Statistik, die man selber nicht kennt oder gelesen hat!
Oder anders gesagt: ich habe von keinem Oppositionspolitiker oder Parteinahmen Revolverblatt oder Wissenschaftler oder sonst wem gehört, dass es in diesen Branchen zu massiven entlassungen gekommen wäre, du etwar? Und glaubst du ernsthaft, so eine Chance würden sich Mindestlohngegner entgehen lassen, ich denke nicht!


@Freder
Wenn ich einen Beruf erlerne, dann kann ich mich auch über meine Chancen auf dem Arbeitsmarkt informieren, wenn ich dann weiß dass sie schlecht sind habe ich zwei Möglichkeiten: a) Job trotzdem erlernen mit allen Konsequenzen oder b) anderen Job wählen! Das hat nix mit Berufsdiktat zu tun, sondern ist eigentlich logischer Menschenverstand.
 
Korrekt, aber wenn man das nicht kann, hat man was falsch gemacht! Das meine ich mit einer Flexibilisierung des Arbeitsmarktes. Der Wille/die Möglichkeit einen neuen, anderen Job zu erlernen ist nicht da. Klar, das man mit Mitte 30 keine Ausbildung für 200€/Monat machen kann ist klar, aber wenn der Markt einfach keine Frisöre braucht, das die Nachfrage so sehr sinkt, das der Lohn da auf unter 4€/h sinkt müssen eben die gelernten Frisöre entweder ihr Schicksal ertragen oder es selbst in die Hand nehmen und etwas neues erlernen!! Das muss natürlich in einem entsprechenden Modell erfolgen, mit staatlicher Unterstützung, aber das würde sowohl das BIP als auch andere Kennzahlen drastisch erhören! Potenzial ist genug da!

Das ist so nicht ganz richtig, wie ich aus eigener Erfahrung sagen kann:
Im Bereich des Kälteanlagenbauerhandwerkes werden Arbeitskräfte händeringend gesucht (laut Statistik gibt es in D keinen einzigen arbeitslosen, arbeitsfähigen Kälteanlagenbauer) aber nichtsdestotrotz sind die Löhne in diesem Bereich zumindest in mittelständischen Firmen unter aller Sau. Ich habe zum Glück meinen Meister gemacht, bin zu einer großen internationalen Firma gewechselt und verdiene inzwischen zumindest genug, aber viele meiner ehemaligen Kollegen v.a. ältere Semester, mit Haus, Kindern oder sonstigen Verpflichtungen, die ihren Beruf noch in den "fetten Jahren" gelernt haben und deswegen damals nicht den Meister nachgeschoben haben oder die Firma gewechselt haben sind heutzutage die gekniffenen und das kann nicht sein.
 
@KalTorak: Das ist richtig. Wenn aber jedoch jeder nur auf ein schönes Beamtenleben bei der Bundespost oder ne BWLer-Lehre schielt, nur weil dort die Zeitungen voller Gesuche sind, ist das ja auch nicht soooo toll. Ich habe da noch noch solche Schlagworte wie "Ärzteschwemme" etc. im Hinterkopf. Zudem kommen ja auch persönliche Neigungen zur Geltung; man kann nun nicht jeden Künstler in einen kaltblütigen Techniker umwandeln.
 
Korrekt, aber wenn man das nicht kann, hat man was falsch gemacht! Das meine ich mit einer Flexibilisierung des Arbeitsmarktes.
Dahinter steckt aber auch der Gedanke, dass sich der Markt selbst reguliert und Angebot und Nachfrage die Preise bestimmen. Daran glaube ich nicht mehr. Selbst wenn viele Frisöre umschulen und nur noch wenige übrig bleiben, steigen deren Löhne nicht automatisch wieder an. Haben wir einen Ort in dem es mal 5 Frisörläden gab, von denen drei umschulen, dann müssen sich in unserer "Geiz-ist-Geil"-Gesellschaft die übrig gebliebenen beiden Läden immer noch gegenseitig auf Kosten von Dumpinglöhnen unterbieten. Außer sie bilden ein Kartell und machen eine Preisabsprache, was aber auch nicht das wäre, was wünschenswert ist.
 
Dahinter steckt aber auch der Gedanke, dass sich der Markt selbst reguliert und Angebot und Nachfrage die Preise bestimmen. Daran glaube ich nicht mehr. Selbst wenn viele Frisöre umschulen und nur noch wenige übrig bleiben, steigen deren Löhne nicht automatisch wieder an. Haben wir einen Ort in dem es mal 5 Frisörläden gab, von denen drei umschulen, dann müssen sich in unserer "Geiz-ist-Geil"-Gesellschaft die übrig gebliebenen beiden Läden immer noch gegenseitig auf Kosten von Dumpinglöhnen unterbieten. Außer sie bilden ein Kartell und machen eine Preisabsprache, was aber auch nicht das wäre, was wünschenswert ist.

Absolut korrekt. Man sieht es ja auch ganz fantastisch an den Banken, wie toll sich der Markt selbst reguliert...
 
Der Markt würde sich bei den Banken ganz wunderbar selbst regulieren. Der Effekt für die Menschen wäre nur...."unschön".

Was ich versuche zu sagen: Man erwirbt mit einer Ausbildung nicht das Recht sein Leben lang in einem Beruf, an einem Ort für ein Geld das man gern hätte zu Arbeiten. Auf min. eines der 3 wird man verzichten müssen, das ist einfach die Realität.
 
Nur: Was ist, wenn die Gesellschaft zwar genau den Beruf braucht, den du erlernt hast, der Beruf auch vor Ort ausgeübt werden kann und er dennoch kein Geld abwirft? Sagen wir mal: Pflegebranche.
Möglichkeit a) alle sagen sich "leckt mich, Leute" und werden BWL-Fuzzies - mit der Folge, dass das soziale Gefüge ein paar weitere Dellen bekommt oder b) es wird vernünftig bezahlt.

Auch sollte man beachten, dass nicht immer die im Kapitalismus geforderte Flexibilität möglich ist. Wäre z.B. Chemiker kein gefragter Beruf hätte ich bald Probleme, denn sozial bin ich eher weniger kompetent. Auch wegziehen ist für viele schwer - ist ja toll, dass in, sagen wir mal, München eine Stelle mit guter Bezahlung ist, dummerweise kann ich mir aber Wohnung und Umzug nicht leisten...

Ohne dich angreifen zu wollen, aber würden meine Behauptungen so...blauäugig und oberflächlich sein, wie die vieler VWL-BWL-Leute, dann würde mein Abzug samt Labor in die Luft fliegen...

Wie gut selbstregulierende Märkte ohne EIngreifen eines Staates funktionieren konnte man wunderbar im 19. Jahrhundert beobachten, Stichwort "Industrielle Revolution", wenn mich meine Kenntnisse nicht täuschen.
 
Ich bin strikt dagegen. Man könnte jetzt sagen, "Hey du Arsch, das ist voll unsozial!". Das Gegenteil ist der Fall. Ich hoffe ich schock jetzt hier niemandem mit der Graphik, aber die sagt genau aus, was das Problem ist:
842px-Price_floor.bmp.png

Wage Level ist die Bezahlung (in €)
Quantaty of Labour used entspricht der Nachfrage an Arbeit (>Gegenteil der ALQ)
Supply of Labour ist die Arbeitsangebotskurve. Je höher der Lohn ist, desto mehr Arbeit wird angeboten. Logisch, für die gleiche Arbeit mehr Geld, das machen dann auch mehr Leute. Für 200€ die Stunde würden auch Ärzte kellnern gehen.
Demand of Labour ist die Arbeitsnachfragekurve, die verhält sich auch logisch, denn je höher der Lohn ist, desto weniger Arbeitgeber fragen die teuere Arbeitskraft nach. Beispiel: für einen Cent die Stunde findet wohl jeder überall einen Job.
Der Punkt Q* ist der, wo sich die Kurven schneiden. Hier kann man dann auf den Achsen Anzahl der Beschäftigten im Optimum sowie den gezahlten Lohn aus Angebot und Nachfrage ablesen.
Die Punkte QD und QS sind die tatsächlich Nachgefragten Arbeitskräfte bei dem Preis, der durch den entsprechenden Mindestlohn Price Floor vorgegeben wird.
Das Modell arbeitet nach c.p. (Unter sonst gleichen Bedingungen) und setzt die entsprechen Qualifiktionen und Berechtigungen voraus, beinhaltet jedoch keine Effekte für Marktversagen durch assymetrische Informationen, Vetternwirtschaft, etc.
Ich hoffe, dass der kleine Volkswirtschaftliche Exkurs jetzt nicht übertrieben ist, aber das muss man sich zu gemüte führen wenn man über dieses Thema diskutiert, denn eben jenes 3-Eck, das die Kurven und die Preisuntergrenze bilden kann man in einem Modell mit realen Zahlen berechnen, es entspricht der Anzahl der Arbeitslosen verursacht durch den künstlich zu hohen Preis.
Dadurch werden auch die Unternehmen ineffizienter, müssen Preise anheben und die Inflation kommt in Gang und so weiter, ich will das VWL Gelaber nicht ad absurdum führen.
Hinzu kommt, dass wenn es diese Untergrenze gibt, sozial schlechter gestellte (ältere Menschen, Frauen mit Kindern...) sowie Geringqualifizierte und Berufsanfänger schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt bekommen. Wer zahlt einem Berufanfänger denn den Lohn eines Mitarbeiters mit 10 Jahren Berufserfahrung? Dann kommt der Qualifizierte zum Zug.
Also bloß die Finger weg von derartigen gesetzlichen Regelungen! Hinzu kommt, wie soll so ein Level denn politisch bestimmt werden? Der Arbeitsmarkt muss flexibel gehalten werden um strukturelle Arbeitslosigkeit zu vermeiden.


Das Problem beginnt in dem Moment, in dem sich Arbeitgeber derartig asozial verhalten un kollektiv weniger als üblich zahlen.

Warum kriege ich in Großbritrannien in meinem Job das dreifache an Geld? Weil dieser Job eben dort wesentlich mehr anerkannt ist, und die Anbieter für unter X nicht arbeiten, Punkt aus.

Dies muss der deutsche Michel auch mal in den Schädel kriegen: Nicht arbeiten auf der Arbeit. Geht schon, man muss nur den inneren Schweinehund überwinden. Arbeitgeber machen es doch auch so.

Ja wir müssen dafür srgen, dass man vom Einkommen wieder Auskommen kann. Eine Friseuse mit 800 auf die Hand kann das nicht. Sie kann weder eine Haus bauen, kein kind kriegen und schon gar nichts fürs Alter zurücklegen.

Wie sieht unsere Binnenkonjunktur aus? Bescheiden, weil die Leute kein Geld mehr haben um es auszugeben!

Das Problem beim mindestlohn ist aber, dass Löhne knapp darüber auch schrittweise nach unten angepasst werden. hiergegen hilft nur der konsequente Boykott solcher Arbeitsverhältnisse( Sklaverei ) und die Stigmatisierung solcher Arbeitgeber!

Leistung muss sich lohnen - leider tut sie das nicht in Deutschland.
 
Ohne dich angreifen zu wollen, aber würden meine Behauptungen so...blauäugig und oberflächlich sein, wie die vieler VWL-BWL-Leute, dann würde mein Abzug samt Labor in die Luft fliegen...
Schön und bildlich ausgedrückt! Leider gibt es relativ wenig Wirtschaftler, die ein soziale Ader haben - Regulierung und Profite stehen da oftmals im Vordergrund.
 
Ohne dich angreifen zu wollen, aber würden meine Behauptungen so...blauäugig und oberflächlich sein, wie die vieler VWL-BWL-Leute, dann würde mein Abzug samt Labor in die Luft fliegen...

Toller Satz 😀 Dem kann ich mich total anschliessen. Gut, ich hab keinen Abzug, aber trotzdem.

Andere Länder haben doch gezeigt, das ein Mindestlohn nicht nennenswert Arbeitsplätze vernichtet. Warum nicht endlich auch hier?
Klar, hier in der Wirtschaftskrise hats geholfen, aber am Ende jammern nun die Leute, die selbige zu verantworten haben und auch in dieser Zeit dick eingesteckt haben. Und knappe 9€? Das soll zu viel sein? Gehts noch?

Das Märchen, dass sich der Markt selbst reguliert, ist ja wohl widerlegt, in dem Moment wo Banken Geld von Staaten erhalten müssen und wichtiger zu sein scheinen als so mancher Staat selbst.

Erinnert mich etwas an die bekloppten Republikaner, die die Rücknahme der Steuersenkungen für TopVerdiener ablehnen, in dem sie von der "Belastung der Jobcreator" reden, damit der kleine Mann Angst um selbigen hat und nicht versteht, dass es keinen Unterschied machen würde.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Sebigboss79
Eine Friseuse mit 800 auf die Hand kann das nicht. Sie kann weder eine Haus bauen, kein kind kriegen und schon gar nichts fürs Alter zurücklegen.
Sorry aber man kann nunmal nicht mit jedem Job ein Haus bauen, das war schon immer so und wird auch immer sein. Wobei ein eigenes Haus aber auch sicher nicht das angestrebte Ziel aller Menschen ist.
 
Toller Satz 😀 Dem kann ich mich total anschliessen. Gut, ich hab keinen Abzug, aber trotzdem.

Andere Länder haben doch gezeigt, das ein Mindestlohn nicht nennenswert Arbeitsplätze vernichtet. Warum nicht endlich auch hier?
Klar, hier in der Wirtschaftskrise hats geholfen, aber am Ende jammern nun die Leute, die selbige zu verantworten haben und auch in dieser Zeit dick eingesteckt haben. Und knappe 9€? Das soll zu viel sein? Gehts noch?

Ach ja:

In der Debatte wird immer wieder auf die Erfahrungen anderer Volkswirtschaften verwiesen. Aber gerade in den USA und Großbritannien erfassen die gesetzlichen Mindestlöhne lediglich 1,5 Prozent respektive 1,9 Prozent aller Vollzeitbeschäftigten. Sie sind in einem insgesamt hochdynamischen Beschäftigungsumfeld mit ihrem realen Niveau kaum bedeutsam. In Frankreich hingegen ist der Mindestlohn bei Jugendlichen eindeutig beschäftigungsschädlich, insgesamt werden dort 14 Prozent aller Vollzeitbeschäftigten erfasst. So hängen die Beschäftigungswirkungen eines Mindestlohns neben Höhe und Ausgestaltung auch vom gesamtwirtschaftlichen Umfeld, von den sonstigen Arbeitsmarktregulierungen und vom Sozialsystem ab. Empirische Studien messen dabei nur die Effekte auf bestehende Arbeitsplätze, nicht aber die unterlassenen Investitionen in neue.

Mindestlohn vernichtet nur in Hire&Fire Ländern keine Arbeitplätze.

Das Märchen, dass sich der Markt selbst reguliert, ist ja wohl widerlegt, in dem Moment wo Banken Geld von Staaten erhalten müssen und wichtiger zu sein scheinen als so mancher Staat selbst.

Ach wirklich. Und ich dachte der Markt reguliert sich auch heute noch zu 99% selbst. Oder bestimmt die Regierung die Butterpreise ohne, dass ich es mitbekommen habe.

Und bei der Finanzkrise war Urauslöser der staatliche Eingriff der US-Regierung die den Markt verfälschte.

In der Bankenkrise sind es vor allen Dingen die staatlich besetzten Banken gewesen, die die Krise verschäft haben oder deren Opfer waren.


Nochmal Contra MIndestlohn:

http://www.zeit.de/2006/11/Contra_Mindesstlohn
 
[
Andere Länder haben doch gezeigt, das ein Mindestlohn nicht nennenswert Arbeitsplätze vernichtet. Warum nicht endlich auch hier?

Frankreich hat die gleiche Arbeitslosenquote wie vor der Einführung des Mindestlohns. Man muss sich bewusst sein, dass rund 100 LÄnder den Mindestlohn haben, und da sind auch so kommunistische Trutzburgen wie Luxemburg dabei.

Und ich dachte der Markt reguliert sich auch heute noch zu 99% selbst
Der Arbeitsmarkt und der Finanzmarkt jedenfalls nicht (mehr).

Da wird immer gern nach Papa Staat geschielt. Keinen Mindestlohn zu haben ist - durch das Aufstocken - eine Firmensubvention auf Kosten der Steuerzahler, die sich in ein paar Jahren schrecklich rächen wird, wenn die ganzen Aufstocker und Minijobber ihre Alterssicherung brauchen, für die sie kaum bis keine Beiträge zahlen konnten.
Es kann nicht sein, dass die Firmen ihre Kosten derart sozialisieren und damit sowohl die Sozialsysteme als auch den Binnenmarkt schwächen auf Kosten einer "Exportorientierung", von der keiner was hat außer Aktionären. Vor allem, da wir im Moment schon dabei sind, unsere Haupthandelspartner zahlungsunfähig zu machen, weil die gezahlten Löhne im Vergleich zur Produktivität in Deutschland unter aller Sau sind. Die Leute brauchen mehr Geld, dann können sie auch mehr Dienstleistungen nachfragen. Und der Hotelier macht seine Arbeit auch nicht selber, gerade im Niedriglohnbereich ist die Arbeitsnachfrage gar nicht mal so flexibel, und wenn alle das gleiche kriegen, kann man nicht mehr auf den nächstbilligeren Deppen hoffen.

Aber gerade in den USA und Großbritannien erfassen die gesetzlichen Mindestlöhne lediglich 1,5 Prozent respektive 1,9 Prozent aller Vollzeitbeschäftigten. Sie sind in einem insgesamt hochdynamischen Beschäftigungsumfeld mit ihrem realen Niveau kaum bedeutsam. In Frankreich hingegen ist der Mindestlohn bei Jugendlichen eindeutig beschäftigungsschädlich, insgesamt werden dort 14 Prozent aller Vollzeitbeschäftigten erfasst

Was ist denn das für ne Zahlenspielerei? Alle Vollbeschäftigten vs alle Vollbeschäftigten Jugendlichen? Kein Wunder, dass der Faktor da 10x höher ist.
Im Übrigen hat Frankreich, was die Jugendarbeitslosigkeit angeht, ganz andere Probleme als den Mindestlohn, sondern Qualifikationsschwächen. Kriegen wir auch noch, ein Sechstel aller Jugendlichen gilt mittlerweile als nicht ausbildungstauglich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach ja:



Mindestlohn vernichtet nur in Hire&Fire Ländern keine Arbeitplätze.



Ach wirklich. Und ich dachte der Markt reguliert sich auch heute noch zu 99% selbst. Oder bestimmt die Regierung die Butterpreise ohne, dass ich es mitbekommen habe.

Und bei der Finanzkrise war Urauslöser der staatliche Eingriff der US-Regierung die den Markt verfälschte.

In der Bankenkrise sind es vor allen Dingen die staatlich besetzten Banken gewesen, die die Krise verschäft haben oder deren Opfer waren.


Nochmal Contra MIndestlohn:

http://www.zeit.de/2006/11/Contra_Mindesstlohn

Kann dir nur widersprechen. Die Krise beginnt da, wo Realwirtschaft und Geldwirtschaft sich voneinenander abkoppeln.

Wie schon andernorts geschrieben befinden sich nur ca 0,5 % des Geldes im Warenaustausch, der Rest im "Tradingcasino". Was nun passiert wenn dieses Geld in die reale Welt will kannst du dir vorstellen.

@Bloodknight: Nicht ausbildungsfähige Jugendliche? Der Herr Krub (?) von Trigema behauptet was anderes. Der Herr muss es wissen, er macht Millionen mit Textilien am teuren Standort Deutschland.

Das zeigt doch, dass es geht. Man darf eben nur nicht zu gierig sein.
 
@Sebigboss79

Sorry aber man kann nunmal nicht mit jedem Job ein Haus bauen, das war schon immer so und wird auch immer sein. Wobei ein eigenes Haus aber auch sicher nicht das angestrebte Ziel aller Menschen ist.


Gut, geht in ordnung. Zieh mal von den 800 € Miete, Nebenkosten, Fahrtkosten etc ab. Mit Hartz4 haste da mehr, wetten?

Das ist doch die perverse Situation, und die ist von der Wirtschaft erzeugt und gewollt.
 
Bloodknight: Nicht ausbildungsfähige Jugendliche? Der Herr Krub (?) von Trigema behauptet was anderes.
Der nimmt sicher auch nicht jeden. Was ich damit sagen wollte, ist, dass es im Bildungssystem knarzt. Dadurch, dass heute am besten jeder Abitur machen soll (warum eigentlich, dieser elende Vergleich von Studienquoten mit Ländern, die kein Berufsausbildungssystem haben wie wir, ist total hirnrissig), hat man das Niveau abgesenkt, dadurch ist auf der Realschule auch nichts mehr los und die Hauptschulen sind eigentlich nur noch Verwahranstalten für Leute, die früher auf der Sonderschule gewesen wären (wobei die früher wohl auch so was wie Niveau hatten, ich kenne zwei Handwerksmeister, die auf der Sonderschule waren), bei denen die Lehrer statt Stoffvermittlung eigentlich die Hauptaufgabe haben, dass die sich nicht gegenseitig umbringen. Auf die Art und Weise macht man natürlich nicht nur den Wert aller Schulabschlüsse kaputt, sondern die, die nicht auf dem Gymnasium sind, können dann teilweise tatsächlcih nichts mehr. Ist ja teilweise schon erschreckend, was für Flachpfeifen an den Unis rumrennen. Ich bin froh, kein NRW-Abi zu haben ^^.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gut, geht in ordnung. Zieh mal von den 800 € Miete, Nebenkosten, Fahrtkosten etc ab. Mit Hartz4 haste da mehr, wetten?
Gibt's da dann nicht einen Zuschuss vom Hartz IV-Amt? Ich meine mal sowas gelesen zu haben...

Der Vergleich mit Hartz IV hinkt aber mächtig, da hier eine staatliche Regulierung am Markt erfolgt und die ist weitläufiger als die meisten sehen.
Warum sind die Mieten teilweise so überzogen? Richtig, weil zur Not irgendeine Hartz IV-Familie einziehen kann, die die Miete vom Amt bekommt und denen es scheiss egal ist was es kostet. Also warum soll ein Vermieter weniger für seine Wohnung verlangen als das Hartz IV-Amt zahlt?

Meiner Meinung nach sollte Hartz IV in der Form komplett abgeschafft werden. Statt den Leuten jeden Monat ein Bündel Geldscheine in die Hand zu geben, sollte es nur eine Geldkarte geben. Mit dieser kann man dann Lebensmittel, Klamotten usw. kaufen. Aber die Bezahlung von bspw. Alkohol, Zigaretten, Unterhaltungselektronik etc. ist nicht gedeckt. D.h. wenn dann Klein-Kevin in den Elektro-Markt rennt um sich den 40'' LCD auf Raten zu holen, hat der Elektro-Markt zwei Möglichkeiten: entweder er verweigert die nicht gedeckte Kartenzahlung oder er bleibt auf den Kosten sitzen, da nicht gedeckt. Das würde die Arbeitsmoral deutlich anheben, wenn plötzlich keine PS3 mit Riesen-TV im Wohnzimmer hängt und der Alkoholstrom auch nicht mehr ungehindert fließt.

Doch was ändert das jetzt an dem Mietbeispiel von eben? Es gibt weniger Arbeitsunwillige und somit weniger potentielle Hartz IV-Mieter und schon muss der Vermieter sich überlegen ob die Wohnung leerstehen soll oder ob er vielleicht doch mit der Miete runtergeht sodass Uschi die ehrlich arbeitende Friseuse sie sich auch leisten kann.

Dieses Beispiel ist natürlich stark vereinfacht und bedient sich absichtlich der besseren Verbildlichung div. Klischees. Bitte nicht falsch auffassen, nicht jeder Arbeitslose ist ein Arbeitsverweigerer. Die ganzen "ehrlichen" Hartz IV-Familien würde es auch bei weitem nicht so hart treffen, da diese oftmals Monat für Monat zusehen müssen wie sie mit dem Geld ihre Familie in erster Linie ernähren und Ankleiden (also alles was die Karte abdecken würde) und nicht im Traum das Budget für die ganzen Luxusartikel haben.
 
Gibt's da dann nicht einen Zuschuss vom Hartz IV-Amt? Ich meine mal sowas gelesen zu haben...
Ja, genau das ist der Grund, warum ich für den Mindestlohn bin. Dieser Zuschuss ist eine unanständige Art, als Arbeitgeber die Lohnkosten zu sozialisieren.

Das Hartzergebashe geht ins leere, das macht an sich vom Sozialhaushalt her nicht viel aus. Und das sage ich, obwohl man mir sicherlich nciht vorwerfen kann, ein Linker zu sein.

Das würde die Arbeitsmoral deutlich anheben, wenn plötzlich keine PS3 mit Riesen-TV im Wohnzimmer hängt und der Alkoholstrom auch nicht mehr ungehindert fließt
Wenn dir das Amt sagt, du musst irgendwo anfangen, dann musst du irgendwo anfangen, sonst kriegst du die Beträge gekürzt. Unwillige dürften das kleinste Problem sein, das Problem sind Leute, die nirgends genommen werden, und denen kann ich das nicht wirklcih vorwerfen. Die Weiterbildungen, die die Arge anbietet, sind lächerlich, damit kann man sich teilweise noch runterqualifizieren. Auch viele 1-Euro-Jobs dienen mit Sicherheit nicht dazu, die Leute anzuregen. Ich hab letztens noch einen Bericht gesehen, in dem irgendeine Firma (ich meine, es wäre eine Tochter von der Dekra (!) gewesen) 1€-Jobber angestellt hat, um Spielzeugspenden auf Vollständigkeit zu überprüfen. Die saßen den ganzen Tag da und haben Puzzleteile gezählt. Das Zeug landet ohnehin fast komplett im Müll, aber die Zuschüsse hat man kassiert.
Die hat übrigens dann der Steuerzahler, also im Schnitt der Mittelschichtler auf dem absteigenden Ast, der über die Hartzer meckert (üblicherweise aus Angst), bezahlt.

Das Problem, was wir haben und verstärkt bekommen, ist, dass die Leute nicht mehr am Binnenmarkt teilnehmen können, und das wird uns irgendwann beißen.
 
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