Die ganzen Resultate sind allerdings Kaffeesatzleserei, weil ohne jede Kausalität. Wenn ich einen Nachweis erbringen möchte, dass Menschen durch Computerkonsum dümmer, leistungsschwächer, unkonzentrierter, süchtiger oder aggressiver werden, bis hin zur straffälligen Devianz, dann muss ich das an biologischen Grundstrukturen festmachen, weil sonst die Vergleichbarkeit fehlt.
Sonst könnte ich auch Go-Spieler einer Studie unterziehen und behaupten, diese seien dümmer, leistungsschwächer [...] als der Rest der Gleichaltrigen, wenn es Abweichungen gibt, weil ich die Daten eins zu eins extrapoliere, ohne mir die Frage zu stellen, ob da ein Begründungszusammenhang besteht. Man könnte hier Adornos berühmtes Diktum des "Es gibt kein richtiges Leben im Falschen" anwenden: ohne eine hieb- und stichfeste Kausalität ist so ein Ergebnis wertlos. Das fällt in dieselbe Kategorie wie die ewigen Vergleiche, ob Fleischesser oder Vegetarier länger leben, bei denen munter völlig unterschiedliche Kontrollgruppen miteinander verglichen oder Begleiteffekte unterschlagen werden (Vegetarier leben in aller Regel auch in anderen Bereichen gesünder) - selbst wenn die nackten Zahlen für sich genommen "stimmen", sind sie nicht verwertbar.
Ferner ist die Zahl "100%" angesichts dieser Komplexität derzeit schlichtweg nicht beweisbar und genauso unsinnig wie die Behauptung, es falle gar nicht ins Gewicht - das hat mit wissenschaftlicher Methodenstrenge nicht viel zu tun.
