Manche Möglichkeiten, die durch BCMs aber gegeben werden, sind einfach extrem mächtig. Ich kenne keinen der regelmäßigen Turnierspieler, der über übermächtige BCMs jammert. Es geht auch nicht darum, dass ein Modell eine Armee unbesiegbar macht, sicherlich nicht! Solange gewürfelt wird, kann ALLES passieren. ^_^
Es geht eher darum, dass manche Modelle dafür sorgen, dass manche gegnerische Armeen eben völlig im Dunkeln stehen. Oder um fiese Kombos, die eben nur mit einzigartigen Modellen möglich sind. Die möchte ich jetzt gar nicht alle aufzählen, ich bin nur massiv überrascht darüber, dass das die Wenigsten hier zu stören scheint.
Das ist eben subjektive Wahrnehmung. Vielleicht habe ich als Turnierorganisator immer, wenn ich BCMs zugelassen habe, zuviel Gejammer über die überflüssigen-weil-überpowerten BCMs gehört und zu wenig Freude darüber, dass BCMs erlaubt waren. 🙄
Dass sie grundsätzlich lediglich im Codex verankerte einzigartige Einheiten sind, steht außer Frage. 😎
Es wird aber langweilig immer gegen die selben Bartlisten zu verlieren. Ich will gegen NEUE Bartlisten verlieren!!!
😀😀
daher Pro BCM!
So, jetzt mal wieder ernst....
Um es mal Zusammenzufassen, um vielleicht so was ähnliches wie ein Ergebnis zu präsentieren:
Die
Pro-Seite argumentiert, dass BCMs mehr Vielfalt generieren
Die
Contra-Seite argumentiert, dass BCMs nur weitere Spitzen schaffen
Von der jeweiligen Gegenseite wird stets das Argmunt der anderen relativiert.
Kernfragen sind dabei:
- in wie weit entsteht tatsächlich mehr Vielfalt auf dem Feld durch BCMs?
- in wie weit führt ein BCM Verbot tatsächlich zu Listen die balanced sind?
Die bisherigen Vergleiche der BCMs mit regulären zu guten Einheiten wie der Vendetta kommen nicht von ungefähr. Das Hauptziel (ein ausbalanciertes Spiel) liegt beiden Beispielen zu Grunde - es sind beides nur Facetten einer allgemeinen inhärenten Problematik (wenn man das so sieht) des Spiels.
Es läuft letztlich auf die Hauptthese hinaus:
Ein rational handelnder Spieler, der gewinnen will, wird stets eine Liste aufstellen mit der die Chancen auf einen Sieg möglichst hoch sind. Oder kurz: harte Listen! Es geht also gewissermaßen um eine
Realität der vorhandenen Listen und die tatsächliche Anzahl jener seltenen Erscheinungen die man unter dem Begriff "Fluffbunny" kennt.
Auf das Wesentlichste reduziert ist diese ganze Diskussion auch wiederum nichts anderes als eine weitere Diskuison um eine Beschränkung mit dem Ziel ausgeglichene Listen im Turnierumfeld zu schaffen.
Da muss man sich aber gleich fragen:
- ist das überhaupt möglich? (= ein Ideal, indem alle Listen gleich stark sind)
- wenn es nicht möglich ist, ist es erstrebenswert zumindest so nah wie möglich an dieses Ideal ran zu kommen?
- welchen "Preis" ist man bereit zu zahlen um eben jenes Ziel zu erreichen (sei es nun erreichbar oder nicht)?
- und wie weit ist man bereit zu gehen, sprich: mehr Balance durch mehr Restriktionen, aber wann hat man den höchstmöglichen Kosten-Nutzen Faktor?
Extreme Situation: Jeder muss mit dem selben Codex spielen. Man hätte ein ausgeglichenes Armee-System aber der Spielspaß bleibt auf der Strecke.
--> Nebenbedingung: Spielspaß
Frühere Diskusionen haben sehr deutlich gezeigt, dass pauschale Restriktionen sehr verpönt sind. Jeder Versuch, individuelle Restriktionen zu erschaffen (a la Akito) sind bisher gescheitert. Das liegt natürlich daran, dass solche Restriktionen wohlüberlegt sein müssen um aktzeptiert zu werden. Insbesondere müssen sie den Anspruch erfüllen, frei von subjektiver Willkür zu sein und zugleich auch noch das das Ziel, das man verfolgen möchte, auch tatsächlich (ansatzweise) zu erreichen (sprich: mehr Balance).
Das dies alles andere als einfach ist seiht man ja daran, dass bisher noch kein erfolgreiches (=verbreitetes) Konzept sich durchgesetzt hat.
Unter diesen generellen Gesichtspunkten betrachtet wäre meine Meinung (nach wie vor):
Wenn schon Beschränkungen (egal welche), dann individuell für die Armee, nicht pauschal.
An dieser Mammutaufgabe sind aber schon einige gescheitert.
Indes kann man sich auch die Frage stellen: ist ein ausbalanciertes Spiel überhaupt gewünscht? Klingt erstmal total dämlich. Aber ich will das mal mit folgendem vergleichen: Ich bin selbst kein WHF-Spieler, daher hat WHF (zumindest 6.Edition) auf mich immer den Eindruck eines "wohlgeordneten Chaos" gemacht. Die vielen Armeen mit ihren vielen Einheiten, Ausrüstungsoptionen, Helden, Waffenkammern, Zaubern, besondere Helden erscheinen eine nahezu uunendliche Zahl an Kombinationsmöglichkeiten zu schaffen. Dennoch bildet sich (wie immer!) irgendwo ein Gleichgewicht raus, auch wenn das bedeutet, dass gewisse Armeen auf Turnieren weniger oft und andere Armeen dafür öfter gesielt werden. Kurz gefasst: WHF hat auf mich bisher den Eindrck gemacht noch weit weniger balanced zu sein als 40k. Dennoch wird's gespielt und auch auf Turnieren. Aber ist WHF (und auch 40k) überhaupt für Turniere ausgelegt? Sind nicht beide Systeme eher darauf ausgelegt im privatem Kreis phantastische Schlachten zu schlagen mit aberwitzigen Kombinationen, Helden, Drachen, Monstern? Ist das nicht der Punkt, der irgendwo "Spaß" macht?
Gerade dieser Punkt gibt mir dahingehend zu denken: Was, wenn nicht die Hauptfunktion "Ausgeglichenes Spiel" und die Nebenfunktion "Spaß am Spiel" ist, sondern gerade umgekehrt? Klar ist das alles stark subjektiv und man kann leicht
Argumente dagegen finden. Allerding niemals
Beweise, dass es sich "so und so" verhält. Damit möchte ich nur zur Sprache bringen, dass unterm Strich die komplette Diskusion in Frage gestellt werden kann, wenn man ihr nur die Grundlage entzieht.
Nichtsdestotrotz bin ich pro balanced (nicht das jetz ein falscher Eindruck entteht)! Wenn es ein intelligentes System gibt, dass auf Kosten einiger weniger Freiheiten ein deutlich größeres Maß an ausgeglichenen Listen schafft, so werden das wohl die allermeisten annehmen.
Als letztes noch eine kleine rhetorische Frage: Warum gibt es eigentlich keine Yoga Turniere?