Mir ist auch als allererstes aufgefallen, wie unglaublich gestellt der Kampf aussieht. Das ganze wirkt wirklich wie eine mittelmäßige Theateraufführung:
Immer möglichst weit und langsam ausholen, damit der Partner auch Zeit zum Blocken hat! Nie stechen! Sicherheitsdistanz wahren, damit wenn die Parade mal verfehlt niemand gefährdet ist! Stets die Waffen mit viel Getöse gegeneinanderschlagen, dann sieht es "eindrucksvoller" aus! Immer Blocken und Halten, nie ablenken oder ausweichen! Wenn du zwei Waffen hast und dein Gegner nur eine, nimm immer beide zum Blocken!
Insbesondere läuft immer, auch bei hoher Geschwindigkeit, alles übersichtlich ab: Beide holen weit aus und hauen mit voller Wucht die Waffen zusammen, dass die Funken fliegen (kein Wunder dass Schaukampfschwerter oft fünf Kilo wiegen!). Dann ziehen beide gleichzeitig ihre Waffen zurück und das Spiel geht von vorne los.
Tut mir leid, aber wie ein Kampf zweier Feinde oder auch nur wie eine Trainigssession zweier Leute, die ihr Handwerk beherrschen, sieht das nicht aus. Da würde ich mir Aktion und Reaktion wünschen, verschiedene Kampfstile, Distanzwechsel, unspektakuläre aber wirkungsvolle Tricks, Rammstöße, Bindungen und Hebel, das Ausspielen von Reichweitenvorteilen, oder auch nur ganz profan: Dass man nicht dahin haut, wo die Waffe des Gegners gerade ist, sondern auch mal dahin, wo sie gerade nicht ist.
Natürlich kann so eine Szene auch choreographiert werden (und bei gerenderten Figuren muss sie das sogar), aber ist es nicht der Sinn einer solchen Choreographie möglichst echt und natürlich auszusehen? So als ob sie auf einem Schlachtfeld und nicht in einer Ballettschule aufgezeichnet worden wäre?