Für ein Nischenpublikum. Ein Film - 40K Night Lords Bezug
Filmreview
Titel: Terrifier
Freigabe: keine Freigabe in ungekürzter Form
Jahr: 2016
Regie: Damien Leone
Basierend auf 3 Kurzfilmen von Damien Leone, kam 2016 dann ein vollständiger Kinofilm über Art the Clown. Eine Fortsetzung folgte 2022. Ein dritter Teil ist bereits angekündigt.
Im Low Budget Bereich mit lediglich 35.000 Dollar angesiedelt holt Damien Leone nach bester Oldschool Terror Manier alles aus seinem Baby raus. Das Leone sich vor seiner Regie Karriere mit Handgemachten Effekten beschäftigt hatte, kann man dem Gore Anteil deutlich ansehen. Wirkt alles durchweg wertiger, als das eigentlich geringe Budget vermuten lassen würde.
Aber der Reihe nach. Die Handlung ist schnell umrissen, mit zwei feiernden Freundinnen, welche nach einer Halloween Party in das Visier von Art the Clown geraten. Die beiden Partygirls werden dabei genre typisch solide gespielt von Jenna Kanell und Samantha Scaffidi. Die eigentlich herausragende Performance liefert dagegen David Howard Thornton als sadistischer Killer Art the Clown ab. Seine Erfahrung als Pantomime geht in der fast schon unmenschlichen Darstellung der Killer Clowns voll auf. Art the Clown wurde so quasi über Nacht zum Kult.
Was den Terror Aspekt angeht, macht der Film keine Gefangenen. Der over the top ausgelebte Sadismus beim Abschlachten (gerne vor Entsetzen Publikum) von Art the Clown wird voll abgefeiert. Dadurch wirken einige der überbordenden Gewalt bzw. Gore Spitzen fast schon fremdartig an. Terror wird hier genüsslich auswalzt und ausbuchstabiert. Wo bei jeder generischen Mainstreamproduktion bereits lange abgeblendet worden wäre, wird hier weiter draufgehalten. Und die starken handgemachten Effekte tun ihr übriges. Es gibt zwar nicht unbedingt die Masse, aber ganz klar die Klasse bei den entsprechenden Kills. Ein sehr grausamer, wie einmaliger Kill im Mittelteil hat bereits verruchten Kultstatus für sich im Internet gewonnen.
Kurz und knackig, ist der Film dann mit seinen gerade mal 80 Minuten dann auch genau so schnell vorbei wie er begonnen hatte. Eine wilde Reise durch die Nacht. Lediglich in der zweiten Hälfte des Films kann das hohe Niveau und die Gangart nicht aufrecht gehalten werden.
Solide 7/10 Punkte
Und jetzt die Night Lords Bezüge, um den Bogen zu 40k zu schlagen. Ganz klar, der Terror. Nicht nur einfach der Kill für sich, nein, die Botschaft dahinter. Den Terror, den Schrecken in das Herz der Überlebenden treiben. Und es dabei genießen. Ob jetzt ein Night Lord Kinder vor den Augen ihrer Mütter lebendig abhäutet oder Art the Clown eine junge Dame vor den Augen ihrer Entsetzen Freundin lebendig in zwei Hälften schneidet. Der Terror wird zur Realität, der Realität derjenigen die dazu verdammt sind zuzuschauen. Machtlos, ohnmächtig. Der Schrecken brennt sich über die Netzhaut bis zu deren Hirn durch. Man kann nicht entkommen.
Und diejenigen welche diese Form des Terrors ausüben sind selber dabei wandelnde Avatare des Schreckens und Entsetzens. Ob ein mit abgezogener haut und abgetrennten Köpfen dekorierter, schwer daher stampfender Night Lord in Power Armour. Oder ein mit einer grinsenden, wie bösartig verzerrten Gesichtsmaske stetig voranschreitender Art the Clown. Ein stetig näherkommendes Grauen, wogegen man machtlos erscheint es aufzuhalten. Man stirbt bereits tausend Tode, bevor man sich in deren unbarmherzigen Griffen befindet. Es gibt kein Entkommen.
Dadurch demoralisiert man jeden noch so gestählten Feind im Falle der Night Lords und im Fall von Art the Clown werden so seine zukünftigen Opfer bereits auf das was noch kommen soll in einer Art perverser Parodie vorbereitet.
Am Ende bleiben nur schreckerstarrte Gesichter, leere Auge und der dem allen nun für immer innewohnende Terror. Eingebrannt auf Fleisch wie Seelen gleichermaßen.