Piraten auf dem Vormarsch

Das ist keine Systemkritik. Nur wenn man mir sagt das meine Stimme nichts Wert ist dann ist das unfug.

Klar Mathematisch und statistisch gesehen verringert sich der Wert einer einzelnen Stimme, je mehr Stimmen es sind.
Aber es geht hier ja nicht um Statistik und Mathematik sondern um Demokratie und unser politisches System.

Und man man darüber redet das die Stimme des einzelnen nichts Wert ist, heißt das defakto das man in einer Diktur lebt, da die Stimme des einzelnen ja keine Bedeutung hat.
 
Jede Stimme zählt.
Ist nunmal so, hängt aber auch vom System ab.

Haben die Stimmen auf regionaler Ebene einen Einfluss darauf ob eine bestimmte Person ins Parlament kommt ist das was anderes als wenn man nur eine Partei wählen kann ohne Einfluss auf die Reihenfolge der Namen auf der Liste.

PS:
Stellt Euch vor, es ist Wahl und keiner geht hin
Dann kommt das (Wahl) Ergebniss zu dir.
Wer nicht wählt, hilft den Falschen

Wenn schon dann bitte das ganze Zitat umwälzen und nicht nur einen Teil davon.
 
Dann kommt das (Wahl) Ergebniss zu dir.
Wer nicht wählt, hilft den Falschen

Und jetzt kommen wir an den Punkt, wen willst den wählen?
Die "großen" Partein haben reihenweise versagt. Darum gibt es ja soviel Leute, die keine Lust mehr auf Politik haben.

Und dann kommt eine Partei wie die Piraten die erst mal anders sind und kassieren deren Stimmen ein.
 
Die "großen" Partein haben reihenweise versagt.

Wo denn? Heere von Arbeitslosen, Verhungernden und in Lumpen Gekleidete sind mir zumindest noch nicht unter die Augen gekommen. Stattdessen können wir uns über so Probleme wie Urheberrechtsfragen im Internet unterhalten. Man, da haben die Parteien ganz schön versagt. Sorry, aber nur weil mans ständig wiederholt wirds nicht richtiger. Ich denke hier ist ein Realitätscheck angesagt (also nicht irgendwelche Utopien als Maßstab anlegen).
 
Hmm stimmt. Die partein haben doch nicht versagt. ich mein ich bin ja so ein Idiot das ich nicht erkenne das alles super in unseren land ist und gar keine Probleme haben, nur weil es in anderen Ländern schlechtern ist.

Vermutlich bilde ich mir Kinderarmut, Hartz4, unfähigen Umgang mit Rechtsradikalismus und fremden Religionen ect. nur ein.
 
Und jetzt kommen wir an den Punkt, wen willst den wählen?
Die "großen" Partein haben reihenweise versagt. Darum gibt es ja soviel Leute, die keine Lust mehr auf Politik haben.

Und dann kommt eine Partei wie die Piraten die erst mal anders sind und kassieren deren Stimmen ein.

Versagt ist relativ.

Es gibt 2 Möglichkeiten.

Ich entscheide mich für die Partei deren Kanditat ich am fähigsten Kanzler zu spielen (das ist immerhin das einzige worauf ich als Wähler bei diesem System Einfluss habe) oder aber ich wähle die Partei wo ich denke das sie eine Chance verdient hat.

Sprich wenn die beiden großen keinen Spitzenkandidaten haben der meiner Vorstellung entspricht bekommt die Stimme die kleinere Partei deren Vorstellungen mir entsprechen.
 
Vermutlich bilde ich mir Kinderarmut, Hartz4, unfähigen Umgang mit Rechtsradikalismus und fremden Religionen ect. nur ein.

Einbilden wohl kaum, aber du jammerst halt auf hohem Niveau. Das Superduperschlaraffenland wo alle glücklich sind gibt es nirgends auf der Welt, auch bei uns nicht.

Ein "Versagen der Parteien" klingt, als hätten wir generell hohe Arbeitslosigkeit, weite Teile der Bevölkerung würden verarmen, wir hätten hohe Korruption oder unsere persönliche Freiheit wäre bedroht. Das trifft alles nicht zu, im internationalen Vergleich stehen wir super da. So wie du das formulierst klingt es förmlich, als wäre Deutschland dem Untergang geweiht. Wenn dem so ist, dann frage ich mich, wie dann noch Menschen in der Ukraine oder gar in Syrien leben können, wenn bei uns schon alles schlecht ist.

Ich bin mit unserer Parteienlandschaft auch unzufrieden, aber man sollte die Kirche trotzdem im Dorf lassen.
 
Nun das ist dann aber einfach eine Sache der Festlegung von einem bestimmten Wert.

In der Mathematik wäre es einfach. Da ist 1+1=2
Aber wir reden hier nun mal über Menschen und jeder hat ne eigene Wahrnehmung und Bewertung der Dinge.

Was du alas ammern auf hohen Niveau von mir bezeichnest, ist für mich einfach nur eine gewisse Form der gleichgültigkeit. ich jammere nicht, ich bin sarkastisch und Politikverdrossen bis zu einem gewissen Punkt.
ich erwarte weder was von den Partein noch von Politikern, da sie für mich alle gleich sind. Es ist an dem System/Parteien/Politik meine Einstellung zu ändern, indem sie mir zeigen das sie anders sind.

Derzeit schaffen das nur die Piraten.
was aber nicht heißt das ich glaube sie wären die Lösung, oder sie haben das beste Programm (haben die überhaupt eines?) oder sie würden für immer so sein.
Nur derzeit sind sie einfach erfrischend anders und solang sie das sind haben sie meine Stimme. Weil ansonsten müsste ich etwas wählen was ich absolut verachte oder aber gar nicht wählen gehen womit ich mein Recht auf Mitbestimmung wegwerfe und somit Leuten helfe die ich noch weniger mag als was sonst zur Wahl steht.
 
Ein "Versagen der Parteien" klingt, als hätten wir generell hohe Arbeitslosigkeit, weite Teile der Bevölkerung würden verarmen, wir hätten hohe Korruption oder unsere persönliche Freiheit wäre bedroht. Das trifft alles

Wir haben einen Zustand mit effektiv immer weniger fester Beschäftigung.

Wir haben seit Jahren effektive Einbußen bei Arbeitszeiten. Noch nie wurde so wenig in Deutschland gearbeitet wie 2012. (obwohl ja die Beschäftigungsquote steigt)

Wir haben 25% Aufstocker, also 25% der Beschäftigten die mit ihrem Einkommen nicht mehr leben können. Die Dunkelziffer ist noch viel höher, weil eben viele noch Lebenspartner oder Eltern haben, die den Ausgleich schaffen müssen. Weitere 28% können ihren Strom oder Benzin nicht mehr bezahlen.

Wir haben obendrein aber noch 3 Millionen echte Erwerbslose. Hunderttausende weitere in Weiterbildungsmaßnahmen (die nicht gezählt werden), oder Hartz4-Abgelehnte, die leider auch nicht gezählt werden.

Wir haben 50% Leistungsbezieher, die völlig zu unrecht Kürzungen etc erleiden mussten, und zum Glück erfolgreich dagegen geklagt haben.

Wir haben eine Korruption, die laut letzter Recherche auf 250 Milliarden jährlich angestiegen ist. Das ist auf breitester Fläche konkurenzlos. 250 Milliarden jährliche Korruptionsverluste, das ist mehr als Griechenland insgesamt Schulden hat.

Wir haben Parlamentarier die fürs Nichtarbeiten bezahlt werden, die auch nicht gewählt wurden, und trotzdem fröhlich mitentscheiden dürfen, die dafür sorgen das Preise explodieren, geschmiert und missgewirtschaftet wird.

Wir haben Eingriffe in Medien seitens Politik, was soweit geht das über die aktuelle Regierung nichts negatives hinsichtlich Krisenmangament geschrieben oder berichtet werden darf. Oder wo mit Hilfe der Medien unwillige Bundespräsidenten abgeschossen werden (Wulff = ESM Unterschrift verweigert), Gegner der Lobbyisten in den Dreck gezogen werden. (EHEC Krise, seit wann kommen Colibaktieren von Gemüse?!?)

Wir haben Kinder die sich mit ihren Leistungen für weiterführende Schulen qualifiziert haben, aber auf die Hauptschule geschickt werden, weil sie Migranten oder aus armen Familien kommen.

Und wir haben eine Regierung, die ganz aktuell Steuerhinterzieher amnestiert, indem die Steuerhinterzieher nachträglich sich freikaufen dürfen, statt eine gerechte Strafe zu erhalten.
Oder eine Regierung die Pharmakonzernen das Recht zugesteht, Kosten zu verschleiern, damit der Verbraucher nicht merkt, das Medikamente ums fast zehnfache überteuert sind.

Wenn der Untergang kommt, kann man zumindest aus vielen Gründen wählen, die dazu geführt haben, aber die ein gewisser Teil der nur vier Große Parteien wählt, scheinbar immer noch nicht wahrhaben will...
Wozu auch, so lange man selber noch jedes neue Eifone kaufen kann. Das die Schere weiter auseinander geht scheint vielen egal zu sein, so lange man noch nicht am kurzen Ende landet.
Da stehe ich zwar auch nicht, aber Sorgen sollte man sich machen.
 
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wie wahr cywor...

ich bin übrigends der Meinung, dass wir als Volk nicht die Politik an sich leid sind (sonst wäre die Occupy-Bewegung, ATTAC oder Stuttgart 21 nie passiert und die Wahlbeteiligung nahezu 0%), sondern die Schnauze voll haben von aalglatten Berufspolitikern, die absichtlich den Bezug zum Volk gekappt haben, damit sie in Ruhe im Glaspalast Reichstag entscheiden können, was "gut" für Deutschland (ergo sich selbst und die Wirtschaft) ist.
 
@ Cywor

Versuch erstmal ungefähr auf Kette zu kriegen, was du da für Statistiken zitierst. ^_^

Die gängigen Kennzahlen der geleisteten Arbeit in D nehmen eben nicht ab. Nicht die abgerechneten Stunden, nicht das Sozialprodukt.

25% der Beschäftigten Aufstocker. Himmel.
25% der Leistungsbezieher sind Aufstocker, das könnte passen.

Wie ich das kenne gibt es so grob 1,5Mio Aufstocker, Arbeitnehmer haben wir rund 32 Mio.

Und WEITERE 28% können ihren Strom nicht zahlen? :huh:

Wären wir ja in der Summe schon über die Hälfte der Beschäftigten.

Weiter les ich mal garnicht erst, da würd ich Schnappatmung kriegen. Wenn du mit Horrorzahlen, die schon vom reinen Ansehen nicht passen können um die Kurve kommst, dann lieber ma mit Quellen.


@ andre zwei

Lässt schonmal tief blicken, wenn wie so oft voreilig Beiträgen applaudiert wird wie die Zirkusrobben, die jeder Grundlage entbehren. Da schliessen sich für mich auch n paar Kreise.
 
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Wir haben einen Zustand mit effektiv immer weniger fester Beschäftigung.
Ich vermute, insbesondere das Wissenschaftszeitvertragsgesetz wird irgendwann dem sogenannten Bildungsstandort Deutschland den Hals brechen. Ich kenne einen Haufen Leute, die promovieren bzw. promoviert haben (Naturwissenschaftler, keine Orchideenfächler wie ich), von denen keiner an die Uni will bzw. dort bleibt. Die Motivation und das Interesse wäre da, nur bietet die "Karriere" da durch die Unsicherheit (im Prinzip kann man selbst als Juniorprofessor noch komplett rausfliegen, nachdem man sich bis Ende 30, Anfang 40 von 6-Monatsvertrag zu 6-Monatsvertrag, teilweise auf halben Stellen zu voller Arbeitszeit, gehangelt hat; und dann nimmt einen sonst eigentlich keiner mehr wegen zu langer Aufenthaltsdauer im Elfenbeinturm) und die gar nicht mal so tolle Bezahlung absolut keinen Anreiz (hier ist noch mal besonders die W1-Juniorprofessur anzumerken. Das Gehalt, was man da bezieht, würde einem Einwanderer nicht ausreichen, um als hochqualifiziert anerkannt zu werden. Auch die kräftige Gehaltskürzung beim Umstieg von der C-Professur auf die W-Professuren insgesamt macht die Ochsentour nicht attraktiv). In der Wirtschaft kriegt man deutlich leichter nen unbefristeten Vertrag und verdient auch noch mehr. Im Ausland erst recht. Aber dann faseln, dass es zu wenig Nachwuchs gibt...warum nur?
 
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Es geht nicht unbedingt um die Menge der Zahlen, es geht mehr drum, dass sie nicht stimmen und teils um das mehrfache falsch verstanden und ausgelegt sind; die Bezugsgrößen nicht passen.
Damit verkehren sich Aussagen gern mal ins glatte Gegenteil.

Wenn das freilich das ist, was man lesen WILL, dann findet mans gut, ist nur natürlich.

Wenn man aber zu verstehen versucht, was da steht, dann wandern die Gedanken in Richtung "es handelt sich ganz offenbar um Stuss". Is auch nur natürlich.

Da muss man ja nichtmal irgendwas zu googeln, um genaue Zahlen streiten kann man sich ewig wenn man will. Reicht ja zum merken völlig, wenn man ab und an ma ne Zeitung liest oder dreima die Woche n heute journal mitnimmt oder sowas.
 
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Wenn Du selber mit Zahlen hantierst solltest du sie aber dann ebenso belegen. Oder gilt dieser Anspruch nur an andere Teilnehmer? Ich fange dann gerne an:

http://www.sueddeutsche.de/wirtscha...schaeftigte-erhaelt-nur-niedriglohn-1.1308326

Wo ich die 28% gelesen habe weiss ich nimmer. Natürlich meinte ich nicht 25% + 28%. Aufstocker betrifft Strom ja auch nicht, weil der meines Wissens nach abgedeckt ist.
Das aber 10-15% der Gesamtbevölkerung keinen Strom mehr haben ist mehr als bedenklich:

http://www.paradisi.de/Freizeit_und_Erholung/Hobbys/Energie/News/63413.php

Des weiteren...

Korruption:
http://www.sueddeutsche.de/wirtscha...ursacht-schaden-von-milliarden-euro-1.1310386

Übrigens sind wir auf Platz 14 der Staaten mit der meisten Korruption. Tendenz allerdings steigend. Und wohlgemerkt in einem Vergleich mit mehreren 100 Staaten.

Steuerabkommen mit der Schweiz:
http://rupodo.blogspot.de/2012/04/abkommen-mit-der-schweiz-legalisiert.html
oder
http://www.spiegel.de/wirtschaft/so...erzieher-bekommen-zweite-chance-a-779458.html

Unrechtmäßige Kürzungen von Sozialhilfe: (ging auch durch die Massenmedien)
http://www.lokalkompass.de/iserlohn...erhaft-zu-lasten-der-erwerbslosen-d25197.html

Thema Hauptschule trotz ausreichender Noten:
http://www.3sat.de/page/?source=/nano/gesellschaft/159389/index.html

Und hier noch mein Lieblingsartikel:
http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,628411,00.html

Gefeuert wegen zu guter Schulnoten der Schulklasse.


Weiteres ausgeklammert. Kann man ja selbstständig ergoogeln.
 
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Ich klick einfach ma auf den ersten Jungen zum Strom.
10-15% 'kämpfen mit der Finanzierung ihrer Stromrechnung'. Will heissen: sind oder waren mal im Rückstand, wurden gemahnt usw.
Bei ner Angabe a la 10-15% ist die Quelle offenbar ne Schätzung oder ne Umfrage.

600.000 wird pro Jahr der Strom abgestellt.
Bei grob 40.Mio Haushalten sind das nicht so wirklich 10%.
Wie lang der abgestellt bleibt, bleibt unerwähnt, immerhin gibt es ja den Kontraktierungzwang der Stadtwerke & die Lieferpflicht. Strom steckt selbst bei Privatinsolvenz im Grundbedarf.

Im Schnitt müssten die Abschaltungen 10 Jahre durchgängig bestehen bleiben, um auf die 10-15% dunkle Wohnungen zu kommen.

Wir merken: es ist ganz offenbar NICHT gemeint in dem Artikel, dass
10-15% der Gesamtbevölkerung keinen Strom mehr haben


Sondern: Bis zu 1,5% der deutschen Haushalte bekommen wenigstens einmal im Jahr den Strom für eine nicht bestimmte Zeit abgestellt.
Wie üblich besteht die Pflicht der regionalen Versorger, jedermann unabhängig vom bisherigen Zahlungsverhalten zu beliefern; übliche Stromaufwände sind nicht pfändbar und auch bei völliger Mittellosigkeit im Regelsatz.

Ich seh da nen deutlichen Unterschied in der Interpretation der Zahlen, insbesondere im Alarmfaktor derselben.
 
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@Cywor:

Ich sehe das wie Nuss, die von dir geposteten Zahlen sind brutal überdramatisiert und teilweise auch einfach falsch interpretiert, wie z.B. die mit dem Strom. Auch lassen sich genügend Zahlen raussuchen, die im krassen Gegensatz zu deinen das wirtschaftliche UND soziale Wachstum Deutschlands innerhalb der letzten 100, 50 oder 20 Jahre belegen. Kann ich gerne heute Abend machen, wenn du magst, aber imho führt uns hier der Zahlenfetischismus nicht wirklich weiter.

Die letzten beiden Beiträge fand ich super. Damit schließt sich mMn. der Kreis warum Piraten so attraktiv sind.

Warum? Die Piraten sind so attraktiv, weil Cywor der Meinung ist, 28% von irgendwas würden ihren Strom nicht bezahlen können? Die haben dann ja noch nichtmal Internet und sind somit überhaupt nicht die Zielgruppe der Piraten. :blink:

Jetzt lasst bei euren Untergangsszenarien doch bitte mal die Kirche im Dorf.
 
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