Ja ist natürlich ist mir das bewusst. Mir ist auch bewusst, das es eigentlich keine Institution gibt, die völig unumstritten ist. Aber Inwiefern ist denn deiner Meinung nach das BVG umstritten?
Das überzeugt mich im Bündel nicht. Du führst an, dass unübersichtliche, da umfängliche Gesetzesvorlagen zu zentralen Themen politischer Gestaltung in einzelnen Drucksachen zu behandeln ist, aber bei ggf. aufkommenden Volksumfragen dem Wähler das Gesamtpaket zugemutet werden soll. Unabhängig davon, welchen Fleiß und welche Motivation man seinen Abgeordneten zuzugestehen bereit ist, sollte doch offensichtlich sein, dass diese zumindest logistisch in der Lage sind, sich reichhaltiger über die zur Abstimmung stehenden Themen zu informieren, als es den Bürgern je möglich sein wird. Gleichwohl soll der Letztere verantwortungsbewusst essentielle Sachgebiete von höchster Bedeutung und Komplexität nur in toto ablehnen oder diesem zustimmen, der informationell bessergestellte Parlamentarier hingegen muss sich lediglich den Teilsummen des Gesetzespakets stellen? Das will nicht recht verfangen.Indem man die Gesetzesbündel aufschnürt und über die Einzelgesetze abstimmt, die sich hinter solchen Papierbergen verbergen. Sollte es technisch werden, können die Experten der Fraktion ja je das pro und kontra vortragen. Die Einzelheiten zu verhandeln und darüber abzustimmen obliegt dem Parlament. Dafür ist es da. Dein Beispiel mit Basel III ist in Bezug auf einen Bürgerentscheid verfehlt, denn solch eine Frage stellt sich nicht in einem Bürgerentscheid. Wenn das Volk darüber abzustimmen hätte, dann nur über Basel III ja /nein. Aber dies nur am Rande.
Die durchgängig mangelhafte Informationslage unserer Parlamentarier zu rechtfertigen steht mir nicht an (es gab ja so einige entlarvende Antworten der Abgeordneten zu simplen Fragen wie der Volumina der Rettungsfonds, die bisweilen mit Beträgen in Millionenhöhe beziffert worden waren und ernstlich daran zweifeln lassen, ob das nötige Bewusstsein bei den Abgeordneten besteht), ich sehe aber im Ergebnis der gesetzgeberischen Arbeit nicht, wie das durch eine andere Portionierung der Beschlusssachen geändert werden soll. Bisweilen ist es nötig, in verhältnismäßig kurzer Zeit Entschlüsse zu fassen (oder zu verwerfen), um die von Dir beschworene Handlungsfähigkeit des Parlamentes auch und nachgerade über die Bundesregierung zu erhalten, teils sogar zu gewinnen; da reicht es nicht aus, über viele Wochen hinweg einzelne Punkte zu verabschieden, von denen wir auch nicht wissen, ob sich die Parlamentarier dann innerhalb der Fraktionen darin einlesen und/oder ergebnisoffen verständigen.Das tut es aber nicht, wenn es ungelesen im Wortsinn Gesetzesanträge der Regierung durchwinkt und nachher das Bundesverfassungsgericht dieses Gesetz kassiert, wie es immer häufiger der Fall ist. Das ist schlechte gesetzgeberische Arbeit.
Ich stoße mich an der von Dir getroffenen Formulierung, es ginge, so wörtlich, "immer" darum, politische Fragen auf diejenige des Eigentums "herunterzubrechen". Gewiss haben sozial- und gesellschaftspolitische Sachbereiche mehr Einfluss als den mittelbaren auf ihren respektiven Feldern. Doch hat der moderne Gesetzgeber weitaus mehr Aufgaben zu bewältigen, die nicht einmal indirekt mit der Verteilung von Vermögen und/oder Einkommen zusammenhängen - ob nun immaterielle Rechtsansprüche, organisatorische Fragen (von den Wahlbedingungen des Bundestagsvizepräsidenten bis hin zur Ausrichtung von Sportereignissen), Zuwanderung, Bildungspolitik, ethischen Sachbereichen usw. usf.Wenn die Eigentumsverhältnisse geklärt sind, ist eine Gesellschaft vorerst befriedet, denn aus ungerecht empfundenen Eigentumsverhältnissen leitet sich doch der allermeiste politische Streit ab.
Wieso denn nicht? Einmal losgelöst davon, ob es Deine eigene Meinung ist, dass Plebiszite sich über Völkerrecht hinwegsetzen können oder nicht: was spricht in aller Grundsätzlichkeit dagegen, wenn ein Souverän, mit starken direktdemokratischen Mitteln gerüstet, auch gegen elementare Bestandteile nicht nur seiner eigenen Verfassung, sondern auch gegen Rechte anderer Staaten oder gegen das Völkerrecht verstößt? Ich rede ausdrücklich nicht von den realpolitischen Folgen, die ein solches Handeln mit sich zieht. Ich finde nur, dass es - einmal sehr boshaft annotiert -, wenn man schon den Behemoth nach Franz Neumann und Ernst Fraenkel im stark dezentralisierten, da einzelfallbezogenen Staatswesen bemüht, nur folgerichtig ist, auch andersartige Gerichtsbarkeiten in einen andersgearteten Rahmen zu setzen, um nicht von einem Bruch zu sprechen. Denn wenn die Legislative res publica sein soll (wie gesagt, unterstelle ich Dir überhaupt nicht), dann muss sie sich auch über judikative Grundbedingungen hinwegsetzen dürfen, insbesondere dann, wenn Gesetzestexte einer ständigen Anwandlung unterliegen.Ist dies nicht der Fall, stellte sich die Frage eigentlich garnicht.
Wieso denn nicht? Einmal losgelöst davon, ob es Deine eigene Meinung ist, dass Plebiszite sich über Völkerrecht hinwegsetzen können oder nicht: was spricht in aller Grundsätzlichkeit dagegen, wenn ein Souverän, mit starken direktdemokratischen Mitteln gerüstet, auch gegen elementare Bestandteile nicht nur seiner eigenen Verfassung, sondern auch gegen Rechte anderer Staaten oder gegen das Völkerrecht verstößt? Ich rede ausdrücklich nicht von den realpolitischen Folgen, die ein solches Handeln mit sich zieht. Ich finde nur, dass es - einmal sehr boshaft annotiert -, wenn man schon den Behemoth nach Franz Neumann und Ernst Fraenkel im stark dezentralisierten, da einzelfallbezogenen Staatswesen bemüht, nur folgerichtig ist, auch andersartige Gerichtsbarkeiten in einen andersgearteten Rahmen zu setzen, um nicht von einem Bruch zu sprechen. Denn wenn die Legislative res publica sein soll (wie gesagt, unterstelle ich Dir überhaupt nicht), dann muss sie sich auch über judikative Grundbedingungen hinwegsetzen dürfen, insbesondere dann, wenn Gesetzestexte einer ständigen Anwandlung unterliegen.
Das überzeugt mich im Bündel nicht. Du führst an, dass unübersichtliche, da umfängliche Gesetzesvorlagen zu zentralen Themen politischer Gestaltung in einzelnen Drucksachen zu behandeln ist, aber bei ggf. aufkommenden Volksumfragen dem Wähler das Gesamtpaket zugemutet werden soll. Unabhängig davon, welchen Fleiß und welche Motivation man seinen Abgeordneten zuzugestehen bereit ist, sollte doch offensichtlich sein, dass diese zumindest logistisch in der Lage sind, sich reichhaltiger über die zur Abstimmung stehenden Themen zu informieren, als es den Bürgern je möglich sein wird. Gleichwohl soll der Letztere verantwortungsbewusst essentielle Sachgebiete von höchster Bedeutung und Komplexität nur in toto ablehnen oder diesem zustimmen, der informationell bessergestellte Parlamentarier hingegen muss sich lediglich den Teilsummen des Gesetzespakets stellen? Das will nicht recht verfangen.
Und ich verstehe ehrlich gesagt auch nicht, wie die gleichen Leute, die gegen "Extinsofern remismus" wettern hier allesamt das System absägen wollen.
Ja, würde vielleicht helfen, wenn nicht 40%+X die CDU wählen würden.Die Leute (ich auch) sind einfach nur furchtbar gefrustet von den großen Parteien. Nimm doch alleine mal unsere Kanzlerin.
Das ist so nicht korrekt. Gesund wird nicht definiert als die Abwesenheit von Krankheit, sondern als ein Zustand der über die Abwesenheit von Krankheit hinaus geht (das habe ich extra an dieser Stelle allgemein gehalten).Kanedat, also gesund ist man ja dann, wenn man nicht krank ist. Also brauche ich hier nicht extra einen Grund benennen, warum ich unser System für Gesund halte.
Ja, würde vielleicht helfen, wenn nicht 40%+X die CDU wählen würden.
Also brauche ich hier nicht extra einen Grund benennen, warum ich unser System für Gesund halte. Ihr müsst stattdessen sagen, warum es krank ist. Und bitte denkt daran etwas zu erwähnen, was eben nicht eine einzelen Partei verbockt hat, sondern ein Systemfehler ist.
@Black Orc
Darf ich mal fragen warum dir Plitische-Ideale so wichtig sind? Ich meine du sagst ja selber das es alles andere als ineffizient ist was Merkel da treibt.
Was? Nein. In der FDP-Welt vielleicht. Da muss man eventuell Leistungsträger sein, um als gesund zu gelten. In der echten aber nicht. Und wenn Du dringend kacken musst, also kein "vollständiges Wohlergehen" hast, hälst Du Dich gleich für krank? Dein armer, armer Arzt...Gesund bedeudetet beispielsweise zusätzlich das man optimal Leistungsfähig ist oder sich in einem Zustand des vollständigen Wollergehens in vielerlei Hinsicht befindet.
Da geb ich Dir recht. Aber ich bin da mal auf ein weiterverbreitetes Phänomen gestoßen und zwar, das die Leute nicht das wählen, was sie möchten, sondern das was was sich geziemt. Und im Nachhinein beschweren sie sich, dass die Politik falsch sei. Z.B. kenne ich Leute mit grüner oder linker Meinung, die immer wieder die SPD wählen und immer wieder enttäuscht sind und dann rumschreien, es müsse sich was in der Politiklandschaft ändern. Ich denke, das gibt es in anderen Lagern genauso. Kein Wunder, das alle unzufrieden sind.Da geb ich dir recht. Aber es geht doch schon los. Unser bisheriges Prateiensystem garantiert nicht mehr, dass sich alle irgendwo vertreten fühlen. Deshalb kommt es ja zu zu immer neuen Parteigründungen. Natürlich muss man nicht das Rad neu erfinden. Ich bin mir sicher, die Parteienlandschaft wird sich in Zukunft noch weiter aus differenzieren. Denn die großen Volksparteien haben sich selbst überholt. Es gab mal eine Zeit, in der sich sowohl die Arbeiter und kleinen Angestellten wie auch die Wirtschaft in den großen Parteien SPD und CDU vertreten fühlen konnten. Das ist heute nicht mehr gegeben. Und nein ich will das System nicht abgesägt wissen. Mir geht es eher um eine Veränderung des Politikstils. Das muss noch nicht mal Gesetzescharakter gewinnen.
Jedes System wäre selbsterhaltend. Menschen mit Macht, wollen diese immer behalten. Nein, es ist nicht die Illusion von Demokratie, Demokratie ist die Illusion von Mitbestimmung. Deine Meinung und Deine Stimme ist halt nichts wert, Du bist nur einer von Millionen. Es gibt aber kein System, wo das anders wäre.Das System ist in meinen Augen deshalb Krank, weil es unehrlich und selbsterhaltend ist. Es ist darauf ausgerichtet das jene welche die Macht haben, diese Macht behalten wollen und dabei ihre eigentliche Aufgabe, dem Volke zu dienen, vergessen oder ignorieren. Es ist die Illusion von Freiheit und Demokratie, die aber im eigentlichen Sinne nicht existiert.
Jedes System wäre selbsterhaltend. Menschen mit Macht, wollen diese immer behalten. Nein, es ist nicht die Illusion von Demokratie, Demokratie ist die Illusion von Mitbestimmung. Deine Meinung und Deine Stimme ist halt nichts wert, Du bist nur einer von Millionen. Es gibt aber kein System, wo das anders wäre.
Es gibt keine Unregelmäßigkeiten, die Demokrtie ist stabil. Wahlen funktionieren hier großartig. Bäm, gesund und Leistungsfähig.
Wenn meine Stimme nichts Wert ist, heißt das doch das jede Stimme nichts Wert ist oder?
Je mehr Bürger, desto weniger ist die Stimme des einzelnen Wert. Das ist pure Statistik. Zieh nach Finnland oder Neuseeland, dann ist deine Stimme mehr wert. 😉
Bezweifle irgendwie das ich in Neuseeland mehr Macht habe als hier 🙂
Exakt. Ob Du oder ich wählen, ist eher egal. 😀Wenn meine Stimme nichts Wert ist, heißt das doch das jede Stimme nichts Wert ist oder?
Warum gehen wir dann wählen?
Das ist doch Krank.
Wenn weder du noch ich wählen geht und dann niemand wählen geht... ist das dann auch noch egal?