Wettbewerb Quartalswettbewerb 4-2020

Auch hier rüsten sich die Gegner.
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Währenddessen trocknet der Leim am Dio Display.
 
@Horus3
Sieht ja schon fast nach nem Diorama aus.....schreib noch ne kleine Story dazu und reichs beim Quartalswettbewerb auch ein 😉

LG
DeepHit

Gut dann werde ich das mal machen ^^

@DeepHit Abgabe

Die Gnade des Imperators / Die Mathematik des Krieges

Der Gefreite Paul Kantorek lag auf dem Rücken, den Blick gen Himmel gerichtet. Feine, weiße Wölkchen zogen hoch am strahlend blauen Firmament ihre Bahnen. Er konnte durch seine derben Lederhandschuhe das weiche Gras unter seinen Fingern spüren und den Geruch nach Wald, Wiese und Leben wahrnehmen. Dass er eine Gasmaske trug und er dies überhaupt nicht wahrnehmen dürfte, störte ihn in diesem Moment nicht. Er versuchte sich aufzusetzen aber irgendwas hielt seinen Körper zurück. Aber das war schon in Ordnung so, er wollte gar nicht aufstehen. Er will einfach liegen bleiben. Er spürte einen zarten Windhauch in seinem Gesicht und wie sie warme Sonne seinen ganzen Körper wärmte, ungehindert seines schweren Plaststahlhelm und des langen Trenchcoats. Kurz schoss ihm die Frage durch den Kopf, wo er denn sei, aber gleich wie das kurze Flackern einer Kerze wurde ihm dieser Gedanke aus dem Sinn getragen. Er erinnere sich nicht, wo er war und wie er an diesen Ort kam und es kümmerte ihn auch nicht. Es war so friedvoll, so angenehm. Seine Glieder wurden ihm schwerer und taub, wie nach dem Genuss von zu viel süßem Wein. Hier wollte er bleiben. Paul Kantorek schloss die Augen. Er war zufrieden.
Ein kurzes Jucken am Hals störte ihn kurz in seinem Frieden aber er nahm es hin. Kurz darauf breitete sich das Jucken unangenehm in seinem ganzen Körper auf und er öffnete die Augen.
Der Himmel war blutrot gefärbt und Rauchschwaden trieben schwer und klebrig von Cordit durch die Luft. Das weiche Gras schmolz unter seinen Fingern und wich kaltem, nassem Schlamm und die Luft stank nach Sprengstoff und Blut. Er versuchte sich aufzusetzen aber ein schrecklicher Schmerz brannte durch seinen Körper. Er kämpfte dagegen an und richtete sich leicht auf. Die Filterbox seiner Gasmaske, normalerweise in einer Tasche auf seiner Brust ruhend, war nicht mehr. Stattdessen befand sich dort in seinem Mantel ein blutroter Fleck, der sich immer weiter ausbreitete. Er wusste nicht, was ihn dort getroffen hatte, aber es wäre sein Ende. Um ihn herum tobte der Krieg. Unablässig zuckte aktinisches Licht über die Schützengräben und Explosionen von Granateneinschlägen schleuderte Erdklumpen durch die Luft. Um ihn herum lagen seine toten Kameraden des 158. Rabenstein-Regiment. Ein Schatten viel auf ihn und ein blasse Gestalt, gehüllt in eine blut- und schlammverschmierte Schürze, trat in sein Blickfeld. Sie war gebeugt von dem schweren Geschirr auf ihrem Rücken, eine archaisch anmutende Ansammlung aus bronzefarbenen Röhren, Pumpen und Behältnissen mit für ihn unbekannten Flüssigkeiten. Vier Servoarme liefen von diesem Gestell aus und endeten in rostigen Klingen, Scheren und Spritzen. "Subjekt am Leben. Moderate bis schwere Beschädigung des Thorax. Hoher Ressourcen- und Zeitbedarf zur Wiederherstellung bei sofortigem Behandlungsbeginn. Überlebenswahrscheinlichkeit: 45 %". Die Stimme kam monoton und blechernd aus dem Visier des Servitors. Paul Kantorek krümmte sich, um die Gestalt ansehen zu können, mit der der Servitor sprach. Eine hoch aufragende Gestalt in cremefarbenem Umhang und der Insignien der Quartiermeister stand über ihn gebeugt, die schädelähnliche Gasmaske verriet keinerlei Gefühlsregungen. Langsam richtete sich der Quartiermeister auf, schlug den Mantel zurück und gab den Blick auf einen Pistolenhalfter an seinem Gürtel frei. Paul streckte seine Hand dem Quartiermeister entgegen und wollte um Hilfe bitten, aber Blut füllte langsam seinen Hals. Er sah, wie die Hand des Quartiermeisters zu der Pistole glitt und hörte die kalte und harte Stimme sagen: "Möge dir die Gnade des Imperators zuteil werden"

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Zuletzt bearbeitet:
@Horus3 Am Anfang deiner Geschichte wurde ich in den Film "Im Westen nichts Neues" versetzt. Am Schluss des Films war es auch so friedlich. Der Gefreite beugte sich aus dem Schützengraben um eine Blume zu pflücken und da traf ihn die Kugel eines Scharfschützen. Aber dann kam bei dir der Quartiermeister und der Imperator ins Spiel. Schöne Geschichte und das Diorama ist gelungen.
 
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Reaktionen: Der Badner
@Horus3 Am Anfang deiner Geschichte wurde ich in den Film "Im Westen nichts Neues" versetzt. Am Schluss des Films war es auch so friedlich. Der Gefreite beugte sich aus dem Schützengraben um eine Blume zu pflücken und da traf ihn die Kugel eines Scharfschützen. Aber dann kam bei dir der Quartiermeister und der Imperator ins Spiel. Schöne Geschichte und das Diorama ist gelungen.
Dann hast du die Inspiration inkl. Namen dem richtigen Werk zugeordnet ^^