R.I.P. Ryan Dunn

Na hier ist ja was los. Das Thema ist mir eigentlich nicht wichtig, aber jetzt musste ich doch mal hier rein schauen um gucken, wo die vielen Beiträge her kommen.

Das Beobachtet man meiner Meinung nach aber oftmals im Internet, in den Foren. Die Leute haben kaum noch Mitgefühl, sind nicht mehr fähig sich in andere hinein zu versetzen, sondern nutzen die anonyme Plattform nur dafür, sich selbst besser zu fühlen, indem sie sich moralisch über diejenigen stellt, die an einem tragischen Ereignis beteiligt waren.

Quote for thruth

Ich stehe generell diesen "Karl Ranseier ist tot" Threads sehr skeptisch gegenüber, wir haben ja alle Naselang einen hier und es kommt eher selten etwas Gutes dabei heraus. Das hier ist mal wieder so ein Fall.

Das von NGF geschilderte Verhalten finde ich schon fast symptomatisch für das gängige Mediennutzungsverhalten unserer Zeit. Man schaue sich doch nur die ganzen TV-Sendungen wie "Familien im Brennpunkt" oder letzten Endes auch "Bauer sucht Frau" oder "Dschungel Camp" an. Letzten Endes geht es immer darum, sich als Zuschauer moralisch über die Leute zu stellen die man da im Fernsehen sieht und sich dabei gut zu fühlen.

Wenn sich jemand aus meinem persönlichen Umfeld betrunken im Auto abschießen würde, was hoffentlich niemals passiert, fände ich das in jedem Fall sehr tragisch. Natürlich würde ich auch den Kopf schütteln, aber ein Todesfall ist imho einfach nicht die richtige Gelegenheit für Klugscheißerei, es sei denn es handelt sich um so epische Fälle wie die Darwin Awards. :cat:

Dyan Dunn entstammt nicht meinem persönlichen Umfeld und ich habe auch nie Jackass geschaut, daher geht mir dieser Todesfall einfach nicht nahe. Aber ich hätte nichts davon, hier vom Leder zu ziehen, weil er betrunken Auto gefahren ist. Ich war nicht dabei, ich kenne den Menschen und die Umstände nicht, also ist jedes weitere Urteil darüber müßig.
 
Zuletzt bearbeitet:
@NGF:
Sorry, aber du hast wahrscheinlich noch keinen Verwandten verloren, weil irgendein besoffenes Arschloch sich unbedingt hinters Steuer klemmen musste?
Meinerserachtens ist das Mord und nichts anderes und sollte durch die Justiz auch so geahndet werden. Nicht umsonst ist es in vielen Ländern so, dass ein zum Tatzeitpunkt erhöhter Alkoholpegel nicht strafmildernd, sonder im Gegenteil, verschärfend geahndet wird.
Grundsätzlich ist es natürlich Schade um jeden Menschen, der sterben muss, aber mein Mitleid hält sich wirklich in Grenzen wenn es um soetwas geht.
 
@NGF:
Sorry, aber du hast wahrscheinlich noch keinen Verwandten verloren, weil irgendein besoffenes Arschloch unbedingt Motorradfahren musste?
Richtig, das habe ich nicht! Du vermutlich schon? Tut mir leid, dann bist du nicht der richtige Diskussionspartner in dieser Angelegenheit. Das ist das Problem, wenn jemand selbst betroffen ist, dann geht er das Thema nicht mehr rational an, sondern meistens nur noch emotional. Dann wird auch gerne mal nach Todesstrafe gerufen (nicht auf dich oder diesen Thread bezogen) und man verliert die Verhältnismäßigkeiten aus dem Auge. Ich bin froh, dass unser Gesetzgeber da rational und logisch handelt und nicht den Rufen der emotionalisierten Opfer folgt.
 
Wenn sich jemand aus meinem persönlichen Umfeld betrunken im Auto abschießen würde, was hoffentlich niemals passiert, fände ich das in jedem Fall sehr tragisch. Natürlich würde ich auch den Kopf schütteln, aber ein Todesfall ist imho einfach nicht die richtige Gelegenheit für Klugscheißerei, es sei denn es handelt sich um so epische Fälle wie die Darwin Awards.
Ein wenig arg lächerlich oder?
Der eine darf ja keine Kommentare zu einem selbstverschuldeten Unfall abgeben, bei dem potentiell auch noch andere Menschen in Gafahr waren. Aber die Darwin Awards, bei denen es sich stellenweise um tragische Unfälle handelt, sind dann witzig oder wie? Ganz nebenbei gab es da auch Fälle unter Alkoholkonsum. ich nehem an die sind dann auch Tabu. Oder woran genau liegt der Kanckpunkt bei besoffenen Autofahrern?
 
Zuletzt bearbeitet:
Meinerserachtens ist das Mord und nichts anderes und sollte durch die Justiz auch so geahndet werden. Nicht umsonst ist es in vielen Ländern so, dass ein zum Tatzeitpunkt erhöhter Alkoholpegel nicht strafmildernd, sonder im Gegenteil, verschärfend geahndet wird.
Das ist auch so ein Punkt, der sich mit meinem Rechtsempfinden beißt.

Nur weil ich eine bewusstseinsverändernde Substanz einnehme, unter
dessen Einfluss es schon von rechtswegen verboten ist zu fahren,
und es dennoch mache, also quasi eine Straftat begehe, ist meine
Schuld im Falle eines in diesem Zustand von mir verursachtem Unfalls
vor dem Gesetz denoch geringer, als wenn ich die Straftat ohne
das vorherige Begehen einer anderen Straftat (Fahren unter
Alkoholeinfluss) begehen würde.

Und es geht in meinen Augen einfach nicht klar, das jemand der
eine identische Straftat begangen hat, wie eine andere Person,
weniger Schuld hat, nur weil sie vorher eine andere Straftat
begangen hat.
 
@Clark:

Sorry, nach dem Absatz hätte eigentlich eine Ironiekatze rein gehört, ich editiere die fix noch rein. Wobei es sich in diesem Falle sowohl um Selbstironie als auch eine ironische Betrachtung des ganzen Threads handelt. 😉

Tatsächlich ist es im Prinzip "persönliche Willkür", dass man im einen Fall über einen Todesfall spottet und sich im anderen betroffen fühlt. Aber so sind wir Menschen halt nunmal.
 
Die Sache die ihr in dem Punkt eben nicht bedenkt, sind die Umstände. Und ich befürchte, dass ihr die nicht anerkennen werdet und ich im Endeffekt gegen eine Wand reden werde. Aber einmal sage ich es trotzdem: Der Punkt ist der, dass diese Menschen aber nicht einfach "Arschlöcher" oder "schlechte Menschen" sind, sondern, dass der Menschen immer in seiner Gesamtheit zu sehen ist. Das sind Abläufe in der Psyche des Menschen, der ihn zu so einer leichtsinnigen Tat veranlassen. Das ist doch der Grund, warum es nicht jeder macht, der mal säuft, sondern bestimmte Individuen, die haben natürlich nicht "das böse Gen", was sie dazu veranlasst, sondern haben im Normalfall Probleme. Bei Ryann Dunn kann ich mir sehr gut vorstellen, dass dieser Jackass-Mist ihn desensibilisiert hat. Man müsste also sagen, dass ein Menschen mit psychischen Problemen und einem Bekannten Verhaltensmuster (es soll nicht das erste Mal gewesen sein) keinerlei Hilfe bekommen hat. Das ist aber recht typisch für unsere moderne Wegschaugesellschaft.
 
Ich verstehe zwar auf welchen Punkt du hinaus willst, aber ich finde immer
noch, das die Schuld einer Person nicht daran zu messen ist, das ihn keiner
gehindert/geholfen hat, außer bei schwerwiegenden psychischen Störungen
und der gleichen.

Die Tat an sich verliert ja nichts von ihrer Qualität, nur weil andere Personen
nicht eingegriffen haben. Wenn mir jemand hilft eine Straftat zu begehen, so
macht sich diese Person lediglich wegen Beihilfe mitschuldig, dies tilgt aber
nichts von meiner Schuld, da ich immer noch die ausführende Person dieser
Straftat war.

Um es auf die Spitze zu treiben: Nur weil mir jemand hilft einen Mord zu
begehen, macht micht das weniger zu einem Mörder als wenn ich es ohne
Hilfe gemacht hätte?
 
Zuletzt bearbeitet:
Um es auf die Spitze zu treiben: Nur weil mir jemand hilft einen Mord zu
begehen, macht mich das weniger zu einem Mörder als wenn ich es ohne
Hilfe gemacht hätte?
Das ist aber nun wirklich ein unpassender Vergleich. Aktive Hilfe zum Mord und unterlassene Hilfeleistung (man hält den Betrunkenen nicht vom fahren ab) sind zwei ganz andere Fälle. Aber genau daran, dass im zweiten Fall jemand selbst wegen Beihilfe verurteilt werden kann, zeigt uns doch, dass es der Gesetzgeber auch so sieht, dass man einem unter Alkoholeinfluss stehenden Menschen, dessen Wahrnehmung verändert ist, helfen muss. Nach deutschem Recht hätte wohl der Jackass-Typ welcher eine SMS, mit der Ankündigung zur Alkoholfahrt, bekommen hat, eine Mitschuld.